Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Freitag, 12. April 2002 1 5 TV 
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Fed-Cup - Eine Nummer zu klein Basel und GC im Cupfinal Für LSV-Läuferinnen gabs nichts zu holen Formel 1: Die Gerüchteküche brodelt Schiedsrichter-Streik in Luxemburg Chaos und Gewalt bei Liechtensteins nächstem Länderspielgegner Skandal in Luxemburgs Fussballwelt: Schiedsrich­ ter 
werden von Spielern krankenhausreif geprü­ gelt untl die Brutalität auf den Fussballfeldern nimmt generell immer be­ denklichere Ausmasse an. Die 
Referees im Land von Liechtensteins nächstem Länderspielgegner sehen nur noch einen Ausweg - sie treten in Streik. Hcii 1/ /iHiibmij' r I uxemburgs f-usshallpliit/c ver­ wandeln sich immer mehr in Arenen, auf denen die Gewalt bald mehr im Vordergrund steht ;ils der sportliehe Kräflevcr- gleich. Die Spieler agieren zu­ nehmend roher und «gesundes» Aveikarnplverhalten wird durch brutale Fouls und Tätlichkeiten in den Hintergrund gestellt. Die Schiedsrichter sehen sich kaum mehr in der Lage eine Partie zu leiten und stehen selbst im Mit­ telpunkt rüdester verbaler und körperlicher Angriffe. Durch Faustschlag niedergestreckt Zu einem unrühmlichen Höhepunkt kam es letzten Sonntag in Luxemburgs I. Di­ vision im Match zwischen Col- mar-lierg und Junglister: Rui Augusto vom gastgebenden Verein - wütend über seinen Platzverweis - attackierte Schiedsrichter lironzclli und streckte diesen mit einem I austschlag zu Boden. Tironzel- li musste daraufhin ins Kran­ kenhaus eingeliefert werden. Schiris sind schockiert Die regionalen Schiedsrich- terverbändc reagierten am Mittwoch mit einer Presscmit-'T 
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A 'V •>-- &S2T* - —«a*~ • v 
t +t < i * ' . vi" Die Schiedsrichter stehen in Luxemburg buchstäblich im Regen: Kommendes Wochenende werden sie wegen der zunehmenden Bru­ talität auf den iussballpläi/cn keine Spiele anpfeifen und streiken. teilung auf diesen Vorfall. Da­ rin hiess es unter anderem: Die Schiedsrichter sind schockiert über die schwerwiegenden 
Ver­letzungen 
von Kollege Tiron- zelli - Knochenbrüche, die mehrere Operationen nach sich ziehen. Wegen der steigenden 
Brutalität auf Luxemburgs Fussballfeldem sehen sich die •Schiedsrichter ausser Stande, weiter Spiele zu leiten als sei nichts geschehen. In der Tat er­ litt Herr Tironzelli einen Bruch der Nasenscheidewand 'sowie einen Jochbeinbruch. Dies war aber nicht der einzige Vorfall vom Wochenende. Schauplatz Mühlebach Audi bei der Begegnung Mühlenbach - Mondorf kam es nach dem Spiel zu einem Zwi­ schenfall, in den Linienrichter Nimax verwickelt war. In die­ sem Fall läuft die Untersu­ chung der zuständigen Kom­ mission noch. Zu all diesen Ärgernissen kommt auch noch ein Zivil-Ge­ richtsverfahren, in dem ein Schiedsrichter - entgegen allen Luxemburger Fussballverband- (FI.F) und FIFA-Regeln - be­ langt wurde und schuldig ge­ sprochen wurde. Aus Solidarität mit ihren be­ troffenen Kollegen trafen die regionalen Scbiedsrichterverei- nigungen 
folgenden Ent- schluss: Am Wochenende vom 12. bis 14. April wird in Lu­ xemburg kein Fussballspiel an­ gepfiffen 
werden. Heisst im Klartext:. Die Schiedsrichter streiken. Unterschrieben ist die Pressemitteilung von den sechs Präsidenten der Regionalverei­ nigungen: Francis Crelo (Osten), Antonio De Carlos (Lu­ xemburg), Franco Maraglino (Norden), Luc Nober (Düddin­ gen), Jcannot Poggi (Differdin- gen) und Serge Schott (Esch). Alle Schiedsrichter ziehen also an einem Strang. Auch das Comite des arbitres federaux (CAF) sowie die FLF zeigen sich solidarisch mit den ARA-Verbänden, aber nur was die Sache angeht. 
Vermittlung ergebnislos Streik erscheint beiden Par­ teien aber keine geeignete Lö­ sung zu sein. Deshalb fand ges­ tern Abend im Sitz der FLF ei­ ne Zusammenkunft zwischen den ARA-Verbänden, dem CAF und FLF-Präsident Henri Roe- mer statt. Die Schiedsrichter liessen sich aber nicht von ihrem Entschluss abbringen, und lehnten auch eine weitere Zusammenkunft mit dem FLF- Verwaltungsrat heute Abend ab. Damit stand also definitiv fest, dass am Wochenende kei­ ne Schiedsrichter zur Verfü­ gung stehen, um den FLF- Spielbetrieb zu garantieren. Streikerprobte Referees Diese. Massnahme hat ein durchaus geteiltes Echo in Lu­ xemburger Fussballkreisen ausgelöst. Die mehrheitliche Meinung ist, dass es andere Mittel und Wege geben muss, auf die Problematik aufmerk­ sam zu machen. Doch Luxem­ burgs Unparteiische sind streik­ erprobt. Im Herbst 2000 fiel der Spielbetrieb zwei Wochen aus, da sich die Schiedsrichter eine höhere Kilometerpauscha­ le erzwingen wollten, was sie schlussendlich auch durchset­ zen konnten. Hilfe aus dem Ausland Aus dieser Zeit stammen dann auch einige Ressenti­ ments zwischen Schiris und der Verbandsspitze, die sich nun in der jetzigen drastischen Mass­ nahme widerspiegelt. So ist es durchaus möglich, dass zumindest die Viertelfinal­ spiele im Pokal auf Verbands- beschluss (gestern Abend) stattfinden, indem sie von bel­ gischen respektive französi­ schen Referees geleitet werden. Dortmund und Feyenoord mit zittrigen Beinen im Final UEFA-Cup, Halbfinals: Milan und Dortmund trennten sich 3:1 - Rotterdam und Mailand mit Remis Borussia Dortmund und Fey­ enoord Rotterdam bestreiten am 8. Mai den UEFA-Cup-Fi- nal im De-Kuip-Stadion von Rotterdam. Beide Teams ka­ men in den Rückspielen noch arg ins Zittern. Dortmund un­ terlag der AC Milan mit 1:3, Feyenoord rettete gegen Inter Mailand ein erzittertes 2:2 über die Runden. Dortmund und Feyenoord be­ siegelten mit ihren Erfolgen ei­ ne der grössten Blamagen des italienischen. Fussballs. Nach dem kollektiven Versagen in der Champions League schie­ den nun auch beide Italieni­ schen im UEFA-Cup aus. Nervenschlacht Eine Woche nach dem spekta­ kulären 4:0 im Hinspiel kamen die Deutschen beim 1:3 im San- Siro-Stadion gehörig ins Zit­ tern. Die angekündigte Aufhol-' jagd der Italiener begann mit zwei Blitztoren von Inzaghi (11.) und Contra (19.). In der Nach­ spielzeit erzielte der Brasilianer 
Serginho mittels Foulpenalty nach einem Foul von Metzelder an Inzaghi das 3:0, ehe der 20 Minuten zuvor eingewechselte Ricken die Dortmunder mit sei­ nem Treffer erlöste. Feyenoord musste zittern Schon zur Pause schien Fey­ enoord gegen Inter Mailand al­ les klar gemacht zu haben. Stürmerstar van Hooijdonk köpfelte in der 18. Minute eine Flanke vorl van Persie zur 1:0- Führung ins Netz und nur 17 Minuten später bereitete er das 2:0 durch einen Pass auf Kalou vor. Fünf Minuten vor Schluss aber gelang den ent­ täuschenden Gästen durch Cristiano Zanetti der An- schlusstreffer. Und in der Nach­ spielzeit war der Ex-Lugano- Spieler Kallon mittels Foulpe­ nalty für den Ausgleich besorgt. Halbfinals UEFA-Cup, RUckspiclc: Feyenoord Rotterdam - Inter Mailand 2:2 (2:0) 1:0 AC Milan - Borussia Dortmund 3:1 (2:0) 0:4. Final am 0. Mai 2002 in Rotterdam. t 
mBsaamsm Ritter verpassf Halbfinale TENNIS: Sandro Ritter konnte sich beim zweiten Turnier der U14-Kleinstaa- tenspiele in Zypern nicht für das Halbfinale qualifi­ zieren. Wie auch schon beim ersten Turnier (das Volksblatt berichtete) schei­ terte das FL-Nachwuchsta- lent im Viertelfinale an dem Zyprioten Chans 
Stylianou mit 4:6, 5:7. Ritterspielt heute um die Plätze 5 bis 8. Robin Hemmerle, der zweite FL-Athlet, bestritt gestern das erste Spiel am die Plätze 9 bis 16, welches er gegen David Ferriz (And) mit 6:3, 0:6, 0:6 verlor. Im Doppel traf das FL-Duo Rit- ter/Hemmerlc auf die auf Nummer 1 gesetzten Zyp­ rioten und musste eine 6:2-, 0:6-, 0:6-Niederlage ein­ stecken. Resultate 2. Turnier der Kleinstaaten- spiele in Zypern vom 10. 
bis 1 3. April, Einzel Viertelfinale: Charts Slylianou 
(Zyp) - Sandro Riltcr (Lie) 6:4, 7:5. Ritlcr spielt heule um die Ränge 5 bis 8. Spiele um die Plätze 9 bis 16: David Ferriz (Andl - Robin Hcm- mcrlc-(Lie) 3:6, 
6:0, 6:0. Doppcl, 1. Runde: Zypern - Liechtenstein (Sandro Ritlcr/Ro- bin Hemmerte! 2:6, 6:0, 6:0. Pellizotti siegt Dortmund verlor das Semißnal-Riickspiel auswärts nach, spannendem Spiel gegen den AC Milan zwar mit 1:3, doch konnten die Deutschen auf einen 4:0-Vorsprung aus dem Hinspiel bauen.. t ' I 1 
RAD: Beat Zberg hat die 4. Etappe der Baskenland- Rundfahrt 32 Sekunden hinter dem italienischen Sieger Franco Pellizotti (Bild) als Achter beendet. Alex Zülle verzichtete auf einen Start, Laurent Dufaux gab auf. Das 
Teilstück von Alasua nach Villabona wur­ de wegen der schlechten Witterungsverhältnisse um 70 km verkürzt. Gesamtlea- der blieb der Spanier Aitor Osa, der Etappensieger vom Mittwoch. Beat Zberg, vor Osa Träger des Leadertri­ kots, ist mit 3:45 Minuten Rückstand im 7. Rang klas­ siert. Heute Freitag absol­ vieren die Fahrer zunächst eine Etappe von 94 km, am Nachmittag findet zum Ab- schluss der Baskenland- Rundfahrt ein Einzelzeitfah­ ren über 15,2 km statt. Resultate Baskenland-Rundfahrt. 4. Etappe. Alasua - Villabona (80 km): 1, Franco Pellizotti (It) 2:11:00. 2. Nicki Sörensen (03) 0:05 zurück. 3. David Etxcbarria (Sp) 0:18. 4: 
Mario Achs (Bq.) 0:21. 5. Samuel Sanchez (Sp), gleiche Zeit. 6, Rafael Castro Moreno (Sp) 0:30. 7. Altor Osa (Sp) 0:32. 6! Be-, at Zberg.(Sz). 9. Alexander Wirto- kurow (Kas). 10. Gonzalo Bayarri (Sp), alle gleiche Zeit. Gcsamtldassement: 1. Osa 14:58:15. 2i Bingen Fcrnandez (Sp) 0:29 zivück. 3. Pellizotti 3:13. 4. Etxcbarria 3:31. 5.; Sanchez 3:34. 6. Acrts, gleiche. Zeit. 7. Zberg 3:45. r
	        

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