Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAND UND LEUTE Samstag, 13. April 2002
7 eben mit Im Senioren-Kolleg sprach Prof. Jean Siegfried über neurochirurgische Behandlungsmöglichkeiten Vergangenen Donnerstag star tete das Sommersemester im Senioren-Kolleg mit der Vorle sung von Dr. Jean Siegfried, Ti- tularprofessor für Neurochirur gie an der Medizinischen Fakul tät der Universität Zürich, mit dem Thema «Neue neurochirur- gisclie Möglichkeiten in der Be handlung der parkinsonschen Krankheit». Theres Mat t Der Präsident des Senioren-Kollegs, I othar Ritter, begrusste die interessier en Seniorinnen. Prof. Siegfried beton- e. dnss die neurochirurgische Behand- ung die I^i rki ri-son - Kr;» nkheit zu korri gieren oder zu mindern, jedoch nicht zu heilen vermag. Das Prinzip dieser Behandlung beruht auf der Wiederher stellung des gestörten Gleichgewichts. In den ')0er-Jahren erlebte diese Me- . •Iiode eine ständige Weiterentwick ln,u.
einerseits durch die markanten I <iriselirnte der operativen Methoden ind der leehnologie. andererseits durch die besseren pathophvsiologi- h lien Kenntnisse der motorischen' I ehllunktionen. Versuche mit lokali sierter Hochfrequenz-Koagulation in iK'siinimten llirnstrukturen wurden uemacht. eine Stimulationstechnik mit eingepflanztem
Neuroschrittmacher- svsicm entwickelt. Zellverpllanzungen im Gehirn gel len als mögliche neurochirurgische Behandlung. sind jedoch noch experi mentell. wie der Referent in seiner I)ia Vorlesung ausführte. Er ging auch nahet auf verschiedene in Entwick-1
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v i.. " 2 , ' I f 1/V, / / t Dr. Jean Siegfried, Titularprofessor für Neurochirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich, sprach am Senioren-Kolleg zum Thema Parkinsan. (Bild: Paul Trümmer) lung stehende Möglichkeiten ein, ver wies auf Risiken und Nebenerschei nungen der operativen Methode sowie den Anwendungsbereich der Hirnein griffe. Parkinson bereits 1817 beschrieben Der Londoner Arzt J. Parkinson hat bereits 1817 die parkinsonsche Krank heit mit ihren vielen Aspekten genauestens
beschrieben. Mit zunehmendem Alter tritt diese Erkrankung sehr häufig auf (vier pro tausend der Gesamtpopu lation), und sie nimmt rasch zu. «Bei einem möglichen erreichbaren Alter von 120 Jahren würden alle Parkin son-Patienten sein», betonte der Red ner. Er beleuchtete in seinen weiteren Ausführungen viele mögliche Ursa chen, die zu Parkinson führen können. So kann eine virale Erkrankung, die
erst nach Jahren wirksam wird, Aus gangssituation sein. Toxische Ursa chen sprechen für die Zunahme von Parkinson. So traten beispielsweise in der Uhrenindustrie, wo mit Mangan gearbeitet wurde, vermehrt Fällt* von Parkinson-Patienten auf. Direkt erb lich sei die Krankheit nicht, doch kön ne von einer familiären Belastung - wie bei vielen anderen Krankheiten - gesprochen werden.
Symptome der Erkrankung Sehr häufig ist - bei etwa 80 Prozent - als erste Erscheinung das Zittern, und zwar in der Ruhephase. Nicht jedes Zit tern weist jedoch auf Parkinson hin! Weiters tritt Steifigkeit auf sowie Bewe gungsarmut. Es zeigt sich eine nach vor ne geneigte Haltung, langsames Gehen, steifes Genick. Vermehrter Speichelfluss, fertige Haut, und Verdauungsstörungen können auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Sprachstörungen, zu Heiserkeit kommen, zu einem «Maskert- Gesicht», zu eingeschränkter Reaktion. Als Früh-Symptom lässt sich manchmal eine Depression
feststellen. Krankheits-Symptome mildern Die Parkinson-Behandlung weist ei ne schwierige, langwierige Geschichte auf. Probleme stellten sich bei der che misch-medikamentösen
Behandlung. Nach gehirn-verträglichen Substanzen wurde eingehend jahrelang geforscht. 1959
wurde die Rolle der Überträger- Substanz im Gehirn erkannt. Versuche mit einer Kombination von zwei Sub stanzen ermöglichen heute in leichte ren Fällen das vorübergehende Ver schwinden aller Symptome, jedoch nur während ein, zwei Jahren. Operativ? Stimulationsmethoden stellen eine ef fiziente Behandlung zur Verbesserung der Lebensqualität dar und haben heu te ihren festen Platz in der Therapie von Parkinson und anderer zentraler Bewegungsstörungen. Die nächste Vorlesung im Senioren- Kolleg findet am Donnerstag, den 18. April statt, Dr. Markus Sigrist, Profes sor für Quantenelektronik an der ETH Zürich, spricht über «Laser - das be sondere Licht». Aufräumen mit dem Klischee Alpen Franz Hohler und Mario Broggi präsentieren den 2. Alpenreport der CIPRA Der
2. Alpenreport der CIPRA zeigt die Alpen als Lebensraum mit viel Dynamik und Vitalität. Dazu müssen erst
einige Klischees beseitigt wer den. Franz Hohler und Mario Broggi haben dies an der Präsentation des Buches gestern in Birmensdorf wir kungsvoll getan. Andreas Göt z Der /weite «Alpenreport» der Interna tionalen Alpenschutzkommission CI- l'KA liegt nun in vier Sprachen vor: Deutsch, französisch, Italienisch und Slowenisch. Er stellt zusammen mit dem 199t! veröffentlichten ersten Band ein über 900 Seiten umfassendes viel seitiges Dokument über den aktuellen Zustand der Alpen dar. Das Buch wur de bereits in der Ausgabe vom letzten Donnerstag vorgestellt. Fulminante Präsentation Anlässlich der Buchpräsentation an der Li dg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL zelebrier te Franz Hohler - auch er einer der über 90 Autorinnen und Autoren des l. Alpenreports - mit Nummern wie «Die Alpen (für Albrecht von Haller)» oder «Aberglaube heute» den Mythos Alpen. Die überspitzte Darstellung der heilen Welt «da oben» kam beim Publi kum hervorragend an. Doch sicher hat sich der eine oder die andere beim Zuhören dabei ertappt, wie man die sem Klischee immer wieder aufsitzt. Der CIPRA als Herausgeberin des Wer kes feiert
aber im Buch nicht die Alpen als eine «heile, aber bedrohte Welt». Vielmehr schaut sie genauer hin und bietet ein differenziertes Bild. Während am einen Ort die Übemut- zung durch Tourismus und Verkehrsla winen das Problem ist, leiden andere Regionen an Abwanderung und Über alterung. Insgesamt bietet der Alpen- raum aber auch das Bild eines sehr dy namischen und vitalen Lebensraums.
Kommt Qualität von «Qual»? Ebenfalls nicht ganz ernst gemeint war der Hinweis von Mario F. Broggi, Direktor der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und ehemaliger CIPRA-Präsi- dent, dass das Wort «Qualität» sprachgeschichtlich von «Qual» kom men könnte. So habe die CIPRA vielerlei
Qualen durchlaufen, bis sie ein Produkt von so hoher Qualität prä sentieren konnte. Da war einmal die Qual im Umgang mit über 90 Auto rinnen und Autoren. Dann die Qual bei der Datensammlung über die Al pen: Die Daten werden in jedem Land nach anderen Kriterien erhoben, und eine gesonderte Erhebung für den Al penraum gibt es nirgends. Als dritte
Qual mit dem Resultat einer entspre chenden Qualität nannte Broggi die Tatsache, dass das Buch in den vier grossen Alpensprachen herausgege ben wurde. Der 2. Alpenreport der Internationa len Alpenschutzkommission CIPRA (Hrsg.) ist im Verlag Paul Haupt. Bern, Stuttgart, Wien, erschienen, er kostet CHF 38.-.
Preise abholen TRIESEN: Anlässlich des Unterhal- tungsabends der Feuerwehr Triesen vom 6. April warteten zahlreiche schö ne Preise auf ihre Gewinner, die zum Teil noch nicht abgeholt wurden. Nachstehende Losnummern gehörten ebenfalls zu den Gewinnern: 11, 16, 17, 49, 66, 70, 82, 95, 103, 117, 121, 177, 198, 203, 242, 251. 269, 270, 315, 355, 399. 418. 428, 454, 457, 459, 498. Die Preise können bis zum 30. April bei Rene Koch abgeholt werden, Tel. 392 12 25.
Feuenrehr Triesen Franz Hohler und Mario Broggi präsentieren den 2. Alpenreport der CIPRA.
Demenz: Gesprächsabend SCHAAN: Der dritte Gesprächsabend mit Angehörigen von Demenzerkrank ten
findet am Montag, den 15. April um 19.30 Uhr in der alten Sennerei in Schaan statt. Eine Anmeldung ist nicht erforder lich.
(Eing.j Erstkommunikan ten danken MAUREN: Die Erstkommunikanten von Mauren und Schaanwald wollen im Familiengottesdienst am Wochen ende Gott .für das Geschenk der ersten heiligen Kommunion im Kreise der Pfarreiangehörigen danken. Der Got tesdienst beginnt in Mauren (Samstag, 13. April) sowie in Schaanwald (Sonn tag, 14. April) um 19.00 Uhr. Alle sind zu diesem Dankgottesdienst, an dem wir auch Lieder.der Erstkommunion singen, herzlich willkommen. «Eucha ristie feiern» heisst ja «danke sagen» für alle guten Gaben, die wir täglich aus Gottes Hand erhalten. Besonders danken wollen wir für das Himmels brot, das wir in.der Messe immer wie der als Stärkung auf unserem Lebens weg empfangen dürfen, Pfarrei St. Peter und Paul . Mauren-Schaanwald