Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND-LEUTE. Donnerstag, 28. März 2002 
9 und die soziale Stufenleiter Josef Gaftier forscht über Spielkarten als Botschafter aus vergangenen Zeiten Mit Akribie beschäftigt sich Jo­ sef Gaftier aus Ruggell mit den Farbzeichen und der Symbolik von Spielkarten. Im Laufe sei­ ner Beschäftigung konnte er sich ein profundes und weit rei­ chendes Wissen aneignen, das er, z.B. in einem Vortrag in Bre- genz, anlässlich des dortigen Fundes eines alten Kartenspiels aus dem Jahr 1571 gerne wei­ terreicht. Gerolf Hause r  • Schon der Titel des Vortrags, «Schach- Dame-Jass-Skat - Der Kleinkrieg auf dem Tisch» zeigt die Richtung, in der Josef Gafner forscht. Er sieht, und be­ weist dies anhand einer Vielzahl von Unterlagen und Querverweisen, dass Spielkarten «eine Art Botschafter sind aus längst vergangener Zeit, wo die Weltansichten von den heutigen völlig verschieden waren, aus einer Zelt, in der viele Wörter noch eine andere Be­ deutung hatten, in der es viele Dinge, Wörter, Vorstellungen und Tätigkelten von heute noch gar nicht gab.» Rangstufen wie im Leben Der Ruggeller Jasskarten-Fachmann, Spielkartensammler und Sprachliebha­ ber Josef Gafner beschäftigt sich aber nicht nur mit Jasskarten, sondern auch mit 
anderen Tischspielen. Dabei stellt er vielerlei Bezüge gesellschaftlicher wie geschichtlicher Art sowie Verbin­ dungen zu Redensarten, Sprichwör­ tern, Märchen und Sagen fest. «Unsere Spielkarten», sagt er, «haben in der Re­ gel vier «Parteien», genannt Spielkar­ tenfarben. Die französischen Farben: Herz, Karo, Pik und Treff oder Härz, Egge, Schufle und Chrütz, die deut­ schen Farben Herz, Schellen, Laub und Eicheln, die deutsch-schweizerischen Farben Rosen, Schellen, Schiiten, Ei­ cheln oder Rose, Schälle, Schilte, Eich- le. In jeder Farbe gibt es As, König, 
Da-Der 
Ruggeller Josef Gaßer forscht über Spielkarten ah Botschafter aus vergangenen Zeiten. me, Bube und 10 bis sechs.» Damit sieht er die Spielkarten als Abbild der gesellschaftlichen Hierarchie, da bei ihnen die «Leute einer Gesellschaft» vorkämen, sortiert nach Rangstufen wie im Leben. So erscheinen Spielkar­ ten in Ihrer Vielfältigkeit und Unter­ schiedlichkeit je nach Länder als Kul­ turträger und Kulturerhalter.» Lebendig und bekannt Aus Grimms Märchenbuch habe er als Kind vorgelesen bekommen, und dort, ähnlich wie auf Spielkarten sichtbar, ist die Rede von Kaiser, Kö­ nig, Edelmann bzw. Bürger, Bauer, Bettelmann. So zeigten Märchen und 
Spielkarten Abbilder der sozialen Hierarchie damaliger Gesellschaften auf (Schicksalsspiele, Orakelspiele, Spiele des Lebens; die Germanen z.B. warfen [werfen - würfeln] das Los mit Knochen, die geworfenen Buchenstäbe wurden als Runen gelesen). «Unsere Spielkarten, ähnlich wie andere Spiele, Schach etc. 
uhd wie Märchen und Sa­ gen sind Botschafter aus einer anderen längst vergangenen Zeit - sie leben mitten unter uns in ihren anachronis­ tischen Kostümen, Gesten und Hand­ lungen, Sprachbildern und Sprichwör­ tern - aber sie sind da lebendig und je­ dermann bekannt.» Das Ambräser Hofämter-Spiel z.B. ist das älteste be­kannte 
gedruckte Kartenspiel. Es ist ein mittelalterliches Spiel, bei dem auf nummerlerten Karten all die Berufe aufgezählt sind, die es bei Hofe gab. Schon hier gab es vier Abteilungen und auf Jeder Karte findet sich eines der vier Wappen der dargestellten Hö­ fe als «Kartenfarben» Frankreich, Deutschland, Böhmen und Ungarn. Man darf für Josef Gafner wünschen, dass seine Forschungen, die die Mög­ lichkeit geben, aus einer besonderen Sicht Erhellendes auf geschichtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge zu zeigen, für Interessierte z.B. in Buchform zugänglich gemacht werden können. Wechsel im Präsidium der Krippenfreunde Generalversammlung des Vereins der Krippenfreunde Liechtensteins - Präsidentenwechsel Im vollbesetzten Saal des Gasthauses «Hirschen» in Eschen fand am Josefi- tag, den 19. März die diesjährige Ge­ neralversammlung der Krippen­ freunde statt. Präsident Franz Büchel gab in seinem Jahresbericht einen Rückblick auf die diversen Kurse im abgelaufenen Vereinsjahr, Ausflüge und andere Aktivitäten des Vereins. Der Kassabericht des Kassiers zeigte, dass der Verein finanziell auf guten Füssen steht. Jeweils nach drei Jahren steht die Wahl des Vorstandes auf dem Programm. Der bisherige Präsident Franz Büchel aus Balzers wollte auf ei­ genen Wunsch zurücktreten und wird als Krippenbaumeister weiterhin im Verein Krippenbaukurse leiten. Der Vi­ zepräsident Hugo Lins dankte Franz Büchel und würdigte seine grossen Leistungen der vergangenen drei Jahre im Dienste der Krippenfreunde. Anschliessend wurden die Mitglie­ der des neuen Vorstandes und die Rechnungsrevisoren gewählt. Der neue Vorstand besteht wieder aus sie­ ben Mitgliedern und setzt sich wie folgt zusammen: Präsident: Hugo Lins, Schellenberg (bisher Vizepräsident); REKLAME 
Vizepräsidentin: Beatrice Büchel, Rug­ gell (bisher Sekretariat); Sekretariat: Barbara Beck, Vaduz (neu); Kassier: Normann Schreiber, Schaan (bisher); Veranstaltungen: Roswitha Vogt, Bal­ zers (neu); Werkstatt: Franz Senti, Mauren (neu); Sonderaufgaben: Maria Elkuch, Mauren (bisher). Ferner wur­ den neu als Rechnungsrevisoren 
ge- Sprachkurse im In- und Ausland www.whynotisb.com   Tel.+423 / 233 38 80 
wählt: Hansruedi Hächler, Schellen­ berg, und Josef Schuler, Triesenberg. Zur Zeit finden die Kurse für Klein­ krippen (Schwammkrippen) mit 25 Teilnehmern/-lnnen in Schaanwald statt. Im April wird ein Hintergrund­ malkurs an zwei Wochenenden mit Frau Irmgard Hämmerle aus Lindau durchgeführt. 
Bei Maria-Theres Real in Triesen werden im Frühjahr Stofffiguren (Zu­ satzfiguren) angefertigt. Über die Krippenbaukurse im Herbst wird im Juni per Rundschreiben infor­ miert. Die Krippenausstellung in die­ sem Jahr findet im Balzner Gemein­ desaal vom 6. bis 8. Dezember 2002 statt. . 
(Eing.) Der neue Vorstand des Vereins der Krippenfreunde: von links Franz Senti, Normann Schreiber, Hugo Uns, Maria Elkuch, Roswitha Vogt, Beatricq Büchel und Barbara Beck. 
Zen-Shiatsu: Hei- — lende Druckmassage SCHAAN: ZEN Shiatsu ist eine japani­ sche Fingerdruckmassage, die ihre Wurzel in der Traditionellen Chinesl- • sehen Medizin (TCM) hat Shiatsu ist die Sprache der Berührung, die heilend auf Körper und Seele wirkt. Shiatsu re­ guliert das Energiegleichgewicht auf der Basis des Meridiansystems und ist ein aktiver Beitrag der Gesunderhal­ tung. Nach Abschluss des Kurses sind die Teilnehmenden in der Lage, eine Ganzkörpershiatsubehandlung durch­ zuführen. Referent ist Helmut Dietrich. Er arbeitet als. Physiotherapeut in ei-   r gener Praxis in Maienfeld. Seit 1991 ist er auch als ZEN-Shiatsu-Practitio- nertätig und leitet regelmässig Shiat- su-Grundkürse in Chur. Der Kurs 780 beginnt am Mittwoch, den 17. April um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 (oder per E-Mail:  info@stein-egerta.li ). 
(Eing.) Rücken-und Nacken-Massage SCHAAN: In diesem Kurs zeigt Ihnen Caroline Wille die Anwendung; und Wirkung der Massage im Bereich des Rückens, Nackens und der Schultern für den Hausgebrauch. Der Kurs ist so aufgebaut, 
dass Sie mit einfachen Massagegriffen wirkungsvoll Verspan- nungen lösen können. Caroline Wille arbeitet selbstständig in eigener Praxis in Triesen. Sie hat ihre Berufsausbil­ dung als Masseurin mit Diplom und Prüfung abgeschlossen. Der Vormit­ tagskurs beginnt am Dienstage den 16. April um 11 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein- Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 (oder per E-Mail: info@stein-' egerta.li). • * 
(Eing.) Fussreflexzonen- Massage SCHAAN: Auf der Fusssohle bilden sich alle Köiperorgane an zugeordne­ ten Stellen ab. Durch Massage können die inneren Organe stimuliert und ak­ tiviert werden. Es wird dadurch nicht nur die Durchblutung, sondern auch die Funktion sämtlicher Organe ver­ bessert. Mit Hilfe der Fussreflexzonen- Massage ist es möglich, den physi­ schen und psychischen Zustand des Menschen zu verbessern, Krankheiten vorzubeugen und bei bestehenden Lei­ den eine Linderung zu erreichen. Caro­ line Wille gibt einen Überblick über die Reflexzonen des Fusses und die Funktion der entsprechenden Organe. . Als hervorragende Methode, die eige­ ne Gesundheit selbstverantwortlich zu pflegen, werden grundlegende Kennt­ nisse im Erlernen der Massagetechnik vermittelt. Der Kurs richtet sich an in­ teressierte Laien, die diese Heilmetho­ de im Familien- oder • Freundeskreis praktizieren wollen. Caroline Wille ar­ beitet selbstständig in eigener Praxis in Triesen. Sie hat innerhalb ihrer Be­ rufsausbildung für 
Masseure auch den Bereich Fussreflexzonenmassage mit Diplom und Prüfung abgeschlossen. Der Kurs 769 beginnt am Donnerstag, den 18. April um 9 Uhr im Haus Stein- Egerta in Schaan. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Tel. 232 48 22 (oder per E-Mail: info@stein- egerta.li). 
(Eing.) REKLAME
	        

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