Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Freitag, 12. Aprii 2002 1 1 sucht Weg aus den roten Zahlen Liechtensteiner Gruppen-Chef will Konjunkturflaute trotzen - Erste Kontakte zu potenziellen Partnern ZÜRICH: Die Spezialpapier- Gruppe Sihl hat es trotz Mass­ nahmen zur Sanierung der Bi­ lanz im Jahr 2001 nicht ge­ schafft, aus den roten Zahlen zu kommen. Der Ausblick bleibt trüb. Die Sihl erwägt nun ein Zusammengehen mit einem fi­ nanziell starken Partner. Erste Verhandlungen auf informeller Ebene werden bereits geführt, wie Ver­ waltungsratspräsident Melk M. Lehner am Donnerstag vor den Medien in Zürich sagte. Im Alleingang würde das Traditionsunternehmen eine anhalten­ de Konjunkturflaute und Markt­ schwäche kaum überstehen. Eine «sinnvolle Lösung» für die Sihl solle noch im laufenden Jahr auf dem Tisch liegen, fügte Lehner an. Noch laufe das Unternehmen aber nicht Ge­ fahr, dass ihm 2002 das Geld ausgehe. Konjunkturflaute und kaum Werbeausgaben Im vergangenen Jahr machte der Sihl vor allem die weltweite Konjunk­ turflaute 7.u 
schaffen. Im Kerngeschäft (Digital lmaging sowie Registrieren und Identifizieren) brach der Umsatz um 10 Prozent auf 220,4 Mio. Fr. ein. Gelitten hat die Sihl auch unter dem Einbruch der «New Hconomv». Mit dem Untergang zahlreicher 
«Dotcom«-Helmut 
Elkuch. der Liechtensteiner Konzernchef von Sihl, blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Eirmen blieben auch deren Bestellun­ gen für Werbematerial wie Stellwände aus. Der gesamte Umsatz der Sihl- Gruppe sank 2001 um 8,6 Prozent auf 
293,3 Mio. Franken. Der Markt für Graphic Arts, in dem die Sihl schwer- gewichtig tätig ist, brach 2001 überra­ schend deutlich ein. Sogar die grossen 
Konkurrenten wie Hewlett Packard, Kodak und 3M verschätzten sich, wie Lehner ausführte. So war ein weltwei­ tes Wachstum von 22 Prozent für 2001 NEW YORK: Die weltweit grösste Beratungsfirma Accenture ' (ehe­ mals Andersen Consulting) hat im zweiten Quartal des Geschäftsjah­ res 2001/2002 einen starken Ge­ win nrückgang verzeichnet. Grund seien hohe Abschreibungen. Accenture bezifferte am Donnerstag das Abschreibevolumen mit 212 Mio. Dollar aus dem Verkauf von Mindrrheitsbeteiligungen. Das in Bermuda ansässige Unternehmen teilte mit, der Reingewinn sei im Quartal (per Ende Februar 2002) auf 10,G I^io. Dollar gesunken, nach HO,9 Mio. Dollar im gleichen Vor­ jahresmonat. Accenture hatte sich im Jahr 2000. von der Wirt- schaftsprufungsgesellschaft Arthur Andersen abgespalten und war im Juli 2001 an die Börse gegangen. Die Wirtschaftsprüfung!«- und Bera­ tungsfirma Andersen muss sich der­ zeit in den USA vor Gericht verant­ worten, da der für den zusammen­ gebrochenen Enron verantwortliche Andersen-Partner Dokumente über den Energiehändler vernichten liess. 
Erneuter Aderlass bei Siemens 200 Stellen werden abgebaut - Unbestimmte Anzahl Kündigungen ZÜRICH: Siemens Schweiz muss we­ gen der andauernden Flaute im Tele- kommunikations- und IT-Markt er­ neut Stellen abbauen. Betroffen sei­ en bis zu 200 Angestellte in den ent­ sprechenden Geschäftsbereichen so­ wie in der Konzernzentrale und der Entwicklung, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Bereits im vergangenen Jahr hatte Sie­ mens Schweiz einen Personalabbau von über 2S0 Stellen vollzogen und dabei 115 Kündigungen ausgespro­ chen. Weitere 150 Stellen waren in den übrigen Schweizer Siemens-Ge- sellschaften abgebaut worden. Die Ge­ werkschaften seien informiert worden, sagte Unternehmens-Sprecher Charles Breiten fei Iner. Für Härtefälle besteht ein Sozialplan. Im übrigen wird laut Mitteilung versucht, die Zahl der Ent­ lassungen möglichst klein zu halten, indem nach Möglichkeit Übertrittsrege­ lungen mit Partnerfirmen im Produk­ tegeschäft getroffen werden. Unter Ausnützung der Fluktuation und früh­ zeitigen Pensionierungen werde die 
Blick ins Personalrestaurant der Siemens, am Dienstag, 8. Januar 2002 in Zürich. Siemens Schweiz muss wegen der andauernden Flaute im Telekommuni- kations- und IT-Markt erneut Stellen abbauen. Anzahl Kündigungen möglichst tief gehalten. Der Abbau der 200 Stellen sei unter Berücksichtigung der schlechten Kon­ junkturaussichten in der Branche be­ schlossen worden, sagte Breitenfell- ner. Ziehe das Telekommunikations­ und IT-Geschäft im laufenden Jahr 
wieder an, würde die Zahl reduziert. Siemens Schweiz habe sich allerdings auf eine längere Durststrecke einge­ richtet. Das Unternehmen will sich laut Mit­ teilung inskünftig stärker auf das Sys- temlösungs- und Beratungsgeschäft konzentrieren. Swiss Life erleidet Gewinneinbruch Neue Strategie noch nicht definiert - Abbau von 800 Stellen ZÜRICH: Der Gewinn der Rentenan- stalt/Swiss Life ist im Geschäftsjahr 2001 um 86 Prozent auf 124 Mio. Franken eingebrochen. Gleichzeitig ist die Eigenkapitalbasis massiv ge­ schrumpft. Der grösste Schweizer Le­ bensversicherer will 800 Stellen streichen. Die Rentenanstalt/Swiss Life führt das unbefriedigende Ergebnis auf das schwierige Marktumfcld zurück. Die rückläufigen Kapitalmärkte hätten den Konzern stark getroffen, sagte Roland Chlapowski, der die Leitung des Kon­ zerns Ende Februar von Manfred Zobl. übernommen hatte. Abbau von 800 Stellen Beim abrupten Abgang Zobls wegen unterschiedlicher strategischer An­ sichten hatte Verwaltungsratspräsi­ dent Andres Leuenberger angekün­ digt, Details über die künftige Strate­ gie und die geplanten Sparmassnah-men 
an der Bilanzmedienkonferenz bekannt zu geben. Zu den Kostensenkungsmassnah- men wurde an der Bilanzmedienkon­ ferenz vom Donnerstag nur soviel be­ kannt, dass 800 der 12 800 Stellen ab­ gebaut werden sollen. Bis Ende Jahr könnten so 170 Mio. Franken gespart werden, sagte Chlapowski. Im Jahr 2003 beträgt der Effekt 300 Mio. Fran­ ken. Die Stellenreduktion betreffe sämtli­ che BeTeiche und solle vorwiegend über die natürliche Fluktuation (12 Prozent) erfolgen, sagte Chlapowski. In der Schweiz beschäftigt der Lebens­ versicherer rund 7000 Mitarbeiterin­ nen und Mitarbeiter. Keine Angaben zu künftiger Strategie . Welchen strategischen Weg der Konzern jedoch nach seiner Expan- sions- und Diversifikationsstrategie der vergangenen Jahren neu nehmen 
wird, blieb am Donnerstag offen. «Wir überprüfen unsere Kernakti­ vitäten sowohl in geografischer als auch in geschäftlicher .Hinsicht mit dem Ziel, uns stärker zu fokussieren», sagte Leuenberger. Und: Entscheide seien in Vorbereitung. Sie sollen noch dieses Jahr gefällt werden. Dazu sollen neue, profitablere Modelle für das BVG-Geschäft entwickelt werden. Geschrumpfte Eigenkapitalbasis Die Rentenanstalt visiert eine Ver­ besserung der Eigenkapitalbasis an. Der Wert war im vergangenen Ge­ schäftsjahr um 42,2 Prozent auf 7667 Mio. Franken geschrumpft, nachdem im Vorjahr eine Reduktion von 15 Prozent erfolgt war. An die Schaffung von genehmigtem oder bedingtem Ka­ pital denkt die Rentenanstalt nicht. Der Konzern habe zu jeder Zeit eine solide Basis gehabt, sagte Dominique Morax. Morax tritt als Firianzchef ab und konzentriert sich auf die Aufga­ben 
des Chief Investment Officers. Die Nachfolge als Finanzchef ist noch nicht bestimmt. Das Finanzergebnis lag im Ge­ schäftsjahr 2001 wegen des schlechten Börsenjahrs mit 6,5 Mrd. Franken fast 4 Mrd." tiefer als im Vorjahr. Dagegen wurden die Prämieneinnahmen um 3,4 Prozent auf 19,9 Mrd. Franken ge­ steigert. Darin enthalten sind Beiträge mit Anlagecharakter. Ausser dem Be­ reich Investment Management haben alle Konzernbereiche weniger Geld verdient als im Vorjahr. Auf eine Divi­ dende soll verzichtet werden. Für das laufende Geschäftsjahr er­ wartet die Rentenanstalt wieder höhe­ re Gewinne. Leuenberger und Chlapow­ ski mochten am Donnerstag die Ge­ winnziele nicht beziffern. Aus dem Verwaltungsrat der Renten­ anstalt treten Albert Eggli, Pierre de Chastonay- und Christine Beerli zurück. Das Gremium wird damit auf neu neun Mitglieder reduziert. 
erwartet worden. In Wahrheit brach dieses Segment aber um 20 Prozent ein. Insgesamt resultierte für die Sihl im letzten Jahr ein Betriebsverlust (Ebit) von 15,6 Mio. Frankeh. Im Jahr 2000 hatte das Minus noch 8,5 Mio. Fr. betragen. Der Reinverlust vergrösserte sich binnen Jahresfrist von 22,4 Mio. auf 24,0 Mio. Franken. Die SihlrGruppe, die 1471 gegründet worden war, kämpft bereits seit Jahren ums Überleben. Im ersten Halbjahr 2001 leitete das Traditionsunterneh­ men Massnahmen ein, um seine Bilanz zu sanieren. So wurde etwa das Kapi­ tal erhöht, wodurch der Sihl 30,2 Mio. Fr. in bar 
zuflössen.- Verkäufe geplant Zum Verkauf steht immer noch die nicht zum Kerngeschäft zählende Ein­ heit Tricon, wie der liechtensteinische Sihl-Chef Helmuth Elkuch, sagte. Der Papierveredler weise bei Umsatz und Ebit zurzeit einen positiven Trend aus. Auch das Sihlpark-Areal soll im Rahmen des Sanierungspakets veräüs- sert werden. Die Papierfabrik landqart war bereits im Dezember 2001 an die US-Firma Mercer International ver­ kauft worden. Die Sihl-Gruppe erwar­ tet erneut ein schwieriges Jahr. Für das laufende Semester rechnet sie aber dank neuer Kunden, Verkaufskanälen und Produkten ein besseres Resultat als im zweiten Semester 2001. Personalrochaden ZÜRICH; Im Verwaltungsrat des Technologiekonzerns Sulzer ist es an der Generalversammlung zu ei­ ner weitgehenden Erneuerung ge­ kommen. Neben der Neubesetzung des Ver­ waltungsrates haben die Aktionäre der Aufhebung der Vinkulierungs- bestimmungen zugestimmt. Neu-in den Verwaltungsrat gewählt wurden Mario Fontana, Thor Hakstadt, Hans Hubert Lienhard und Daniel Sauter. Wiedergewählt wurde der amtieren­ de Verwaltungsratspräsident Leo­ nardo Vannotti. Zusammen mit dem an der letztjährigen Generalver­ sammlung neu gewählten Louis Hughes besteht das Gremium damit aus sechs Personen. 
Wie angekün­ digt traten Georges Blum, Reto Do- meniconi und Jan Kleinewefers vom Verwaltungsrat zurück. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 11. April 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 51.50 Rücknahmepreis: € 50.41 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 50.60 Rücknahmepreis: € 49.56 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssfirst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz . Fiscainvest-Anlagestiftung Preise vom 10.04.2002,12.00Uhr Fiscalnvest 12 211.80 Fiscainvest 25 265.73 Fiscainvest 40 200.85 Fiscalnvest 50' 178.64 Freizügigkeits-Anlagestiftung Preise vom 10.04.2002,12.00Uhr Freizügigkeit 12 1417.22 Freizügigkeit 25 1511.32 Freizügigkeit 40 1005.74 Freizügigkeit 50 900,10 www.ubs.com/fiscalnvest   www.ubs.com/freizuegigkeit   Teletextseite 629 / Roll-Seite 6 4®UBS
	        

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