Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
REGION Freitag, 11. Januar 2002 
9 Verbrechern den Geldhahn zudrehen Bayern: Durch den Modellversuch Gewinnabschöpfung kommen jetzt auch die Opfer zu ihrem Recht Drogenhändlern, Wirtschafts­ kriminellen oder Betrügern geht es in Bayern und Baden-Würt- temberg seit kurzem ans Einge­ machte: Der Staat holt sich ri­ goros die Vermögensvorteile, die der Rechtsbrecher durch die Tat erworben hat. Wenn das il­ legal Erworbene nicht mehr vorhanden ist, wird auf legalen Besitz gegriffen. Kriminalbeam­ te 
wurden als Finanzermittler geschult. Der Schwäbischen Po­ lizei ist es dadurch im Jahr 2000 gelungen, 46,2 Millionen DM einzutreiben. Marianne Weienneie r So musstc auch ein Augsburger Zuhäl­ ter Federn lassen. Der Staat knöpfte ihm Auto, Motorrad, Sportboot und Villa in Spanien um insgesamt 1,7 Mil­ lionen DM ab. Der Kemptener Kripo­ chef Albert Müller kann ebenfalls ein Beispiel liefern. Einem Drogendealer, der den Pfrontener Schleierfahndem ins Netz ging, konnte jetzt nachgewie­ sen werden, dass er durch den Verkauf von Kokain und Marihuana einen Ge­ winn von 811 120 DM einstreifte. 150 000 DM konnten bislang abge­ schöpft werden. Die Wohnung des Straftäters wurde nun aufgelöst, das Inventar versteigert. Die persönliche Bereicherung ist in vielen Fällen das zentrale Motiv für Straftaten. «Also müssen unsere kriminalstrategischen 
Überlegungen besonders hier anset­ zen», predigte Innenminister Günther Beckstein und gab vor drei Jahren den Startschuss zum Modellprojekt Ge­ winnabschöpfung. Finanzermittlungen wurden als sogenannte zweite Ermitt­ lungsdimension bei der Polizei ge­ schaffen. Bei den Dienststellen für Or­ ganisierte Kriminalität der Landespoli­ zeipräsidien wurden Sachbearbeiter für Finanzermittlungen 
freigestellt und beim Landeskriminalamt die Unterstüt­ zungsgruppe Gewinnabschöpfung (UGG) als Service- und Koordinations­ stelle eingerichtet. Die Aus- und Fort­ bildung wurde forciert. Während früher nur die unmittelbaren Erlöse aus der Straftat abgeschöpft wurden, wird nun auch Jagd auf die sogenannten «unbaren» Vermögenswerte gemacht. Es werden Konten- und Wertpapierde­ pots, Bausparguthaben, Rückkaufswer­ te aus Lebensversicherungen, Miter­ ben, Firmen- oder Gesellschaftsanteile usw. gepfändet. Das Ergebnis dieser Bemühungen zeigte schon 1999, im er­ sten Jahr des Modellversuchs Beachtli­ ches: Der bayerischen Polizei gelang es, Vermögenswerte von insgesamt 66,4 Millionen DM zu sichern. Das war gegenüber dem Voijahr eine Steige­ rung um sage und schreibe 571 Pro­ zent. Inzwischen hat jeder Finanz­ ermittler während des Modellverlaufes statistisch gesehen rund 2,9 Millionen DM gesichert. Opfer kommen jetzt zu ihrem Geld ' Das Motto lautet: Kriminalität soll 
Der bayerische Staat holt sich rigoros Hie Vermögensvorteile, die Rechtsbrecher durch die Tat erworben haben. So kam einem Augsburger Zuhälter Auto, Motor­ rad, Sportboot und Villa in Spanien abhanden. (Bild: bilderbox) sich nicht lohnen. Der Täter soll unab­ hängig von der Strafzumessung so ge­stellt 
werden, wie er vor der Tat ge­ stellt war. Kripochef Albert Müller 
führt einen weiteren Aspekt ins Tref­ fen: «Wir freuen uns, dass mit der Ge­ winnabschöpfung nunmehr auch rechtliche Möglichkeiten geschaffen wurden, den Opfern zu helfen.» In ei­ nem Fall von banden- und gewerbs­ mässigen Betrügern, den seine Dienst­ stelle bearbeitet, sind inzwischen an die hundert Geschädigte bekannt. Der Schaden beläuft sich auf 2 Millionen DM. Der Hauptdrahtzieher der Bande flüchtete in die Türkei. Die.Massnahme Gewinnabschöpfung zwang den Flüchtigen zur Rückkehr. Sein Haus wurde mit einer Hypothek belastet, sämtliche Kreditkarten gesperrt. Dem Täter wurde also der Geldhahn kom­ plett abgedreht, so dass er freiwillig nach Kempten zurückkehrte. Beim Aufdecken von Vermögen können die neuen Finanzermittler aber noch oft genug von ihren kriminalistischen Er­ fahrungen profitieren. Denn Ge­ schäftsanteile einer GmbH wefden oft von «Strohmännern» gehalten. Ebenso Immobilien. «Aber die Visitenkarte ei­ ner Bank oder Urlaubsfotos vor einem schönen Haus helfen da schon weiter», lässt der Finanz-Chefermittler in Augsburg ein wenig in die Karten schauen. Für den Kriminalisten besteht kein Zweifel: «Die Finanzermittlungen als zweite Ermittlungsdimension sind ein Superinstrument.» Das Modellpro­ jekt wird nun als fester Bestandteil in die polizeiliche Ermittlungsarbeit integ­ riert und weiter intensiviert, heisst es aus dem Innenministerium. Abge­ schöpfte Gewinne fliessen entweder in die Staatskasse oder an die Opfer. Die «bzb»-Weiterbildung gibt Chancen Ins neue Jahr mit dem neuen Kursangebot der bzb Weiterbildung in Buchs Auf über 140 Seiten zeigt das neue Kursangebot der bzb Weiterbildung eine ganze Palette von Möglichkeiten für alle, die sich beruflich verbessern oder ganz einfach auch persönlich auf der Höhe halten wollen. Fremd­ sprachen beherrschen und gute Kenntnisse in EDV zu haben, gelten als das ABC der Arbeitswelt. Die Kur­ se beginnen im Februar. Die Internationalisierung verlangt Fremdsprachen. Die ganze Welt spricht vom engeren 
Zusammenrücken. Gera­ de den Schweizern und Liechtensteiner werden die Fremdsprachenkenntnisse immer wieder als das Positive hervor­ gehoben. Cambridge Diplom-Palette vergrössert Wichtig scheint nun, dass diese Kenntnisse auf den neuesten Stand ge­ bracht werden. Die bzb Weiterbildung in Buchs bietet international aner­ kannte Sprachdiplome in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch an. Im Englisch wird die ganze Palette der Cambridge Examen angeboten: Sie beginnt beim PET (Preliminaiy Eng­ lisch Test), dann kommt das bekannte FIRST (Cambridge First Exam), das ADVANCED (Cambridge Advanced Ex­ am), das PROFICENCY. Neu dazu kom­ men die Business Diplome von Cam­ bridge. Die Kurse zu den Diplomprü­ fungen BEC 1 Preliminaiy , BEC 2 In- termediate und BEC 3 Advanced star­ ten bereits nach einem Einstufungstest 
zur Vorbereitung auf die Prüfungen im Juni oder im Dezember 2002. Einstufungstests in allen Sprachen Sprachen können in Form von Di­ plom-, Intensiv- oder Standardkursen gelernt werden. Für Fremdsprachige in der Schweiz und im Fürstentum Liech­ tenstein zeigt sich heute mehr und mehr, dass die Beherrschung der deut­ schen Sprache wichtig, ja lebensnot­ wendig wird. Die bzb Weiterbildung bietet auf neun verschiedenen Stufen Deutschkurse an. Das Ziel ist das Errei­ chen des Deutschdiploms des Goethe Institutes. Man stellt fest, dass oft Per­ sonen, welche schon längere Zeit in der Schweiz leben, die Sprache vor al­ lem 
im schriftlichen Teil zu wenig be­ herrschen. Gerade fiir diese sind solche Kurse geeignet. Ebenso kann die neue deutsche Rechtschreibung an zwei Abenden erlernt werden. Kostenlose Einstufungstests finden statt: Englisch .am 10. und 14. Januar, Französisch am 16. Januar, Deutsch am 22. Januar, Spanisch am 23. und Italienisch am 24. Januar 2002. SIZ Zertifikate als Renner Die EDV macht's möglich - die EDV verlangt's. Die bzb Weiterbildung bie­ tet Anwenderkurse für die ganze Win­ dows Palette. Neben der Textverarbei­ tung und Tabellenkalkulation mit Ex­ cel kann auch das Datenbanksystem Acces gelernt werden. Die EDV Kurse dauern jeweils acht Abende. Winword 
als Textsystem und Excel kann in etwas langsamerem Tempo auch am Freitag­ nachmittag gelernt werden. Mit Po- werpoint sind Präsentationen aller Art einfach bestechend. An vier 
Abenden ist das zu erlernen. Für Könner auf ver­ schiedenen Gebieten werden jeweils Workshops angeboten. Am 9. Januar beginnt ein neuer Lehrgang PC-An- wender SIZ als Prüfungsvorbereitung auf die schweizerische Prüfung im Mai 2002. Der nächste Lehrgang beginnt im Juni. Der Office Supporter SIZ und der PC / LAN Supporter SIZ als Weiter­ bildungsmöglichkeit des Informatik- Anwenders beginnt im April. Ganz neu wird auch im April ein Lehrgang zur Vorbereitung auf den WebPublis- her SIZ starten. Mit Lehrgängen zu 
 1 anerkannten Diplomen Bereits im April beginnen neue Lehrgänge: Vorbereitung auf die Be­ rufsprüfung Direktionsqssistentinnen in drei Semestern und Vorbereitung auf die Berufsprüfurig für Logistikfachleu­ te in zwei Semestern. Im neuen Kurs­ programm sind bereits aüch die Lehr­ gänge mit Beginn August 2002 ausge­ schrieben. Erwachsene, welche längere Zeit im 
Büro gearbeitet haben, können die Lehrabschlusspriifung für Büro­ oder fiir Kaufmännische Angestellte nachholen. Neben der Handelsschule, der Vorbereitung auf die Berufsprü­ fung fiir Technische Kaufleute beginnt ein neuer Lehrgang zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung fiir Fachleute im Vortrag des Seniorenforums Am 15. Januar Findet um 15.15Uhrim Hörsaal G2 des NTB in Buchs ein Vor­ trag mit dem Titel «Partnerwahl und Seitensprung im Tierreich» statt. Refe­ rent ist Heinz-Ulrich Reyer. Der Vor­ trag ist eine Veranstaltung des Seni­ orenforums Werdenberg. Die Fortpflanzungsbiologie im Tier­reich 
ist durch eine verwirrende Viel­ falt gekennzeichnet. Männchen paa­ ren sich mit mehreren Weibchen (Po- lygynie), Weibchen mit mehreren Männchen (Polyandrie), und selbst wo nur ein Männchen und ein Weibchen zusammenleben (Monogamie), sind «Seitensprünge» keine Seltenheit. Ähnlich vielfaltig wie die Paarungssys­ teme sind die Formen der Brutpflege: bei einigen Arten kümmern sich nur die Weibchen um die Jungen, bei 
Finanz- und Rechnungswesen (ehe­ mals Buchhalter). Als zusätzliches Fach ist Personaladministration dazu­ gekommen. In Zusammenarbeit mit der Bernard Gantner AG werden Vor­ bereitungskurse fiir den Verkaufskoor­ dinator und den Marketingplaner an­ geboten. Wer sich für solche Lehrgän­ge 
interessiert, kann bereits jetzt Un­ terlagen bestellen. Das ganze Programm ist kostenlos erhältlich beim Sekretariat der bzb Weiterbildung im Berufsbildungszen­ trum in Buchs Tel. 081/ 755 52 00, Fax 081/ 
755 52 Ol, E-Mail Weiterbil- dung@bzbuchs.ch . anderen nur die Männchen, bei dritten beide Geschlechter und bei vierten so­ gar zusätzliche Helfen Zufall oder Notwendigkeit? Der Vortrag erläutert, wie sich diese Vielfalt mit wenigen grundsätzlichen Gesetzmässigkeiten aus Ökologie und Evolution erklären lässt, Heinz-Ulrich Reyer ist seit 1988 Professor für Zoologie an der Univer­ sität Zürich, wo er in der Lehre das Fach Ökologie vertritt. 
_ * & R Liechtensteiner VOLKSBLATT Die Redaktion des «Liechtensteiner Volksblattes» ist ein junges, engagiertes Team und sucht auf diesem Wege Verstärkung. Um unsere moderne Kompaktzeitung noch attraktiverzu gestalten, suchen wir per sofort: 1 A'- w?ivf Voraussetzung für die Betreuung dieser vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben ist eine ausgewiesene journalistische Allround-Erfahrung sowie ein ausgeprägtes Interesse für das gesellschaftliche Leben Liechtensteins. Gefragt ist Teamfähigkeit, Flexibilität, Mobilität und insbesondere Belastbarkeit. Dazu gehört auch die Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten und Sonntagseinsätzen. Ideälerweise haben Sie bereits Erfahrung mit. Quark-X-Press oder anderen Redaktionssystemen. Wenn Sie diese Rahmenbedingungen erfüllen, erwartet Sie eine herausfordernde, aber auch attraktive Aufgabe. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Chefredaktor Martin Frommelt (Tel. 00423-237 51 51). Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis spätestens Ende Januar 2002 an:
	        

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