Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA Samstag, 13. April 2002 
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Transplantation: Portrait von Klemens Frick Was ist eine Transplantation? Fitnesstipp: Neue Serie «Cellulite» Wechseljahre: Hormone lindern die Symptome ( 
<Ich kann wieder normal 
leben* > Klemens Frick aus Balzers hat eine Spenderleber Klemens Frick aus Balzers feiert im Jahr zweimal Geburtstag. Am 19. April 1998 schenkte ihm ein Spender eine Leber und somit ein neues Leben. Heute fuhrt der Konstruk­ teur wieder ein normales Leben. Manuela Schädle r «Uli arbeite sehr gerne m mei­ nem Garten», sagt Klemens I riek und zeigt auf den ge­ pflegten Rnsen. der mit Blu­ menbeeten umringt ist. Ein Gartenhäuschen aus Holz be­ wahrt die Werkzeuge auf. Der 4')-jahrige Konstrukteur lebt mit semer Frau Silvia in einem I inlamilienhaus in Balzers und arbeitet hei der dilti AG. «In meiner Freizeit gehe ieh gerne wandern und im Gesangverein bin ich 
ebenfalls tatig», erzahlt er und lächelt dabei. Klemens' I riek führt ein ganz normales l eben, das er mit jedem Atem­ zug geniesst. «Mir wurde vor vier Jahren eine neue Leber und somit ein neues Leben ge­schenkt», 
sagt der Balzner. Alles fing im November 1997 an. als die Arzte bei ei­ ner Untersuchung Fisen in der Leber von Klemens Frick ent­ deckten. Fr hatte von Geburt an eine Stoffwechselkrank­ heit, die jedoch nie entdeckt 'wurde. «Das F.isen bat sieh schleichend in meiner Leber abgesetzt und mir ging es ei­ gentlich auch immer gut», er­ klärt Klemens Frick. Doch als die Arzte das I isen entdeck­ ten, war es schon so schlimm, dass sie dem Balzner eine l.e- ber-Transplantation vorschlu­ gen. 
«Ich fragte, ob es noch andere Möglichkeiten gäbe und sie antworteten mit ei­ nem Nein», sagt Klemens Frick, der sich noch genau an diese Situation erinnern kann. Der Zustand des Konstruk­ teurs verschlechterte sich zu­ nehmend und so kam er im Januar 1999 auf die «Dringen­ de Warteliste» für eine Spen­ derleber. Die Wartezeit war das Schlimmste für Klemens Frick und seine Frau, die er ein halbes Jahr vorher gehei­ ratet hatte. «Meinem Mann 
1 -.lw F.ine l.ebertransplantation rettete Klemens Friek das Leben. ging es immer schlechter und als im April ein Spender ge­ funden wurde, war es schon fast zu spat. Denn die Leber funktionierte bereits nicht mehr», erzahlt Silvia Frick und schaut ihren Mann an, sich an die schwere Zeit erin­ nernd. 
Körper akzeptiert die Leber Am 19. April war der grosse Moment da: Die Ärzte operier­ ten Klemens Frick und gaben ihm eine neue Leber. Während der Operation war Silvia zu­ hause, wartete und hoffte, dass 
(Bild: manuj bald der Bericht komme: «Es ist alles gut verlaufen». Klemens Frick kann sich an diesen Tag und den Tag danach nicht mehr erinnern. «Ich war noch nicht richtig bei Bewusstsein, als ich in weiter Ferne hörte, dass die Operation gut verlaufen sei. «Doch für. mich ist das ein 
zweiter Gebunstag», sagt er. Der Balzner ist seinem Spender sehr dankbar, denn ohne ihn würde er nicht mehr leben: «Es wäre gut, wenn mehr Men­ schen zu solchen Spenden be­ reit wären». Dankbar ist er auch allen Ärzten und allen, die ihn auf diesem Wege unterstützt haben. Da die lebensrettende Trans­ plantation in letzter Minute durchgeführt werden konnte, brauchte Klemens Frick ziem­ lich lange, bis er wieder auf den Beinen war. Am 8. September 1998 kam er nach Valens in die Rehabilitatiorisklinik. Dort musste er alles von neuem ler­ nen: Laufen, sich drehen, sit­ zen. «Doch ich hatte Glück. Mein Körper akzeptiert die neue Leber», sagt Klemens Frick und legt die Fland an die Stelle unterhalb der Rippen, wo die Leber ihr Arbeit macht. Nur noch eine grosse Narbe erinnert an die Operation. «Heute geht es mir sehr gut, und ich denke nur noch selten an diese Zeit zurück», sagt der Hobbygärtner und schaut aus dem Fenster in seinen blühenden Garten. Ein Geschenk von Mensch zu Mensch Die Organspende wirft viele Fragen auf Warum sind Organspenden nötig? Viele Patienten warten auf eine Organtransplantation. Le­ bensqualität und -erwartung dieser Menschen nehmen von lag zu lag ab. Eine Rettung ist oft nur durch eine Organspen- dc moglieh. Letztes Jahr star­ ben allein in der Schweiz unnötigerweise )2 Menschen, die auf der Warteliste standen. Jeder kann morgen auf der Warteliste für eine Organtrans­ plantation stehen. Die Wahr­ scheinlichkeit. Empfänger zu werden, ist nämlich 10-mal grösser als die Bereitschaft, Spender zu sein. Mit einer Or­ ganspende kann man ein Leben 
schenken Oder eines geschenkt bekommen. Was ist eine Transplantation? Eine Transplantation ist eine Operation, bei der heim Emp­ fänger ein krankes Organ durch ein gesundes Organ des Spen­ ders ersetzt wird. Welche Organe können ge­ spendet werden? Heute sind dies in der Rei­ henfolge ihrer Häufigkeit: Nie­ re, Leber, Herz, Lunge und Bauchspeicheldruse, seltener der Dünndarm. Es ist möglich, mehrere Organe zu spenden. Dann spricht man von einer Multiorganspende. 
Welches sind die Vorausset­ zungen für eine Organentnah­ me? Eine Organspende ist erst möglich, wenn alle Gehirn- funktioneri vollständig und un­ widerruflich erloschen sind und der llirntod eingetreten 
ist. Die Funktionen der anderen Organe hingegen müssen bis zur Ent­ nahme kunstlich aufrecht er­ halten werden. Wird auch alles getan, um das Leben der Organspender zu retten? Es ist die Pflicht jedes Arztes, immer alle lebensrettenden me­ dizinischen Massnahmen ein­ zuleiten und durchzuführen. 
Ein Missbrauch ist ausgeschlos­ sen, denn das Ärzteteam, wel­ ches den Empfänger behandelt, arbeitet streng getrennt vom Transplantationsteam. Erst wenn alle lebensrettenden Massnahmen fehlgeschlagen haben, und der Tod festgestellt worden ist, erfolgt die Meldung an Swisstransplant. Wird der Körper des Spenders durch die Operation entstellt? Das Aussehen des Spender- Körpers bleibt nach Entnahme der Organe bis auf die Opera- tiunsnarbc unversehrt. Kann man bereits zu Lebzei­ ten Organe spenden? 
Die sogenannte Lebendspen­ de ist wegen des grossen Org­ anmangels sogar immer wich­ tiger. Die in der Praxis am häufigsten vorgenommene Transplantation von einem le- www.sharelife.ch - Schwei 
1 zer Arbeitsgruppe mit Ärzte­ schaft, Transplantations-Ko- ordinatoren, 'Patientenorgani­ sationen und Swisstransplant www.bag.admin.ch/trans- pla/d/ - Bundesamt für Ge­ sundheit www.interpharma.ch/the- men/tpmed/index.html - In-benden 
Spender ist die Über­ tragung einer Niere. Neu wer­ den in der Schweiz auch Teile der Leber und Lunge von Le- bendspendern erfolgreich transplantiert. terphärma-Transplant-Dos- sier . , www.transplant.drg \ Seiten der Europa-Organisation 
EUT rotransplant •. www.transweb.org - US-In-' formationsseite über Trans­ plantationsmedizin Wechseljahre ohne Wallungen Hormone lindern die Symptome Unsere Grossmüttcr hatten kei­ ne andere Wahl: Tapfer erdul­ deten sie Herzrasen und Hitze­ wallungen, Schlaflosigkeit und Schwindelan fälle, Libidoverlust und sämtliche sonstigen typi­ schen Wechseljahrsbeschwer­ den. Heutzutage allerdings ist dieses stille Heldentum genauso überholt wie die grosse Wäsche am hölzernen Waschzuber. Denn jede Frau kann sich sol­ che Unpässlichkeitcn durch in­ dividuell verordnete Östrogen- und Gestagengaben ersparen. Übrigens hängen Wechseljahrs­ beschwerden keineswegs mit ei­ ner 
«falschen» inneren Einstel­ lung zum Älterwerden zusam­ men, wie man gelegentlich im­ mer noch hört, sondern entste­ hen einfach dadurch, dass die 
Frauenärztin Dr. Aham, die in Lindau tätig ist. körpereigene Östrogenprodukti- on allzu unvermittelt versiegt. Daher sind weibliche Führungs­kräfte 
ebenso betroffen wie Fa­ milienmütter, die nach dem Auszug der erwachsenen Kinder im «leeren Nest» zurückgeblie­ ben sind. Allerdings: Wer sich selbst ständig überfordert, hat oft besonders früh darunter zu leiden, denn Stress lässt die Le­ bensuhr schneller ablaufen. Weil sich während der Wechsel­ jahre die Hormonverhältnisse im Organismus sehr kurzfristig ändern können, sind jedoch ge­ rade in dieser Zeit immer wieder sorgfältige 
Bestandaufnahmen des Hormonstatus erforderlich, um die Zufuhr stets an den Be­ darf anzupassen. Dabei ist es nicht immer nötig, Pillen zu schlucken: Oft reicht eine hor- monhaltige Vaginalcreme, die sich ganz nach Bedarf dosieren 
lässt. Übrigens: Wenn der Hor­ monhaushalt im Lot ist, wirkt sich das nicht nur positiv auf die Gesundheit aus. Auch die Haut wird straffer, das Haar wächst üppiger, es macht wie­ der Spass, in den Spiegel zu schauen . . . Kurzum: Die Le­ bensfreude kehrt zurück. Frau Dr. Alram hat besondere Erfah­ rung in gynäkologischer Endo­ krinologie durch ihre Tätigkeit als niedergelassene Frauenärz­ tin in Lindau. Lesen Sie am 4. Mai auf der Gesundheitsseite: Hormone nach der Menopause - so bleibt der Organismus jung. Information: Foruni Gesund­ heit Bodensee, D-88131 Lindau, Badstrasse 8, Tel. 0049/8382/ 2735796 
Entengang Fitnesstipp von Monika Roher «Weg mit der Cellulite» heisst die neue Fitnesstipp-Serie von Monika Rohrer. Diese Übung durchblutet und strafft die Muskulatur und die Bindehaut der ganzen Beine, des Pos und der Hüfte. Dank gerader Obcrkörperhaltung schont dieses Training die Len­ den und die Halswirbelsäule. Gehen Sie hüftbreit mit gera­ de ausgerichteten Füssen. Das Gesäss geht so tief wie möglich in 
die Hocke. Der Oberkörper bleibt gerade aufgerichtet. Mit dem Hinterkopf nach oben zie­ hen, und die Schultern nach unten und aussen entspannen. Achtung: die Knie müssen im­ mer über den Füssen stehen, al­ so Füsse nach vorne ausrichten. So verhindern Sie einen Knick­fuss. 
Ein grosses Bravo für fünfzig Entenschritte und mehr. Bei Fragen richten Sie sich an das Seminar für Bewegung, Atmung und Entspannung, Mo­ nika Rohrer, Schaan. Tel. 232 36 25
	        

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