Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOI.KSBIATT 
SPORT Freitag, 26. April 2002 1 5 «Ich bin nicht verbittert» Der vom FC Schaan entlassene Trainer Peter Frommelt bezieht erstmals öffentlich Stellung Vor vier Wochen hat Peter Frommelt seinen Rücktritt als Trainer des FC Schaan auf Sai­ sonende bekannt gegeben. Letz­ te Woche wurde er vorzeitig ge­ feuert. Im Volksblatt-Interview bezieht Frommelt erstmals öf­ fentlich Stellung über seine Zeit beim FCS und nennt Gründe, warum er zwar nicht enttäuscht ist, aber dennoch keine Per­ spektiven sah. Mit l'eter trommelt sprach Hein/ /öchhaue r Volksblatt: Herr Frommelt, bevor es letzte Woche zwischen Ihnen und dem FC Schaan zur Trennung kam, haben Sie Ihren Rücktritt auf Ende Saison bereits bekannt gegeben. Was hat Sie nach den recht erfolgreichen letzten 2 1/2 Jahren dazu bewegt? Peter frömmelt: Mit vielen Visio­ nen h;il>e idi meine Tätigkeit beim IC Selm,in begonnen utul bin Iiis /um letzten I;ijj hundertprozentig hinter dem Vereinskonzept, mit jungen, vor­ wiegend eigenen Spielern etwas auf­ zubauen. gestanden. Inder musste ieh feststellen, duss manche im Ie;im nicht voll mitgezogen haben und einige oft, ;ius bemlliihen. schulischen oder lin­ deren verständlichen Gründen im Iraining gefehlt hüben. Unter diesen Voraussetzungen war ein Arbeiten, wie ich es mir vorstelle, nur schwer möglich. Genau genommen halle ich schon vor dieser Saison nicht mehr weitermachen sollen. Ich mache niemandem einen Vorwurf. Haben nun Sie nach der 5:0-Nieder- lage gegen Triesen das Handtuch geworfen oder war es die Entschei­ dung des Vereins? Das war die I ntscheidung des IT Schaan. Dabei rnuss ich sagen, rlass an diesem lag Kri/anac (Anni. ct. Red.: 4- l'acher lorschutzel vom IC Iriesen ei­ nen uberragenden Tag gehabt hat. Zu­• 
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*'2 " * 1 r Peter f römmelt: •Genau (/crwmmcii hatte ich schon vor dieser Saison nicht mehr weitermachen sollen.' (liiltl: Paul Trümmer) dem hat der Schiedsrichter beim zwei­ ten und dritten Ior das Abseits nicht erkannt. Wenn man so in Rückstand gerät. ist es schwierig - solche Tage gibt im Fusshall einfach. Die schlechte Leistung zuvor gegen Buchs hat mich viel mehr geärgert. Wegen der Tren­ nung bin ich aber überhaupt nicht ver­ bittert oder mochte liier niemandem einen Vorwurf machen. Jetzt hat Ihr Nachfolger Wolfgang Matt bei seinem ersten Spiel gleich 6:1 gewonnen - was fühlen Sie dabei? Ich freue mich Iiir die Mannschaft. 
Obwohl Flums wegen Persnnalprohle- me kein gutes Team hat, zeigt das Er­ gebnis doch, dass die Mannschaft des FC Schaan intakt ist. Sie haben sich also selbst nichts vorzuwerfen? Fs'ist j;i nie etwas Schlimmes vorge­ fallen. In meiner 1 I/2-jährigen Tätig­ keit habe ich wegen eines Tischtennis- Ranglistenturniers bei einem Spiel und wegen der Tischtennis-Europameister­ schaft bei einem Dienstagtraining ge­ fehlt. Sonst war ieh immer beim Team und war voll motiviert. Wir haben ein­fach 
zweimal verloren - das ist alles. Meine Gesamtbilanz mit sieben Nie­ derlagen in 36 Spielen kann sich ja auch sehen lassen. Hat sich der Verein mit dem ange­ strebten Aufstieg ein zu hohes Ziel gesetzt? letztes Jahr waren wir nach zwei phantastischen Aufstiegsspielen dem Aufstieg sehr nahe. Vielleicht war des­ halb der Druck heuer etwas zu gross. Ich habe aber immer gesagt, dass wir das Konzept mit den Jungen durchzie­ hen sollen und wenn wirklich einmal alles zusammenpasst, können wir aus­ steigen. Wir müssen doch mit Mann­ schaften (Anm. d. Red.: zum Beispiel Buchs, Mömlingen, Mels und Bad Ra- gaz) konkurrieren, bei denen einzelne Spieler gut bezahlt werden. Deshalb rtiuss man bei uns die Ziele auch realistisch betrachten. Ich könnte in China als Trainer oder Trai­ nerausbilder arbeiten. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf Ihre Trainerzeit beim FC Schaan zurück? Ich habe in dieser Zeit viel gelernt und einige Spieler haben sich fussbal- lerisch toll weiterentwickelt. Die vielen guten Spiele werden mir immer in gu­ ter Erinnerung bleiben. Wie sieht nun Ihre fussballerlsche Zukunft aus? Ini Moment konzentriere ich mich voll aufs Tischtennis. Anfang August gehe ich nach China Tai Peh und neh­ me an den Weitmeisterschaften teil, bei welchen nur die 28 besten Spieler der Welt (Anm. d. Red.: nur 10 aus Europa) am Start sein werden. Darauf freue ich mich schon sehr. Danach reise ich nach China, wo ich viele Leute kenne. Don möchten mich Freunde einigen Präsi­ denten von grossen Fussball-Vereinen vorstellen und dann schauen wir, was passiert. 
Es wurde die Bitte an mich herangetragen, dass ich in China als Trainer, Trainerausbilder oder auch als Lehrer arbeiten kann. 
Fussball-Termine Senioren Flums - Vaduz Fr 18.45 USV Eschcn-Mauren - Haag 
Fr 20.00 Balzcrs - Bonaduz Fr 20.00 Triesen - Chur 97 Fr 20.IS Veteranen Ems - Balzcrs Fr 19.00 Garns - Schaan Fr 20.4S Junioren Db Triesen - Sargans 
Fr 18.10 Bundesliga erwägt TV-Boykott FUSSBALL: Als Folge einer Boy­ kottdrohung der Deutschen Fuss- ball-Liga (DFL) gegenüber dem Pay-TV-Scnder Premiere könnten am zweitletzten Spieltag der Bun­ desliga am Samstag die Bildschirme schwarz bleiben. «Das ist ein Denk­ modell», sagte DFL-Geschäftsführer Michael Pfad am Donnerstag der dpa. Da Premiere für die Produktion des Sendesignals zuständig ist, hät­ ten auch SAT. 1 und die Nachver- werter ARD und ZDF keine Bilder. Die gesamte technische Abwicklung läuft im Auftrag von Premiere über die zur KirchGruppe gehörende Plazamedia. Hintergrund der Boy­ kottdrohung ist die am 15. Mai fälli­ ge Ratenzahlung aus dem Fernseh­ vertrag mit der insolventen KirchMedia. Neville und Beckham Leidensgenossen FUSSBALL: Gary Neville hat sich im Champions-League-Halbfinalspie! gegen Bayer Leverkusen (2:2) einen Bruch des linken Mittel fusskno- chens zugezogen und fallt sechs bis acht Wochen aus. Neville leidet so­ mit an der genau gleichen Verlet­ zung wie sein Zimmerkollege David Beckham. Beide bangen um die Teil­ nahme an der WM-Endrunde in Südkorea und Japan. Briegel geht FUSSBALL: Der deutsche Ex-Inter- nationale Hans-Peter Briegel, 1989 bis 1991 Spielertrainer beim damali­ gen B-Ligisten Glarus, verlässt Ende Saison den türkischen Erstligisten Trabzonspor. Johansson wieder gewählt UEFA-Präsident für weitere vier Jahre im Amt Lennart Johansson (Bild) bleibt auch in den kommenden vier Jahren Prä­ sident der Europäischen Fussball- Union (UEFA). In Stockholm stimmten die Abgeord­ neten, Liechtenstein war durch LFV- Präsident Markus Wanger, Vizepräsi­ dent Fredi Hilti und Markus Schapper (LFV-Generalsekretär) vertreten, auf dem 26. ordentlichen UEFA-Kongress am Donnerstag einstimmig für eine Ausdehnung der Amtszeit des Schwe­ den, der bereits seit zwölf Jahren an der Spitze des kontinentalen Verbands steht. Der 72-Jährige war in dieser Zeit unter anderem an der Einführung der Champions Leaguc und der Auf­ stockung des Teilnehmerfeldes bei Eu­ ropameisterschaften auf 16 Nationen beteiligt. 
Michel Platini, Vizepräsident des französischen Verbandes, wurde ins FIFA- und UEFA-Exekutivkomitee ge­ wühlt. Ebenfalls im FII A-Exekutivko- mitee vertreten sein wird DFB-Präsi- dent Gerhard Mayer-Vorfelder. Heimlicher Sieg für Blatter Im Mittelpunkt des Kongresses stand vor allem das direkte Aufeinandertref­ fen der Hauptpersonen im eskalierten Fussball-Machtkampf: FIFA-Chef Jo­ seph Blatter, sein Herausforderer Issa Hayatou und Johansson. Als Sieger durfte sich am Ende der vornehmlich von der amtierenden UEFA-Spitze an­ gegriffene Blatter fühlen. Denn die in die FIFA-Exekutive ge­ wählten Mayer-Vorfelder, Angel Mi­ guel Villar Llona (Spanien) und Platini gelten allesamt als ihm wohl gesonne­ ne Funktionäre. Dagegen wurde mit dem Norweger Per Ravn Omdal ein er­ klärter Blatter-Gegner sang- und klanglos abgewählt. «Positiv für den Fussball» «Die Wahlen sind sehr positiv für den Fussball, die FIFA und meine Ad­ ministration», frohlockte Blatter dann auch. Zuvor war er in seiner Anspra­ che sichtlich angespannt gewesen. In einem eindringlichen Appell hatte er die «Solidarität in der Fussball-Fami- lie» angemahnt und zugleich den Vor­ wurf des antieuropäischen Verhaltens zurückgewiesen. 
Die Europäische Fussbail-Union (UE­ FA) hat im Geschäftsjahr 2000/01 ei­ nen Bruttogewinn von 66,5 Millio­ nen Schweizer Franken (44,3 Mio. Euro) erwirtschaftet. Das gab Schatz­ meister Jeu Sprengers am Donners­ tag bejm UEFA-Kongress in Stock­ holm bekannt Allein an Zinsen hat die UEFA laut Sprengers 24 Millio­ nen Franken {16,3 Mio. Euro) einge­ nommen. Das entspricht den Perso­ nalkosten des Kontinentalverbandes.. Positives Ergebnis Für das laufende Geschäftsjahr kündigte der Niederländer ebenfalls - ein positives Ergebnis an,- das jedoch durch die Folgen der Terroranschlü­ ge vom 11..September belastet wer- : 
de. Für das Jähr 2002/03 plant die - UEFA mit einem Etat von 123,4 Mil-" Hohen Franken (84,1 Mio. Eüro) und erwartet einen Bruttogewinn von • 33,2 MilliöneiT Franken (22,6 Mio.' Euro). 330 Millionen Euro Guthaben Nrich Sprengers Angaben belief sich das Gesamtvermögen der UEFA zum 3K Juli 2001 auf 
485 Millionen Franken (330 Mio. Euro), wovon . 150' Millionen Franken (102 Mio. Euro) als Rückstellungen vorgese- 
 ! hen wären und 85 Millionen Fran­ ken (58 Mio. Euro) im so genannten ; Euro-Pool für besondere. Projekte angelegt würden: . 
Botschaft ist angekommen Schweiz-österreichische EM-Bewerbung präsentiert Schweiz ordentlich vertreten», berich­ tete Projektleiter Wolfgang Gramann. Für die Verköstigung der prominenten Gäste wie Schwedens Ministerpräsident Göran Persson (Bild) sorgte Gottfried 
A. Gansterer, der Chef der Abordnung der Wiener Fachhochschule «Modul», die auch schon das Österreich-Haus bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City kulinarisch versorgt hatte. «Close to you» Die Präsentation der Bewerber be­ gann am Donnerstag um 8 Uhr und hatte echten «Messecharakter». So hat­ ten alle siehen Bewerber ein Areal zur Verfügung, um sich von ihrer besten Seite zu zeigen. «Nach dem Motto «clo­ se 
to youi liegen uns vor allem die Nähe und das Wohlfuhlen am Herzen. Das haben wir gut rüberbekommen», resümierte auch Kommunikätionschef und Ex-Michael-Schumacher-Presse- betreuer Bernd Fisa positiv. Zuversichtlich darf auch der Schweizerische Fussballverband in die Zukunft blicken. Mit Giangiorgio Spiess verfügt der SFV für vier weitere Jahre über eine wichtige Stimme in der UEFA-Exekutive. Die Wahl von Spiess ist vor allem auch im Hinblick auf die schweiz-österreichische Kandidatur für die EM 2008 von grösster Wichtig­ keit. Das 14-köpfige UEFÄ-Exekutiv- kommitee bestimmt im Dezember aus sieben Kandidaten den Ausrichter der übernächsten EM-Endrunde. < 
Mit Gastfreundschaft und kulinari­ schen Genüssen hat die gemeinsame Bewerbung von Österreich und der Schweiz für die Ausrichtung der EM- Endrunde 2008 während des 26. UE­ FA-Kongresses in Stockholm ge­ punktet. So wie die sechs weiteren Kandidaten Skandinavien (Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden), Schottland/Ir­ land, Griechenland/Türkei, Kroatien/ Bosnien-Herzegowina, Ungarn und Russland bekam auch die öster­ reichisch-schweizerische Delegation Besuch von FIFA- und UEFA-Granden wie Sepp Blatter, Franz Beckenbauer, Gerhard Aigner, Michel Platini und Michel Zen-Ruffinen. «Wir können sehr, sehr zufrieden sein. Unsere Botschaft ist angekom­ men, wir haben Österreich und die i »
	        

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