Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 4 Samstag, 30. März 2002 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT Keine Einigung im Kirch-Fall MÜNCHEN/ROM: Die Verhandlungen über die Rettung des Kirch-Konzerns sind Finanzkreisen zufolge ohne neu­ en Termin vertagt worden. Gläubiger­ banken und Investoren konnten sich bis Donnerstagabend nicht auf einen notwendigen Überbrückungskredit ei­ nigen, wie es hiess. Die Banken woll­ ten jetzt abwarten, «bis die Investoren ein tragfahiges Sanicrungskonzept vorlegen». OfTen ist, wann der mit 6,5 Milliarden Euro verschuldete Kirch- Konzern Insolvenz anmelden müsste. Die Kirch-Krise belastet unterdessen auch die deutsch-italienischen Bezie­ hungen. Bundeskanzler Gerhard Schröder äusserte sich besorgt über ei­ ne grosse Beteiligung des italienischen Femsehmagnaten Silvio Berlusconi an der KirchMedia. Es wäre problema­ tisch, wenn der Regierungschef eines befreundeten Landes über seine Unter­ nehmen «ausgerechnet im deutschen Medienbereich Einfluss hätte», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Spiegel». Berlusconi wies dies zurück: Er habe seit Beginn seiner politischen Karriere 1994 mit der Führung seiner Unter­ nehmen nichts mehr zu tun. «Da herrecht eine Menge Verwirrung. Ich denke, je­ der sollte wissen, dass ich meine Grup­ pe seit 1994 kein einziges Mal mehr an­ gerufen habe», sagte Berlusconi. Bank Sarasin nennt Bedingungen BASEL: Die Bank Sarasin hat in einem Aktionärsbrief Angaben zu den Bedin­ gungen einer Übernahme durch die holländische Rabobank gemacht. Das Übernahmeangebot für die vom Publi­ kum gehaltenen B-Aktien läge gemäss der Berechnungsformel derzeit bei 3465 Franken pro Aktie. Am Gründon­ nerstag notierte die Sarasin-Aktie bei genau 3000 Franken. Die Rabobank kann ihre Übemahmeoption während sieben Jahren ausüben. Wenn die Holländer ihre Option zur Übernahme der Bank ausüben, so müssen sie gemäss Börsengesetz ein Angebot für sämtliche Aktien vorlegen. Fiscainvest-Anlagestiftung Preise vom 27.03.2002,12.00Uhr Fiscainvest 12 210.74 Fiscainvest 25 264.77 Fiscainvest 40 200.45 i 
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Weichen der Zusammenarbeit gestellt Eltern künftiger Lehrtöchter und Lehrlinge besuchen die UNAXIS Balzers AG Am 1. August 2002 werden 29 junge Berufsleute bei der Firma Unaxis Balzers AG die Grund­ ausbildung in einem von neun Berufen beginnen. 20 Lehrtöch­ ter/Lehrlinge werden ihre Lehre bei Unaxis Balzers AG absolvie­ ren, fünf Lehrlinge bei INFICON AG sowie vier Lehrlinge bei Fir­ men aus der Region. Am Mittwochnachmittag waren sie zusammen mit den Eltern und Lehr­ meistern zu einem Informationsnach­ mittag eingeladen, um die künftigen Arbeitsplätze, Lehrmeister und das Lehrprogramm kennen zu lernen. Das Treffen war auch als erste Kontaktauf­ nahme zwischen "Elternhaus und Aus­ bildungsfirma gedacht. Das Interesse für die Information war gross, konnte man doch die Lehrmeister und den Lehrbetrieb per­ sönlich kennen lernen. Adolf Frick, Leiter der Berufsausbildung, zeigte sich erfreut über die grosse Besucher­ zahl. Er hoffe, dass dieser erste Kon­ takt sich auch positiv auf die zukünfti­ ge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Ausbilder auswirken wird. Die Lehrtöchter und Lehrlinge werden im Laufe der Lehre die Volljährigkeit er­ reichen und selber entscheiden kön­ nen. Adolf Frick betonte, dass für das Ausbilderteam immer die Lehrtöchter/ Lehrlinge und die Ehern die Ansprech­ partner bleiben werden. Im Vortrags­ saal konnten die Eltern, Lehrmeister und Lehrtöchter/Lehrlinge den Una- xis-Film bestaunen und einen Einblick in die Welt von Unaxis bekommen. Anschliessend zeigte Adolf Frick an­ hand einiger Folien das Organigramm der Firma und der Ausbildung auf. Die enge Zusammenarbeit mit der Firma INFICON AG, die diesen Sommer erst­ mals fünf eigene Lehrlinge einstellt, wurde anhand eines Organigramms dargestellt. Auf einer weiteren Folie konnten die Teilnehmer die Zusam­ menarbeit mit diversen Firmen aus der Region sehen. Die Firma Stäubli AG, Sargans, Wiftech AG, Mels, Bixi Sys­ tem AG, Mels und neu auch die Firma 
Am Mittwoch fand anlässlich der Lehrvertragsunterzeichnung 2002 bei Unaxis ein Informationsnachmittag statt. Adolf Frick, Leiter der Berufsausbildung, informierte die jungen Leute über das Wesen 
der Ausbildung. Elatron AG, Trübbach waren mit ihren neuen Lehrlingen beim Informations­ nachmittag dabei, denn ihre Lehrlinge werden die Grundausbildung von eini­ gen Monaten bis zu eineinhalb Jahren bei Unaxis Balzers AG absolvieren. Die enge Zusammenarbeit wurde in Ver­ trägen oder Ausbildungsvereinbarun­ gen geregelt. Alle Tragen zum Erfolg bei Helmut Straub, Personalchef der Unaxis Balzers AG, gab in seiner An­ sprache zum Ausdruck, dass die Lehr­ lingsausbildung mit dem Ausbilder­ team sehr gute Arbeit leistet und die Firma sehr stolz auf die Ausbildung sei. Die Lehrlingsausbildung koste ei­ nen schönen Batzen Geld, aber die In­ vestitionen in die Zukunft würden sich lohnen. Seit 1946 wurden über 1100 Lehrtöchter/Lehrlinge in ganz ver­ schiedenen Berufen ausgebildet und viele sind wieder oder immer noch im Betrieb tätig. Helmut Straub gratulier­ te den Eltern, dass ihre Töchter und Söhne die Hürde des Auswahlverfah­ rens geschafft haben und aus einer grossen Zahl von Bewerbern ausge­ wählt wurden. Er wünschte allen viel 
Erfolg und eine gute Zusammenarbeit, damit alle die Früchte der guten Aus­ bildung ernten können. Die ausgebil­ deten jungen Leute sind die Zukunft eines guten Unternehmens. Vertragsunterzeichnung Das Ausbilderteam hatte den Eltern und Lehrtöchter/Lehrlingen die Weg­ leitung zur Berufsausbildung zum Stu­ dium nach Hause gesandt. Adolf Frick konnte nun die Lehrtöchter/Lehrlinge sowie Eltern testen, ob sie die Weglei­ tung auch auswendig gelernt hatten. Die Fragen wieviel Ferien, Lohn und Feiertage sie hätten, konnten die Lehr­ töchter/Lehrlinge sofort beantworten. Die Wegleitung zur Berufsausbildung gibt Auskunft über die Rechte und Pflichten der Vertragspartner. Ein wichtiger Akt folgte nun mit der Ver­ tragsunterzeichnung. Ein Vater be­ dankte sich für die Grosszügigkeit der Firma, was die Versicherungsleistun- gen betrifft. Er wäre Versicherungs­ fachmann und stelle fest, dass es nicht üblich sei, dass die Firmen die Be­ triebs-, Nichtbetriebsunfallprämien sowie einen Krankenkassafirmabeitrag übernehmen. 
Es zeigt sich immer wieder, dass die Eltern sehr beeindruckt sind, in einen Betrieb Einsicht zu erhalten, der im Dorf steht und den man noch nie von innen gesehen hatte. Kommentare wie: «So grosse Maschinen habe ich noch nie gesehen, da kann mein Sohn einmal arbeiten.» «Hier können unsere Töchter und Söhne die beste Ausbildung erhalten», waren Aussa­ gen von begeisterten Müttern und Vätern. Bei einem währschaften Zvieri konnte der Nachmittag ausklingen. Als kleines Andenken erhielten die Eltern einen Unaxis-Kugelschreiber, der erst­ mals zur Verträgsunterzeichnung ein­ gesetzt werden konnte. Für die Mütter gab es ein Unaxis-Erfrischungstuch, damit sie den Schweiss abwischen können, wenn in der Ausbildung ernsthafte Probleme mit den Töchtern und Söhnen auftreten. Es ist zu hoffen, dass die Unaxis-Erfrischungstücher nie gebraucht werden. Bestimmt hat der Informationsnach­ mittag dazu beigetragen, erste Kontak­ te zu knüpfen und die Weichen für ei­ ne gute Zusammenarbeit zu stellen. Unaxis Balzers AG Tettamanti neuer Hauptaktionär Aktienplatzierung der Jean Frey AG durch Swissfirst Bank AG beendet ZÜRICH: Die neuen Eigentümer der Jean Frey AG sind bekannt. Neben Grossaktionär Tito Tettamanti halten Verleger und bürgerliche Politiker Aktien, im Dunkeln bleiben die Be­ sitzer von 20 Prozent der Aktien. Mediengewerkschaften üben Kritik. Die Platzierung der 2 Millionen Aktien der Jean Frey AG sei erfolgreich abge­ schlossen worden, teilte die Swissfirst Bank AG am Gründonnerstag mit. Mit der damit verbundenen Kapitaler­ höhung von 25 Millionen Franken werde sichergestellt, dass für den Ver­ lag und fiir den Neustart genügend fi­ nanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Der Tessiner Anwalt und Financier Tito Tettamanti (71) ist mit 25 Prozent grösster Aktionär. Tettamanti, der zwi­ schen 1959 und 1960 für die CVP in der Tessiner Regierung sass, bezeich­ net sich als liberal. Er verspricht den Redaktionen grösstmögliche Unab­ hängigkeit. «Ich finde es wichtig, dass es in einer Demokratie möglichst viele unabhän­ gige Medien gibt. Deshalb ist es gut, dass der Jean-Frey-Verlag nicht von einem anderen grossen Medienunter­ nehmen aufgekauft worden ist», er­ klärte Tettamanti auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zweitgrösste Aktionärin ist mit 10 Prozent die Crossmedia AG in Luzern, hinter der der Verleger Heinz Werme- linger steht. Unter den Aktionären, die maximal 5 Prozent halten, sind weiter drei bürgerliche Politiker zu finden. Es handelt sich um Hans Kaufmann, 
Neuer Haiiptaktionär der Jean Frey AG mit einer Beteiligung von 25 Prozent wird der Tessiner Financier Tito Tettamanti. \ > 
Zürcher SVP-Nationalrat und Wirt­ schaftsberater, Jörg Rappold, Alt-FDP- Kantonsrat und Anwalt sowie Peter Weigelt, St. Galler FDP-Nationalrat, Mitinhaber der PR-Agentur Mediapo- Iis AG und Geschäftsführer der rechts­ bürgerlichen «Aktion für freie Mei­ nungsbildung» («Trumpf Buur»), Ein weiterer Aktionär mit maximal 5 Prozent Beteiligung ist der Berner Charles von Graffenried, Verleger der «Berner Zeitung». Die Eigentümer der übrigen 20 Prozent der Aktien wollen laut Communiquö nicht genannt wer­ den. Keiner dieser Investoren halte je­ doch eine namhafte Position. Für Jean-Frey-CEO Filippo Leute- negger ist mit der breiten Aktienstreu­ ung das Ziel erreicht. Die Aktionäre werden auf die Unabhängigkeit der Redaktionen keinen Einfluss nehmen. «Die beste Voraussetzung zur Wahrung der Unabhängigkeit ist eine breite Streuung des Aktionariats», erklärt Leutenegger auf Anfrage. Kritischer reagieren die Medienge­ werkschaften. «Dies ist ein schwareer Tag für uns», sagt Alberto Cotti, Co- Präsident des Schweizer Verbands der Journalistinnen und Journalisten (SVJ). Die Aktionäre stammten aus dem Finanzbereich und nicht aus der Branche. Cotti befürchtet, dass die Un­ abhängigkeit der Jean Frey AG nicht gewährleistet ist. Da es sich um mehre­ re branchenfremde Aktionäre handelt, hofft Serge Gnos, Zentralsekretär Pres­ se der Comedia, dass die Investoren den Titeln Zeit geben, um sich erholen zu können.
	        

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