Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Montag. 6. Mai 2002 
3 QPRA wurde 50 Jahre alt Internationale Alpenschutzkommission feierte ihren Geburtstag im Kunstmuseum Vaduz Die CIPRA wurde am 5. Mai 1952 als IJmweltschutzorgani- sation gegründet, zu einer Zeit, als Umweltschutz generell kein grosses Thema war. War sie früher eher ein Debattierzirkel von Akademikern, deren Reso­ lutionen allerdings oft Gehör fanden, ist die CIPRA heute ein professionell geführter Dach­ verband von über 100 Mit­ gliedsorganisationen. Mich ael Reichert Im Kunstmuseum, direkt ;itn Sch.iu- lenster /ur Sudtlestussc. gab das Inn Inlilet. I im ke und I .inner ein Konzert' I nie Misilmne um .Li// und Ililhhilli. tun einem Schuss Pop d;inn. ILiek bretl. P.iss und Violine Optimistisch bcsclm iIii;!. Die Musiker standen ne lieti einet I einwand. auf der sp;iter ;mi Abend det CIPRA-Gcburtslagsfilm 
«1000 Täler und eine Herausforde­ rung» /u sehen war. Line Urauf­ führung. Regie: Sebastian L'romniell. Doch hinter Rand. Leinwand und fest - redner eilten stets Inint gekleidete Menschen vorbei, denn gleich/eilig /ur Geburtstagsfeier fand der jährliche Vadu/er Stadtlclauf stall. Vielleicht auch ein Symbol für die Energie, den Schwung, der der mittlerweile allen laute Alpcnschut/knmmission auch heule noch innewohnt. Wandel der Zeiten Die CIPRA wurde gegründet, um ge­ gen die in den Indien lunf/iger Jahren sieh schon ab/cuTinende Umwelt/er stnninu in den Alpen ein/iiirelen. Man wollte •(itossangiille aut die Natur» abwehren, /um Heispiel den hau von Staudämmen Im I ,1111 der lallte wur­ den die Bedrohungen immer vicllalti ger Verkehr. Inurismus. Verstädterung odet khmawaiidel beeinflussen den al­ pinen 
lebensraum massiv Damit ver Zahlreiche i/eladene Cuiste uns rerschii Kunstmuseum', teil. änderten sich auch die Aufgaben. Laut Kcdnci Mario Broggi. (Tief der CIPRA von l')Hi Ins hatte ein «Paradig- rnenwechsel» stattgefunden. Heute fungiere die Kommission als «Dach­ verhand von NGOs (Nichtregierungs­ organisationen)». als «Relais des Infor­ mationsaustausches» und als «Trend­ setter für Entwicklungen». Doch der Präsident der CIPRA International, Andreas Weissen, wies in seinem Refe­ rat darauf hin, dass die Politik der Al­ penstaaten sich «noch nicht aufNach- haliigkcitskurs» bcllndc, es gebe da noch einige «Augiasamtsstellcn» aus­ zumisten und viel Sisyphusarbeit zu erledigen. 
rnen Itnulern nahmen an der Gi Internationales Renommee erwart) sich (he CIPRA. als durch ihre Initiati­ ve l')')l die Alperlkonvention verab­ schiedet werden konnte. Der damalige Leiter der österreichischen Verhand­ lungsdelegation, Heinz Schreiber, wür­ digte 
am Samstag: «Die CIPRA hatte beide Beine am Boden. Sie war Bin­ deglied zwischen den Gemeinden und der Kommission. Durch ihre Vorarbeit konnten politische L.ntscheidungen besser fundiert vorbereitet werden.» Ohne FL keine CII'RA Mario Broggi betonte, dass es ohne die Unterstützung durch den Staat Liechtenstein und durch heimische 
sfeier »SO Jahre CIPRA• im Foyer des (Bilder: J. J. Wucherer) Stiftungen oder Privatpersonen heute keine CIPRA mehr gäbe. Doch umge­ kehrt profitiere auch Liechtenstein von ihrer 
enormen Bekanntheir und der Kompetenz. In dasselbe Horn blies auch Regierungsrat Alois Ospelt, der aus einem entsprechenden Regie­ rungsbericht zitierte, wonach «das starke Engagement der CIPRA im Zu­ sammenhang mit der Alpenkonventi­ on (. . .) auch Uechtenstein als Stand­ ort stärker ins Bewusstsein gebracht hat. Liechtenstein hat aber auch ein direktes Interesse an der erfolgreichen Arbeit (...), der Schutz der Alpen ist von existenzieller Bedeutung für I iechtenstein.» 
I)ei l'rnsitlcni rmi CII'RA 
Internatinniil. Anilreas Weissen (links), und RCI/IC- runqsrat Altns Ospelt heim Apen). Unglückliche Verkettung von Einzelereignissen Die Liechtensteinischen Kraftwerke zum Stromunterbruch in den Gemeinden Schaan und Vaduz Die Liechtensteinischen Kraftwerke (I.KVV) verzeichneten am Freitag­ abend einen länger dauernden Stromuntcrbruch in der Gemeinde Schaan und in den nördlichen Teilen der Gemeinde Vaduz. Der äusserst komplexe Störfall konnte erst nach Mitternacht vollständig gelöst wer­ den. Mehrere Fehlerquellen sind im Verlauf der Netzstorung in scheinbar zufälliger Reihenfolge aufgetreten und haben die Arbeiten der Pikett- monteure und Techniker erschwert. Aus der detaillierten Analyse, die wir nach jeder Betriebsstörung durch­ fuhren, kann nachstehende Verkettung der Finzelereignisse abgeleitet werden. Schaden durch Bauarbeiten Um 21.Sl Uhr registrierten die Über­ wachungsgeräte im Umspannwerk Schaan einen Lrdfehler im Hochspan­ nungsnetz der Gemeinde Schaan. Die­ ser 
Erdfehler ist voraussichtlich auf eine Beschädigung durch Bauarbeiten im Bereich «Dux-Neugut» zurückzu­ führen. Infolge dieser Kabelverletzung (welche zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden hat) ist wahrscheinlich in Kombination mit den äusserst nas­ sen Wetterverhältnissen am Freitag Wasser in den Isolationsbereich des Hochspannungskabels eingedrungen. Ein einzelner Erdfehler führt norma­ lerweise zu keiner Abschaltung des Hochspannungsnetzes, sondern ledig­ lich zu einem Warnzustand, der den Pikettmonteuren übermittelt wird, um das defekte Leitungsstück vom gesun­ den Netz zu trennen. Im vorliegenden Fall bewirkte das 
bei einem lrdfehler typische Fin- schwingverhalten einen Zweit-Uber- schlag an einer Schwachstelle in der Transformatorcnstaiion «1 cttstrassc West», Vaduz. Dort entstand ein I it hl - bogen an einem Kabel-Lndverschluss Vermutlich wegen eines Alterungsde­ fekts ist in der Trafostalion Vaduz ein rund 8 cm dicker Endverschluss eines 10 000-Volt-Kabels komplett durchge­ schmort. (Bild: J. J. Wucherer) 
(wahrscheinlich Alterungsdelekt). F euerwehr rückte aus Aufgrund der starken Rauchent­ wicklung ruckte bei diesem Ereignis auch die Leuerwehr aus. Die Transfor- matorenanlage «Lettstrasse West» schaltete sich ordnungsgemäss seihst - standig über Schutzgerate der Gegen- station ab und wurde von unserem Servicernonteur zusätzlich vor Ort ge­ gen eine Wiedcreinschallung gesi­ chert. Durch die zwischenzeitlich wirken­ den hohen Kurzschlus>strötne ent­ stand ein Folgefehler an einer weiteren Spleiss-Siel le (Kabelübergang zwi­ schen einer Neu- und Allanlage). Die erneut beginnenden Einschwingvor- gänge (pulsierendes Netzverhalten) zwischen Lrdfehler- und Kurzschluss- zustand im Netz müssen neben der elektrischen Belastung auch zu starken mechanischen Resonanzen der Erd- sehlusslöschspule im Umspannwerk Schaan geführt haben. Dieses Betriebsmittel wird mit einem so genannten Buchholz-Schutzrelais gesichert, welches im Wesentlichen die Gasentwicklung überwacht. Weshalb diese Noischutzfunktion (Gasentwick- lungsüherwachung zur Erkennung ei­ nes internen elektrischen Überschla­ ges) beim vorliegenden Netzfehler an­ gesprochen hat, ist derzeit noch Ge­ genstand von weiteren Abklärungen. Netzinsel komplett stromlos Konsequenterweise führte diese Not­ funktion unt 22.30 Uhr auch zu einer Abschaltung des dazu gehörenden Grosstransformators im Umspannwerk 
Schaan, um einem Brand vorzubeu­ gen. In der Folge war die Netzinsel des Umspannwerkes Schaan komplett stromlos. Eine sofortige ferngesteuerte Wie­ dereinschaltung durch den dienstha­ benden Schichtmaschinisten unserer rund um die Uhr besetzten Netzleit­ stelle in Vaduz ist bei einer Störmel­ dung «Buchholz-Auslösung» nicht er­ laubt (Brandrisiko). Eine Kontrolle der Situation vor Ort ist zwingend erfor­ derlich! Ein Pikettmontcur hat sich in der Folge unmittelbar zusammen mit einem unserer Ingenieure vor Ort be­ geben, um diesen kritischen Fehler zu klären. Bis Mitternacht wurden an­ schliessend die gesunden Netzteile von Schaan 
und Vaduz wieder in Betrieb genommen. Die Eingrenzung der ver­ schiedenen Kabelschiiden («Dux-Neu-gut» 
und «UW Schaan-Wiesengasse West») sowie die Wiederinbetrieb­ nahme der Transformatorenstation «Lettstrasse West» in Vaduz dauerte bis ca. 1.30 Uhr an. Reparaturenarbeiten im Gange Schliesslich konnten durch Um- schaltungen auf Ringleitungskabel alle Kunden wieder mit elektrischer Energie versorgt werden. Mit den Re­ paraturarbeiten an den Defektstellen wurde bereits am Samstag begonnen, damit der ursprüngliche Netzzustand baldmöglichst wieder hergestellt wer­ den kann. Wir bedauern diesen Stromausfall und bitten die betroffenen Kunden um Verständnis. Liechtensteinische Kraßwerke. Technische Direktion Kl Kl AMI ffte? mitdenken mitreden mitentscheiden miteinander für Liechtenstein 
Montag, 6. Mai 2002, 19:00 Uhr im Kleinen Gemeindesaal Balzers f * * Bai 
Raumplanung. Die Chance Liechtensteins
	        

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