Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBI.ATT 
AUSLAND Donnerstag, 2. Mai 2002 
35 Millionen feiern den 1 . Mai Grossdemonstrationen gegen Le Pen - Solidarität mit Palästinensern - Tausende in Zürich PARIS/MANILA: Die Forderung nach besseren Arbeitsbedingun­ gen hat die Maikundgebungen in aller Welt bestimmt. Im Zent­ rum standen zudem Proteste gegen Rechts und die Solidarität mit den Palästinensern. In Frankreich gingen mehr als eine Million Menschen gegen Le Pen auf die Strasse. Gewaltaus- briiehe gab es in Deutschland, in Asien und auch in Zürich. In Paris /ngon ;im Mittwochmorgcn mehrere tausend Anhänger le Pens /ur Statue dn Natinnalheldin Johanna \on Orleans nahe dem 1 uilerien-Park. /u (legendenionstrationen versam­ melten sieh nnndesiens 200 000 An­ halter der I inken allein in Paris, lirnsskimduebungen tiefen den Rechtsextremisten gab es auch in Gre- nnhle. Bordeaux. I von und anderen Siadten Kund eine halbe Million Men- selien ilemnitsinerien am lag der Ar- lieii in Deutschland Iiir mehr soziale Gerechtigkeit. Die Gewerkschaften nut/ien die eiwa SOO Kundgebungen am Ii /U 
scharfer Krilik an Unions- Kanzlerkandidat 1 fl Mi Ii rirl Stoiber. Hundeskanzler (icrhard Schröder warb bei der I lauptkundgehung in I eipzig um die Unterstützung der Arbeitneh­ mer. Überschattet wurde der 1. Mai er­ neut von schweren Krawallen in Berlin und Hamburg sowie Neonazi-Kundge­ bungen 
in zahl reielien deutschen Stadien. In I rftirt gedachten rund 2S00 Menschen mit einem Trauer­ marsch der Opler des Amoklaufs vom vergangenen Freitag. /ur Maikundge­ bung der Gewerkschaften versammel­ ten sich rund 140 000 Menschen in Moskau, weitere 100 000 folgten dem Aufruf der Kommunistischen Partei. In einer (Jrusshotschaft äusserte sich Pu­ tin überzeugt, dass die (iewerksehaf­ ten entscheidend dazu beitragen wür­ den. Kussland zu einem florierenden I and zu machen. Anders als in den ehemaligen Sowjetrepubliken fand in Peking zum I Mai wieder eine Militär- parade stall In (iriei henland hatten die (iewerk­ sehaften zum (ictieraIstreik aufgeru- len. naihdcm die Regierung den ge­ setzlichen I eiertag wegen des bevor­ stehenden Osterlestes auf den 7. Mai verlegt hatte. Vier Demonstrationszii- ge mit mehr als (>000 leilnehmern 
Weltweit wurde der gestrii/e ltu/ der Arhcif »til Demonstrationen und Kundgebungen begangen. sorgten in Athen für ein Verkehrscha­ os. Dabei wurde auch Unterstützung für die Palästinenser bekundet. Solida rit;it mit dem palästinensischen Volk bestimmte auch die Maikundgebung in Istanbul. Gegen Globalisierung In Madrid drohten rund W 000 Ge­ werkschafter mit einem Generalstreik, falls die geplante Reform der Arbeits­ losenhilfe nicht zurückgenommen wird. In London blockierten etwa 100 Globalisicrungsgegner mit ihren Fahrrädern die belebte Oxford Street. In Belgien wurden die Maikundgebun­ gen weitgehend vom Wahlgeschehen im Nachbarland Frankreich dominiert. In Sydney protestierten mehrere hundert Menschen gegen die restrikti­ ve l inwanderungspolitik der australi­ schen Regierung. Bei der Blockade ei­ ner Betreibernrm;i von lniemierungs- lagern für Asylbewerber kam es zu Handgreiflichkeiten mit der Polizei. In Manila ging die Polizei gegen lausen­ de Demonstranten vor, nachdem ler- rordrohungen eingegangen waren, die womöglich auch der philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo galten. Zu gewaltsamen Auseinanderset­ zungen kam es auch in Malaysia. In 
der Hauptstadt Kuala Lumpur wurden 17 K'ilnehmer einer Demonstration von Planlagenarbeitern festgenom­ men. die mehr Lohn forderten. In Sin­ gapur wurden zwei prominente Oppo- sitionspolitiker unter dem Vorwurf verhaftet, eine nicht genehmigte De­ monstration veranstalten /u wollen. Auch in den osttürkischen Kurdenge­ bieten gab es Zusarnmenstösse. In Tiinceli wurden 20 Personen wegen versuchter Verbreitung einer Presseer­ klärung zum I. Mai festgenommen. Papst Johannes Paul II. betete in Rom für die Arbeitslosen in aller Welt. In einer Ansprache auf dem Peters­ platz würdigte das Oberhaupt der Ka­ tholiken den menschlichen und sozia­ len Wert einer Arbeitsstelle. Gegen Abzocker und Sozialabbau An der I.-Mai-Kundgebung in Zürich haben (>S00 bis 7000 Menschen gegen Abzocker und Sozialabbau de­ monstriert. Hauptredner Franc» Caval- li kritisierte die Macht der Finanz­ markte und rief die Linke z.u einem Neuhegitin auf. Bei der Nachdemonst- ration kam es zu /.usartimcnstossen zwischen Polizisten und Vermummten. Der Kapitalismus bewege sich immer mehr in Richtung einer mafiosen und 
rücksichtslos agierenden Machtstruk­ tur, sagte SP-Nationalrat Franco Ca- valli an der Schlusskundgebung auf dem Bahnhofplatz. Laut Polizeianga­ ben hatten 6500 bis 7000 Personen an der Demonstration durch die Stadt teilgenommen. «Manchmal ist es nur schamlose Abzockerei, häufiger haben wir es aber mit richtiger Wirtschafts­ kriminalität zu tun», sagte er. CavaIii rief die Linke zu einem Neu­ beginn auf. Der dritte Weg habe in sämtlichen Ländern Europas im De­ sastergeendet und zu einer Erstarkung des Rechtsextremismus geführt. Die von einzelnen Sozialdemokraten an­ gestrebte Allianz mit dem Wirtschafts- liberalismus bezeichnete er als oppor­ tunistische Augenwischerei. Cava Iii forderte Unterstützung für die SP-lnitiative Tür einkonimensah- hängige Krankenkassenprämien. Wie in den Vorjahren kam es im An- schluss an die offizielle Kundgebung zu Zusammenstösscn zwischen ver­ mummten Autonomen und Polizisten. Mehrere Personen wurden festgenom­ men. Die Polizei setzte dabei Gurnmi- geschosse, Wasserwerfer und Tränen­ gas ein. Die Demonstranten warfen Maschen und Steine und errichteten Strassenbarrikaden. Die Scharmützel dauerten bis zum Abend. 
Chinesischer Vize im Weissen Haus WASHINGTON: Der chinesische Vize­ präsident und voraussichtlich künftige Staats- und Parteichef Hu Jintao hat am Mittwoch seine Gespräche im Weissen Haus aufgenommen. Er traf am Vormittag mit Vizepräsident Djck Cheney zusammen, am Nachmittag stand eine Begegnung mit Präsident George W. Bush auf dem Programm. In den USA stösst der Besuch auf grosses Interesse, da es der erste grosse Auf­ tritt des 59-Jährigen in den USA ist.- Hu war am Dienstag zu seinem mit Spannung erwarteten Besuch in Wa­ shington eingetroffen. Zu seinen ers­ ten Gesprächspartnern gehörten der de­ mokratische Senatsführer Tom Daschle und Aussenminister Colin Powell. Hu wird voraussichtlich im Herbst zum neuen Parteichef gewählt und im März kommenden Jahres neuer chinesischer Staatspräsident. Anschläge in Pakistan KARACHI: Mindestens 12 Menschen sind am Mittwoch bei zwei Bombenan­ schlägen in der pakistanischen Hafen­ stadt Karachi getötet worden. Dies be­ richteten die Polizei und Augenzeugen. Die 
selbst gebastelten Bomben explo­ dierten innerhalb von 10 Minuten vor Läden in zwei verschiedenen Stadttei­ len. Die Anschläge ereigneten sich am Vortag eines geplanten Streiks, zu dem die Einwandererpartei MQM aufgeru­ fen hatte. Sic will damit gegen die Er­ mordung zweier führender Parteimit­ glieder am vergangenen Freitag protes­ tieren, hinter dem die MQM den staat­ lichen Geheimdienst vermutet. Metallindustrie vor Streik STUTTGART/BERLIN: Nach sieben Jahren steht die deutsche Metall- und Elektroindustrie wieder vor einem re­ gulären Streik. Das Ergebnis der Urab­ stimmung in Baden-Württemberg und Berlin-Brandenburg hat weit mehr als die erforderliche Dreiviertelmehrheit der Gewerkschaftsmitglieder dafür er­ geben. Heute Donnerstag will der Vor­ stand der IG Metall Zeitpunkt, Dauer und Betriebe für den Streik festlegen. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall lehnte dessen ungeachtet erneut ein nachgebessertes Tarifangebot ab. :'<®TOYom Schneller kommen Sie für Fr. 321-- pro Monat vorwärts. 
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