Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

20 Montag, 13. Mai 2002 
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Liechtensteiner VOLKSBLATT NACHRICHTE 3: Sechs Tote bei Wohnhausbrand BIRKBY: Beim Brand eines Wohnhauses sind am Sonn­ lag in der nordenglischen Ortschaft Birkhy sechs Men­ schen ums Leben gekom­ men. Unter ihnen sind fünf Schwestern im Alter von sechs Monaten Iiis 13 Jah­ ren. Vier erwachsene Be­ wohner des Hauses konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, wie die Polizei mitteilte. Die Behör­ den sprachen von verdäch­ tigen Begleitumständen und leiteten 
Ermittlungen ein. Joe Bananas starb 97-jährig flICSON: Im Alter von 97 Jahren ist in Arizona einer der berüchtigsten New Yor­ ker Maflabosse gestorben: Joseph Bonnano alias «Joe Bananas« wurde in den 50er und 6Oer Jahren zum Inbe­ griff des organisierten Ver­ brechens in Amerika. Der 1905 in Sizilien geborene Bonnnno stand im Mittel­ punkt eines Bandenkriegs, der von 
1964 bis 1969 min­ destens 13 Menschen das Lehen kostete. Damals soll Bonnano vergeblich ver­ sucht haben, zum «Boss der Bosse» in New York aufzu­ steigen. Nach diesem «Ba- nana War» liess sich Bonna­ no in Tucson, Arizona, nie­ der, wo er am Wochenende an Herzversagen starb. Scientology zahlt Millionen SAN FRANCISCO: Sciento­ logy hat einem früheren Mitglied in Kalifornien fast 8,7 Mio. Dollar Schadener­ satz. gezahlt. Der I all könne weitere Klagen gegen die [ Organisation nach sich zie- 
j hen. sagte der Si-jährige Lawrence Wollersheim. Fr hatte Scientology in 
Los Angeles 1980 wegen geisti­ gen Missbrauchs verklagt. Ein Gericht hatte ihm 1986 Schadenersatz in Höhe von 30 Mio. Dollar zugespro­ chen. In einem Berufungs­ verfahren wurde die Summe auf 2,5 Mio. Dollar verrin­ gert und 1994 durch den Obersten Gerichtshof be­ stätigt. Durch Zinsen erhöh­ te sich die Summe auf 
f!,f>7 Mio. Dollar. Ein Schutzpatron für die Polizei LUZERN: Polizistinnen und Polizisten in der Schweiz haben seit Samstag einen offiziellen Schutzengel. An einem ökumenischen Got­ tesdienst mit Bischof Kurl Koch in der Luzerner Pfarr­ kirche St. Michael wurde der heilige Erzengel Michael feierlich zum Schutzpatron der Polizei eingesetzt. Dele­ gationen aus allen l.andes- gegenden nahmen teil. 
Spektakel voller Emotionen Generalprobe auf allen Arteplages der Schweizer Expo.02 - Kritik von Jean Nouvel NEUENBÜRG: Auf den Expo-Arteplages ist am Samstagabend die Gene­ ralprobe für das 15,2 Mio. Franken teure Eröff­ nungsspektakel über die Bühne gegangen. Starar­ chitekt Jean Nouvel sorgte kurz vor der Eröffnung für Misstöne. Positiv ver­ lief gestern der zweite Testtag. 1700 Schauspieler, Sänger. Tänzer, Statisten und Musiker feilten während rund zwei Stunden an den letzten Details, um für die Aufführungen gerüs­ tet zu sein. Bei kühlem, aber trockenem Wetter verfolgten über 10 000 Zuschauer aus der Expo-Region die Generalprobe. Festliches Spektakel Regisseur Francis Rorhaix hatte 1999 mit der «Fete des Vignerons» bereits ein ähnli­ ches Grossereignis mit damals '>000 Akteuren geleitet. Dies­ mal bestand sein Mandat darin, • 
ein festliches Spektakel voller Emotionen» zu organisieren. Obwohl auf jeder Arteplage ein Schauspiel mit eigenem Charak­ ter stattfindet, soll die Inszenie­ rung 
eine Einheit bilden, wie Kochaix sagte. Die Zuschauer können auf Grossleinwänden («grosse Fenster«) Szenen auf 
liegen 10 000 Personen bevölkerten tun Sonntut/ - tiein zireiten 
festlag der lxpo.0?. - die Arteplages. Die Organisatoren zogen eine positive Dilan/. (l)ild: Keystonel den anderen Arteplages mitver­ folgen - auch von der mobilen Arteplage Jura, die für die Feier in Yverdon stationiert ist. Rochaix verwendet auch an­ dere Elemente wie Choralge­ sänge. Schauspiel, Tanz, Mario­ netten oder Orchester- und Blasmusik auf der Bühne. Dazu kommen Kameras im Wasser sowie Helikopter und Flugzeu­ ge in der Luft. Letztere kamen allerdings am Samstag noch 
nicht zum Einsatz. Auch auf das finale I euerwerk und die Beleuchtung der Arteplage- Wabr/eichen wurde bei rler Ge­ neralprobe verzichtet. Schauspiel in drei Akten Das Spektakel zählt drei Ak­ te, die durch Zwischenspiele wie den •Seejungfraucnge- sang». das «Kaspertheater der Expo» (eine Parodie auf die Ex­ po-Geschichte) oder das «Lied Sabotage nicht ausgeschlossen Rätselraten um Ursache für Zugunglück nördlich von London LONDON: Bei den Ermittlun­ gen zu dem jüngsten schwe­ ren Zugunglück in Grossbri­ tannien haben die Behörden bis zum Sonntag weder Sabo­ tage noch menschliches Ver­ sagen ausgeschlossen. Ursache des Unglücks vom I reitag waren vermutlich Schrauben, die sich an einer Weiche gelost hatten. Verkehrs- nnnister Stephen Byers teilte am Sonntag mit, dass Überprü­ fungen von Weichen an ande­ ren Stellen des Streckennetzes keine Auffälligkeiten ergeben hätten. Prinz Charles im Spital Bei dem Unglück kamen sie­ ben Menschen ums Leben, unter ihnen ein in Südengland lebender 25-jähriger Deutscher^ der an der Universität Canlbrid-'^ ge studierte. Mehr als 70 Men­ schen wurden verletzt. Der Nahverkchrszug mit 151 Pend­ lern aus London entgleiste bei Potters Bar. Ein Waggon prallte auf den Bahnsteig der Ort­ schaft, wo Menschen auf den Zug warteten. Der britische Thronfolger Prinz Charles besuchte am Samstag mehrere Verletzte im Krankenhaus. «Ich möchte al­ len, die einen Angehörigen ver­ loren haben, mein tiefstes Mit­gefühl 
ausdrucken», sagte Charles. In der britischen Öf­ fentlichkeit verschärfte sich unterdessen nach dem sechsten tödlichen Zugungluck seit 1997 die Kritik am privatisierten Bahnverkehr. Die britische Presse warf den Eisenbahnge­ sellschaften am Samstag vor, die Sicherheit ihrer Fahrgaste zu missachten. «In Poliers Bar haben gestern Menschen ihr Leben verloren, die heute noch am Leben sein sollten», hiess es in einem Kommentar der Zei­ tung «The Guardian». •Irgend­ jemand innerhalb d(-s Bahnsys­tems 
ist dafür verantwortlich.» Verkehrsminister Byers bekräf­ tigte, trotz des neuerlichen Un­ falls sei das Bahnfahren immer noch eine der sichersien Arien zu reisen. «Wii müssen jetzt wieder Vertrauen in der (lllent lichkeit gewinnen und ange­ messene Schrille einleiten um sicherzustellen, dass derartige Vorfälle gestoppt werden», sag­ te er. Gerichtsmediziner und Mate- rialkundler untersuchten am Sonnlag die Schienen auf Hin­ weise, warum sich die Schrau­ ben gelost haben konnten. • 
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des Kantons Jura» getrennt sind. Im ersten Akt symbolisiert der babylonische Turm die sprachliche und kulturelle Viel­ falt der Schweiz. Der zweite und drille Akt sind auf den je­ weiligen Arteplages in Inhalt und künstlerischer Darslel- lungsform verschieden. Im zweiten Akt sieht Prometheus im Mittelpunkt - der Schöpfer der Menschen in der griechi­ schen Sagenwelt. Im drillen 
Akt präsentieren Musikanten und Artisten die Eigenheit der jeweiligen Artcplage-Stadt. Die «geteilte Zeit», die auf allen vier Arteplages gleichzeitig ablauft, wird eingangs durch Pegasus, den geflügelten Schimmel, symbolisiert. Pro Vorführung sieben ins­ gesamt 17 500 Plätze zur Ver­ fugung. Bis am Freilag waren für das Eröffnungsspektakel vom Dienstag 70 Prozent der Eintritte verkauft. Jean Nouvel unzufrieden l ur Misslüne rund um die I rolTnungsfeicr vom Dienstag sorgte am Wochenende der re­ nommierte franzosische Archi­ tekt Jean Nouvel. der die Arte plage Murten konzipiert ha 1 Nouvel wirli den I xpo Ma ehern vor, ihn nicht über zu sätzliche I inrichtungcn aul der Arleplage informiert zu haben. Fr will der Eroflnungsleier lern bleiben. Signalisation mangelhaft Gegen 10 000 Personen be­ völkerten am Sonnlag dem zweiten festlag der Expo.02 die Arteplages. Die Organisalo­ ren zogen eine positive Bilanz. Noch mangelhall sind nach l'aoliello etwa die Signalisatio- nen der Zufahrten und auf den (.Seianden. Sie sollen Ins Ende Woche verbessert werden. Cfölifillte . . ' MÜNCHEN: Norwegens Kron­ prinz Elaakon hat am Sonntag seine fünftägige Deutschland­ reise ohne Ehefrau Mette-Ma- ril angetreten. F.r traf am spä­ ten Sonntagnachmittag auf dem Flughafen von München ein. Seine 28-jährige Frau musste sich am Wochenende in ärztliche Behandlung bege­ ben, nachdem sie bei einem Interview in Oslo mit dem deutschen Nachrichtensender n-tv in praller Sonne Verbren­ nungen ersten und zweiten Grades erlitten hatte. Nach Angaben des norwegi­ schen Königshauses erlitt die Kronprinzessin auf Grund des grellen Sonnenlichts zudem 
Verletzungen an der Horn­ haut. Diese lösten diesvlben Symptome wie Schneeblind­ heit aus und beeinträchtigten ihre Sehkraft. Die Hofspreche­ rin erklärte, vermutlich hätten die grellen Scheinwerfer des deutschen Fernseh-Teams zu­ sammen mit dem von einem Schirm nochmals verstärkten Sonnenlicht die Verbrennun­ gen ausgelöst. Dass Mette- Marit ihrem Mann noch nachreisen könne, sei un­ wahrscheinlich, sagten Ärzte des königlichen Spitals Riks- hospitalet in Oslo. Die Kron­ prinzessin dürfe sich in den nächsten Tagen keiner ultra­ violetten Strahlung aussetzen. Die Ermittlungen am Unglücksort dauerten gestern noch an. 
Letzter Vorhang für «Cats» in London LONDON: Für «Cats» ist jetzt auch in London der letzte Vor­ hang gefallen. Mit einer ausge­ lassenen Feier nahm das New London Theater am Samstag­ abend nach 21 Jahren und fast 9000 Aufführungen Abschied von dem Rekord-Musical. Mehr als 1000 Zuschauer sangen in der letzten Vorstellung die Er­ folgstitel von Andrew Lloyd Webber mit, allen voran der Hit «Memory». 
Mit ( euerwerk, Konfetti und fast 20-minütigem Beifall fei­ erten die zumeist geladenen Gäste nach der Aufführung das Ensemble, darunter zahlreiche Mitglieder der Originaltieset - zung. In den Pausen gab es Kekse in Katzenform und Dips aus Katzenfutterdosen zu es­ sen. Im nahe gelegenen Covent Garden verfolgten mehrere tau­ send Zuschauer die Abschicds- show auf einer Grossleinwand. Die Mediensite 
Nummer 1 für Liechtenstein %
	        

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