Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Freitag, 15. März 2002 
1 7 Noch keine Einigung zwischen LSV und Hoch Mario Frick verzichtet weiter auf Mati-Team Dopingsünder Mühlegg will Karriere beenden Fussball: Dicke Fische im Bayern-Boot «Birgit darf nicht aufhören» Technik-Cheftrainer Andy Puelacher spricht sich klar für eine Karrierefortsetzung von Birgit Heeb-Batliner aus Andy Puelacher stiess 1999 zu Swiss-Ski und betreut seither die Techni­ kerinnen als Cheftrainer. Zuvor war der Österrei­ cher vier Jahre für den Liechtensteiner Skiver­ band tätig und kennt da­ her die Fähigkeiten von Birgit Heeb-Batliner wie kaum ein anderer. Das Volksblatt hat sich mit dem Ski-Experten über die abgelaufene Weltcup­ saison und ein mögliches Karriereende der Maure­ rin unterhalten. Mit Andy Puelacher sprach Heinz Zöchbauer VOLKSBLATT: Herr Puelacher, warum sollte Birgit Heeb-Bat­ liner ihre Karriere fortsetzen? Andy Puelacher: In erster Li­ nie sollte sie wegen ihrer der­ zeitigen Form weiterfahren, denn wenn man zu den besten 15 der Welt gehört und die Leis­ tungskurve nach oben zeigt, darf man doch nicht aufhören. Mit einzelnen Abschnitts- und Laufzeiten hat sie auch heuer bewiesen, dass sie sogar noch weiter nach vorne gehört. Dennoch konnte sie nicht an die Leistungen von vor zwei Jahren anknüpfen. Hier hat leider noch die Kon­ stanz gefehlt. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass auch diese wieder zurückkommen wird. Auf was führen Sie die fehlen­ de Konstanz im Gegensatz zu früher zurück? Das ist nicht einfach zu be­ antworten. Birgit hat einen sehr schnellen Riesenslälom- schwung den sie drei, vier Tore lang durchhält und dann kommt ein kleiner Fehler der sie aus dem Rhythmus wirft. 
Technik-Cheßrainer Andy Puelacher (links neben Birgit Heeb-Batliner und LSV-Alpin-Chef Klaus Büchel):«Schon.alleine die Tatsache, dass Birgit wieder eine bessere Startnummer hat, gibt mir Gewissheit, dass sie wieder mit dem Ziel Podestplatz in die Rennen gehen kann.» Durch die letzte Saison, in der sie immer wieder Rückschläge durch Verletzungen und Krank­ heiten wegstecken musste, ist heuer ein gewisser Sicherheits^ gedanken aufgekommen, der sie in der vollen Risikobereit­ schaft hemmt. Wenn wir hier noch einen Sprung nach vorne machen, wird sie wieder eine Podestläuferin. In erster Linie sollte sie wegen ihrer derzeitigen Form weiterfahren. Sie sehen also sehr optimis­ tisch In die kommende Sai­ son? , 
Ja natürlich. Schon alleine die Tatsache, dass sie wieder ei­ ne bessere Startnummer hat, gibt mir Gewissheit, dass sie wieder mit dem Ziel Podest­ platz in die Rennen gehen kann. Und wenn wir noch in ihren Kopf bekommen, dasS sie so aggressiv fährt und auch ein Ausscheiden riskiert, werden wir noch viel Freude mit ihr haben. Was würde es für den Liech­ tensteiner Skiverband bedeu­ ten, wenn plötzlich seine Vor- zeigeathletin fehlen würde? Wie lange es dauern würde um diese Lücke zu schliessen, kann ich nicht, sagen. Bei Ta­ mara Schädler, die heuer auf einem sehr guten Weg war - das beweisen die Europacuper­gebnisse, 
muss man abwarten wie sie ihre Verletzung verkraf­ tet. Für mich ist aber auch schwer abzuschätzen, wie weit Läuferinnen wie Jessica Walter, usw. 
sind und wann sie im Weltcup eingesetzt werden können. Ob mit Birgit ein Vor­ bild verloren geht und diesbe­ züglich ein Problem auftaucht, glaube ich nicht, denn die ganz Jungen orientieren sich eher an einer Kostelic oder Nef. Wie können Sie Birgit zum Weitermachen motivleren? Ich habe ihr ganz klar gesagt, dass sie gerade zu diesem Zeit­ punkt nicht aufhören darf. Zu­ dem ist die nächsten WM (St. Moritz) direkt vor ihrer Haustü­ re und dort sollte sie unbedingt starten. Sonst läuft sie Gefahr, 
dass sie sich irgendwann in ihrem Leben selbst Vorwürfe, macht, dass sie zu früh aufge­ hört hat. Wenn sie weiter macht, kann sie doch. nichts verlieren. Wenn sie weiter macht, kann sie doch nichts ver­ lieren. Haben Sie eigentlich Ihren auslaufenden Vertrag bei Swiss-Skl schon verlängert? Noch nicht, aber so wie es aussieht wird dies in den nächs­ ten 
zwei Wochen passieren. Swiss-Ski möchte mit mir wei­ ter arbeiten. Malbun steht im Zeichen der Landesmeisterschaften Dieses Wochenende finden in Malbun FIS-Rennen statt, die als Landesmeisterschaft gewertet werden Malbun steht dieses Wochen­ ende ganz im Zeichen des in­ ternationalen Skisports. Zur Austragung gelangen für die Damen und Herren je ein FIS- Slalom und ein FIS-Riesensla- lom. Hierbei werden besonders die Damenrennen für Auf­ merksamkeit sorgen, für wel­ che sich etliche Weltcupfahrer angemeldet haben. Für die Liechtensteiner, Teilnehmer gelten diese Rennen als offizi­ elle Landesmeisterschaft. Des­ halb wird aus Liechtensteiner Sicht - bis auf die vier Verletz­ ten - alles am Start sein was Rang und Namen hat. Den Meisterstern bekommt der Sie­ ger bzw. die Siegerin der Kom­ bination aus beiden Rennen. Bei den Herren, die am Samstag mit dem Slalom beginnen, sind rund 100 Teilnehmer aus 10 Na­ tionen für die Rennen gemel­ det. Das grösste Kontingent stellen Österreich und die Schweiz. Aus Liechtensteiner 
Liechtensteins Ski-Asse (Im Bild Markus Ganahl) treffen an den Titelkämpfen auf starke internationale Konkurrenz. 
Sicht wird alles was Rang und Namen hat am Start sein. Im Zentrum des Interesses stehen sicherlich die Weltcup-Fahrer Marco Büchel, Markus Ganahl, Achim Vogt und Jürgen Hasler. Zudem wird das komplette Nachwuchsteam inklusive Olympiateilnehmer Michael Riegler am Start sein. Einzig 
- Claudio Sprecher wird auf­ grund seiner Verletzung fehlen. Da der Landesmeister nur in der Kombination aus Slalom und Riesenslalom ermittelt wird, ist die Ausgangslage völlig offen. Damen mit Weltklassefeld Bei den Damenrennen, wel­ che am Samstag mit dem Rie­ senslalom beginnen, geht ein Weltklassefeld an den Start. Sa­ bine Egger, Carina Reich, Chris­ tine Sponring, Claudia Riegler, Corina Grünenfelder - alles Starterinnen, welche im Welt­ cup schon Spitzenresultate er­ zielen konnten. Sie werden auf die Nummer 1 Liechtensteins, 
auf Birgit Heeb-Batliner, tref­ fen, die sicherlich den Heim­ vorteil nutzen möchte. Sie ist auch die Favoritin im Hinblick , auf die Landesmeisterschaft. Ih­ re grösste Konkurrentin dürfte Marina Nigg sein. Es stellt sich wohl die Frage, ob der Vor­ sprung aus dem Riesenslalom ausreichen wird, um auch nach dem 
Slalom zu oberst auf dem Podest stehen zu können und die Kombination zu gewinnen. Weiters werden Andrea Hasler, Silke Beck und Manuela Hoop an den Start gehen. Bei den Da­ men ist die Liechtensteiner Ab­ senzenliste aus Verletzungs- und -Krankheitsgründen lang.: Tamara und Sarah Schädler. werden ebenso fehlen wie Jes­ sica Walter. Insgesamt haben. sich rund 60 Teilnehmerinnen aus 10 Nationen angekündigt. Wie bei den Herren stellen Österreich und die Schweiz das grösste Kontingent. Der Start aller vier Rennen ist auf ca. 9.30 Uhr angesetzt. 
;Si» ORMiNfKURZE; Olympiasleger verhaftet - Men­ schenschmuggel? ALLGEMEIN* Wolfgang Schwarz (51), der öster­ reichische Eiskünstlauf- Olympiasieger von 1968, ist in Wien wegen des Ver­ dachts auf Menschen­ schmuggel verhaftet wor­ den. Schwarz soll an einer Organisation beteiligt gese- sen sein, die junge Frauen aus Osteuropa illegal ins Land einschleuste. Die Frau­ en sollten in Österreich in Bodellen arbeiten. Zusam­ men mit Schwarz, der ver­ dächtigt Wird, Visa besorgt zu haben, wurden zwei Rus­ sen verhaftet. Massive türki­ sche Proteste FUSSBALL: Die Ausschrei­ tungen zwischen Spielern, Offiziellen und Ordnungshü­ tern nach dem Champions- League-Spiel AS Roma - Galatasaray Istanbul haben ein hässliches Nachspiel: Der türkische 
Aussenmini- ster bezichtigte die italieni­ sche Polizei, wie Faschisten vorgegangen zu sein. «Ich hätte das Gefühl, ich sehe Szenen aus der faschisti­ schen Zeit von Mussolini und nicht solche aus Europa im Jahr 2002», sagte Ismail Cem in Ankara. Der Aussen- minister vergass dabei wohl, dass kaum ein Stadion in Europa gefilrehteter ist als das Ali Sami Yen, wo die Gegner regelmässig schika­ niert werden. Davon ein Lied zu singen weiss unter anderen auch Adrian Kunz. Der damalige Xamax-Stür- mer wurde 1988 beim Ein­ spielen vor dem Meistercup­ spiel bei Galatasaray von Münzen getroffen und erlitt zwei Platzwunden. Derweil kritisierte die ita­ lienische Polizei die Türken und leitete ihrerseits ge­ richtliche Schritte wegen Angriffen auf Beamte ein. «In 20 Jahren im Olimpico habe ich noch nie erlebt, dass ein Spieler einen Poli­ zisten anspuckt und an­ greift», wird ein italieni­ scher Sicherheitsbeamter zi­ tiert. Gemäss TV-Bildem soll der Übeitäter Ümit Ka- ran gewesen sein. Bereits während des Spiels; hatte es viele Animositäton gegeben, danach geriet alles ausser Kontrolle. Die UEFA leitete im Nachgang an das 1:1 eine Untersuchung ein. Beiden Klubs und einigen Spielern drohen drakonische Strafen. Auf Seiten der Rö­ mer könnte dies vor allem zwei Spieler betreffen: Den früheren FCZ-Spieler Fran­ cisco Lima, (1er 
sich, der tür­ kischen Sprache mächtig, für Verbalinjurien revan­ chierte sowie Gabriel Batis­ tuta. Der Argentinier, der in der zweiten Halbzeit von . Emre Provokationen aller Art 
zu erdulden hatte, verlor die Kontrolle und rächte sich mit einem Faustschlag . am Türken.
	        

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