Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

20 Montag, 6. Mai 2002 
LETZTE SEITE I iechtensteiner VOl.KSBLATT Glimpfliches Ende einer Geiselnahme ISTANBUL: Ein Geiselneh­ mer hat am Samstag in ei­ nem Istanbuler Fünf-Ster- nc-Hotcl vorübergehend I I Menschen in seine Gewalt gebracht. Laut Medienbc- richtcn wollte der 29-jähri­ ge Türke gegen die russi­ sche Militäroffensive in Tschetschenien protestieren. Nach knapp eineinhalb Stunden liess er seine Gei­ seln unversehrt frei und er­ gab sich. Oer Tourismusini - nistcr forderte die Hotels auf. ihre Sicherheitsvorkeh- mnüen zu überprüfen Flugzeugabsturz irn Pfälzerwald LANDAU: Heim Absturz ei­ nes einmotorigen Sport flug /eugs sind in Rheinland Pfalz drei Manner ums Le­ ben gekommen. Das I lug- zeug vom Typ Piper wurde am Wochenende ge- runden. nachdem es bereits seit Frcitagnachmittag ver- misst worden war Die drei Hollander im Alter von 4S. 38 und )2 Jahren starben in den Trümmern der weiss blauen 
Maschine. Sie war vermutlich in Daumwiplel gerast und halle 
dabei ihre Tragflächen verloren. Sportflugzeug bei Florenz gefunden FLORENZ: Italienische Ret tungsmannschaften haben am Sonntag hei Florenz die Trümmer eines seit zwei 'la­ ßen vermissten deutschen Sport II ugzeugs entdeckt. Alle drei Insassen seien ums Leben gekommen, teilte die Prätektur in Florenz mit. Die Maschine vom lyp Uro­ ma 400 war vom I ido in Venedig in Richtung Dö­ ren/ gestartet. An der Suche hallen sich 200 Menschen beteiligt. Auto stürzte in den Rhein ZÜRICH: Verkehrsunfälle haben am Wochenende in der Schwei/ drei lodesopler sowie zahlreiche Verletzte gefordert. Lin junger Mann wurde in der Nacht aul Sonntag bei einem Selbst - unfall getötet, als tlas Auto in den Rhein stürzte. In Muolen (S(i) kam eine I ran bei einer Frontalkolhsion ums Lehen. In Aigle (VI)) starb ein Molafahrer. Vier junge Männer sassen in dem Auto, das bei Kumikon (AG) wegen übersetzter Ge­ schwindigkeit ins Schleu­ dern geriet und in den Rhein stürzte. Der I ahr- zeuglenker sowie zwei wei­ tere Insassen konnten das rund 1 ,[>0 Meter tief im Wasser liegende Auto aus eigener Kraft verlassen. Der l'J-jährigc vierte Mann wurde tot geborgen. 
Wohngebiet in Trümmern Mehr als 100 Leichen nach Flugzeugabsturz in Nigeria geborgen KAN0: Nach einem Flug­ zeugabsturz mit mehr als 100 Toten im Norden Ni­ gerias haben die Such- mannschaften am Sonn­ tag den Flugdatenschrei­ ber der llnglücksmaschine gefunden. Von der Aus­ wertung der so genannten Black Box erhoffen sich die Behörden Hinweise auf" die llnglücksursache. Die Maschine war am Samstag kurz nach dem Start in der Stadl Kann auf ein dicht besie­ deltes Viertel gestur/t. Nach Angaben von Präsident Oba- s;tn|n wurden bislang 10f> I ei­ chen von Passagieren und Op- lern am Hoden geborgen. An Herd waren 77 Menschen, darunter der nigerianische Sportmmisicr. Obasanjo liess die I laggen im 1 and auf Halb­ mast setzen und ordnete eine l intcrsuchung des Unglücks an. An den Ermittlungen' sollen auch I xperten aus dem Aus­ land beteiligt werden. Obasanjo hatte nach dem Unglück eine Reise nach Boisuana abgebro­ chen und war nach Nigeria zurückgeeilt. Der Absturz der zweimotori­ gen Maschine des Herstellers British Aerospace verwandelte das Viertel Grammaja in ein Irümmerfeld. Dutzende Gcbäu-Das 
l-lufl/cug s tur/ie in der Stadl Kutui auf ein dicht besiedeltes Wohnviertel. (Bild: Kevstone! de wurden zerstört, darunter zwei Moscheen und eine Ko­ ranschule. Obasanjo erklärte in einer Rundfunkansprache, die Maschine sei direkt auf die Schule gestürzt Augenzeugen berichteten, das Flugzeug habe zunächst zahlreiche Gebäude gestreift, bevor es in einem rie­ sigen Feuerball explodierte. Vier Insassen der Maschine, drei Passagiere und eine ITug-hcglcilcrin. 
überlebten das Un­ glück nach Angaben der Flug­ linie. Das Flugzeug geborte Me- dicnberichtcn zufolge der pri­ vaten nigerianischen I lugge- sellschall LAS Airlines. Es stürzte rund einen Kilometer vom I lughalcn der Stadt ent- lernt ab. Die zweimotorige Ma­ schine war aul dem Weg von Kano in die Wirtschaltsrnctro-pole 
Lagos, ['in Augenzeuge berichtete, die Maschine habe wenige Sekunden vor dem Ab­ sturz geschaukelt. /wischen den Inlandsfluggc sellschaftcn des westafrikani- schcn Landes tobt seit Monaten ein heftiger Preiskrieg. Schon seit längerem wurde befürch­ tet. dass dies zu Nachlässigkei­ ten bei der Wartung führen konnte. 
Dramatische Evakuierung CHAM0NIX: In einer dramati­ schen Rettungsaktion sind im Montblanc-Massiv zwölf pol­ nische Bergsteiger geborgen worden. Sie waren von hohem Neuschnee seit Dienstag in einer Hütte eingeschlossen ge wesen. I ine Wetterbessernng erlaubte es den französischen und italienischen Rettungs­ mannschaften am Sonntag­ morgen, die Alpinisten mit Helikoptern aus der Schuizhut te auf 4 )()2 Metern Hohe zu bergen. I in Bergsteiger wurde in ein Spital gebracht. Schnee falle hatten eine frühere Bei gung unmöglich gemacht. Schlechtes Wetter hatte die mit Skiern ausgerüsteten Alpi nisten in der V.illol llutte am Aufstieg zum Montblanc-Gip­ fel festgehalten. Die franzosi sehe ilochgebirgs-Gendarmerie hatte die I age der Bergsteiger bereits .im Samsiag als ernst be/eicbnet. denn die Nahrung gehe ihnen aus. Mindestens drei von ihnen litten verstärkt unter Höhenkrankheit. Die f in geschlossenen konnten zwei Mal taglich über l unk mit der Gendarmerie sprechen und schonten so ihre llandv Balte rien In der etwa i'i (Juadrai meter grossen Hinte gibt es ein Gerat, mit dem der Sauerstoff druck erhobt und somit die Höhenkrankheit gemilderi wird. Die gut ausgerüstete Gruppe konnte in den furil la­ gen mit Gas Schnee schmelzen und heisse Getränke kochen. Dutzende Tote nach Fährunglück Schlechtes Wetter behindert Bergungsarbeiten in Bangladesch DIIAKA Beim Untergang einer mit 1 SO Menschen be­ setzten Fähre im Südosten Bangladeschs sind vermutlich Dutzende Menschen ums Le­ ben gekommen. Bis Sonntag wurden erst neun 1 eu heil geborgen, nahezu SO Menschen wurden noch ver- misst. Mindestens 11)0 Passa­ giere bähen das Unglück vom I reilag überlebt. Die Rettungs­ arbeiten imisslen am Sonntag wegen schlechten Wetters un­ terbrochen werden. Die Polizei halle zunächst von last 400 Passagieren gesprochen und et­wa 
)()() für vermisst erklärt. Später korrigierte sie die Zahl der Passagiere an Bord der Fah­ re aul ISO. Die «MV Salahud- din» war am Freitagabend aul dem ITuss Meghna in einen Sturm geraten und gckcnieri (jS Passagiere seien bisl.mg gerettet worden, )S weitere hatten ans Ufer schwimmen können, erklärte ein Polizei­ sprecher am Samstag. «Wir wissen nicht, wie viele Men­ schen ertrunken sind, bis die fahre aus dem Wasser gezogen wird», sagte der Polizeichef der Region. Die Unglucksstelle liegt rund 
(>() Kilometer südöstlich der Hauptstadt Dliaka. Hunderte Angehörige der Vermissten warteten am Ufer auf Nach­ richt, viele beteiligten sich in I ischerbooien an der Suche. Die I ahie w.u aul dem Weg von Dhaka ms rund I SO 
Kilo meter südlich gelegene Palua khali. Bei den ursprünglich weil höheren l'assagicrzahlcn halle sich die Polizei auf Be­ richte von Augenzeugen stutzt. In Bangladesch ist es in den vergangenen Jahren wie­ derholt zu schweren fahrun­ glucken mit hunderten loten gekommen. l ine I(ihre passiert die IJiuilücksstelle im Siidasrcn Baitt/Iadesrlis. 
(Bild: Keystoiic) 
KASACHSTAN: Nach zehntä­ gigem Aufenthalt im All ist der südafrikanische Welt­ raumtourist Mark Shuttle­ worth wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt. Die «Sojus»- Kapsel mit dem 28-jährigen Millionär und seinen zwei Be­ gleitern 
landete am Sonntag pünktlich um 05.S1 Uhr MESZ in der kasachischen Steppe, wie die Bodenkontrollstation mitteilte. Mehr als drei Stun­ den zuvor war sie von der In­ ternationalen Raumstation (ISS) abgedockt. «Es war einfach fantastisch», , sagte Shuttleworth, nachdem er die Kapsel verlassen hatte. Der Weltraumflug sei das 
Bes- Pyramide ausgegraben KAIRO: Bei Ausgrahungsarbei- tcn sind Archäologen in Ägyp­ ten zufällig auf eine 4SOO Jah­ re alte Pyramide gestossen. Da­ bei handelt es sich vermutlich um das Grab einer Königin, wie der ägyptische Chefarchäologe Sahi Hawass am Sonntag sagte. Der 
bedeutende Fund liegt nur einige Kilometer von der welt­ berühmten Chcops-Pyrarnide in üiseh hei Kairo entfernt. Fan Schweizer Team entdeckte die Pyramide, während es das Grab von Pharao Djedefre, dem Sohn und Nachfolger von Cheops, freilegte. 
te gewesen, was er je unter­ nommen habe. Wie sein Vor­ ganger Dennis Tito bezahlte er 20 Millionen Dollar für das Abenteuer. Als Andenken an den Flug kaufte er die «Sojus»- Kapscl und seinen Rauman- zug. Fasziniert von der Gewalt ERFURT: Der Amokläufer von Frfurl war nach Darstellung seiner Eltern schon seil Jahren in eine eigene, künstliche Well der Gewalt abgeglitten, in der sie nicht mehr an ihn heranka­ men. «Es ging immer ums Schiessen, es ging immer um Gewalt», sagte sein Vater dem «Spiegel». Eine Woche nach der Bluttat wurden am Wochenen­ de fünf der Opfer in Erfurt bei­ gesetzt. Die Ermittlungen am Tatort waren abgeschlossen. Heute Montag sollte für die Schüler des Gymnasiums der Unterricht wieder heginnen.
	        

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