Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

i ~ i: !:> 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Donnerstag, 11. April 2002 
5 Die Römer erobern Schaan In der Abenteuerwoche für Kinder dreht sich alles um die Antike Allt» Wege . fuhren nach Rom oder zum Abenteuerspielplatz in Schaan. Dort tummeln sich bis Freitag 37 
kleine Legionäre und lernen die Welt der Antike kennen. Das Gemeinschaftszent­ rum Resch in Schaan organisiert regelmässig solche AbenteUer- wochen. .limine Köpfl i «Kompanie marsch!». sehreil Manuela Bazzana, Leiterin der Ahenteuerwo- i'he. I ine Gruppe Legionäre üht den Gleichschritt. I inks. rechts, links, rechts. «Ich hm ein Krieger», sagt ein Junge mit einer Baschallmutze. «Mein Schwert muss ich aber noch basteln.» I r und seine freunde wollen genistet sein, falls Julius Cäsar tatsächlich an­ greift. Antike Welt Vier läge lang leben die Kinder in einer Welt, in der sich auch Asterix und Obelix wohl fühlen wurden, /war gibt es /um I ssen keine Wildschweine, sondern Spaghetti, aber die Spiele. Be­ rufe und Wettkämpfe erinnern sehr an die Antike. Auch die Kleidung passt. Alle Kinder tragen eine weisse I unika. wie es sich für richtige Römer und Rö­ merinnen gebort. Sie erfahren einiges über den Alllag in jener Zeit. hs gibt eine -Volksversammlung. Gold- und Silbermun/eii und ein richtiges Suda- lorium - eine Schwit/huite. Natürlich darf das öffentliche Bad nicht fehlen. I leissige Römerinnen schleppen zu diesem Zweck einen Wassereimer nach dem anderen zu einer Vertiefung im Boden und lullen die Wasserstelle. 
17 Mittler lernen diese Woche (Ins Alltagsleben der Antike kennen. Zusammen Schaan ihr eigenes Rom auf. 
- r- 
v.'U  '• r""-" "• O;'-r.^ -'C' 
J; - 
  mit ihren Betreuerinnen und Betreuem bauen sie auf dem Abenteuerspielplatz in (Bilder: manu) Auf dem Dorfplatz scharen sich die Kinder uni Julius Uuadratus. den bes­ ten Architekten im ganzen römischen Reich. «Wir bauen ein Zelt», sagt ein Mädchen und zeigt auf die vielen llolzpfoslcn und Seile. Das römische 1 äger steht, bevor die Versorgungs­ truppe mit dem Zvieri ankommt. Gestärkt stürzen sich die Kinder wieder in die romische Lehens- und Berufswelt. Dabei hüten sie einen Schatz, einen goldenen Lorbeerkranz, den Julius Cäsar auf keinen Lall fin­ den darf. «Den Cäsar mögen wir nicht», sagt ein Madchen mit Zöpfen. • I.r will uns unser Land wegnehmen.» Vertreiben lassen sich die Kinder 
nicht, auch wenn Cäsar in seiner letz­ ten Nachricht drohte, seine Legion auf sie zu heizen. «Cäsar soll nur kommen, wir sind bereit», meint ein Junge und ballt die Läusie. «Die Kinder entwickeln ihre eigene Geschichte», sagt Manuela Bazzana. Sic und die fünf anderen Leiter lassen der Phantasie der Minilegionäre freien 
Lauf. «Wir helfen ihnen nur, wenn sie nicht mehr weiterkommen.» Eine Welt fair Kinder Die Abenteuerwochen, die das Ge- meinschaftszentrum Resch in den Schulferien organisiert, sind sehr be­ liebt. Die Kinder können basteln, zeichnen, kochen und mit Werkzeugen 
hantieren, was Mama und Papa zu Hause vielleicht nicht gerne sehen. Auf dem Abenteuerspielplatz sind die Sechs- bis Elfjährigen ihre eigenen Chefs. Wie das Abenteuer in Rom en­ den wird, wissen die Kinder noch nicht. Eins steht jedoch fest: «Wenn Cäsar kommt, sind wir. gerüstet.» Mehr Bilder unter   www.volksblatt.li Die beiden Spalier mit den römischen und gallischen Namen Sauiiis (rechts! und Asterix beobachten Spione und Eindringlinge. 
III 
der Künstlerwerkstatt wird ßeissig gehämmert. 
Der Zaubertrank macht nicht nur die Gallier unbesiegbar. Die Römer in Schaan fühlen sich gerüstet, falls Cäsar mit seiner Legion das Dorf angreiß. Felicia Villavicencio: «Mir geßillt die Abenteuerwoche. Jetzt sind wir gerade dabei, das Bad mit Wasser zu ßillen. Wir haben auch Kräuter ßir den Zaubertrank in Töpfe gepflanzt. Jeder von uns hat eine gol­ dene Münze. Mit dieser Münze können wir Sachen kaufen. Gestern haben wir einen Schatz gefunden. Es ist Cäsars goldener Lorbeerkranz. Wir haben ihn versteckt.» 
Benjamin Risch: 'Ich bin ein Legionär. Man braucht ei­ ne besondere Ausbildung, um ein Le­ gionär zu werden. Wir haben, gelernt zu marschieren, ein Schwert zu bas­ teln, einen Wachturm zu bauen, richtig zu kämpfen und Feinde abzuwehren. Man muss schon schauen, dass man nicht wie eine Ente da stellt. Man muss schön ein bisschen Mukis haben. Cäsar ist unser Feind. Er ist hinter dem goldenen Lorbeerkranz her, aber er hat keine Chance gegen uns.» 
Laura Wenaweser: »Mir gefällt es im Kinderland. Wir ha­ ben unsere Kleider aus weissem und grünem Stoff selbst gemacht. Gestern stuf/ 
wir an einer Kirche vorbei gekom­ men. Dort haben wir Edelsteine und ei­ nen goldenen Topf gefunden. Ob wir gegen jemanden kämpfen müssen, weiss ich nicht. Ich hoffe nicht.» 
Martin Villavicencio: *Meine Gruppe untersucht Eindring­ linge und verfolgt Spione. Wir wollen Julius Cäsar bekämpfen. Dazu bauen wir einen Wachtum. Wo der hin­ kommt, sag ich nicht, das ist ein Ge­ heimnis. Wir haben auch einen Zau­ bertrank, der besonders stark macht. Am besten gefallen hat mir bis jetzt, dass ich Leute beobachten und bewa­ chen konnte.» 
Alexandra Weiss: fleh finde alles schön hier. Wir haben für das Bad Wasser geschleppt. . Das war ein bisschen anstrengend. Wir ha­ ben Pflanzen in Töpfe gepflanzt und jetzt können wir noch Schmuck bas­ teln. Ich bin mit meiner Schwester hier. Wir wissen nicht, was wir bis Freitag noch alles machen werden. Das ist 
ein Geheimnis.»
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.