Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Donnerstag, 2. Mai 2002 1 5 o o Zum fünften Mal in Folge wird die Kammerumlage nicht er­ höht. Dies beschloss am vergan­ genen Montag die Delegierten­ versammlung der GWK. Es fand auch ein Wechsel im Präsidium der Kammer statt. Michacl Reicher t Liechtensteins Gewerbetreibende kön­ nen aufatmen: Der Beitrag, den sie jährlich an die GWK zu entrichten ha­ ben. wird auch in diesem Jahr nicht angehoben. Dies ist nach Aussage des GWK-I'riisidenten Arnold Matt zwei Umständen zu verdanken: Erstens stieg die An/ahl'der Gewerbebetriebe leicht an. sodass auch ein leichtes Ein- nahmeplus 
ai verzeichnen war. Und zweitens bemühe sich die GWK sehr haushälterisch mit den Beiträgen ihrer Mitglieder umzugehen. So konnte im abgelaufenen Jahr bei einem Budget von l.i Miliinnen Iran­ ken (last ausschliesslich Beitrüge der )/()() Mitglieder) sogar einen Übcr- schuss von OO'OOO ('ranken erwirt­ schaftet werden. Wechsel im Präsidium Nach vier Jahren legte der bisherige 
Solide Finanzen bei der Gewerbe- und Wirtschaftskammer (GWK) Vorstellung des neuen Vizepräsidenten der Gewerbe- und Wirtschafiskammer: Auf unserem Bild r.l.n.r. Olirer Gerstqras- 5er. 
der neue Vizepräsident Herbert Steffen und der Präsident Arnold Matt. (Bild: Brigitt Risciii 
Vizepräsident, Günter Vogt, sein Amt nieder. Arnold Matt dankte dem bishe­ rigen Vize für die «sehr gute und kon­ struktive Zusammenarbeit» und stellte auch gleich seinen 
Nachfolger Herbert Steffen vor. Der neue Vizepräsident ist seit elf Jahren der Geschäftsführer des Mode­ hauses Hannelore und amtierte unter anderem als Präsident der GWK-Sekti- on Handel. Zukunftsperspektiven: sieben Phasen Die Delegiertenversammlung befass- tc sich auch mit der Zukunft der Kammer. Die GWK befindet sich der­ zeit in einem längerfristig angelegten Umstrukturierungsprozess, der in sie­ ben Phasen bis Ende 2004 umgesetzt werden soll. Momentan aktuell Phase 3: Mehrere Sektionen sollen künftig in Sparten zusammengefasst werden. Im Ge­ spräch sind derzeit die Sparten Bauge­ werbe (Gipser, Maler, Metaller, etc.) und Han.del. Das anvisierte Ziel der GWK ist klar: Durch solch partielle Zusammen­ schlüsse sollen Fragen, die alle betei­ ligten Unternehmen betreffen, viel speditiver besprochen und entschie­ den werden. VERWALTUNGS- UNO PRIVAT BANK AKTIENGESELLSCHAFT «iww.ipbinli.com VP Bank Fondssparkonlo Schweizer Franken Euro US Dollar Japanische Yen Festgeldan lage n In CHF 26 4 2002 Mindestbetrag CHF 100 000 - Lautzeit 3 Monate Lautzeit 6 Monate Lautzeit 12 Monate Aus wahl verzinster  Konll Sparkonto CHF Jugendsparkonto CHF Alterssparkonto CHF Euro-Konto Kassenobligationen 
4 % 5% 4 
% 2 % 0 625 
 1 0 750 
 1 1 250 ' 1 1/4 % 1 3/4 % 1 5/8 % 1 1/4 % Mindeststückelung CHF 1000 - 2 Jahre 2 375 % 3 Jahre 2 625 % 4 Jahre 2 750 % 5 Jahre 2 750 % 6 Jahre 3 000% „VP Bank Titel" 
7 Jahre 3 250 % 8 Jahre 3 250 % 9 Jahre 3.375 % 10 Jahre 3 375 % 26 4 2002 (16.00 h) VP Bank-Inhaber VP Bank-Namen Wechselkurse 
CHF 251 00 CHF 24 00 G 26.4 2002 Noten USD GBP EUR Devisen EUR 
Kaul 1.588 2310 1.437 Kaul 1.454 
Verkauf 1.688 2 450 1.497 Verkauf 1.477 . profitieren Sie von diesem günstigen Wechselkurs auch am VP Bancomat Edelmetallpreise 26.4 2002 Gold Gold Silber 
1 kg 1 Unze 1 kg 
Kaul Verkauf CHF >6 005.— 16 255 — USD 30640 309.40 CHF 234.90 249.90 9 4 9 0 Vadui • Im Zentrum • Toi. + 4 2 3 /2 3 5 6 6 5 5 
Auslandsgeschäft lässt Metro weiter wachsen Im Inland leidet dagegen auch grösster Handelskonzern unter Konsumflaute DÜSSELDORF: Deutschlands grösster Handelskonzern Metro bleibt dank seines boomenden Auslandsgeschäfts weiter auf Wachstumskurs. Der Düs­ seldorfer Handelsriese steigerte sei­ nen Konzernumsatz in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 5,2 Prozent auf knapp zwölf Milliarden Euro. Dabei gelang es dem Konzern dank zweistelliger Wachstumsraten im Ausland, die Konsumflaute in Deutsthland mehr als auszugleichen. Auf dem heimischen Markt hat aller­ dings auch Metro mit der mangelnden Kauflust der Bundesbürger zu kämp­ fen: der Umsatz sank im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Pro­ zent. Einbrüche gab es vor allem bei den Kaufhof-Warenhäuscrn, den Prak- tiker-Verbrauchermärktcn, 
den Extra- Verhrauchcrmiirkten, aber auch bei den erfolgsverwöhnten Elektronik­ markt-Ketten Media/Saturn. Besonders gross waren die Umsat­ zeinbussen mit einem Minus von 6,1 Prozent bei Kaufhof und mit einem Minus von 7,3 Prozent bei den Prakti­ker 
Baumärkten. Generell gelte: Je hochpreisiger die Waren seien, desto spürbarer sei die Kaufzurückhaltung, sagte Metro-Chef Hans-Joachim Kör­ ber. Doch gab es auch Lichtblicke. Die Metro Cash B Carry-Märkte und die Real-SB-Warenhäuser konnten sich vom Branchentrend abkoppeln und ihren Umsatz steigern. So ist Körber trotz der Schwierigkeiten nicht unzu­ frieden. «Wir sind besser als der Wett­ bewerb und gewinnen Marktanteil^», sagte der Manager. Dazu beitragen sollen in Zukunft verstärkt kreative Marketingaktionen. So bot Real seinen Kunden in der ver­ gangenen Woche bei einem Einkauf von 100 Euro einen Einkaufsgutschein von zehn Euro an - also einen Rabatt von bis zu zehn Prozent. Dies sei sehr erfolgreich gewesen, sagte Körber und versprach: Hier werde sich die Wettbe- werbslandschaft verändern. «Wir wer­ den in Zukunft deutlich mehr Kreati­ vität im deutschen Handel erleben.» Dennoch: Wachstumsperspektiven findet der Konzern angesichts der seit Jahren andauernden Konsumflaute 
auf dem deutschen Markt inzwischen in erster Linie im Ausland. Im ersten Quartal nahm der Auslandsumsatz des Konzerns um 14,8 Prozent auf 5,3 Mil­ liarden Euro zu. Damit stieg der Aus­ landsanteil am Gesamtumsatz auf 45,2 Prozent, fast vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem Metro Cash Ft Carry und die Elektro- nikmärktc Media/Satum blieben inter­ national auf Wachstumskurs. Körber bekräftigte deshalb auch die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr. Der Umsatz soll insgesamt um sechs Prozent auf über 52 Milliarden Euro wachsen, das Ergebnis je Aktie um rund zehn Prozent zulegen. Im ersten Quartal stieg das Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Ab­ schreibungen (EBITDA) um 1,6 Pro­ zent auf 310,7 Millionen Euro. Das Er­ gebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT1 sank allerdings von 13,7 Millio­ nen Euro auf minus 5,9 Millionen Eu­ ro. Dies sage allerdings wenig für das Gesamtjahr aus, da das erste Quartal nur etwa zwei Prozent zum EBIT des Gesamtjahres beitrage, betonte Körber. Commerzbank verkauft Kirchs Springer-Anteil Zeitung: Preis bei rund einer Milliarde Euro. MÜNCHEN/FRANKFURT: Leo Kirch hat die Commerzbank mit dem Ver­ kauf seines 40-Prozent-Anteils am Springer Verlag beauftragt. Die Bank bestätigte, ein entsprechendes Man­ dat erhalten zu haben, äusserte sich aber nicht zu Details. Nach Informa­ tionen des «Handelsblatts» wird die Commerzbank Kirchs Aktienpaket gemeinsam mit Dresdner Bank, Bayerischer Landesbank und Ver­ lagserbin Friede Springer überneh­ men und nach drei Jahren an die Börse bringen. Die Kirch-Beteiligung ist derzeit über eine Tochterfirma Besitzerin des Sprin- ger-Pakets. Die Anteile können nur mit Zustimmung der Mehrheitsak- tionärin Springer verkauft werden. Kirch-Beteiligung ist. von der Insol­ venz der KirchMedia nicht betroffen. Dem «Handelsblatt» zufolge Wird der Commerzbank-Vorstand den Verkauf von Kirchs Springer-Paket am Diens­ tag kommender Woche absegnen. Das 
Konsortium wolle rund eine Milliarde Euro für den Anteil an dem Berliner Verlagshaus bezahlen. Dem Bericht zufolge ist vorgesehen, dass die Com­ merzbank 40 Prozent des Pakets, die Dresdner Bank 30 Prozent und die Bayerische Landesbank 20 Prozent übernimmt. Die restlichen zehn Pro­ zent sollte Springer erhalten, die sich damit eine eigene Mehrheit am Berli­ ner Vcrlagshaus sichern wolle. Die HypoVereinsbank hatte Mitte Februar angekündigt, Kirchs Springer- Anteil für 1,1 Milliarden Euro zu über­ nehmen. Bankchef Albrecht Schmidt wies aber darauf hin, dass die Verein­ barung zwischen Kirch und der Bank hinfällig sei, wenn der Medienunter­ nehmer einen besseren Käufer finde. Unterdessen erklärte der Präsident der Bayerischen Landeszentrale fiir neue Medien, Wolf Dieter Ring, seiner Ansicht nach hat trotz der Milliarden- Verluste des Kirch-Senders Premiere das Bezahlfernsehen in Deutschland eine Zukunft. Das Potenzial an Abon­nenten 
sei gross genug. Bei günstigen Preisen, einfacherer Technik und ent­ sprechendem Marketing sehe er eine Chance für das Bezahlfernsehen. Ring kritisierte zugleich die «unan­ gemessen hohen» Kosten für die Über­ tragungsrechte der Fussball-Bundesli­ ga. Die Preise seien angesichts der Reichweite unrealistisch. Das Überle­ ben des insolvenzbedrohten Senders Premiere hänge davon ab, ob er die überhöhten Kosten für Sport- und Filmrechte reduzieren könne. «Ohne eine Veränderung der Kostenstruktur wird man nichts ändern können,» Auch für die Kirch-Sender Deut­ sches Sport-Fernsehen, Neun live und dem Stadtfernsehen TV München sieht Ring Chancen, Bei TV München sehe es so aus, als würden Investoren den Sender gemeinsam mit Thomas Kirch weiterführen. «Es sieht ganz gut aus», sagte der Chef der Aufsichtsbehörde. Die Diskussion um ausländische Inves­ toren bei Kirch Media sei «aufgeregt» und «völlig neben der Sache».
	        

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