Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Samstag, 4. Mai 2002 
23 USV erstmals mit einem Mexikaner Schweizer Einbruch im letzten Drittel Tennis: Herausforderung lnterclub Heute steigt das Laufspektakel in Vaduz Nur noch Formsache? NLB-Abstiegsruride: Heute (18.00 Uhr) ist der FC Vaduz bei Leader Yverdon zu Gast Yverdon als stärkste Truppe hatte schon bei Halbzeit dieser Abstiegs­ runde den Klassenerhalt praktisch auf sicher, für die Vaduzer sind nun die letzten zwei Spiele nur noch Formsache, es geht um nichts mehr. Beide Mannschaften können sich also darauf beschrän­ ken, was Spass macht: Fussball spielen ohne Be­ lastung, ohne Druck. Rainer Ospel l M;il sehen, was sie unter diesen Voraussetzungen am Neuen- burger See zu bieten (iahen. In der (Jualifikattonsrundc holte der K'V hier immerhin ein 1:1- IInentschieden. Hei den West- sehweizern stand erstmals Uia- puisat. der noch mit Fx-K'V- l'rasideni Moser heim IC Zürich kickte, an der Linie. Bei Vaduz halte Tormann Silva, der nun seit kriens das achte Spiel in Folge bestreitet, sein Nali-B- Debüt und Pcrez erzielte sein erstes Tor. lind dass die Vadu­ zer in Sachen Offensive auch in der Nati B erfolgreich sind, un­ terstreicht das lorverhaltnis in der Abstiegsrunde U):l(>). Nur Yverdon U>)) und Kriens (27) erzielten mehr Ireffer. Heimniederlagen Zuhause war die Bilanz dann allerdings weniger erfreulich. In der Ouali-Kundc verlor man durch 
einen kuriosen Treffer von Ostermann kurz nach Sei­ tenwechsel unnötig 0:1 und in 
diesem Frühjahr setzte es eine blamable 2:5-Schlappe ah. «Zu naiv für diese Liga?», titelte das Volksblatt. Der eingewechselte Schwarzafrikaner Bamba legte den Vaduzern noch zwei Fier ins Netz. Dieser Bamba wech­ selte dann im Marz zum Auf- stiegsrundenteilnehmer FC Wil. Wettbewerb verfälscht Bei Yverdon war in den letz­ ten Partien offensichtlich die Luit draussen und sie sorgten für eine Wettbewerbsverfal- schvmg. indem abstiegsgelahr- dete Teams zu unerwarteten Punkten kamen. So gewann locarno im Stade Municipale 0:1. Concordia holte nach ei­ nem '2:0 noch ein i: (-Unent­ schieden. C'arouge gewann zu­ hause 2:0 (der einzige Sieg der (ienfer bislang) und dann rette­ te sich Krie-ns definitiv mit ei­ nem 2:f>-Sieg in Yverdon. Also gerade mal ein Punkt aus vier Spielen. Arn letzten Wochenen­ de gewannen die Romands dann wieder mal, 1:2 in Bellin- zona. Gesperrt sind heute übrigens Abwehrchef Andreoli und Aus- senverteidiger 
Tschopp, eben­ falls Torschütze in Vaduz. «Riesenpuff» Der Vertrag von Trainer C'ha- puisat lauft aus, aber «wir sind im Gespräch und wir werden eine I osung linden». Und was meint er zur heutigen Partie? • Fs gehl um nichts mehr, alter wir mochten natürlich guten I ussball zeigen. Ich werde zwei bis drei junge Spieler einset­ zen.» Auf die Reform der Schweizer Nationalliga mit 10 
A- und 16 B-Vereinen ange­ sprochen, fällt mal zuerst das Wort «Riesenpuff» utjd der Sei­ tenhieb auf, «die Leute in Bern, die vielleicht mal eine richtige, normale Entschei­ dung fallen sollten». Kommentar überflüssig. Neues Ziel gesetzt Für FCV-Trainer Flörmann sind die letzten zwei Partien - am Dienstag folgt noch das Fleimspiel gegen Locarno - al­ les andere als Formsachc. «Wir haben uns ein neues Ziel ge­ setzt, wir wollen die beste Mannschaft der Rückrunde werden. Und in Yverdon kön­ nen wir schauen, wie stark wir sind. Das ist Anreiz genug, um Vollgas zu geben. Zum andern • wollen wir nicht die Meister­ schaft verfälschen.» Möglicher­ weise gibt es 
einige Umstellun­ gen, Ritter hat sich beim Auf­ wärmen in Triesenberg einen Muskelfaserriss zugezogen. Spiele, Tabelle 13. Runde: Yverdon - Vaduz Sa 18.00 Concordia Basel - Kriens Sa 18.00 Etoile CarouRe - ßellinzona Sa 18.00 Locarno - Baden Sa 18.00 1. Yverdon'f 12 29:21 4) 2. 
Vaduz • 12 23:16 J4 l Kriens • 12 27:20 33 4. Bellinzona + 12 16:14 3t 5.C.Basel 12 19:17 29 f>. l.ocarno 12 14:16 27 12:19 26 6:23 2t 
7. Baden 8. E. Carouge ' 
12 12 
(18) III) (15) (13) (10) (12) 12) 16) Vom Ersatz- zum Stammgoalie: Carlos Silra dirigiert seine Vor­ derleute und besticht mit tollen Leistungen. (Bild: H: M.j 
' - in Klammern halbierte Punkte 
a der Quali, + - Ligaerhalt gesichert, ' steigt in die t. Liga ab. «Tag der Wahrheit» brachte keine Klarheit Joseph Blatter wies Rücktrittsaufforderungen zurück Der gestrige «Tag der Wahr­ heit» bei der FIFA in Zürich brachte nicht die erhoffte Klarheit im Konflikt zwischen FIFA-Präsident Joseph Blatter und -Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen. Reite Bau man n Zehneinhalb Stunden dauerte die Marathonsitzung auf dem Zürcher Sonnenberg, eine Fini- gung hat sie jedoch nicht ge­ bracht. «Wir sprechen wieder miteinander», sagte zwar Blat­ ter, doch die körperliche Hal­ tung von Zen-Ruffinen wollte dem nicht entsprechen. Während Blatter davon sprach, vom Exekutivkomitee gestern das Vertrauen ausgesprochen erhalten zu haben, redete Zen- Ruffinen von Korruption und klaren Fakten, die gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Blatter sprechen würden. Der Generalsekretär hatte ges­ tern Vormittag mit einem 30- seitigen Bericht und Videoauf­ zeichnungen versucht, seine früher gemachten Anschuldi­ gungen und Vorwürfe gegen den FIFA-Präsidenten zu unter­ mauern. Stundenlang wurde 
Freundschaft mit Rissen: FIFA-Präsident Joseph Blatter /links) und FIFA-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen. danach hart und intensiv darü­ ber debattiert. Während einer kurzen Pause sei er von fünf Vizepräsidenten zum Rücktritt aufgefordert worden, erzählte Blatter am späten Abend anläss­ lich einer Pressekonferenz. Natürlich sei er nicht darauf eingetreten, schliesslich sei er vom Kongress gewählt worden und könne auch nur von die­sem 
abgewählt werden. «Zwei Personen gekauft» Blatter will nächste Woche, nach einem kurzen Abstecher nach China und Nordkorea, schriftlich auf den Bericht von Zen-Ruffinen und auf noch be­ stehende offene Fragen ant­ worten. Danach müsse das Exe­ kutivkomitee der Öffentlich­keit 
mitteilen, was Sache sei, sagte Zen-Ruffinen. Falls diese Reaktion nicht erfolge, müsse er für sich die richtigen Schlüs­ se ziehen und über seine Zu­ kunft nachdenken, fügte der Generalsekretär an. Auf Details seiner Anschuldigungen und Vorwürfe wollte der Walliser jedoch nicht eingehen. «Ich bin nur dem Exekutivkommitee Re­ chenschaft schuldig.» Immer­ hin aber erwähnte er einen kla­ ren Fall von Korruption: «Es sind zwei Personen gekauft worden, um Dienstleistungen zu erbringen. Allerdings nicht innerhalb der FIFA.» Acht Mitglieder vorzeitig abgereist Dass das Ergebnis der Mara­ thon-Sitzung nicht allen 25 Exekutivkomitee-Mitgliedern behagte, zeigte die Tatsache, dass am Ende nur noch 16 Teil­ nehmer anwesend waren. Die beiden Vizepräsidenten Möng- Joon Chung 
(SKor) und Lennart Johansson 
(Sd) hatten die Sit­ zung zusammen mit dem Rus­ sen Wjatscheslaw Koloskow gar mehrere Stunden vor Abschluss verlassen. Sie hätten gebuchte Flüge erreichen müssen, war die Begründung der FIFA. / 
Der abgereiste Südkoreaner Chung wies in einem vor der Sitzung produzierten Communi- qu£ 
empört Blatters Vorwurf zurück, vertrauliche Informa­ tionen über die wirtschaftliche Situation des Weltverbandes an die Öffentlichkeit weitergege­ ben zu haben. Dies hatte Blatter als Grund für die Suspendie­ rung der Ad-hoc-Kommission zur Überprüfung der FIFA-Fi­ nanzen (1AC) am 11. April an­ gegeben. Finanzuntersuchung wird wieder aufgenommen An der gestrigen Sitzung wurde nun beschlossen, dass die Kommission ihre Arbeit wieder aufnehmen könne. Al­ lerdings erst nach der WM und dem nächsten Kongress in Seoul. Im Dezember könne das IAC dann seinen Bericht der FI­ FA-Exekutive vorlegen. «Bis zur WM ist zuwenig Zeit für al­ le Untersuchungen», sagt Blat­ ter und landete damit einen fragwürdigen Punktesieg. Soll­ ten Unregelmässigkeiten bei den Finanzen vorgekommen sein, so wird das nun erst rund sechs Monate nach der erhoff­ ten Wiederwahl 
am 29. Mai in Seoul bekannt werden. 
Caudron holt Gold BILLARD: Der Belgier Fr£d£ric Caudron hat in Iz- mir (Tür) die Dreiband-Eu­ ropameisterschaft im Billard gewonnen. Im Final be­ zwang Caudron den Dänen Tonny Carlsen mit 3:2 Sät­ zen. Ullrichs Irrfahrt mit Alkohol RAD: Staatsanwaltschaftli­ che Ermittlungen, Alkohol, Fahrerflucht, Fahrausweis- Entzug - dazu neue Knie- problcmc: Jan Ullrichs (Bild) Freiburger Irrfahrt in der Nacht zum 
1. Mai könnte den Olympiasieger wie 1999 die Teilnahme an der 
Tour de France kosten. «Offen­ sichtlich aus Frust 
über ei­ nen erneuten gesundheitli­ chen Rückschlag hat Jan mit seinem Porsche 
ein biss­ chen viel Gas gegeben. Er rammte vor dem Freiburger Bahnhof einen Veloständer. Später stoppte ihn die Poli­ zei. Er musste zur Blutprobe und seinen Fahrausweis ab­ geben», bestätigte Manager Wolfgang Strohband die Vorfälle. Alkohol sei auch im Spiel gewesen, der Tour­ sieger von 1997 hätte «ein paar Gläser Wein» getrun­ ken. Die Staatsanwaltschaft Freiburg leitete Ermittlun­ gen wegen des Vorwurfs von 
Verkehrsdelikten ein. Die Horror-Nachrichten aus dem Schwarzwald ver­ schlugen den Telekom-Offi­ ziellen fast die Sprache. «Er hat im Training wieder leichte Probleme mit dem lädierten Knie bekommen und setzte bis heute drei Ta­ ge mit dem Training aus. Aber morgen kann er wahr­ scheinlich weitermachen. Noch glaube ich an die Tour», sagt Teamchef Rudy Pdvenage. Die Perspektiven für einen Tourstart am 6. Juli in Luxemburg klingen jedoch nicht allzu zuver­ sichtlich. Ein teures TV-Vergnügen BOXEN: Um den Boxkampf der «Giganten» zwischen Weltmeister Lennox Lewis und Ex-Champion Mike Ty­ son am 8. Juni im US-Fern­ sehen live miterleben zu können, müssen die Zu­ schauer 
so tief in die Ta­ schen greifen wie noch bei keiner TV-Übertragung. Der von den Pay-Per-View-Sen- dern HBO, wo Lewis unter Vertrag steht, und Showti­ me, Tysons TV-Partner, ge­ meinsam ausgestrahlte Fight kostet rund 90 Franken. \
	        

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