Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

(r 20 Montag, 14. Januar 2002 
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Äc h ri c ht en| Beziehungsdrama NEUHAUSEN: In einem Mehrfamilienhaus im Char­ lottenfels-Quartier in Neu- hausen am Rheinfall ist es ( 
am Sonntag kurz vor 11 Uhr zu Streitigkeiten lind . einer Schussabgabe gekom­ men. Dabei wurde'ein knapp dreijähriger Knabe am Kopf getroffen. Mit gra­ vierenden Verletzungen musste das Kind mit der Re- ga nach Zürich ins Spital geflogen werden, wie die Schaffhauser Kantonspolizei am Abend mitteilte. Der mutmassliche 23-jährige Täter jugoslawischer Her­ kunft stellte sich rund eine Stunde später der Schaff­ hauser Polizei und wurde in Haft genommen. Traktorfahrer auf Stadtautobahn ST. GALLEN: Ein ortsun­ kundiger Traktorfahrer aus dem Kanton Thurgau ist am Samstagmittag mitsamt sei- •nem Anhänger versehent­ lich in die Autobahnein­ fahrt St. Gällen/St. Fiden eingebogen. Wie die St. Galler Stadtpolizei am Sonntag mitteilte, bemerkte der 
Traktorfahrer den Irrtum erst, als ersieh auf der AI in Richtung St. Margrethen befand. Auf dem Pannen­ streifen fuhr er bis zur Au­ tobahnausfahrt St. Gallen/Neudorf, wo er kurz darauf von der Polizei an­ gehalten wurde. Er wurde angezeigt. Explosion in Bergwerk MOSKAU: Bei einer Explo­ sion in einem Kohleberg­ werk in Nordrussland sind am Sonntag fünf Arbeiter getötet worden. Das Minis­ terium fürKatastrophen-:. schütz 
erklärte in Moskau, eine Methangasexplosion habe die Mine in der sibiri­ schen Stadt Workuta er­ schüttert. Noch immer wüte eine Grossbrand in den Stollen. 
50 000 Eisläufer und Spaziergänger auf dem zugefrorenen Pfaffikersee - Behinderungen auf den Strassen BERN/ZÜRICH: Sonne über, dem Nebel iind gefrorene Seen im Flachland haben am Wochenende Zehntau­ sende von Menschen ins Freie gelockt. Mindestens drei Menschen wurden bei Unfällen getötet. Als fyib- likumsmagnet erwiesen sich auch die traditionel­ len Lauberhornrennen in Wengen (BE). Erwartunggemäss erwiesen sich die zugefrorenen Seen trotz des zum Teil nebligen Wetters im Tiefland als Publi­ kumsmagnet für unzählige Spaziergänger und Schlitt­ schuhläuferinnen und -läufer. Allein auf dem Pfaffikersee wurden am Wochenende rund 50 000 Personen gezählt. Der Spass auf der Natureisdecke dürfte allerdings kaum mehr lange anhalten. Am Samstag wurden an vielen Orten im Mittelland die bisher höchsten Temperaturen in diesem Jahr mit bis zu sechs Grad gemes­ sen, In Wengen (BE) führten die traditionellen Lauberhorn­ rennen ebenfalls zu einem grossen Publikumsaufmarsch mit Tausenden von Skibegeis­ terten. Auf dem Strassennetz kam es an zahlreichen Orten zu langen 
Tausende vergnügten sich am Wochenende bei herrlichein Wetter auf den zugefrorenen Seen. Staus und Behinderungen. Im Berner Oberland sowie im Bündnerland und auch in der Innerschweiz mussten sich heimreisende Skifahrerinnen und Skifahrer am Sonntag in stehenden Kolonnen von bis zu . zwölf Kilometern Länge gedul­ den. Am Samstag führte zudem vereisender Regen auf der Au­ tobahn A3 bei Horgen (ZH) zu massiven Behinderungen mit Drama in Norwegen Drei Nachbarn und sich selbst getötet OSLO: Ein 25. Jahre alter Nor­ weger hat in der Nacht zum Sonntag in der Nähe des Ski- Ortes Geilo drei Menschen er­ schossen und anschliessend Selbstmord begangen. Die Op­ fer waren ein Ehepaar aus der Nachbarschaft sowie dessen erwachsener Sohn. Wie die Polizei der Kleinstadt mitteilte, drang der Mann am späten Samstagabend in das Privathaus seiner Nachbarn ein. Er feuerte mit seinem Ge­ wehr knapp 20 Schüsse auf alle vier Menschen ab, die sich im 
ersten Stock aufhielten. Neben den drei Todesopfern wurde ein weiterer Mann schwer verletzt. Unbehelligt blieben fünf wei­ tere Angehörige der Opfer, die in den Keller geflüchtet waren. Zu ihnen gehörten auch mehre­ re Enkel des ermordeten Ehe-  a paares. Beamte fanden den Tä­ ter, der als Verkäufer für eine Tankstelle am Ort gearbeitet hatte, tot in seinem Haus weni­ ge 
hundert Meter vom Tatort entfernt. Er war mit der Familie seiner Opfer bekannt, aber nicht verwandt. Hoher Schaden bei Brandserie Vier Verletzte - Bauernhaus in Eggiwil völlig zerstört EGGIWIL; Bei einer Serie von Bränden ist am Wochenende in der Schweiz ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Vier Personen wurden, ver­ letzt. In mindestens zwei. Fäl­ len, ist die Ursache auf un­ sorgfältigen Umgang mit , elektrischen Einrichtungen zurückzuführen. In Regens­ dorf (ZH) brannte ein Motor­ schiff in einer Tiefgarage aus. Das-grösste Schadenfeuer er­ eignete sich in der Nacht auf Sonntag in einem Bauernhaus in Eggiwil (BE). Ein elektrischer • • Heizlüfter hatte in dem Gebäu­ de Bettwaren entzündet, wo­ rauf sich die Flammen aus­ dehnten und" das Haus bis auf die Grundmauern zerstörten. Verletzt wurde niemand, drei 
 1 Hunde mit sieben Jungtieren konnten gerettet werden. Die Bewohner der Liegenschaft könnten sich aus eigener Kraft in Sicherheit'bringen. Ein̂ An­ wohner hatte den Brand im Wöhnteil des Hauses kurz nach 1 Uhr bemerkt , und die Feuer­ wehr alarmiert. Als die rund 65 Feuerwehrleute am Brandplatz, . eintrafen, stand das Gebäude 
Die Feuenvehren hatten am Wochenende viel zu tun. jedoch bereits in Vollbrand. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf über eine Milljon Franken. Ein Schaden von mehreren hunderttausend Franken ent­ stand ani frühen Freitagabend in Luterbach (SO), nachdem ei­ ne Glühlampe im Estrich eines Mehrfamilienhauses einen Bett­ überwurf in Brand gesetzt hat­ te." Drei Feuerwehrleute wurden bei den Löscharbeiten leicht verletzt und mussten mit Ver­dacht 
auf Rauchvergiftungen sowie mit Prellungen ins Spital gebracht werden. In der Stadt Luzern wurde in der Nacht auf Samstag bei ei­ nem Brand in einem Mehrfami­ lienhaus 
eine Person verletzt. 28 Bewohnerinnen und Be­ wohner der Liegenschaft muss­ ten evakuiert werden. Sie wur­ den in einem nahe gelegenen Kindergarten betreut. Am Ge­ bäude entstand vor allem an der Fassade massiver Schaden. Die Brändursache war 
zunächst nicht bekannt. In Goldach (SG) ging am Freitagabend ein Brand in einem Wohnhaus mit einem Hotel-und Gastrobetrieb glimpflich aus. Verletzt wurde niemand, es entstand ein Sach­ schaden von 20 000 Franken. In Nyon (VD) wurde das «Cafd . des Metiers» am Sonntagmor­ gen bei einem Brand völlig zer­ stört. Nach einer Brandstiftung ist in der Nacht auf Sonntag in ei­ ner Tiefgarage in Regensdorf (ZH) ein Motorschiff ausge^ brennt. Verletzt wurde nie­ mand, der Schaden beläuft Sich auf rund 300 000 Franken. 
insgesamt 17 Unfällen mit sechs Verletzten. Auslöser der Unfallserie war eine Auffahr- kollision zwischen einem Mo­ torradfahrer und einem Perso­ nenwagen. Als Folge davon kam es laut Mitteilung der Poli­ zei zwischen den Anschlüssen Horgen und Thalwil auf einer Strecke von rund drei Kilome­ tern zu weiteren 16 Verkehrs­ unfällen, in die 28 Personen­wagen, 
ein Lastwagen mit An­ hänger und ein weiters Motor­ rad verwickelt waren. Der Schaden wurde auf über 200 000 Franken geschätzt. Bei weiteren Verkehrsunfäl­ len kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Ein 20- jähriger Autofahrer starb am frühen Samstagmorgen bei ei­ nem Selbstunfall in Mönthal (AG). Er war mit seinem Wagen TötefunäweY^ REICHENBACH/DAVOS: Bei zwei Lawinenniedergängen am Bütlassen im Kiental bei Reichenbach (BE) und oberhalb von Davos sind am Sonntag zwei Schweizerinnen und ein junger Norweger getötet worden. Weitere Skifahrer, die sich ebenfalls in den Gefahrengebieten aufhielten, blieben unverletzt, wie die zuständigen Polizeistellen mitteilten. Das Unglück am Bütlassen ereignete sich nach Angaben der Berner Kantönspolizei gegen 14 Uhr. Zwei Tourenskifahrer befanden sich zu dieser Zeit un­ terhalb des Gipfels, als sich plötzlich ein Schneebrett löste. Aus einer fiinfköpfigeri Gruppe, die sich rund 100 Meter weiter un­ ten aufhielt, wurden die beiden Schweizerinnen mitgerissen. Sie konnten trotz einer sofortigen Rettungsaktion der Schweizeri­ schen Rettungsflugwacht (Reg^ mit drei Helikoptern und Hün- deeqüipen der beiden Rettungsstationen in Reichenbach und Adelboden nur noch tot geborgen'werden, Bei einem zweiten Lawinenniedergang oberhalb von Davos wurde ebenfalls am Sonntagnachmittag ein 24-jähriger Variantenskifahrer aus Nor­ wegen getötet. 
von der Fahrbahn abgekom­ men und über eine Böschung geschleudert. Bereits am Frei­ tagabend war ein Mann auf der Autobahn AI bei Rolle (VD) bei einem Verkehrsunfall getötet worden. Bei Moosseedorf (BE)' wurde am späten Samstag­ abend ein 49-jähriger Mann getötet, als er auf dem Nach­ hauseweg in einen Zufluss des vereisten Moossees stürzte. Felssturz im Val de Travers BERN: Wegen eines Felssturzes im Val de Travers mussten die 60 Passagiere des TGV Zürich- Paris am Sonntagmorgen zwi­ schen Les Verrifcres NE und Frasne (F) mit Bussen befördert werden. Dabei entstand eine Verspätung von vier Stunden. Der Felssturz ereignete sich gemäss SBB-Angaben zwi; sehen Travers und der Grenze. Die Zugskomposition wurde zwar von den auf,den Geleise liegenden Steinen beschädigt, konnte aber ihre Fahrt bis zum Grenzort 
Les Verrieres fortset­ zen. /Aufregung um Prinz Harry Thronfolger beim Trinken und Marihuana-Rauchen ertappt LONDON: Alkohol- und Dro­ geneskapaden des britischen Prinzen Harry erregen die bri­ tische Öffentlichkeit. Der 17- jährige Sohn des britischen Thronfolgers Charles wurde beim Trinken und Marihuana- Rauchen erwischt. Sein Vater schickte ihn darauf­ hin für einen Tag in eine Dro­ genklinik, um ihn so über die Gefahren des Drogenkonsums aufzuklären. Ein Sprecher von Prinz Charles im St. James's Palace bestätigte einen entspre­ chenden Bericht der Sonntags­ zeitung «News of the World». «Das war eine ernste Angele­ genheit, die innerhalb der Fa­ milie geregelt wurde und nun der Vergangenheit angehört», sagte der Sprecher. Harry soll im vergangenen Jahr auf Char­ les' Landsitz Highgrove über ei­ nen Zeitraum von zwei Mona­ ten Marihuana geraucht haben. Ein 
Angestellter habe Charles über das Verhalten seines Soh­ nes informiert. Bereits im ver­ gangenen Januar sei Harry we­ gen seines Alkoholkonsums in einem Pub auffällig geworden, berichtet die Zeitung «The Mail 
ön Sunday». Marihuana ist in Grossbritannien verboten, Al­ kohol erst ab 18 Jahren erlaubt. Der Leiter der Londoner Dro­ genklinik Featherstone Lodge, Bill Puddicombe, sagte der Nachrichtenagentur PA, Harry sei im vergangenen Sommer für ein paar Stunden in die Kli­ nik gekommen und habe sich mit einigen Patienten unterhal­ ten. Die Heroin- und Kokainab­ hängigen hätten ihm erzählt, 1, . . . JY 
v.-~*r - • Prinz Harry sorgt für Aufre­ gung. 
was die Drogen aus ihrem Le­ ben gemacht hätten. Für den Thronfolger müsse das ziemlich schrecklich gewesen sein, wird Puddicombe zitiert. «News of the World» schreibt, dass Harry seit dem Besuch des Drogen­ zentrums kein Marihuana mehr angerührt habe. Der britische Premierminister Tony.Blair lobte in einem BBC- Interview Prinz Charles für sei­ nen Umgangmit dem Problem. «Ich kenne das selbst», sagte Blair, dessen Sohn Euan vor eineinhalb Jahren kurzzeitig festgenommen worden war. Der damals 16-Jährige hatte sich mitten in London betrun­ ken iind anschliessend überge­ ben. Die königliche Familie ha­ be die Angelegenheit 
mit Harry auf sehr verantwortungsvolle . und einfühlsame Weise gelöst, sagt Blair. Der Vorsitzende der britischen Liberaldemokraten, Charles Kennedy, forderte, eine mögliche Liberalisierung des Cannabis-Kohsums zu über­ denken. Die Ereignisse um Harry seien nur allzu typisch für das, was im modernen Grosisbritannien passiere. i ' • . •
	        

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