Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Samstag, 23. März 2002 
5 Nicht mehr, sondern weniger Regeln Raumplanung. Die Chance Liechtensteins Boden ist eine lebenswichtige Res­ source. Das wussten unsere Vorfah­ ren und gingen mit dem Boden haus­ hälterisch um. Sie bauten in «ver­ dichteter Bauweise» meist entlang bereits bestehender Strassen. Die noch erhaltenen alten Dorfteile von Vaduz, Triesen, Balzers und Schaan sind Bauzeugen dieser Entwicklung. Brandkatastrophen, Weiterentwick­ lung des Eigentums- und Nachbar­ rechtes und wirtschaftlicher Struktur­ wandel führten sukzessive zu einer geänderten Bauweise. Das Baugesetz von 1947 sieht die Einzelbauweise als Regelfall vor. Über lange Jahrzehnte entsprach der Wunsch, auf der eigenen 
Parzelle ein Haus herzustellen ohne den Nachbarn gross fragen zu müssen, der gesellschaftlichen und persönli­ chen Vorstellung. Diese Einzelbau­ weise führt aber auch zu einem gros­ sen Landverbrauch, zu einer Zersiede- lung der Ortschaften und zu einer Zer­ störung der Ortsbilder. Das geltende Baugesetz und noch klarer das neue Raumplanungsgesetz will diese Entwicklung bremsen. Es will Siedlungen nach innen gestaltet weiter­ entwickeln. Mit den bereits bestehen­ den Instrumenten der Spezialzonen, der Überbauungs- und Gestaltungspläne soll der Boden sparsam genutzt, aber gleichzeitig eine hohe Lebens- und Raumqualität erreicht werden. Das ver­langt 
aber verstärkt ein innovatives Denken und Handeln • der Behörden, Grundeigentümer und Architekten. Boden ist kostbar und knapp. Es macht Sinn, dass auch die baurechtli­ chen Bestimmungen weiterentwickelt werden. Sie sollen die raumplanerische und gesellschaftspolitische Vorstel­ lung der künftigen Entwicklung unse­ rer Dörfer, der Wohn- und Arbeitsplät­ ze, des öffentlichen Raumes, gesamt­ haft unseres Landschafts- und Lebens­ raumes unterstützen und erleichtern. Eine Arbeitsgruppe der Regierung, der Fachleute, Berufsverbände, Vertre­ ter der Gemeinden und der Bauwirt­ schaft angehören, arbeitet gegenwär­ tig an einer Neufassung des Baurech­te's. 
Bei der Diskussion des Baurechtes zeigt sich eine erstaunliche Bandbreite der Interessen, aber auch Wider­ sprüche werden deutlich: Einerseits will jedermann eine möglichst hohe Ausnützung, primär aus wirtschaftli­ chen Grüüden. Andererseits wollen viele weiterhin ihr sditäres Eigenheim nach dem Grundsatz, «my home is my castle». Ein zukunftsgerechtes Baugesetz wird noch breite Diskussionen und viel Überzeugungskraft benötigen, bis es in Kraft gesetzt werden kann. Angel­ punkt dieser Diskussion wird zweifel­ los sein, ob es. 
gelingt, von der heute noch vorherrschenden «Einzelbau­ weise» (sei es Eigenheim oder Block) 
sukzessive zu einer eher bodensparen­ den «geschlossenen Bauweise» zu kommen, die auch Raum- und Lebens­ qualität fördert. Dies setzt voraus, dass wir vom heutigen dominierenden Nachbarrecht und Individualrecht zu mehr Solidarität, zum Näher- und Grenzbau, zur stärkeren Gewichtung öffentlicher Grundsätze und des Allge­ meininteresses kommen. Es braucht nicht mehr, sondern weniger Regeln, Es braucht vor allem aber einen gesell­ schaftlich vereinbarten Konsens, dass der öffentliche Raum und der Sied­ lungsraum allen dient. Bau- und Raumgestaltung fördert die Raum- und Lebensqualität. Auch darin liegt die Chance für unsere Zukunft, 
(paß) Autoparkplätze und Gesetze Forum: Nachstehend veröffentlichen wir eine Pressemitteilung des Liechtensteinischen Verkehrsclubs Untersuchungen in der Schweiz und Frankreich (Dr. V. Kaufmann, ETH Lausanne) zeigen, dass eine deutliche Änderung der Verkehrsmittelwahl zu­ gunsten des Zufussgehens, des Rad­ fahrens und des öffentlichen Verkehrs nur eintritt, wenn eine umfassende Parkraumbewirtschaftung eingeführt wird. Falls am Zielort ein reservierter Gra­ tisparkplatz zur Verfügung steht, benützen gut 90 Prozent das Auto. Nur etwa 40 Prozent verwenden das Auto, falls man nicht sicher einen Parkplatz findet oder dieser angemessen bezahlt werden muss. Details Finden Sie auf der Homepage www.vcl.li des Verkehrs-Clubs Liech­ tenstein. 
Baugesetz Das Baugesetz schreibt heute eine Minimalzahl von Parkplätzen vor. Seit vielen Jahren versucht eine Arbeits­ gruppe, das Baugesetz auch in dieser Hinsicht zu überarbeiten. Neu sollte richtigerweise die Zahl der maximal er­ laubten Parkplätze vorgegeben werden. Damit verbunden sollten Förde- rungsmassnahmen für solche Unter­ nehmen sein, die durch ein umfassen­ des Mobilitätsmanagement möglichst vielen Mitarbeitenden ermöglichen, den Arbeitsweg mit anderen Verkehrs­ mitteln als mit dem Auto zurückzule­ gen. Zu glaubhaftem Mobilitätsmana­ gement gehört die Erhebung von Park­ gebühren. 
Steuergesetz Im Steuergesetz ist nachzulesen: «Naturalbezüge jeglicher Art gelten gleich den Geldbezügen als Erwerb.» Und im Kommentar steht: «Werden Angestellten anderweitige Naturalleis­ tungen 
ausgerichtet (z. B. privat zur Verfügung gestellte Dienstfahrzeuge, Wohnungen), so sind diese bei der Er­ mittlung des Bruttolohnes dazuzu- rechnen und zwar in der Höhe, welche im Drittvergleich als angemessen er­ scheinen würde.» Ein Parkplatz im Freien kostet ein Unternehmen etwa 1000 Franken im Jahr, ein Tiefgaragenparkplatz minde­ stens 2000 Franken im Jahr. Mitarbei­ tende, die einen Gratisparkplatz zur 
Verfügung gestellt bekommen, erhal­ ten vom Arbeltgeber also einen steuer­ pflichtigen Naturalbezug. Nach Ansicht des Verkehrs-Clubs ist es nur gesetzeskonform, die Besteue­ rung des Naturalbezugs «Gratispark­ platz» konsequent umzusetzen. Die Steuerbehörden sind also gefordert. Mobilitätsmanagement Der VCL fordert die Arbeitgeber auf, betriebliches Mobilitätsmanagement einzuführen inklusive umfassender Parkplatzbewirtschaftung. Die Einnah­ men aus der Parkplatzbewirtschaftung sollen In je eigene Mobilitätsfonds fliessen. Daraus werden Massnahmen zugunsten des Zufussgehens, des Rad­ fahrens und des öffentlichen Verkehrs 
finanziert. So werden unsere Strassen effizient vom Arbeitspendlerverkehr entlastet und der gewerbliche Verkehr kann wieder ungehindert fliessen. Verkehrsclub Liechtenstein Unter der Rubrik «Forum» veröffent­ lichen wir Zuschriften und Beiträge von 
Verbänden, Vereinen, Aktionen und Institutionen. Das «Forum» drückt aus, dass die In den Beiträgen geäusserten Meinungen; nicht mit ; der.-Hältung der Zeltung überein­ stimmen müssen;— - 
1;; —; Wie bediene ich mein Natel? Forum: Eine Mitteilung der KBA Auf Anfrage einer Seniorin haben wir ein Angebot geschaffen, in einem Kurs die Bedienung und optimale Handha­ bung des Natels zu erklären. Die Reso­ nanz unserer kleinen Annonce in den Zeitungen zeigt, 
dass sehr viele ältere Menschen mit dem Umgang dieses kleinen Gerätes unsicher sind und das Bedürfnis haben, fachgerechte Hilfe­ stellung zu bekommen. Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem heutigen Stand 
der Technik zu leben: Die eine ist die völlige Ablehnung des Fortschritts. Kein eigenes Auto, keinen Fernseher, keinen Computer und vor allem kein Natel, das einem überall erreichen kann. Die andere Variante könnte sein, dass man offen ist für den technischen Fort­ schritt und lernt, damit umzugehen. Unsere Erfahrung zeigt, dass das Na- telgerät von älteren Menschen vor al­lem 
aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus angeschafft wird. Einmal ange­ nommen, ein älterer Mensch geht spa­ zieren, allein auf weiter Flur und ver­ staucht sich den Fuss oder das Auto streikt auf der Autobahn - wie dank­ bar ist man da um schnelle und unproblematische Hilfe. Die Anleitung in unserem Kurs bein­ haltet neben der Erklärung des techni­ schen Teils und der Praxis bezogenen Sitzungen der Verwal- iungsbeschwerde- Insfanz Die Verwaltungsbeschwerdeinstanz (VBI) tagt am Dienstag, 26. März 2002, in folgenden Verfahren in nicht-öf­ fentlichen Sitzungen: VBI 2001/045 wegen Änderung des Strafvollzugsortes VBI 2001/089 wegen GVG-Geneh- mlgung VBI 2001/145 wegen Gewährung 
von Rechtshilfe VBI 2002/002 wegen Gewährung von Rechtshilfe. Ebenfalls in nicht-öffentlichen Sit­ zungen werden am Mittwoch, 27. März 2002, folgende Verfahren behandelt: VBI 2002/13 wegen Aufenthaltsbe­ willigung VBI 2002/11 wegen Aufenthaltsbe­ willigung VBI 2002/20 wegen Asyl VBI 2002/19 wegen Asyl VBI 2002/18 wegen Asyl LESERBRIEFE « Lady Thatchers Ratschläge EU-Osterweiterung - Steuerharmonisie­ rung - Globalisierung - Bankgeheimnis lockern (abschaffen) - Einheitswährung Euro. Europa aitf dem Weg zu einem Einheitsstaat? Was Margaret Thatcher In ihrem neuen Buch *Statecrqft» (Staatskunst), welches Im April auf den Markt kommt, zur Europäischen Union und zum Euro schreibt, getrauen sich andere europäische Politiker nicht ein­ mal zu denken. Seit anfangs dieser Wo­ che veröffentlicht die »Times» Auszüge daraus. Auszug aus der Finanz und Wirtschqft vom Mittwoch, 20. März: 
»Sie, Frau Thatcher bezeichnet die EU als eine der grössten Dummheiten der modernen Zeit und plädiert indirekt dafür, Britannien sollte einen Rücktritt in Erwägung ziehen. Als Mindestvari­ ante sollte London auf eine Neuaus­ handlung der Basisverträge drängen. Ziel müssten der Rückzug aus der ge­ meinsamen Landwirtschaftspolitik und das Recht zu einer unabhängigen Han­ delspolitik sein. Selbstverständlich warnt Lady Thatcher die Briten auch davor, die europäische Einheitswährung zu über­ nehmen. Der Euro werde in wirtschaftli­ cher, politischer und sozialer Hinsicht fallleren und sei nichts mehr oder weni­ ger als ein Instrument, um einen eu­ ropäischen Superstaat zu schmieden». ' Rainer Marxer, Bendern 
Handhabung auch die Aufklärung über einen sparsamen und Mensch und Umwelt schonenden Umgang des Gerätes. Dem Thema «Sicherheit» wird dabei 
grosse Aufmerksamkeit gegeben. Für den Beitrag des VGM im Forum der liechtensteinischen Landeszeitun­gen 
danken wir. Und für eine unter­ stützende Mitarbeit und/oder Zusam­ menarbeit des VGM für eine den Be­ dürfnissen der älteren Generation ent­ sprechenden Beratung sind wir offen! Kontakt- und Beratungsstelle Alter, Beckagässli 6, 9490 Vaduz VBI 2002/16 wegen Baulandumle- gung VBI 2002/15 wegen Verfahrenshilfe VBI 2002/14 wegen 
Verfahrenshilfe VBI 2002/12 wegen Asyl VBI 2002/7 wegen Auslosungsver­ fahren VBI 2001/143- wegen Zuordnung Bürgervermögen VBI 2000/142 wegen Erteilung einer Bewilligung nach Art. 180a PGR VBI 2002/22 wegen Asyl VBI 2002/23 wegen Asyl 
(paß) Eintracht Ich habe letzthin das Gedicht «Der Hochwald» von Jul. Caduff gelesen, dessen beide letzten Strophen wie folgt lauten: «Wenn 
der Sturm die Tannen schüttelt, dass es kracht bis titf ins Mark, . rauscht es mächtig durch die Wipfel, Eintracht, Eintracht nur macht stark. Und dann stehen sie treu zusammen, schliessen fest 
sich Hand in Hand und bewahren vor Verderben so das liebe 
Heimatland.» Wir können, glaube Ich, noch viel von diesen Tannen lernen. Adulf Peter Goop 
HAUS GUTENBERG MITTE FINDEN VERSÖHNUNG LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL 388 11 33, FAX 388 11 35 E-Mail:  gutenbenaQhaus-gutenberg.il  - Online:  www.haus-gutenberg.li Gründonnerstag, 28. März, 20.00 Uhr bis Ostersonntag, 31. März, 16.00 Uhr Ostertreffen 2002 für Junge und Junggebliebene mit OT-Team Ostermontag, 1. April bis Don­ nerstag, 4. April «Time out - break out» - La Salette als Kraftort erfahren Miteinander unterwegs und gemein­ sam eine Jugendwallfahrt gestalten mit P. Ludwig Zink und Barbara Os- pelt-Gelger Freitag, 5. April, 18.00 Uhr bis Sonntag, 7. April 10.00 Uhr Die Bibel ins Heute bringen mit Playback-Theater neue Erfah­ rungen machen mit Karin Glsler, Theaterpädagogin und Leiterin des Playback-Theaters Zürich Jeweils am Mittwoch, 19.30 bis 21.00 Uhr; 17./24. April; 8./18./22./20. Mal und 8. Juni Fit for Life Mehr Energie Im Alltag durch ge­ zielte Energie-Übungen mit Martlen 
de Groene, Energietherapeut Samstag, 20. April, 9.30 Uhr bis Sonntag, 21. April, 16.00 Uhr Über Humor Bescheid wissen Theoretische und praktische Grund­ lagen mit Dr. Michael Titze, dipl. . Psychologe und Buchautor Donnerstag, 28. April, 18.18 Uhr Internationales Jahr der Berge Auch In der Wüste hat es Berge und dort leben Menschen - Vortrag mit Hans Frommelt, LAV-Mitglied Was wir noch bieten: • angenehme Seminarräume • gute Atmosphäre \ •feines Essen • Übernachtungsmöglichkeifen Für wen? Gruppierungen aus • Wirtschaft • Kirche / •. Schulen • Vereinen
	        

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