Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

28 Freitag, 10. Mai 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT NACHRICHTEN Zuchthaus und Landesverweis LUZERN: Das Kriminalge- richt des Kantons Luzern hat einen 28-jährigen Mann aus dem Kosovo der ZuWi­ derhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz für schuldig befunden. Er sei zu 27 Monaten Zuchthaus und 8 Jahren Landesverweis verurteilt worden, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Die Staatsanwaltschaft hatte dem 28-Jährigen vorgewor­ fen, Mitglied eines albani­ schen Drogenhändlerrings gewesen zu sein. Im 
Juni 2000 war er der Übernah­ me. des Portionierens, Ver- packens und Lagerns von einem Kilo Heroingemisch überführt worden. Älteste Presse­ fotos versteigert LONDON: Das Auktionshaus Sotheby's in London hat am Donnerstag die vermutlich ältesten Pressefotos der Welt versteigert. Für 182 650 Pfund (293 600 Eu­ ro) kaufte ein Franzose zwei Bilder des sozialistischen Arbeiteraufstands 1848 in Paris. 
Die beiden Daguer- reotypen des französischen Fotografen Thibault ent­ standen am 
25. und 26. Ju­ ni 1948. Thibault lichtete von einem Dach aus die verbarrikadierte Strasse Saint Maur ab. Auf dem ersten Bild ist sie leer, auf dem zweiten sind die Trup­ pen des Generals Christophe Lamoriciere zu sehen. Dem Barrikadenkampf fielen da­ mals mehr als 3000 Auf­ ständische zum Opfer. Die Fotos waren ursprünglich in der Wochenzeitung «L'Illus- tration» erschienen, beglei­ tet von einem Bericht über den Aufstand und seine blutige Niederschlagung. Tote bei Bank­ überfall in Ungarn BUDAPEST: Bei einem Banküberfall in Ungarn sind am Donnerstag sechs Men­ schen erschossen und zwei weitere schwer verletzt wor­ den. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, eröffneten die Bankräuber bei dem Über­ fall auf eine Niederlassung des österreichischen Unter­ nehmens Erste Bank in Mor das 
Feuer und entkamen mit ihrer Beute. Hunderte Polizisten riegelten die Strassen der Umgebung ab; Hubschrauber kreisten über dem Gebiet. Polizeichef Pe­ ter Orban setzte für die Er­ greifung der Männer eine Belohnung von umgerech­ net 41 000 Euro aus. «Das ist das schrecklichste Ver­ brechen, das ich in meinen 34 Jahren bei der Polizei er­ lebt habe», sagte Orban. Ministerpräsident Viktor Orban sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. 
Alle 112 Insassen getötet DALIAN/CHINA: Alle 112 Insassen sind beim Ab­ sturz eines chinesischen Verkehrsflugzeugs ums Leben gekommen. Ret­ tungsmannschaften gaben am 
Mittwoch die Suche nach Überlebenden auf. Wie die Fluggesellschaft China Northern Airlines mitteilte, wa­ ren 103 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder in der MD-82. Bei den Reisenden handelte es sich um Chinesen und acht Ausländer: drei Japa­ ner sowie jeweils einen Passa­ gier aus Singapur, Indien. Frankreich, Hongkong und Südkorea. Das Flugzeug war am späten Dienstagabend auf einem In­ landflug im Nordosten des Lan­ des ins Meer gestürzt. Laut ei­ ner Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua meldete der Pilot zuvor ein Feuer in der Kabine. Rettungs­ mannschaften berichteten, die MD-82 sei in Einzelteile zer­ brochen. Das Flugzeug war um 20.37 Uhr Ortszeit (14.37 Uhr WASHINGTON: In der Antark­ tis ist erneut ein riesiger Eis­ berg abgebrochen. Dabei han­ delt es sich um ein sieben Ki­ lometer 
breites und 76 Kilo­ meter langes. Stück, teilte das Nationale Amerikanische Eis­ zentrum am Donnerstag mit. Der Eisberg löste sich Vom . Ross Eisfeld. Seit Ende Januar hatten Forscher in der Antark­ tis bereits Eisbruch von insge­ samt etwa der doppelten Grös­ se Mallorcas registriert. Ende März war vom Thwai- tes-Gletscher ein 3400 Quad­ ratkilometer grösser Brocken abgebrochen, wenige Tage da­ vor eine Eisfläche vom 
Larsen-Flugzeugabsturz 
in China - Maschine stürzte auf Inlandflug ins Meer vcv •. 'vr<-;" 
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~ r. Die aus dem Meer geborgenen Teile werden genauestens untersucht. MESZ) in Peking gestartet und sollte eine gute Stunde später in der Hafenstadt Dalian am Pazifik landen. Nach knapp 60 Minuten Flugzeit und rund 20 Kilonieter vom Zielflughafen entfernt verschwand die Ma­ schine von den Radarschirmen. An der Unglücksstclle suchten Schelf. «Die vergangenen zwei Jahre waren eine äusserst akti­ ve Periode für Eisabbrilche», sagte der Sprecher des US-Eis- zentrums, das den Abbruch durch . Satellitenaufnahmen entdeckte. Nach Angaben von Wis­ senschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln ist die ungewöhnlich hohe Zahl von Abbrüchen nicht zwangsläufig auf die globale Klimaerwärmung, sondern vermutlich eher auf einen relativ warmen Sommer in dieser Südpolarregion zu­ rückzuführen. 
mehr als 40 Schiffe nach mög­ lichen Überlebenden, wurden jedoch von der einsetzenden Dunkelheit behindert. Die Su­ che nach den Flugschreibern war am Mittwoch noch im Gange. Von den Aufzeichnun­ gen erhoffen sich die Luft- fahrtbehörden Hinweise auf die 
(Bilder: Keystone) Ursache des Absturzes. Zuletzt war 1993 eine Maschine der China Northern verunglückt. Dabei kamen beim Abstur/, ei­ ner MD-82 in der nordwestli­ chen Stadt Uramqi zwölf Men­ schen ums Leben. Bei einem Flugzeugabsturz nahe der tunesischen Haupt­stadt 
Tunis kamen am Dienstag nach Behördenangaben 14 In­ sassen ums Leben. Das Flug­ zeug der ägyptischen Flugge­ sellschaft EgyptAir stürzte mit 62 Menschen an Bord kurz vor der Landung ab, etwa sechs Ki­ lometer vom Flughafen Tunis- Karthago entfernt. Bei den Op­ fern handelte es sich um sieben Ägypter, sechs Tunesier und ei­ nen Jordanier. EgyptAir hatte zunächst von 18 Opfern und 6 3 Insassen gesprochen und seine Angaben zwei Mal korrigiert. Die Wetterbedingungen /um Zeitpunkt des Absturzes wa­ ren widrig, ausser Regen und Nehel erschwerte dem Piloten auch ein Sandsturm aus der Sahara die Landung. 25 Insas­ sen wurden laut FgyptAir mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, andere konnten nach Auskunft des Flughafens den 
IJngliicksort unverletzt verlassen. Viele der Überle­ benden hätten im vorderen Teil des Flugzeugs gesessen, sagten Augenzeugen. Der hin­ tere Teil der Maschine wurde bei dem Absturz schwer be­ schädigt. Schüsse in Nachtclub Eine Tote und ein Verletzter in Basel BASEL: In einem Basier Nachtclub an der Steinentor- strasse sind eine Frau er­ schossen und ein Mann ver­ letzt worden. Die Schüsse gab ein unbekannter Täter am Donnerstag um etwa 6.45 Uhr ab, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Täter schoss im Nachtclub «14», in dem sich zur Tatzeit noch diverse Angestellte und üäste befanden, zuerst auf den Geschäftsführer und traf ihn im 
Schulterbereich. Der Verletzte konnte aus dem Lokal flüchten, hrach dann aber auf der Strasse (Stänzlcrgasse) zusammen. Die Sanität versorgte ihn notfall- mässig und brachte ihn ins Spi­ tal. Er wurde nicht lebensge­ fährlich verletzt. Der Täter schoss im Lokal weiter, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Dabei traf er die Frau mit meh­ reren Schüssen tödlich. Laut Staatsanwaltschaft arbeitete die 51-jährige Schweizerin in ei­ nem anderen Lokal. Explosionen bei Siegestagsfeiern Ferngezündete Minenexplosion fordert 35 Menschenleben in Dagestan KASP1J1SK: Eine per Fern­ steuerung ausgelöste Minen­ explosion hat am Donnerstag in der südrussischen Stadt Kaspijisk mindestens 35 Men­ schen das Leben gekostet. Der russische Präsident Wladi­ mir Putin erklärte in Moskau, nach der Explosion in Da­ gestan, einer Nachbarrepublik Tschetscheniens, zweifelten wohl nur wenige daran, «dass es sich um einen terroristischen Akt handelt». In Grosny wur­ den Raketen auf eine Sieges­ tagsfeier im Sportstadion abge­ feuert. Vier Polizisten wurden verwundet. Putin verwies darauf, dass der Tag des Sieges über Hitler- Deutschland zu den wichtigsten Feiertagen des russischen Volkes gehöre. Zur Explosion in Kaspijisk sagte er: «Dieser Akt 
wurde von dem Abschaum ver- auf Mord- und Totschlag aus. übt. dem nichts heilig ist.» Die Rund 150 Menschen wurden Täter seien wie die Nazis nur nach offiziellen Angaben ver- -,v", "v - • 3KCKMOIHB, _ ' i, , •  M säÄi&i ~ mt Nach der Minenexplosion herrsehte ein wildes Durcheinander. 
letzt. In Lautsprecherdurchsa- gen wurde die Bevölkerung in Kaspijisk und Machatschkala zu Blutspenden aufgerufen. Den Angaben zufolge handelte es sich bei dem Sprengsatz um eine Mine, die am Rand der Hauptstrasse deponiert war. Unter den Todesopfern befan­ den sich nach amtlichen Anga­ ben zwölf Kinder, 16 Veteranen und Musiker einer Militärka­ pelle sowie fünf Zuschauer. Das Stadtzentrum wurde nach der Explosion abgeriegelt. Exper­ ten suchten nach möglichen weiteren Sprengsätzen. Kaspi­ jisk liegt am Kaspischen Meer südlich der Hauptstadt der Kaukasusrepublik Dagestan, Machatschkala. 1996 kamen bei einem Bombenanschlag auf ein Wohnhaus russischer Grenztnippen in Kaspijisk 68 Menschen ums Leben. 
«Harry Potter» nächstes Jahr LONDON: Die Fans von «Harry Potter» müssen wahrscheinlich noch bis zum kommenden Jahr auf die neuen Abenteuer des Zauberlehrlings warten. Auto­ rin Joanne K. Rowling steckt nach Angaben einer Spreche­ rin noch mitten in der Arbeit zum fünften Band der Bestsel- ler-Serie, der eigentlich in die­ sem Sommer erwartet worden war. Es sei unwahrscheinlich, dass Rowling Hand 5 («Harry Potter and the Order of the Phoenix») noch in diesem Jahr schaffe, erklärte die Sprecherin der Autorin am 
gestrigen Don­ nerstag. Rowling sei alier an keinen Abgabetermin gebun­ den, betonte sie und wider­ sprach auch Berichten, wonach die Schriftstellerin an einer Schreibblockade leide. Massiges Ver­ kehrsaufkommen BERN: Der Reiseverkehr in den Süden hat sich zu Beginn des Auffahrtswochenendes in Grenzen gehalten. Am Mitt­ woch kam es am Nordportal des Gotthards zu einigen Staus, während die Lage gestern Don­ nerstag sehr ruhig blieb. Am Mittwoch stauten sich die Autos auf der Nordseite des Gotthards zwischen Erstfeld und Amsteg auf 6 Kilometern und zwischen Wassen und Göschenen auf 2 Kilometern. Auf den übrigen Transitach­ sen floss der Verkehr ohne Be­ hinderungen. Im vergangenen Jahr hatte es am Gotthard Staus von 13 Kilometern Länge gegeben.
	        

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