Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Samstag, 16. März 2002 
1 9 Immer weniger Hindernisse auf der Startbahn Swiss: IGAV mit Bodenpersonal und Vertrag mit SR Technics in Reichweite ZÜRICH: Die neue Schweizer Airline beseitigt immer mehr Hindernisse auf dem Weg zum Start Ende März. Grundsätzlich einig ist sich die Gesellschaft mit den meisten Personalver­ bänden und der Wartungsfirma SR Technics. Damit dürfte das Bundesamt fiir Zivilluftfahrt die Betriebsbewilligung erteilen. Bei den Verhandlungen zwischen der Crossair und Vertretern des Bodenper­ sonals über einen Gesamtarbeitsver­ trag (GAV) rückt ein Abschluss in Sichtweite. Am Montag sollten die Eckwcrte bekannt gegeben werden, verlautete am Freitag aus Verhand­ lungskreisen. Zu den Details wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda niemand Stellung nehmen. «Wir sind zuversichtlich, dass bis Ende Monat ein (definitiver) Gesamt­ arbeitsvertrag zustande kommt», sagte Daniel Vischer von der Sektion Luft- fahn der Gewerkschaft VPOD. Ver­ handlungen würden bereits seit Mitte Januar geführt. Der GAV solle für «über 2000» Personen gelten. •i Noch nicht offiziell sei, was mit dem Frachtbereich geschehe, sagte Cross- air-Sprecher Markus Baumgartner. 
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sagte Göring. Dies würde die Sicher­ heit tangieren. Ausserdem müssten für eine Langstrecken-Betriebsbewilligung die finanziellen Voraussetzungen, der schweizerische Charakter der Flugge­ sellschaft sowie ein geordneter Flug­ betrieb sichergestellt sein. Aufgrund der jetzigen Lage geht das BAZL laut Göring davon aus, der Crossair bis En­ de Monat die Betriebsbewilligung (für Langstrecken) erteilen zu können. Entscheidend ist der Wartungsver­trag 
mit Crossair laut SR-Technics- Sprecher Müller aber auch fiir den neuen Käufer, damit sich dieser ein Bild über die Ertragssituation der SR Technics machen könne. Denn die neue Airline sei die wichtigste Kundin des Serviceunternehmens, das trotz der Turbulenzen der letzten Monate Kunden gewonnen habe. Derzeit werde mit rund einem halben Dutzend Interessenten über den Verkauf von SR Technics verhandelt. Namen nannte Müller keine. Dem Start der neuen Airline iswiss» steht immer weniger im Weg. 
jipV^Stän^erat Frick zum Vertreter.der' «Es ist aber die Absicht der Crossair, dass Cargo als Division integriert wird.» Damit ist sich die Crossair mit allen Personalvertretern im Grundsatz einig, ausser mit den eigenen Piloten. Bereits im Februar war ein GAV mit dem Ka­ binenpersonal unterzeichnet worden. Auf die Eckwerte eines Gesamtarbeits­ vertrages hatte sich die Fluggesell­ schaft vor wenigen Tagen auch mit dem Pilotenverband der Swissair Ae- ropers geeinigt. Insgesamt hätten bei der neuen W 
VER WALTUNGS- UND PRIVAT­ AKTIENGESELLSCHAFT www.vpbank.com VP Bank Fondssparkont o 
BANK Schweizer Franken Euro US Dollar Japanische 
Yen Festgeldanlagen In CHF 
4% 5% 4% 2% Hl 
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0.750 % 1.000% 1.250% ansssssisna 
Sparkonto CHF Jugendsparkonto CHF Alterssparkonto CHF Euro-Konto Kassenobllaatlonen 
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7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre 
3.250 % 3.250 % 3.375 % 3.375 % 15.3.2002 (16.00 h) VP Bank-Inhaber VP Bank-Namen Wechselkurse 
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Verkauf 1.708 2.438 1.493 Verkauf 1.473 ... profitieren Sie von diesem gOnstlgen Wechselkurs auch'am VP Bancomat. Edelmetallpreis e  " 15.3.2002 Gold Gold Silber -1 
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Schweizer Fluggesellschaft rund 1000 ehemalige Swissair-Angestellte Ar­ beitsverträge unterschrieben, sagte Crossair-Sprecher Manfred Winkler. Und «in den nächsten Tagen erwarten wir noch tausende Arbeitsverträge, die eintreffen sollten». Insgesamt will die heue Airline rund 5000 Personen von Swissair anstellen. Service durch SR Technics Ausserdem dürfte der Vertrag mit der SR Technics in der nächsten Wo­ che unterschrieben werden. Die Ver­ handlungen befänden sich in der Ab­ schlussphase, sagte Winkler. Es sei da­ von auszugehen, dass im Laufe der nächsten Woche Einzelheiten bekannt gegeben würden. «Wir glauben fest daran, dass der Vertrag zu Stande kommt», sagte SR-Technics-Sprecher Dominik Müller. Denn der Vertrag sei notwendig, damit die Swiss abheben könne. Denn ohne gesicherte Wartung wird das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) laut Sprecher Daniel Göring die erweiterte Betriebsbewilligung für Langstrecken nicht erteilen. «Wir kön­ nen nicht verantworten, dass allenfalls Flugzeuge 
nicht gewartet würden», 
ZÜRICH: Die Anleihensgläubiger der SAirGroup haben CVP-Ständerat und Rechtsanwalt Bruno Frick (Bild) mit grossem Mehr zu ihrem Vertreter ge­ wählt. Er will im Nachlassverfahren der Swissair das Beste für die Obliga­ tionäre herausholen. Rund 150 Obligationäre haben sich am Freitag unter dem Vorsitz von Swissair-Verwaltungsratspräsident und Konzernleiter Mario Corti und dem Beisein von Sachwalter Karl Wüthrich in Zürich getroffen. Neben der Wahl Fricks ging es auch, um die Information, die nach Ansicht der Anleihensgläubiger zu kurz gekom­ men war. Die Swissair habe 2,4 Mrd. Fr. auf dem Kapitalmarkt aufgenommen. Und noch nie in der Schweizer Wirt­ schaftsgeschichte sei so viel Geld ver­ loren gegangen, sagte Max Roesle, der im Auftrag einiger Obligationäre Bruno Frick portiert hatte. Hoffnung auf höhere Dividende Als unabhängiger Interessensver- treter aller Gläubiger wolle er versu­ chen, «das Beste fiir sie herauszuho­ len», sagte Frick am Rande der Veran­ staltung gegenüber der sda. Wunder 
könne er aber keine vollbringen. Die Obligationäre erhalten wie alle anderen Gläubiger dritter Klasse eine vom Sachwalter geschätzte Nachlass­ dividende bei der SAirGroup von 12 Prozent. Sie hoffen aber, dass sich die Dividende im weiteren Verlauf der Nachlassstundung erhöhen könnte. US-Zölle auf Stahleinfiihren EU erwägt Milliarden-Sanktionen gegen USA 
Anklagegegen Wirtschaftsprüfer BRÜSSEL/PARIS: Im Stahl-Handels- streit plant die Europäische Union (EU) vorsorglich Sanktionen gegen die USA bei Stahl- und Textilproduk- ten. Das verlautete am Freitag aus EU-Kreisen in Brüssel. Damit könnte der aus den US-Zöllen auf Stahleinfuhren fiir die EU entste­ hende Schaden von etwa 2 Mrd. Dollar ausgeglichen werden, hiess es. Die EU- Kommission hatte bereits in der ver­ gangenen Woche angekündigt, von Washington Kompensationsmassnah- men in Höhe der betroffenen, europäi­ schen Stahl-Exporte zu verlangen. Falls dieser Ausgleich nicht einge­ räumt wird, könnte die EU den Zugang 
für Stahl und Textilien aus den USA auf den europäischen Markt erschwe­ ren. Die USA hatten in der vergange­ nen Woche beschlossen, ab 20. März Schutzzölle auf Stahleinfuhren zwi­ schen 8 und 30 Prozent zu erheben. Die EU sieht sich als «Hauptopfer» die­ ser Entscheidung. Beratungen über Schutzmassnahmen Unterdessen gingen in Brüssel Bera­ tungen der EU-Staaten über Stahl-Im-, Portbeschränkungen gegenüber Dritt­ staaten weiter. Diese Schutzmassnah­ men sollen um den 20. März in Kraft treten; endgültige Entscheidungen ste­ hen bisher aus. Aussichten schwinden Holzmann-Rettung: Gespräche laufen weiter FRANKFURT/MAIN: Die Aussichten auf eine Rettung des Holzmann-Kon­ zerns schwinden nach Einschätzung von Bankenkreisen zusehends. Zwar wurden die am Donnerstag zwischen den Kreditinstituten abgebrochenen Gespräche telefonisch fortgesetzt und Verhandlungen der Vorstandschefs wurden nicht ausgeschlossen. Auch das Kanzleramt soll mittlerweile eingeschaltet worden sein. Die Deut­ sche Bank zeige sich jedoch wenig kompromissbereit und wolle ihre Ma­ ximaiforderungen zu lasten anderer Kreditinstitute durchsetzen, hiess es am Freitag in Bankenkreisen. Ein 'Holzmann-Sprecher erklärte dennoch, er sei verhalten zuversicht­lich, 
dass bald eine in die Zukunft ge­ richtete Lösung fiir den' Baukonzern geiunden werde. Am Vortag hatten drei von insge­ samt 17 beteiligten Banken Bedenken gegen das von der Deutschen Bank be­ fürwortete Konzept angemeldet.' Ein Sprecher der Dresdner Bank hatte er­ klärte, das Gesamtkonzept sei nicht tragfähig. In ßankenkreisen hatte es geheissen, es mache keinen Sinn von Notlösung zu Notlösung zu springen. Die Deutsche Bank als grösster An­ teilseigner und Kreditgeber Holzmanns und der Baukonzern sejen jetzt gefor­ dert, ein zukunftsfähiges Konzept vor­ zulegen. Die IG BAU sprach von einem «schmutzigen. Spiel mit den Arbeits­ plätzen». 
WASHINGTON: Die Wirtschaftsprü­ fungsgesellschaft Arthur -Andersen ist im Zusammenhang mit der Pleite des 
US-Energiekonzems Enron we­ gen Behinderung der Justiz ange­ klagt worden. Dem Unternehmen wird nach Angaben des stellvertre­ tenden Justizministers Larry Thompson vorgeworfen, im Oktober und Anfang November «tonnenwei­ se Unterlagen» vernichtet oder ma­ nipuliert zu haben. Die Andersen Deutschland, die nach eigenen An­ gaben gesellschaftsrechtlich unab­ hängig ist, distanzierte sich am Frei­ tag von 
den Vorgängen in den USA. Andersen in den USA hat einge­ räumt, dass einige Angestellte En­ ron-Dokumente vernichtet' hätten. Der Zentrale in Chicago sei dies je­ doch nicht bekannt gewesen. Däs Unternehmen warf dem Justizminis­ terium einen «krassen Missbrauch der Regierungsgewalt» vor. Ein Strafverfahren komme einem To­ desurteil gegen das Unternehmen gleich. Der Anklage zufolge wurden Andersen-Beschäftigte angewiesen, notfalls Überstunden zu machen, um die Aktenvernichtung zu vollen­ den. Unmittelbar vor Beginn der Vernichtungsaktion hatte die ameri­ kanische Börsenaufsicht (SEC) be­ kannt gegeben, dass gegen Enron Ermittlungen eingeleitet worden seien. Ah der Aktion beteiligt waren laut Thompson Andersen-Niederlassun­ gen in Houston, dem Sitz der Enron- Zentrale, sowie Portland im US- Staat Oregon, Chicago und London. «Die Firma wollter unser Justizsys­ tem untergraben, indem sie Beweise vernichtete», sagte Thompson in Washington.
	        

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