Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Dienstag, 12. März 2Q02 13 Streit um Pilotenlöhne Zusammenführung von Crossair- und Swissair-Piloten - Verhandlungen vorerst ohne CCP ZÜRICH: Die Gespräche über die Zusammenführung der Swis- sair- und Crossair-Piloten sind kurz vor dem Start der neuen Airline Swiss ins Stocken gera­ ten. Der Verband des Crossair- Cockpitpersonals (CCP) hat die Gespräche vorzeitig verlassen. Grund für den Rückzug sei das vom Crossair-Verwaltungsrat vorgesehene Lohnsystem, teilte der CCP am Montag mit. Dieses sei unfair, weil es die Pilo­ ten der ehemaligen Swissair auf Kos­ ten der Crossair-Piloten deutlich be- vorteile. So sollen zum Beispiel wieder nach Flugzeugtypen getrennte Saläre eingeführt werden. Davon würden vor allem die ehemaligen Swissair-Piloten profitieren, schreibt der CCP weiter. Und damit würde bei der neuen Schweizer Airline eine Zwei-Klassen­ gesellschaft entstehen. 45 Prozent der künftigen Swiss-Piloten würden 66 Prozent der Lohnsumme für alle Pilo­ ten einstreichen. Es werde Jahre dau­ ern, bis zumindest ein kleiner Teil der heutigen Crossair-Piloten die 
Gelegen-Gesamtarbeitsvertrag 
hin oder her: Bundesrat Moritz Leuenberger will Swiss En­ de März in der Luft sehen. (Bilder: Keystone) heit erhalte, sich auf die Flugzeuge der ehemaligen Swissair umzuschulen. Der CCP sei bereit, in einem gemeinsa­ men Lohnsystem den Besonderheiten des interkontinentalen Langstrecken­ verkehrs angemessen Rechnung zu tragen. Im Mittel- und Kurzstrecken­verkehr 
seien Lohnunterschiede aber nicht akzeptabel. Weitere Verhandlungen Nach Angaben der Crossair wurden die Gespräche jedoch nie unterbrochen und dauern zurzeit immer noch an." 
Zwar habe CCP die Gespräche verlas­ sen,- doch würden sie zwischen der Crossair und dem Verband der ehema­ ligen Swissair-Piloten (Aeropers) wei­ tergeführt, sagte ein Crossair-Sprecher auf Anfrage. CCP habe aber gleichzeU tig angekündigt, allenfalls wieder in die Verhandlungen einzusteigen. Die Geschäftsleitung und der Ver­ waltungsrat der Crossair ringen mit CCP und Aeropers seit Wochen um ei­ nen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Ziel der Gespräche sei es, eine sozialpart­ nerschaftliche. Lösung zu finden, die für alle Seiten tragfähig und fair sei. Zum Inhalt der Gespräche wollte die Crossair keine weiteren Angaben ma­ chen, bis die Gespräche zu Ende ge­ fuhrt sind. Die Beteiligten hätten ver­ einbart,. bis zum Abschluss Still­ schweigen zu bewahren. Notfalls ohne GAV Laut Bundesrat Moritz Leuenberger kann die Swiss Ende Mäiz notfalls auch ohne GAV starten. Obwohl ein GAV politisch wünschenswert sei, wer­ de er rechtlich für den Betrieb einer Fluggesellschaft nicht benötigt. 3,7 Milliarden in die Bundeskasse Swisscom kauft eigene Aktien für 4,3 Milliarden Franken zurück - Bundeseinnahmen höher als erwartet BERN: Die Bundeseinnahmen aus dem Aktienrückkauf der Swisscom sind mit 3,7 Milliarden Franken um fast ein Drittel höher ausgefallen als erwartet. Nach dem Abschluss des Rückkaufs von knapp zehn Prozent der Swisscom-Aktien für insgesamt 4,3 Milliarden Franken hält der Bund noch 62,7 Prozent an der Swisscom. Im Zuge des Mitte Februar angekün­ digten Aktienrückkaufprogramms hat der Bund über 6,6 Millionen Swiss- LONDON: Zum ersten Mal in der Ge­ schichte der Mobilfunk-Industrie ist 2001 die Anzahl der verkauften Han­ dys gesunken. Dies ergibt sich aus ei­ ner Studie des Marktforschungsinsti­ tuts Gärtner Dataquest. Wie das Insti­ tut in der Nacht zum Montag in Lon» don weiter mitteilte, wurden im ver­ gangenen Jahr nur noch 399,6 Mil­ lionen Einheiten verkauft, ein Rück­ gang um 3,2 Prozent. Zwischen 1996 und 2000 stiegen die Verkaufszahlen durchschnittlich um 60 Prozent. 
com-Aktien zum Preis von 580 Fran­ ken verkauft, wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) und die Swisscom gestern in Bern mitteilten. Der vom Bund erzielte Nettoerlös ist mit rund 3,7 Milliarden Franken um fast einen Drittel höher ausgefallen, als die beim Start der Aktion angepeil­ ten 2,8 Milliarden Franken. Grund dafür ist, dass sich der Bund am Akti­ enrückkauf in einem stärkeren Aus- mass beteiligte, als dies seiner Beteili­ gung an der Swisscom entsprechen Als Gründe für den Rückgang nannte ein Sprecher des Instituts ge­ sättigte Märkte in Europa, cjen Rück­ gang von Subventionen von Seiten der Telefonunternehmen, den florie­ renden Second-Hand-Markt in Ent­ wicklungshändlern sowie Verkäufe aus Lagerbeständen. Zudem hätten es die Handy-Produ­ zenten versäumt, ihre Kunden mit Neuentwicklungen zu überzeugen. Auch habe sich die GPRS-Technik nicht bei den Nutzern durchgesetzt. 
würde. Die Swisscom kaufte insgesamt 9,9 Prozent ihres Aktienkapitals zurück und bezahlte dafür 4,3 Milliar­ den Franken. Die Aktion wurde über unentgeltlich zugeteilte Put-Optionen mit Ausübungsdatum am vergangenen 7. März abgewickelt. Zehn Put-Optio- nen berechtigten zum Verkauf einer Namenaktie zum Preis von 580 Fran­ ken. Der Bund habe an der Börse Optio­ nen zu einem Preis knapp unter dem inneren Wert dazu gekauft, sagte Peter Thomann von der Eidgenössischen Fi­ nanzverwaltung auf Anfrage. Damit habe der Bund zum einen die Abwick­ lung des Aktienrückkaufs unterstüt­ zen, zum andern aber auch seinen An­ teil an der Swisscom zu einem attrak­ tiven Preis reduzieren wollen. «Eine derart hohe Investition in ein Unter­ nehmen und eine Branche stellt auch ein Klumpenrisiko dar», sagte Tho­ mann. Von der Erhöhung des Anteils frei handelbarer Swisscom-Aktien ver­ spricht sich der Bund auch eine höhe­ re Attraktivität der Papiere des grös- sten Schweizer Telekommunikations­ anbieters an der Börse. Durch den Ak­ tienverkauf reduziert sich der Bundes­anteil 
an der Swisscom von 65,5 auf 62,7 Prozent. Fünf; Milliarden Euro für Mobilcom- Übernahme PARIS: France Telecom würde eine Übernahme der deutschen Mobil­ com noch einmal fünf bis sechs Mil­ liarden Euro kosten. Das sagte der Chef des französischen Telekommu­ nikationskonzerns, Michel Bon, der Tageszeitung «Le Monde» (Dienstag­ ausgabe). Bislang habe sein Unter­ nehmen vier Milliarden Euro in die Firma von Gerhard Schmid inves­ tiert. Falls der Grossaktionär Schmid seine Verkaufsoption einlöse, müsse France Telecom bislang nicht ge­ plante Verkäufe in Erwägung zie­ hen, um sich nicht noch weiter zu verschulden, sagte Bon. France Tel­ ecom und Mobilcom streiten über die Höhe der Investitionen in das deutsche UMTS-Netz. Bislang halten die Franzosen 28,5 Prozent an der Firma. 
Publikation des «Abzocker»-Ver- gleichs gefordert ZÜRICH: Der Angestelllenverband (AV) des Technolögiekonzerns ABB und der Verband Angestellte Schweiz (vsam) fordern die Publikation des Vergleichs zwischen ABB und den früheren Ma­ nagern Percy Bamevik und Göran Lin­ dahl über die teilweise Rückgabe ihrer Abgangsentschädigungen. Im Nach­ gang zu der am vergangenen Wochen­ ende bekannt gewordenen Beilegung der so genannten Abzocker-Affäre ver­ langten die Verbände in einer Mittei­ lung vom Montag in Zürich auch die umfassende Offenlegung aller Bezüge des ehemaligen und des aktuellen Topmanagements, um derartige Vor­ gänge künftig zu vermeiden. Preisanstieg für OPEC-Öl WIEN: Wenige Tage vor dem OPEC- Ministertreffen am Freitag ist der Preis für Rohöl des Kartells auf den höchs­ ten Stand seit September 2001 gestie­ gen. In der vergangenen Woche hat ein Barrel (159 Liter) 21,02 Dollar ge­ kostet nach 19,18 Dollar in der letzten Februar-Woche. 69 Schuldsprüche SOLOTHURN: Zahlreiche Kunden und zwei Bankangestellte Im Kanton Solo- thum sind von einer Schwarzgeldafß- re aus der Zeit des Immobilienbooms der 80er-Jahre eingeholt worden. Ein Amtsgericht fällte 108 Urteile und 69 Schuldsprüche im Falle von Geschäf­ ten über die frühere Bank in Kriegstet­ ten. Wie aus dem am Montag veröf­ fentlichten Urteilsdispositiv des Amts­ gerichtes Bucheggberg-Wasseramt her­ vorgeht, ging es im Prozess um Aufgel­ der, die bei Immobiliengeschäften Ende der 80er-Jahre 
über den verschriebe­ nen Kaufpreis bezahlt worden waren. Milliarden- Hochzeit NEW YORK: In der Chipindustrie steht eine Milliarden-Hochzeit, an: Der Halbleiter-HersteÜer Intersil will sei­ nen Rivalen Elantec übernehmen. Wie beide Unternehmen am Sonntagabend (Ortszeit) 
in New York mitteilten, be­ trägt der ausgehandelte Kaufipreis 1,4 Mrd. Dollar. Es ist weltweit der bisher grösste High-Tech-Deal in diesem Jahr. Allerdings müssen erst noch die Kartellbehörden zustimmen. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 11. März 2002 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 51.40 Rücknahmepreis: € 50.31 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 50.50 Rücknahmepreis: € 49.47 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssflrst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz FORTUNA iSnrflal Investment AC Vaduz Inventarwert vom 8. März 2002 FORTUNA Europe Balanced Fund Euro EUR 103.99* FORTUNA Europe Balanced Fund Schweizer Franken CHF 94.01* FORTUNA Short Tertn Bond Fund Schweizer Franken CHF 506.71* *+Ausg«bekomm!sslon _o axmJiilitfnc 
ZFS: 387 Millionen Dollar Verlust Zurich-Finanzkonzern verpasst normalisiertes Gewinnziel deutlich ZÜRICH: Der Finanzkonzern Zürich Financial Services (ZFS) zeigt für letztes Jahr einen Verlust von 387 Millionen Dollar. Der so genannte normalisierte Gewinn liegt mit 348 Millionen Dollar deutlich tiefer als noch Ende 2001 erwartet. Die Divi­ dende soll um mehr als die Hälfte gekürzt werden. Der Finanz- und Versicherungskon­ zern ZFS fuhrt den Verlustausweis und den schlechter als erwartet ausgefalle­ nen normalisierten Gewinn in einer Mitteilung vom Montag vor allem dar­ auf zurück, dass die Terroranschläge vom vergangenen 11. September in den USA das versicherungstechnische Ergebnis um 706 Millionen Dollar nach Steuern verschlechtert hätten. Der gemäss dem Rechnungslegungs­ standard IAS ausgewiesene Verlust lag an der unteren Grenze der noch am vergangenen 21. Dezember veröffent­ lichten Konzernerwartungen von mir nus 200 bis minus 400 Millionen Dollar. . Die Prognose für den von den ZFS 
Der Zurich-Kurs gab gegenüber dem vergangenen Freitagabend zeitweise um 5,6 Prozent auf355 Franken nach. Später verminderte sich der Verlust etwas. 
ausgewiesenen normalisierten Gewinn wurde klar verpasst. Er betrug 348 Millionen statt der angekündigten 700 "bis 900 Millionen Dollar. Vor'den Ter­ roranschlägen war der Konzern, wie berichtet, noch von 1,8 bis 2,0 Milliar­ den Dollar ausgegangen. Das IAS-Resultat und der normali­ sierte Gewinn seien zusätzlich beein- flusst durch eine höhere Schadenbelas­ tung und verstärkte Reserven für Sonderrisiken wie zum Beispiel Asbest, heisst es in der jüngsten Mitteilung. Hinzu gekommen seien Verluste aus nicht weiter geführten Geschäftsberei­ chen. Ausserdem seien die Resultate in den Bereichen Lebensversicherungen und Vermögensverwaltung durch die Entwicklungen an den Finanzmärkten beeinträchtigt worden. Dies habe auch zu geringeren realisierten Kapitalge­ winnen und zu Wertberichtigungen auf Finanzanlagen im Betrag von 838 . Millionen Doliar vor Steuern geführt. • Das Prämienvolumen des Konzerns stieg im Vergleich' zum Jahr 2000 in Lokalwährungen um 13 Prozent auf 56 Milliarden Dollar.
	        

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