Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

28 Freitag, 12. April 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner YOLKSBIATT o o Manfred Köhnlectmef tot MÜNCHEN: Manfred Kühn- lechner, einer der bekanntes­ ten deutschen Heilpraktiker und Streiter für die Natur­ medizin, ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 76 Jahren in Grünwald bei München, wie sein Privat­ sekretariat am Donnerstag mitteilte. Der 1925 in Kre­ feld geborene Köhnlcchncr stieg als promovierter Jurist im Bertelsmann-Konzern zum Generalbevollfnächtig- ten des Verlags auf. Völlig überraschend löste er im Jahr 1970 seinen noch 15 Jahre laufenden Vertrag und verkaufte seine Beteili­ gung. Als prominenler «Aussteiger» bildete er sich zum Heilpraktiker aus und lernte 
Akupunktur. Durch spektakuliire Auftritte in der Öffentlichkeit und den Me­ dien wurde Köhnlcchncr zu einem umstrittenen Vor­ kämpfer für die Naturheil­ kunde. Celine Dion zieM nach Belgien BRÜSSEL: Die kanadische Sängerin Coline Dion zieht nach Belgien. Aber nicht wegen Waffeln, 
Pommes oder Bier, sondern um sich auf ihren ersten Bühnenauf­ tritt nach einer zweijährigen Babypause im kommenden Jahr vorzubereiten. Dem belgischen Fcrnsehen-sagtc sie, sie 
werde für drei Mo­ nate in die Stahlstadt La Louviere ziehen, 50 Kilome­ ter südlich von Brüssel. 
Der Unizug sei für den Herbst geplant. In La Louviere wohnt auch der Produzent Franco Dragone, der dort eine neue Show für den Caesars Palacc in Las Vegas zusammenstellt. Dort soll Dion ab 2003 auftreten. Nackte Madonna in ÖS LONDON: Nackt in Öl ver­ ewigt hat der britische Ma­ ler Peter Howson die Popsängerin Madonna. Bei den gleich zehn Werken musste sich Howson ganz auf seine Fantasie verlassen - Madonna wollte nicht Modell stehen und bekam dies obendrein auch noch von 
ihrem Mann Guy Rii- chic untersagt. Er sei sich aber sicher, dass ihr die Bil­ der gefielen, sagte der Künstler. Bei ihrem Mann habe er allerdings Zweifel: •Vielleicht haut er mir eine rein. Aber wenn er ein wei­ ser Mann ist, werden ihm die Bilder gefallen. Einige der Gemälde zeigen Madon­ na zusammen mit Motiven der biblisthen Marien- geschichte. Sie sind 
zusam­ men mit anderen Werken Howsons ab dem 18. April in der Flowers Central Gal- lery in London zu sehen. 
«Oko-Terrorist» wird ausgeliefert Marco Camenisch wird in die Schweiz überstellt CHUR: Der als Bündner «Öko-Terrorist» bekannt gewordene Marco Ca­ menisch wird voraus­ sichtlich in der zweiten Aprilhälfte von Italien an die Schweiz ausgeliefert. Im Kanton Zürich warten zwei Strafverfahren auf ihn. Die Staatsanwaltschaft Grau­ bünden in Chur bestätigte am Donnerstag einen entspre­ chenden Bericht in der Wo­ chenzeitung «WoZ», wonach Camenisch nach dem 18. April in die Schweiz überführt wer­ den soll. Das genaue Datum der Auslieferung sei allerdings nicht bekannt, hiess es. Das eine Verfahren, das im Kanton Zürich auf Camenisch zukommen wird, betrifft seinen Ausbruch im Jahre 1981 aus der Strafanstalt Regensdorf ZU. Auf der Flucht wurden ein Wärter getötet und ein*weiterer schwer verletzt. Camenisch hatte in Regensdorf eine zehn­ jährige Zuchthausstrafe wegen 
Unser Hild. aufgenommen im Jahr 1091 in 
Rom, zeigt Marco 
Cnnienisch. Der oh Bündner •Öko- ler- rorish bekannt gewordene Marco Camenisch wird voraussichtlich in der/weiten Aprilhälfte von Ita­ lien an die Schwei/ ausgeliefert. (Bilder: Keystone) 
eines Anschlags auf Kraftwerk­ anlagen bei Bad Ragaz SG zu verbüssen. Die Reststrafe be­ trägt noch etwa acht Jahre. Weiter wird Camenisch ver­ dächtigt, 1989 bei Brusio im bündnerischen Puschlav den Zöllner Kurl Moser erschossen zu haben. Camenisch gelang darauf die Flucht nach Italien. Dieses Verfahren wurde von der Bündner Staatsanwaltschaft an den Kanton Zürich abgegeben. Marco Camenisch wurde 1991 im Norden der Toskana nach einem Schusswechsel mit zwei «Carahinieri» verhaftet. Ein Polizeibeamter und Ca­ menisch wurden dabei verletzt. 199 3 wurde der Bundner in der italienischen Stadt Massa di Cnrrara wegen fahrlässiger Körperverletzung und Bomben­ anschlagen zu 11 Jahren Zuchthaus verurteilt. Camenischs leben ist letztes Jahr vom Bündner Daniel von Aarburg verfilmt worden. Der Titel des rund eineinhalb Stun­ den dauernden Streifens lautet «Camenisch - Mit dem Kopf durch die Wand». Virenspuren in Mineralwasser entdeckt Schweizer Wissenschaftler machen «unsaubere» Entdeckung SOLÜTHURN: Schweizer Wis­ senschaftler haben in 11 von 29 untersuchten Mineralwas­ sermarken Spuren des Virus entdeckt, das über 90 °/o aller Verdauungsprobleme auslöst. Offen bleibt, wie die Viren­ spuren in 
die Mineralwasser- flaschen gelangen konnten. Das so genannte «Norwalk-like Virus« (NLV) kann zu heftiger Übelkeit und Durchfall führen. Line Studie von Christian Beu-ret 
und weiteren Forschern, die bei der I.ebensinittelkontroll- stelle des Kantons Solothurn durchgeführt wurjie, weist NLV-Llemente in II europäi­ schen Mineralwassermarken nach. Gemäss einer am 
Ii. April von der Zeitschrift «Nature» publi­ zierten Zusammenlassung ist unklar, ob NLV-kontaminiertes Mineralwasser ein Gesund­ heitsrisiko darstellt. Bei älteren Menschen könnten aber schon 
geringe Nl.V-Mengcn Verdau­ ungsprobleme auslösen. Laut Matthias Muster. Leiter der Mikrobiologie bei der Le­ bensmittel kont rollst eile Solo­ thurn. bleibt ausserdem offen, wie die Virusspuren in die Mi­ neral Wasserflaschen 
gelangen konnten. NLV wird oral oder fä­ kal übertragen, als häufigster Infektionsweg gilt derjenige von Person zu Person. Die Namen der betroffenen Mineralwassermarken werden 
nicht veröffentlicht, sind den Forschern aber bekannt. Wie Muster gegenüber der Nach­ richtenagentur sda ausführte, wurden die Firmen über die Er­ gebnisse informiert. Andreas Baumgartner vom Bundesamt für Gesundheit sagte auf'Anfra­ ge, dass die Behörden bedenk­ lich kontaminierte Mineralwas­ sersorlen sofort zurückgerufen hätten. Die im Auftrag des BAG d u rc h ge fti h n e Beu ret - S t u d i e könne indessen dank verbesser­ter 
Messmethoden viel genaue­ re  Nl.V-W.erie  finden, als dies bislang möglich gewesen sei. AN Erklärung für den Fund erwähnte Baumgartner die Möglichkeit, dass Virenspuren über den auf Felder ausge­ brachten Klärschlamm ins Mi­ neralwasser hätten gelangen können. Grundsätzlich gäbe es keinen Grund, am hohen Standard der Lebensmittelindustrie in der Schweiz zu zweifeln. n iTvir \7' 
MIM WALKER'S CAY: Der Schwei­ zer Häi-Verhaltensforscher Erich Ritter (Bild) ist auf den Bahamas von einem Hai an­ gegriffen und schwer verletzt worden. Wie die örtliche Po­ lizei mitteilte, wurde ihm ein grosser Teil einer Wade weg­ gerissen. Der 44-Jährige wurde ausgeflogen und in ein Spital in Florida eingelie­ fert. Nach Angaben der Polizei kam es am vergangenen Dienstag zum Vorfall in Walker's Cay, als Ritter mit vier Studenten in hüfttiefem Wässer vor der In­ sel einen Vortrag über Hai- Verhajten hielt. Ein angreifen­ der Hai biss ihm laut Polizei einen grossen Teil der linken Wade weg. Ritter erlitt dabei einen Schock. Er wurde zum Flughafen transportiert und in ein Spital in 
Palm Beach in Florida gebracht. Die Umstän­ de des Unfalls sind laut Polizei 
nicht restlos geklärt. Vermut­ lich sei der Angriff von einem Zitronenhai ausgegangen. Die Lehrstunde wurde an einem bekannten Tauchplatz an der Nordküste abgehalten, wo Touristen oft Haie füttern. 
Statue für «Queen Mum» Soll auf dem Trafalgar Square in London aufgestellt werden LONDON: «Queen Mum» soll eine Statue auf dem Trafalgar Square in London bekommen. Zwei Abgeordnete des briti­ schen Unterhauses haben ei­ nen entsprechenden Antrag eingebracht. «Ich könnte mir niemanden vorstellen, der da besser hin­ passen würde», sagte einer von ihnen, der Liberaldemokrat Si­ mon Hughes, dem «Daily Ex­ press» in der Donnerstagsaus­ gabc. Der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone bestätigte, dass die Königinmutter ein Denkmal in London bekommen solle. Es könne aber statt in der Innenstadt auch im Eastend stehen, «wo sie den Londonern im Krieg dabei half, die Luftan­ griffe zu überleben». Auf dem Trafalgar Square, dem zentralen Platz der briti­ schen Hauptstadt, stehen bisher 
Die verstorbene «Queen Muw soll jetzt mit einer Statue mitten in London geehrt werden. drei Statuen: König George IV. und zwei Generäle des 19. Jahrhunderts, Sir Henry Ha­ velock und Sir Charles Napier. Der vierte Sockel ist seit 161 Jahren leer. Ursprünglich sollte 
dort König William IV. verewigt werden, aber daraus wurde nie etwas. Statt dessen werden da­ rauf seit einigen Jahren moder­ ne Kunstwerke gezeigt, die re­ gelmässig wechseln. ERSCHEINUNGSDATUM: 2 •JLm m INSERATESCHLUSS: 16.04.20 0 2 
Auskünfte und Reservationen unter / . der Telefon-Nummer: +423 237 51 51 
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