Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 4 Donnerstag, 28. März 2002 
KULTUR Liechtensteiner VOLKSBLATT TAK1N0 «Heist» Joe Moore hat eine schöne junge Frau, man schuldet ihm Geld, er liebt seinen Berüf. Er ist ein Dieb. Sein Pro­ fi-Image bekommt einen Knacks, als er sich von einer Überwachungskamera filmen lässt. Sein Hehler Bergman ver­ handelt daraufhin noch einmal neu über die Summe, die er Moore schul­ det. Und möglicherweise betrügt Moo­ res Frau Fran ihn mit dem jungen As­ sistenten des Hehlers. Plötzlich sind Moore, sein Partner Bobby Blane und ihr Faktotum Pinky Pincus völlig plei­ te - sie werden hintergangen und er- presst. Moore sieht sich gezwungen, für Bergman noch einen letzten gros­ sen Job zu erledigen. Wird Bergman Moore an die Polizei verpfeifen? Wird Fran ihn gegen ein jüngeres Modell eintauschen? Werden Blane und Pin­ cus das sinkende Schiff verlassen? Wem kann man trauen, wer wird übers Ohr gehauen? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, oder? Wer lacht zu­ letzt. und wer lacht überhaupt nicht? Ironische Dialoge, ein minutiös aus­ getüftelter und durchgeführter Plan sowie Finten bis zum Showdown - Pu- litzerpreisträger Mamet hat für seinen Ganovenstreich modernes, clevers, hintergründiges Action-Kino mit dem Gangsterfilmstil der 30er- und 40er- Jahre kombiniert. Ein gewagter Mix, der voll einschlägt: nicht zuletzt, weil ein brillianter Gene Hackman den cool-cleveren Gauner mimt und Danny DeVito und der grossartige Ricky Jay bester Spiellaune sind. Der anspruchsvolle Genuss für Ostern! «Heist» ist von Karfreitag bis Montag jeweils um 20 Uhr im TaKino zu sehen. Was tun wenn's brennt? Tim, Hotte, Maik, Nele, Terror und Flo haben einst auf den Barrikaden Berlins Geschichte geschrieben. Und auf einem Film das Basteln einer Bom­ be festgehalten. 13 Jahre später, anno 2000, geht die Bombe hoch. Aus dem beschlagnahmten Film wird ein Be­ weisstück, Und für alle ausser den Hausbesetzern Tim und Hotte steht ei­ ne bürgerliche Existenz auf dem Spiel. Regisseur Gregor Schnitzler, einem echten Berliner, gelingt es, Klischees zu vermeiden, die Midlife-Crisis heuti­ ger Mittdreissiger zu beleuchten und aus der Spannung zwischen dem Da­ mals und dem Heute beste Unterhal­ tung mit Tiefgang zu schaffen. Mit Witz, Action und Spannung nimmt sich Schnitzler in seinem Kinodebüt eines Stücks jüngerer deutscher Ge­ schichte an. Vor dem Hintergrund der ehemaligen Hausbesetzerszene von Berlin, erzählt «Was tun, wenn's brennt?» eine authentische Geschichte, die von Freundschaft, Träumen und verlorenen Werten handelt. «Was tun wenn's brennt?» ist am Karfreitag und Samstag jeweils um 22 Uhr im-TaKino zu sehen. Filmclub Frohsinn REKLAME iSchäa n 71.1 cch t cm t el n 'd: ; Pas Theater am Kirchplatz wünscht seinen Freunden und.Förderem schöne und friedvolle Feiertage. Auf. Wiedersehen fm April!; Fr, 12. 4., 20.09 h, TaK, Schaan Otto Schenk liest ...aus seinen IjebllngibUchem • So, 14, 4., 20.09 h, TaK, Schaan Huun-Huur-Tu Musik derTuwa aus Zentralasien www.tak.li Limmer aktuelll Vorverkauf 
Mo-Fr,10-18 Uhr Telefon 
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Indianische Kulturshow aus Nordamerika im Vaduzer Saal Kiowa, Navajo, Sac und Fox und Taos-Indianer aus Nordamerika stellen am Sonntag, den 7. April ab 14 Uhr im Vaduzer Saal ihre lebende Kultur vor. Mit Tänzen, Gesängen, Trommeln, Flötenspiel und Geschichten zeigen sie, dass sie die alten Traditionen bewah­ ren. Gerolf Hause r Wie bei einem echten Stammestreffen, dem «Pow Wow», beginnen die Tänze mit dem gemeinsamen Eintritt der Tänzer von verschiedenen Stämmen. Jeweils um 14, 16 und 17.30 Uhr be­ ginnen diese Tänze, bei denen die un­ terschiedlichen Stile vorgestellt wer­ den. Dazwischen werden die Besuche­ rinnen mit Informationen zum heuti­ gen Lebensstil und der Philosophie der 
Indianer, ihren Geschichten, dem Flö­ tenspiel, einem Trommelkonzert und Bastelarbeiten für Kinder unterhalten. Mythen eines Volkes Wie kamen die Indianer darauf, sich eine Flöte zu bauen? Was bedeutet ih­ nen der Büffel oder der Wolf? Diese und viele andere Fragen werden an dieser Veranstaltung für die ganze Fa­ milie aufgegriffen und mit Hilfe der indianischen Gäste beantwortet. Nähe zu diesen Menschen aus einer ge­ gensätzlichen Kultur ist auch bei den gemeinsamen Tänzen möglich. Bei den sogenannten «Social Dances» wird das Publikum zum Tanzen aufgefor­ dert und ein spezieller Kindertanz fin­ det statt. Da stellen die Tänzer in ihren prachtvollen Kleidern z.B. einen Adler dar, eine Grasfiäche in der weiten Prai- rie oder gar die ganze Welt. Mit Trom­Bei der indianischen Kulturshow am Sonntag, den 7. April im-Vaduzer Saal zei­ gen Indianer aus Nordamerika ihre Traditionen. Tänze wie bei einem echten Stammestreffen, dem *Pow Wow», sind zu sehen. 
mein und gutturalen Gesängen grüs- sen sie die Menschen, die vor uns leb­ ten und die nächsten sieben Genera­ tionen. In den mündlich überlieferten Geschichten der Indianer spiegelt sich die Welt in der Gestalt von Tieren; die Erde ist unsere Mutter und die Trom­ mel symbolisiert ihren Herzschlag. Tiere werden bei den Indianern auch als Boten des grossen Geistes betrach­ tet. Sie überbringen Nachrichten, ihre Gestalten bergen Geschichten und Wissen. In langen Winternächten wer­ den den Kindern die Mythen des Volkes so genau wie möglich erzählt. Die Tiere erhalten dadurch einen Cha­ rakter. Lehrend, stärkend und schüt­ zend wirken unsere Brüder aus dem Tierreich, wenn wir an sie denken oder ihre Geschichte kennen. Zeichen lesen Die Zeichen zu lesen und zu deuten ist eine hohe Kunst, die die Ältesten ihre Kinder lehren. Sie lehren auch, 
dass alle Zeremonien mit guter Ab­ sicht begangen werden müssen. Die Räucherung z.B. kann dazu verwendet werden, den Teil der Mutter Erde zu reinigen und zu weihen, der verwendet wird, um nach dem Spirituellen zu su­ chen, in der Umgebung, in der die In­ dianer beten, in der Schwitzhütte odef an dem Platz für das «Pow Wow». Beim Indianerfestival 
2002' sind sensatio­ nelle Tänzer und Musiker auf Tournee: Lowery Begay (Navajo, Hoop Dancer, Flötenspieler), Ben Sanchez (Navajo, Grass Dancer, Sänger), Eva Duncan (Sac Et Fox, Fancy Shawl/Traditional Frauentanz), Emerson Begay (Navajo, Traditional Männertanz, Sänger), Michael Roberts (Chocktaw/Chicka- saw, Fancy), Rebecca Roberts (Taos Pueblo, Jingle) und JJ. Aboah (Kiowa, Drummer, Sänger). Indianische Kulturshow: Sonntag, 7. April ab 14 Uhr im Vaduzer Saal. Ein­ trittspreise: Erwachsene 20, Kinder 5 Franken. «Alles was Recht ist, ist längst nicht gerecht, wo nur deren Recht herrscht, ergeht es uns schlecht.» Die erste Strophe aus dem Schlussvers fasst mit wenigen Worten die Grundhal­ tung der eben in Buchform präsen­ tierten österreichischen «Politjustiz­ posse» mit dem Titel «Zwei gegen Österreich» zusammen. Deren Unter­ titel 
«Zwei juristische Fallbeispiele als kritische Staatsbürgerkunde» will der 1963 in Feldkirch geborene und dort ansässige Verfasser Thomas S. als den an das Stück gestellten An­ spruch verstanden wissen. So bilden zwei die Gleichheit von Mann und Frau bezüglich Wehrdienst betreffende authentische Verfassungs­ gerichtshofbeschwerden 
mit den Le­ bensläufen und konkreten Erfahrun­ gen der beiden Beschwerdeführer den realen Rahmen. Der Rest ist kritische Staatsbürgerkunde, durch sechs fikti­ ve, possenhaft überzeichnete Szenen aufgelockert. Thomas S. ist das vom Autor ge­ wählte Pseudonym, unter welchem er ; mit der Präsentation dieses beim GMG-Verlag in Schaan als Taschen­ buch herausgegebenen Thea^rstücks 
• • «Zwei gegen Österreich» GMG-Verlag präsentiert «Politjustizposse» zum ersten Mal als Autor öffentlich in richtshoferkenntnisse im Volltext ab­ Erscheinung tritt. Im Anhang seines gedruckt. Thomas S. ist ausgebildeter Büchleins sind die beiden dem Stück Jurist und kann alle im Stück aufge- zugrunde liegenden Verfassungsge- stellten Behauptungen beweisen. Er 'Zwei gegen Österreich», erschienen im GMG-Verlag in Schaan. 
sieht sich nicht als Schreiber seiner so­ genannten Politjustizposse, sondern vielmehr als deren «Verfasser». Denn das Leben habe zwei Geschichten ge­ schrieben, er habe diese dann nur in die Form eines Theaterstücks «gefasst». Erzählt werden im Stück die wahre Geschichte einer Frau und eines Man­ nes, die sich unabhängig von einander als Beschwerdeführer an den Verfas­ sungsgerichtshof wandten, weil sie sich durch die in Österreich gültige Wehrdienst-Regelung in ihrem Recht auf Gleichheit verletzt fühlten. Eigent­ lich sind es also zwei eigenständige Geschichten. Thomas S. sieht darin qber letztendlich doch nur eine Ge­ schichte: die ewig gleiche Geschichte vom Staat und dessen Umgang mit seinen Staatsbürgern. Für den Autor geniesst seine nun als Taschenbuch er­ schienene Politjustizposse durch die jüngst in Österreich um den Verfas­ sungsgerichtshof geführte Diskussion derzeit eine erhöhte Aktualität. Er hof­ fe, und das sei letztendlich sein einzi­ ger «literarischer» Anspruch, mit dem Theaterstück «Zwei gegen Österreich» einige seiner Mitbürgerinnen und Mit­ bürger etwas zum Nachdenken anre­ gen zu können.
	        

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