Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA Samstag, 16. März 2002 
35 Interview mit Gerhard Risch Rauchen kann Allergien auslösen Buchtipp: Anti-Aging-Food Gesundheits-News len auch im ass haben» Interview mit Doktor Gerhard Risch über das achte Vaduzer Labor-Symposium «Alter und Hormone», ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Unter diesem Thema or- ' ganisierte das Institut Dr. Risch das Vaduzer Labor- Symposium. Doktor Ger­ hard Risch erklärt im In­ terview, was für Bereiche besprochen und was dis­ kutiert wurde. Mit Gerhard Risch sprach Manuela Schädlc r VOLKSBLATT: Am Donners­ tag führte das Institut Dr. Risch das VIII. Vaduzer Labor- Symposium durch.. Was für ein Thema stand Im Mittel­ punkt? Gerhard Risch: Unser Thema am diesjährigen Labor-Sympo­ sium war «Alter und Hormone». Ein sehr aktuelles Thema, wel­ ches in den Medien zunehmend im Vordergrund steht. Bei die­ ser Thematik geht es darum, dass man sich beim Älterwer­ den möglichst gesund und fit fühlt. Älter werden sollte - wenn möglich - nicht mit Leis­ tungsabbau und Beschwerden verbunden sein. Wie war der Ablauf des Sym­ posiums? Das Symposium besteht tra- ditionsgemäss aus zwei Teilen. Im ersten Teil nehmen renom­ mierte Referenten zu verschie­ denen Aspekten eines aktuellen Themas Stellung. Dabei wird den Hörern in einem praxisbe­ zogenen Rahmen der «state-of- the-art» näher gebracht. Beim anschliessenden sozialen Teil kann das Gehörte weiter disku- • 1 • in111 rl ••• ifl - ' « Anti-Aging-Foöd Wissenschaftliche' Studien beweisen es: Mit der richtig ! gen Ernährung kann die ; Zellalterung gezielt gebremst i werden. Dieser Ratgeber be­ schreibt, in welcher Form man am besten die Vitalstof- i fe aufnimmt, die das Leben - verlängern und vor Alters- > krankheiten schützen. Schlemmen Sie sich jung, ' mit über; fünfzig Genussre- j zepten. Die Rezepte in diesem; Buch wurden nach den wich-! tigsten Anti-Aging-Kriterien zusammengestellt: Junge j Haut,, eine schlanke Figur ; und viel Power. ; W Midena Verlag: »Anti-Aging-, Food - Alle Rezepte, die das \ Altern bremsen» (mit Poster), \ Birgit Frohn, 9.90 Euro. ] 
«Man sollte sich von Geburt an vor allen Übertreibungen hüten», sagt Doktor Gerhard Risth im Volks­ blatt-Interview zum Thema #Alter und Hormone*. (Bild: manu) tiert und Kontakte gepflegt werden. Welche Themenbereiche wurden im Einzelnen be­ handelt? Im einführenden Referat wurde auf die biologischen Grundlagen des Alterns einge­ gangen. Warum altem die Menschen und Lebewesen? Wo liegt die natürliche Grenze menschlichen Lebens? Was sind die Zusammenhänge zwi­ schen Fruchtbarkeit und Le­ bensdauer einer Spezies? Was sind die Folgen eines mehr oder weniger gut ausgeprägten 
Reparatursystems der Erbsubs­ tanz? Erfreulicherweise besit­ zen Menschen einen sehr guten genetischen Reparaturmecha­ nismus, der Irrtümer in der DNA-Synthese behebt und heute eine biologische Lebens­ dauer von zirka hundert Jah­ ren ermöglicht. Diese Grenze dürfte sich in den nächsten Jahrzehnten auf 120 Jahre er­ höhen. In den folgenden Refe­ raten ging es darum, welche Möglichkeiten die Medizin bie­ tet, um Alter als Frau und als Mann in einer optimalen Ver­ fassung zu erleben. Ein weite­ res Referat behandelte neue Er­kenntnisse 
in der Diagnostik der Herzinsuffizienz, einer vor allem auch im Alter ziemlich häufig vorkommenden Erkran­ kung. Im Schlussreferat wurde auf 
-hormonelle Störungen als Ursache von psychischen Er­ krankungen eingegangen. Welches Verhalten Ist wich­ tig für ein gesundes Altem? Man sollte sich, von Geburt an, vor allen Übertreibungen hüten, egal in welchem Be­ reich. Sei das beim Essen, im Sport, beim Trinken oder bei der Arbeit. Es gibt keine Aus­ nahmen. 
Was Ist neu zum Thema «Al­ ter und Hormone»? Symptome, welche im Rah­ men des Alterns auftreten, kön­ nen durch einen Mangel an Hormonen bedingt sein. Diese Mängel können mittels labor­ diagnostischer Methoden fest­ gestellt und durch die Verabrei­ chung einer Hormonersatzthe­ rapie angegangen werden. Das Einhalten allgemeiner, gesun­ der Verhaltensmassnahmen ist dabei stets zu berücksichtigen. Ist es möglich, länger jung zu bleiben? Ewig jung zu bleiben kann nicht das Ziel sein. In der Ju­ gend erfahren die Dinge eine andere Wertung im Alter und umgekehrt. Vielmehr ist wich­ tig, dass Altern nicht als Krankheit empfunden wird. Menschen sollen sich in ihrem Alter wohl fühlen, so dass ein langes Leben nicht zur Last wird und. mit Freude erlebt werden kann. Wie war das Echo auf diese ärztliche Fortbildung? Das Feedback der Zuhörer und Zuhörerinnen war über­ aus positiv. Es wurden in der Öffentlichkeit stark präsente Themen in sehr praxisnaher Weise abgehandelt. Dies er­ möglicht den Teilnehmern, mit den neusten Entwicklungen Stand zu halten. Als Veranstalter sind wir in jeder Hinsicht sehr zu frieden. Das Interesse war sehr gross. Wir hatten eine Rekord­ teilnahme mit über 200 Teilnehmern aus der Ost­ schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg. Zigaretten verschlimmern Hautallergien Entzündungen und Ekzeme als mögliche Folgen HAMBURG: In vielen Zigaret­ ten ist nach Angaben von Me­ dizinern ein gefährlicher Al­ lergieauslöser als Parfümstoff oder Aroma enthalten. Das aus einer mittelamerikani­ schen Baumart gewonnene Harz Perubälsam könne zu Haütreaktionen in Form von Papeln, Bläschen oder Pusteln bis hin zu schweren Entzün­ dungen wie Dermatitis oder Ek­ zem führen, berichten der Ärz­ teverband Deutscher Allergolo- gen 
und die Deutsche Gesell­ schaft für Allergologie und kli-~ nische Immunologie. Minde­ stens 30 Inhaltsstoffe des Har­ zes könnten eine Allergie aus­ lösen. Kontaktallergie Den Experten zufolge ver­ läuft eine Reaktion auf Perubal­ sam-in der Regel als reine Kon­ taktallergie, well sie über die so genannten Langerhans-Zellen der Haut erfolgt. Diese lösten bei Kontakt mit einer Substanz, 
Rauchen kann wegen einem Harz Allergien auslösen. die sie als Allergen identifizier­ ten, die Immunantwort des Körpers aus. In der Folge kom­ me es zu einer Entzündungsre­ aktion an Ort und Stelle. Aller­ dings reichten Zigaretten we­ gen ihres relativ geringen Peru­balsam-Gehaltes 
nicht aus, um eine Allergie zu verursachen. Vielmehr muss diese nach An-; gaben der Fachärzte zunächst, auf ariderem Weg -erworben- worden sein. Durch das Rau­ chen werde sie dann aber ver­schlimmert. 
Den engen Zusammenhang zwischen Rauchen und Haut­ entzündungen konnte der Wis­ senschaftler Björn Hausen 
vom Dermatologischen Zentrum des Elbeklinikums Buxtehude schon in verschiedenen. Fällen beobachten: «Wir haben oft festgestellt, dass die Hautprob­ leme bei Patienten gebessert wurden oder sogar verschwun­ den sind, wenn diese mit dem Rauchen aufgehört hatten.»' Blieben die Betroffenen bei ihrem Nikotinverzicht nicht standhaft, Hessen neuerliche Hautveränderungen nicht lange. auf 
sich warten. .• • • . Kommt auch in Cola vor Perubalsam wird wegen sei­ ner anti-bakteriellen, und aro­ matisierenden Eigenschaften allerdings nicht nur von der Zi­ garettenindustrie geschätzt. DäS Allergen kommt beispiels­ weise auch in Colagetränken vor, wie die Experten betonen. .http://www.aeda.de 
Menschenkette in Japan TOKIO: Rund 300 Demons­ tranten haben vor dem Ge­ sundheitsministerium in To­ kio eine Menschenkette ge­ bildet und gefordert, dass 20 Creutzfeldt-Jakob-Pati- enten als Opfer von Fahr­ lässigkeit der Behörden an­ erkannt werden. Die Regie­ rung hatte am 1, März mit­ geteilt, dass sie jedem Opfer 3,5 Millionen Yen (30.150 Euro) Schmerzensgeld zah­ len wolle, ebenso wie der deutsche Medizintechnik- Hersteller B. Braun Melsun­ gen eine direkte Schuld an ' ihrer Erkrankung aber nicht anerkenne. B. Braun hat ei­ nem aussergerichtlichen Vergleich zugestimmt, wo­ nach die Firma insgesamt eine Milliarde Yen (neun Millionen Euro) an die 20 CJK-Patienten zahlen wird. Die Erreger sollen von ei­ nem aus menschlicher Hirn­ haut gewonnenen Produkt übertragen worden sein, 
das von B. Braun hergestellt worden war. Eine Haftungs­ pflicht in dem Fall schloss die Firma aus. Nieren in Anzeigen zum Kauf anbieten GAUHATI: Fünf Inder ha­ ben im Anzeigenteil einer Zeitschrift ihre Nieren zum Verkauf 
angeboten. Die Männer im Alter zwischen 24 und 30 Jahren verlangen für die Organe jeweils ein Mindestgebot von 200 000 Rupien (4 700 Euro). Wie die Tageszeitung «The Sen- tinel» am Donnerstag be­ richtete, wurden die Inserate in dem Magazin «Kabas» veröffentlicht, das im nord­ ostindischen 
Unionsstaat Assam erscheint. Einer der Anbieter, der 26 Jahre 
alte Atul Saikia, sagte, er wolle, mit dem Geld ein kleines Unternehmen gründen, um seine Familie versorgen zu können. Zentrum für Pneumokokken nimmt Betrieb 
auf BERN: Das Institut für Infek­ tionskrankheiten der Univer­ sität Bern nimmt -noch im laufenden Monat den Be­ trieb eines Nationalen Zent­ rums für 
Pneumokokken (NZPn) auf. Die Wahl des .Vom Bundesamt für Gesund­ heit (BAG) eingesetzten In­ stitutes erfolgte nach einer öffentlichen Ausschreibung, wie dem neusten BAG-Bulle- tin vom Montag zu entneh­ men ist. Gemäss Peter Helb- ling, dem Leiter der Sektion bakterielle Krankheiten sind Pneumokokken ein häufiger Erreger 
von Lungen- und Hirnhautentzündungen. Die Aufgaben des Zentrums be­ stünden in 
der Bestimmung der Serotypen und Subtypen der von den Laboratorien eingeschickten, invasiven Stämme.
	        

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