Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Donnerstag, 28. März 2002 
23 noch immer Weltklasse!» Die Bilanz des Langlauf-Trainers Emil Hoch nach Abschluss der Weltcup-Saison Ob auch in der kommenden Saison Lagebesprechungen zwischen Trainer Emil Hoch (Mitte), Markus Hasler (links) und Stephan Kunz stattfinden, ist weiter offen. Hoch hat sich in Sachen Vertragsverlängerung beim LSV noch nicht entschieden. Nach dem Weltcup-Final im Langlauf vom letzten Wochen­ ende in Norwegen haben die letzten Mohikaner den Weg nach Hause gefunden. Analysen werden gemacht, Bilanzen er­ stellt. Der LSV-Trainer Emil Hoch gibt sich überzeugt, dass Markus Hasler und Stephan Kunz Weltklasse darstellen. Toni Nötzl i Wie definiert man Weltklasse? Auf un­ seren Hinweis, Top-Ten-Klassierungen bilden dazu das Kriterium, reagiert Emil Hoch mit Entrüstung. Der Tries- ner zieht den Kreis weiter. Wer regel­ mässig in die Weltcup-Punkteränge läuft, also unter die ersten 30 kommt, verdient seiner Meinung nach das Prä­ dikat Weltklasse. Sie umfasst demzu­ folge einen Kreis von etwa 50 Athle­ ten, denen dies gelingt. " " Wie auch immer - die beiden Liech­ tensteiner Langläufer haben im Ver­ laufe der letzten fünf Monate ver­ schiedentlich auf sich aufmerksam ge­ macht. Bei den Olympischen Winter­ spielen erwies sich der Sprint sowohl für Markus Hasler (12. Rang) wie auch für Stephan Kunz (23.) als attraktivste Disziplin. Dies war auch im Weltcup so, wo es Hasler am 9. Dezember in Cogne (It) erstmals in seiner Laufbahn aufs Podest schaffte. 24 Stunden zuvor hatte Kunz am selben Ort über 10 km in der freien Technik als 17. sein bestes MercadoubernimmtLeaderposition 
Ergebnis in einem Wettkampf über ei­ ne der herkömmlichen Distanzen er­ zielt; anzufügen ist der 14. Rang beim Sprint in Asiago (It). VOLKSBLATT: Wie sieht Ihre Bilanz nach Abschluss der Saison 2001/2002 aus? Emil Hoch: Gut bis sehr gut. Im De­ zember liefen sowohl Markus Hasler wie auch Stephan Kunz auf einem ho­ hen Niveau. In Brusson schafften es erstmals beide Athleten, im selben Rennen in die Weltcup-Punkteränge zu kommen. Das war zuvor bei Liechten­ steiner Langläufer noch nie der Fall. Die Winterspiele sind nicht optimal verlaufen. Dann folgte der Saisonhöhepunkt mit den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City. Da wurden die ho­ hen Erwartungen nicht vollumfäng­ lich erfüllt? Die Winterspiele sind nicht optimal verlaufen. Aber vielleicht waren die Hoffnungen auch zu hoch gesteckt. Mit dem 12. Rang im Sprint gelang HaSler immerhin ein Resultat, das vor­ her bei'Olympia noch nie von einem Liechtensteiner erreicht worden war. Meine Erwartung einer Klassierung unter den ersten zehn in einem der Rennen blieb aus verschiedenen Grün­ den ein Wunschtraum. Gewisse 
Wett-Gesprachestatt 
Die derzeit wohl interessanteste Frage lautet, wie sieht die Zukunft von Emil Hoch aus? «In diesen Ta­ gen finden Gespräche statt. Ich hof­ fe, dass die Antwort zu meiner Zu­ kunft in absehbarer Zeit gegeben werden kann», so Emil Hoch. i Der Spanier; Juan Carlos; Döminguez | aus dem'Phonak-Team hat in der Ka- ' talanlschen Woche die Leaderpositi- - i on nach nur einem Tag wieder abge­ben 
müssen; Döminguez verlor. als Achter der Königsetappe über 157 km auf den 2080 m hohen Zielort Coli de : Pal 1:20 Minuten auf den italieni­ schen Sieger Giuseppe Guerini (Bild). Neuer 
Gesamterster ist der Spanier Juan Miguel Mercado, der mit drei Sekunden Rückstand den 2. Hang be­ legte! ^talanischeWoche 3, Etappe,'Casteiio de Emouries ^ Coli de Pal (157 km): .1, Giuseppe Guerini (It) 4:26:14. 2; Juan MIguel Mercado (Sp) 0:03' zurück. 3. Leonardo Piepoll (It) 0:58.4.Gon- zalo Bayarri (Sp) 0:58.5. Fernando Escartln , (Sp) 1:01, 6. Rui Lavarinhas (Por) J :04. Fer­ ner: 8. Juan Carlos Döminguez (Sp) 1:20.41. Sven Montgomeiy (Sz) 5:31..50. Fabian Je- kerv (Sz) 5:54. 84/ Alexandre Moos' (Sz) 16:15.105. Reto.Bergmann (Sz) 21:12. GesamtklassemenUM. Mercado.l 1: 14:00. 2. Guerini 0:l5r3. Serg^ Gontsch^ri(Ükr) 0:27.4. Döminguez 0:34.5. Escartln 0:47.6, Lavarinhas 1:08. Ferner: 30..Jeker 6:31. 59. Montgomeiy 6:33. 62. Moos, 17;03 v 
76. Bergmann'22:46. 
kämpfe verliefen schlecht, das kann man gar nicht anders sagen. Doch bei einigem Realismus mussten die Resul­ tate So akzeptiert werden. Sie blieben im Rahmen der Klassierungen im Weltcup. Salt Lake City bildete den Höhe­ punkt im Rahmen Ihres Drel-Jahres- Projektes beim Liechtensteiner Ski- Verband. Welchen Sinn macht ein solches Projekt, wenn einer Ihrer beiden Athleten zum Schluss kommt, und sagt, er könne In der Höhe keine Leistung bringen? Stephan Kunz hat die These vertre­ ten, er komme mit der dünnen Luft nicht zurecht und wir hätten im Hin­ blick auf Salt Lake City zu lange in der Höhe trainiert. Darauf ist er im Nach­ hinein gekommen. Ich teile seine An­ sicht nicht. Nicht zu übersehen ist in­ dessen auch, dass die Höhenlage tatsächlich ein nicht zu unterschätzen­ der Faktor ist. Sind denn nicht Fehler begangen worden. Sonst hätten doch die Leistungen besser herauskommen müssen? In Sachen Technik, Kraft und unmit­ telbare Wettkampfvorbereitung ist ei­ ne Optimierung denkbar. Mein gröss- ter Fehler bestand wohl darin, dass ich Kunz zu grosse Freiheiten gelassen ha­ be., Doch letztlich ist ein Athlet selbst verantwortlich, was er macht - sogar für die Ski, die er für das Rennen nimmt: Der Servicemann präpariert zwar die Ski, aber die Wahl der Ski fällt in den Zuständigkeitsbereich des Langläufers. Nach Salt Lake City war die Luft draussen? Nicht nur bei uns, sondern generell im Langlauf. Für Hasler war die Saison nach den.Olympischen Winterspielen abgeschlossen. Kunz bestritt immerhin noch zwei gute Renneri. Der 22. Platz beim 50-km-Marathon in Oslo ist an­ erkennenswert. Und beim Birkebeirier-; Rennet hätte bei einer passenderen Skipräparation ein besseres Ergebnis als der 29. Platz herausschauen kön­nen. 
Kunz hat im März nochmals eine Motivation gefunden, und das gibt Hoffnung für die Zukunft. Sind Hasler und Kunz nochsteige­ rungsfähig? Beide könnten noch mehr aus sich herausholen. Aber dazu müssten sie aus ihrem Schneckenhaus hervorkom­ men. Weshalb können Ihre beiden Athle­ ten nicht konstant auf einem hohen Niveau laufen wie beispielsweise ein Per Elofsson oder ein Thomas Als- gaard? Der Schwede und der Norweger sind Ausnahmeerscheinungen wie seiner­ zeit etwa Björn Dählie oder Wladimir Smirnow. Zu ihnen gehören wir nicht, das ist eine Tatsache. Dann gibt es noch etwa acht andere Athleten, die nahe dran sind. Für mich gehört zur Weltklasse, wer regelmässig - etwa zu 60 oder 70 Prozent aller Rennen - in die Weltcup-Punkteränge gelangt. Das schaffen sowohl Hasler wie Kunz. Beide könnten noch mehr aus sich heraus­ holen. Aber dazu müssten sie aus ihrem Schneckenhaus hervorkommen. Haben Sie im Verlaufe des letzten' Winters markante Veränderungen in Sachen Training oder Technik beob­ achtet? Es gibt nicht viel Neues. Im Skaten sind wir bei den Leuten. Hasler hat 
 v Probleme in der klassischen Technik beim "Doppelstockstoss. Kunz hat im Skating einen Rückschritt verzeichnet. Wie lautet Ihr Fazit nach Ablauf der drei Jahre, die Sie Jetzt mit Markus Hasler und Stephan Kunz gearbeitet haben? Hasler war seinerzeit in den Tiefen der Ranglisten verschwunden, Kunz musste zuerst einmal geweckt werden. Im Zeitraum meiner Trainertätigkeit haben es beide Liechtensteiner auf das WeltCup-Podest geschafft, und beide gehörten der «roten Gruppe» der 30 Weltbesten 
Langläufer an. Diese Leis­ tungen haben sie selbst erarbeitet. Er­ folge lassen.sich nicht erzwingen. Sie fallen einem auch nicht einfach so in den Schoss. Für mich stellt es eine Ge­ nugtuung dar, dass ich sie auf diesem Weg begleiten durfte. 
SPORT IN 
KURZE Jellazkow mit zwei Weltrekorden GEWICHTHEBEN: Der bulgarische Gewichtheber Plamen Jeliazkoyv hat beim Grand Prix in Doha zwei Welt­ rekorde aufgestellt. Der WM-Vierte verbesserte in der Klasse bis 77 kg die Bestmarke um 2,5 auf 377,5 kg. Im Reissen gelang dabei ein Rekord von 172,5 kg. Schweizer Stute siegt in Paris REITEN: Die Inländerstute Glamour Fighter gewann auf der Pariser Trabrennbahn Vincennes den mit über 70 000 Franken dotierten Prix Kissa. Im Sulky sass Besitzer Andr£ Humbert, für den es ebenfalls der erste Sieg im Mekka- des europäi­ schen Trabrennsportes war. Der im beimischen Lauperswil an­ sässige Humbert betreut die acht­ jährige Stute seit ihrer Geburt. Ende 2000 zum Trabrennpferd des Jahres gewählt, musste Glamour Fighter in der Folge verletzungsbedingt eine längere Pause einschalten. Hingis von Serena Williams überrollt TENNIS: Martina Hingis (Bild) war im Viertelfinal von Key Biscayne gegen das Powertennis von Serena Williams chahcenlos. Sie verlor ge­ gen die als Nummer 8 gesetzte Ame­ rikanerin in weniger als einer Stun­ de 4:6, 0:6. Vielleicht wäre die Partie anders verlaufen, wenn die Ostschweizerin zu Beginn des Startsatzes eine ihrer drei Breakchancen genutzt hätte. So schaffte Hingis das erste Break zum 4:2, bei 5:2 konnte sie auf 5:4 ver­ kürzen, ehe sie ihr Aufschlagsspiel wiederum verlor und dann kein Ga­ me mehr gewann. Logisch, dass Hingis diesen Chancen nachtrauer­ te: «Es war frustrierend, ich habe so viele Möglichkeiten ausgelassen.» Der zweite Satz erinnerte'dann stark an eine sportliche Exekution, noch selten hat man Hingis derart unterlegen gesehen. ; Sie konnte ganze sechs Punkte für sich verbu­ chen/Serena Williams deren 23. Al­ lerdings tut man gut daran, auch diese Höchststrafe nicht zu überbe­ werten, denn Williams gelang alles und Hingis praktisch gar nichts: «Ich habe mich dann etwas zu schnell ge­ hen lassen», befand Hingis. PlayereChampionships Key Biscayne. Players Championships (6,435 MIo.DolInr/Hart). Männer. Achtcl- flnals: Lleyton Hcvvitt (Au/1) s. James Bla­ ke (USA) 6:4,6:1. Andrei Pavel (Rum/26) s. Franco Squillarl (Arg) 1:6, 7:6 (7:5), 6:1. Viertelflnal-Tableau: Hewitt (1) - Gonz­ alez/Satin (6), Pavel (26) - Federer (12); Chcia - Rios (31), Agassi (9) - Lapenttl (20). Frauen. Vlertelflnals: Serena Williams (USA/8) s. Martina Hingis (Sz/3) 6:4, 6:0. Jennifer Capriati (USA/1) s. Tatjana Pano- wa (Russ/28) 6:2,6:0. "" Halbflnal-Tableau: Capriati (1) - 
Clu­ sters (4)/Seles (5); Serena Williams (8) "- Vcnus Williams (2).
	        

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