Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Montag, 14. Januar 2002 
1 3 Von diesem Wochenende gibt fes keine Ergebnisse der Liechten­ steiner Langläufer zu melden. Trotzdem blieben die guten Nachrichten nicht aus. Obwohl er auf die letzten vier Weltcup­ rennen verzichtete, vermochte sich Markus Hasler als 29. ganz knapp in der «roten Gruppe» der 30 weitbesten Athleten zu hal­ ten. Und Martina Negele stand gestern Sonntag in Davos erst­ mals wieder seit einer Woche auf den Ski. Toni Nötzl i Die besten Weltcup-Langläuferinncn sind vor der Inangriffnahme der direk­ ten Olympia-Vorbereitungen bei rund einem Dutzend Wettkämpfen ange­ langt. Auf ein solches Total bringt es Martina Negele bei weitem nicht. Auf sieben Starts bringt es die gelernte Arzthelferin aus Triesen. In dieser Zahl eingeschlossen sind die beiden Welt­ cuprennen zum Saisonauftakt Ende November in Kuopio (Fi), als sie als 88. über 10 km klassisch und 82. über 5 km Skating die Realitäten aufgezeigt erhielt. Ebenfalls eingeschlossen ist ih­ re Teilnahme am Unaxis City-Sprint in Balzers vom 28. Dezember, der ihr möglicherweise hinsichtlich ihrer Ge­ sundheit nicht ganz gut bekam. Bei der Schweizer Meisterschaft am selben Tag hatte sie noch den Eindruck gehabt, dass die Form langsam kommt, obwohl sie im ersten Teil des Verfol- gurigsstartrennens nicht so schnell laufen konnte, wie sich dies Martina Negele ausgerechnet hatte. Nach dem Sprint stellte sich ein leichter Schnup­ fen ein. Die Triesnerin trainierte wei­ ter, worauf sich die vorerst leichten Beschwerden in einer Kieferhöhlen­ entzündung niederschlugen. Damit war der Fall klar. Für eine Woche war vollständige Ruhe angesagt. Gute Erfahrung Mitte Dezember, als sich die Welteli­ te in Davos traf, weilte Martina Negele in 
Ramsau und nahm an einem Test­ wettkampf im Rahmen des 
Continen-In 
einer Woche werden die Olympia-Vorbereitungen in Angriff genommen dass sie aus Kostengründen davon ab­ sieht, einen Vario-Schuh zu ent­ wickeln. Und die Eljte-Athleten disku­ tieren noch immer, ob sie Mitte März den Anlass in Falün (Sd) boykottieren sollen, bei dem dieser doppelte Verfol­ gungsstart erstmals auf Weltcup-Ebe­ ne getestet wird. Nicht Letzte, nicht Beste ..Doch das ist Schnee von gestern. Olympia rückt näher, und für Martina Negele stellt sich die Frage, ob sie Salt »Lake City vor Ort oder vor dem Bild­ schirm erleben wird. «Die Richtlinien habe ich verfehlt», gesteht die friesen- bergerin ein. In der FIS-Punkteliste - einer Art Leistungsausweis über die Stärke - ist ;sie nicht wie verlangt in die Position 130 aufgerückt, sondern an die 166. Stelle zurückgefallen. «Natürlich würde ich gerne nach. Salt Lake City gehen», hält Negele fest, «aber wenn mich die Selektionäre nicht als tauglich erachten, muss ich dies akzeptieren.» Wenn der Entscheid nein heisst, würde die langläuferin im Februar versuchen, im Europacup zu guten Ergebnissen zu kommen, «und das wäre auch nicht so schlecht.» Dass Martina Negele die Limiten nicht erfüllt hat, das ist auch Trainer " Emil Hoch klar. Dennoch setzt er sich sowohl beim Liechtensteiner Ski- wie beim Olympischen Verband dafiir ein, dass seine Langläuferin beim olympi­ schen Abentduy dabei sein kann: «Ich gebe mich keiner Illusionen hin. In Soldier Hollow würde Martina Negele nicht Letzte werden, sie wäre aber mit Sicherheit auch nicht bei den Besten. Davon ist sie noch ein schönes Stück entfernt. Im Sinne eines langfristigen Aufbaus bin ich dennoch der Mei­ nung, dass sie nach Salt Lake City gehört. Liechtenstein hat bei früheren Olympischen Spielen schon Athleten mit weit geringeren Aussichten ent­ sandt.» Die Antwort der Selektionäre ist fiir Emil Hoch auch deshalb von. Interesse, weil der Voraustrupp am kommenden Sonntag und die Athleten am Montag ins Trainingslager in Sun Valley im US-Bundesstaat Idaho abreist. Seit längerer Zeit ist das Flugticket und die 
Unterkunft auch fiir Martina Negele reserviert... Zukunft zurückgestellt Wenn es die Gesundheit zülässt, wird Martina Negele am Sonntag an der Schweizer Meisterschaft über 15 km in der freien Technik mit Mas­ senstart teilnehmen. Das 30-km-Ren- nen der Männer wird jedoch ohne Markus Hasler und Stephan Kunz in Szene gehen. Emil Hoch: «Ich erachte es nicht als gut, mit einem solchen Wettkampf in den Beinen die lange Reise in die USA anzutreten.» ' Emil ,Hoch weisti Gerüchte zurück Martina Negele hat das Olympia-Ticket noch nicht in der Tasche. talcups teil, dem der Internationale Ski-Verband (FIS) für die Zukunft des Langlaufes grosse Bedeutung beimisst. Doppel-Verfolgungsstart heisst die neue Disziplin, bei dem die Athleten vorerst eine Distanz in klassischer Technik mit Massenstart laufen, da­ nach im Skistadion in einer Boxe die Ski wechseln - dies ist Vorschrift, der Wechsel von Schuhen und Stöcken ist freigestellt - und die zweite Distanz in freier Technik zurücklegen. «Mir taugt's», hält Martina Negele zu ihrer Erfahrung fest, die unter ande­ rem auch deshalb günstig ausfiel, weil damals sehr schönes Winterwetter r* M- t .n." v «.. ^ 
herrschte, was die Aufgabe der Veran­ stalter und der Athleten erleichterte. Nur zwei Langläuferinnen und drei Langläufer entschlossen sich zu einem Sehuhwcchsel, 
was sich als nachteilig erwies; der Zeitverlust ist zu gross. Al­ le anderen nahmen den Klassisch-Ab- schnitt mit Skatingschuhen in Angriff. Martina Negele: «Man braucht so viel mehr Kraft und steht anders auf den Ski. Eine zweckmässigere Lösung stellt wohl dar, die alte Bindung zu verwenden. Da kann man mit dem Schuh für die klassische Technik auch skaten.» Die Industrie hat bereits signalisiert, 
Weil der Dreijahres-Vertrag des Trainers mit dem LSV am Ende die­ ser Saison ausläuft, jagen sich seit einiger Zeit die Gerüchte um die Zu­ kunft. Es heisst insbesondere, der Triesenberger kehre zu den Österrei­ chern zurück. Emil Hoch (Bild) ver­ weigert vorderhand jegliche Stel­ lungnahme: «Jetzt hat Olympia Pri­ orität, das den Höhepunkt meines Engagements bildet und bei dem wir Spitzenergebnjsse erzielen werden. Diese Olympischen Winterspiele wollen wir in Ruhe angehen. Erst nach Salt Lake City kommt der Zeit­ punkt, Über meine Zukunft Aus­ kunft zu geben.» ' Christoph Langen mit dem Zweierbob und Todd Hays (Bild) mit dem Vierer haben die Weltcuprennen in St. Mo­ ritz gewonnen. Weitaus erfolgreichs­ ter Schweizer war Christian Reich mit zwei zweiten Plätzen. Ein Fazit des Wochenendes im En- gadin aus Schweizer Sicht umfasst die Feststellungen, dass sich Christian Reich in beiden Disziplinen der Olympiaform nähert, dass Martin An­ nen mit der St. Moritzer Bahn nach wie vor nicht sonderlich gut zurecht kommt, und dass Reto Götschi von seinen einstigen Qualitäten zur Zeit ein gutes Stück entfernt ist. Annen wurde am Samstag Vierter im Zwei­ er- und am Sonntag Fünfter • im Viererbob, Götschi belegte die Ränge 7 und 10. Resultate St. Moritz. Weltcup. Zweierbob. (Sams­ tag/2 Durchgänge): 1. Christoph Langen/Marco Jakobs (De 1) 127,68 Sekun­den. 
2. Christian Reich/Steve Anderhub (Sz 2) 0,18 Sekunden zurück. 3. Todd Hays/Gar- rett Hines (USA 3) 0,39.4. Martin Annen/Be­ at Hcfti (Sz 3) 0,61. 5. Rene Spies/Franz Sag­ meister (De 2) 0,66. 6. Andre Lange/Kevin KuskC (De 3) 0,84. 7. Reto Götschi/Thomas Keiler (Sz 1) 0,85. 8. Pierre Lueders/Ken Le- Blanc (Ka 1) 0,93'. 9. Wolfgang Stampfer/Pe­ ter Lcismüller (Oe 2) 1,30.. 10. Alexander Zubkow/Dimitri Stepuschkin (Russ 2) 1,52. Viererbob (Sonntag/2 Durchgänge): 1. Todd Hays/Randy Jones/Paul Jovanovic/Gar- rett Hines (USA -.2) 125,61 SWekunden. 2. Christian Reich/Steve Andcrhub/Urs Aeber- hard/Stefan Hammer (Sz 3) und Andre Lan­ ge/Enrico Kühn/Kevin Küske/Carsten Embach (De 2) je 0,04 Sekunden zurück. ,4. Christoph Langen/Markus Zimmermann/Marco Jakobs/ Thomas Platzer (De 1). 0,29. 5. Martin An­ nen/Silvio Schaufelberger/Beat Hefti/ Cedric Grand (Sz 2) 0,93. 6. Brian Shimer/Darrin Stecle/Doug Sharp/Mike Kohn (USA 3) 1,00. 7. Mingeon/Le Chafiony/Fouquet/Arbez (Fr 2) 1,02. 8. Spies/Szclig/ Kaufmann/Riethmül.lcr (De 3) 1,08. 9. Lueders/Ken LeBlanc/ Mar- shall/Caron (Ka 1) 1,17.10. RetoGötschl/Bru- no Aebcrhard/Daniel Mächler/ Stefan Bamert (Sz I) und Guts/Rozentals/Latiss/Zaparozecs (Lett)je 1,30. 
Albrecht schafft die Olympia-Quali Langlauf-Weltcup Nove Mesto: 12. Rang für Patrik Mächler Belm letzten Weltcuprennen vor Salt Lake City hat Brigitte Albrecht Lore- tan in Nove Mesto. (Tsch) doch die zweite Hälfte der Olympia-Qualifika­ tion geschafft, blicht am Start waren Liechtensteins Asse Markus Hasler und Stephan Kunz. Totti Nötzli aus Nove Mesto Der Waliiserin genügte dazu ein 25. Rang über 5 km in der freien Technik. Patrik Mächler gelang mit dem 12. Platz über 10 km sein Weltcup-Bester- gebnis. Als Sieger wurden Fabio Maj (It) und Julia Tschepalowa (Russ) ge­ feiert. Der 14. und letzte Weltcup-Anlass vor den Olympischen Winterspielen wies eine bescheidene Besetzung auf. Die Athleten der führenden Langlauf- Nationen wie Norwegen, Schweden und Russland sowie das Liechtenstei­ ner Team haben bereits die direkten Vorbereitungen auf Salt Lake City in Angriff genommen. Per Elofssons Vor­ sprung im Weltcup war indessen so gross, dass der Schwede trotz seiner Absenz die Führung nicht abtreten musste. Bente Skari (No) hingegen trat die blaue Startnummer der Weltcup- Führenden an Katerina Neumannova ab. Die Tschechin vermochte aller­ dings die Erwartungen der über 20 000 Zuschauer nicht ganz zu erfüllen und musste 
mit dem 2. Rang vorliebneh­ men. Nach ihrem Sieg in eineni.Continen-. 
Überraschungssieger Fabio Maj. talcup-Anlass im Dezember, der als Aufbauwettkampf gedacht war, hat Brigitte Albrecht in ihrem siebenten Weltcupeinsatz der Saison mit Ach und Krach doch noch die Olympia- Qualifikation geschafft. Doch nach ihrem 25. Rang zeigte die Waliiserin verständlicherweise-kaum Anzeichen von Freude. Noch immer kann sie nicht ruhig schlafen, noch immer lässt sie auf den Ski jegliche Aggresivität 
vermissen. Die Probleme sind also ge­ blieben. Resultate Nove Mesto (Tsch). Langlauf-Weitcup. Männer. 10 km (freie Technik): l.'Fabiq Maj (It) 26:12,9. 2. Jaak Mae (Est) 1,9. 3. Kristen Skjeldal (No) 4,1. 4. Tore Ruud Hofstad (No) • 12,8. 5.'Johann Mühlegg (Sp) 25,ß. 6. Vincent " Vittoz (Fr) 26,9.7. Sami Repo (Fi) 27,0.8. Ful- vio Valbusa (It) 29,6. 9. Remi Andersen (No) 30,6. 10. Crlstian Zorzi (It) 33,1. - Ferner: 12. Patrik Mächler 43,9. 26. Reto Bürgermeister 1:17,4. 40. Glon Andrea Bundi 1:42,0. 51. Pa­ trick Rfilli 2:30,4. Sprint-Staffel (je 6 mal 1,5 km, freie Technik): 1. Italien 2 (Maj/Schwienbacher) 34:14,5. 2. Italien 1 (Ci Centa/Zorzi) 0.9. 3. Finnland 3 (Kattiiakoski/Repo) 1,0. 4. Öster­ reich 5,0. 5. Finnland 1 7,1. 6. Finnland 2 8,3. Weltcup (14/20): 1. Per Elofsson (Sd) 549. 2. Anders Aykiand (No) 407. 3.-Mae 357. 4. Thomas Alsgaard (No) 33I. 5, Mühlcgg 322. 6. Zorzi 302. - Ferner: 27. Markus Hasler (Lie) 125. 46. Stephan Kunz (Lie) 70. 54. Mächler 59. 65. Bürgermeister 35. Frauen. 5 km (freie Technik): 1. Julia Tschepalowa (Russ) 13:45,2. 2. Katerina Ncu- mannova (Tsch) .19,6. 3. Stefania Belmondo (It) 21,6. 4. Gabriella Paruzzi (It) 37,8. 5. Wa- lentina Schewschenko (Ukr) 47,7.6. Jewgenia Medwedewa (Russ) 48,3. 7. Riita Lassila (Fi) 49,9. 8. Elin Nilsen (No) 50,5. 9.. Manuela Henkel (De) 56,5. 10. Karine Philippot (Fr) 1:04,6« - Ferner: 16. Laurence Rochat 1:24,0. 21. Natascia Leonard! Cortesl 1:34,8. 25. Bri­ gitte AibrechtLoretan 1:41,2. Sprint-Staffel (Je .3 x 1,5 km, freie Tech­ nik): 1. Russland (Medwedewa/Tschepalowa) 25:06,0. 2. Italien (ParuzzJ/Valbusa) 6,3. 3. Finnland (Sirviö/Lassila) 23,1. 4. Deutschland • 33,7. 5.Russland 240,2.6.Tschechien 1:12,8.' " Weltcup (14/20): 1. Neumannova 660. 2. Tschepalowa und Berite Skari (No) je 597. 4. Olga Danilowa (Russ) 462. 5. KristinaSmigun (Est) 404. ; ' •
	        

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