Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

I I Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Donnerstag, 10. Januar 2002 
27 Wiederaufnahme von Theresia Walsers «King Kongs Töchter» im TaKino Gleich viermal zeigte Reinhard Walser eine glückliche Hand: Er rief die Amateur-Theatergruppe «Karussell» ins Leben, er wählte als erstes Stück «King Kongs Töchter» von Theresia Walser, dafür konnte er als Regisseurin Brigitte Walk gewinnen und er fand eine engagierte Truppe von Schauspieler/-innen. Gcrolf Hause r So war es kaum verwunderlich, dass die bewundernswerte Leistung aller bei den Vorstellungen im November im TaKino Erfolg und viel Lob ein­ heimste. Sollten Sic tatsächlich das Stück noch nicht gesehen haben, gibt es jetzt noch einmal drei Möglichkei­ ten: Donnerstag 10., 
Samstag 12. 
und Mittwoch 16. 
Januar, jeweils 20 
Uhr im TaKino in Schaan. Das Stück King Kongs Töchter sind drei Pflege­ rinnen in einem Abenheim mit eigen­ willigen Vorstellungen von ihrem Be­ ruf. Sie, täglich konfrontiert mit dem Unabwendbaren, dem Tod und dem, was ihm vorangehen kann: die Eigen­ heit des Alters, Demenz, körperlicher Verfall, inszenieren den Tod ihrer Schützlinge als Szenen grosser Stars. Damit retten sie sich in Träume von ei­ nem besseren Leben und sagen sich, dass, was zu Ende gehen muss, glanz-Unser 
Szenenfoto aus «King Kongs Töchtern zeigt zwei der Altenpßegcrinnen, ge­ spielt von Elke Schwald (liegend) und Susanna Ackermann-Walser. voll und inszeniert zu Ende gehen kann, ist der Tod doch ein Termin, den man als Stcrbebegleiter festlegen kann. Und so zeigen sie sich als «Ste­ wardessen auf det letzten Reise» - eine bittere Komödie mit witzigen Dialogen und pointierten Sätzen, ein amüsantes und tödliches Stück zum Weinen und Lachen, das die Lebensfreude der Men­ schen beleuchtet, das kleine Glück der alten Menschen, ein Stück, das ein Ab­ bild der Wirklichkeit und unserer Ge­ sellschaft zeigt. 
Wissen um reales Leben Nach der Premiere im vergangenen November hatten wir geschrieben, dass die Amateur-Theatergruppe «Ka­ russell» sich hoch hinaufgewagt hatte, «weil sie als erste Produktion ein bri­ santes Thema gewählt hatte, denn der Tod ist ebenso ein Tabuthema wie die Tendenz unserer Gesellschaft, alles, was stört, also auch alte Menschen, abzuschieben. Das ehrt die Karussell- Beteiligten, sich nicht mit einer Boule­ vard-Komödie des Beifalls zu sichern.» 
Zu Recht, so schrieben wir, erhielten sie den grossen Beifall mit «King Kon­ gs Töchter», denn «sie sind meilenweit entfernt vom Laientheater.» Sie, das sind Elke Schwald, Margret Knecht, Susanna Ackermann-Walser, Brigitte Beck, Elfie Errath, Christa Tauern, Hanno Dreher, Gottfried Lercher, An­ dreas Oesch und Wolfgang Schatz­ mann, also jene Amateurschauspie- ler/-innen, durch die, so Regisseurin Brigitte Walk, viel Wirklichkeit und Wissen um reales Leben in das Stück hineinkommt. Theater für die Region Ausgehend von der Idee, die Tradition des Amateurtheaterspiels, die in Liech­ tenstein bis in die 60er-Jahre bestand, weiterzuführen, entstand die grenz­ überschreitende Theater-Arbeit aus der Region für die Region, d.h. die Beteilig­ ten des «Karussell» stammen aus Liech­ tenstein, Österreich und der Schweiz. Neu ist auch die Zusammenarbeit mit dem professionellen Theater; sei es Re­ gie, Marketing oder Bühnenbild und Ausstattung. Liechtenstein zeigt eine fast komplette Kontinuität in der Thea­ terarbeit: vom Kinder- und Jugendthea­ ter des TaK über das Schülcrthcater bis hin zum professionellen Erwachse- nentheater des TaK. Die Theatefgruppc «Karussell» schliesst die Lücke zwischen Schule und Profitheater. «King Kongs Töchter»; 10., 12. und 16. Januar, jeweils 20 Uhr im TaKino in Schaan. Vorverkauf beim TaK, Tele­ fon 237 59 69. Musikalische Vielfalt - Teil zwei der Präsentation der LBO-Musik-Marathon Teilnehmer Der zweite Teil der Vorstellung der Wettbewerbsteilnehmer des «LBO- Musik-Marathon» stellt erneut die Vielfältigkeit des Programms vom kommenden Samstag unter Beweis. Ab 19 Uhr werden im Vaduzer Saal der Funk von «The Hilarious», die A- Cappella-Klänge von «Le Donne» so­ wie die von Grund auf verschiedenen Rock-Interpretationen von «The Barstool Prophets» und «T-Bone» zu hören sein. Fünf Stimmen und (fast) keine Instru­ mente sind das Markenzeichen der A- Cappclla-Gruppe «Le Donne». Wenn­ gleich der Name zu deutsch «die Frau­ en» bedeutet, besteht die Gruppe sie­ ben Jahre nach ihrer Gründung aus drei Frauen und zwei Herren, die für den musikalischen Tiefgang sorgen. Ihr Repertoir ist klein, aber fein. Es enthält Songs aus den Sparten Jazz, Pop und Gospel, aber auch explizite A- Cappella-Songs wie das weltbekannte «Only You». Gesungen wird vor allem in Englisch, Italienisch und Deutsch sind der Gruppe aber auch keine Fremdsprachen. Hinter den Grossen der A-Cappella-Szene hat sich dieses En­ semble auf keinen Fall zu verstecken. The Hilarious Das als Adjektiv gebrauchte «hila­ rious» (ausgelassen) ist bezeichnend für diese werdenbergisch-liechtenstei- nische Band, welche - obwohl erst seit REKLAME 
The Hilarious: Elf Mitglieder, darunter satte fünf Bläser sorgen, getragen von einer unglaublichen Soulstimme, für eine Mischung aus Tradition und Kreativität, explosiv und einzigartig in ihrer Form! ORIGINALE althof KUNST 
RAHMEN RÖSSLEPARK 2, FELDKIRCH 
ungefähr zwei Jahren bestehend - schon einige Leute mit ihren Auftritten begeistern konnte und sicherlich auch kommenden Samstag im Vaduzer Saal für eine Bombenstimmung sorgen wird. Inspiriert durch die Blues Brothers, Herbie Hancock, Janis Joplin, B.B. King oder gar Tower of Power, hat «The Hilarious Blues- and Funkband» einen Sound entwickelt, der grundsätzlich den Klassikern der ger nannten , Musikgrössen , entspricht. Durch die eigenen Arrangements flies- sen jedoch verschiedene Klangfarben in die einzelnen Titel ein, so dass der dadurch entstehende Sound satt Und unverkennbar wird. Elf Mitglieder, darunter satte fünf Bläser, sorgen, ge­ tragen von einer unglaublichen Soul-, stimme, für eine Mischung aus Traditi­on 
und Kreativität, explosiv und ein­ zigartig in ihrer Form! The Barstool Prophets Seit mittlerweilen zwei Jahren miisi- zieren drei junge Liechtensteiner unter dem Namen «The Barstool Prophets». Von Beginn weg setzte die Rockband auf eigene Songs. Zwar haben sich die Propheten von ihren musikalischen Vorbildern wie Pearl Jam, New Model Army oder den Foo Fighters inspirie­ ren lassen und nehmen bei Auftritten auch bekannte Songs in; ihr Repertoir auf, doch sie legen immensen Wert darauf, dass alle ihre Songs eigenhän­ dig geschrieben und getextet wurden. Sowohl unplugged als auch in der vollen Roekmontur vermochten «The Barstool Prophets» in letzter Zeit an diversen Konzerten der Region für den 
'richtigen Sound zu sorgen, was nicht verwundert, wenn man weiss, dass die Vorstationen der Musiker Slamdunk, Cattle Grid und Egonn' Six heissen. T-Bone Die fünf Aitrocker von T-Bone sind vom Rockvirus befallen! Wer daran zweifelt, hat diese Band hoch nie live erlebt. Sie sind eine erklärte Live- Band, und so gestalten sich dann auch ihre Auftritte: mal wie wilde Büffel über die Bühne bretternd, dann wieder ruhig, sanft und anmutig, jedoch nur um wenig später wieder pumpende Grooves und massive Bassiäufe in das Publikum zu schmettern. Möglichst viele Alben unters hungrige Publikum zu bringen und weiterhin die Bretter der Bühnen zu erobern ist T-Bone's unmissverständliches Anliegen. 
Wiedereröffnung im fabriggli BUCHS: Vorhang auf! heisst es am Samstag, den 2. Januar: Das umge­ baute Werdenberger Kleintheater fa­ briggli in Buchs präsentiert sich in neuem Gewand. Vorbei ist die fabrigg- lilose Zeit. Ein Aufatmen geht durch die Region. Nach dem halbjährigen Gastspiel von Handwerkskünstlerin­ nen und -künstlern, überwiegend be­ kannte Grössen aus der Region, freut sich das fabriggli-Team, den «ordentli­ chen» Theaterbetrieb wieder aufneh­ men zu können. In" neuen und erneu­ erten Räumen. Und freuen können sich auch Publikum und Künstler/-in- nenl Kinder dürfen die ersten Gäste nach dem Umbau sein. Um 14 Uhr er­ zählen die Schauspielerin Eveline Ra­ tering und der Musiker Markus Gsell («Der fliegende Teppich») die fröhliche Geschichte von der liebenswerten al­ ten Lisette und ihren Tieren, nach dem Bilderbuch «Der Geburtstag» von Hans Fischer. Das Programm richtet sich an Kinder ab fünf Jahren. Von 15 bis 17 Uhr besteht Gelegenheit, das umge­ baute fabriggli zu besichtigen. Das Beizli ist geöffnet. Der offizielle Wie­ dereröffnungsakt folgt um 19 Uhr. Um 20.30 Uhr erstürmt die Comedy Show­ band Les trois Suisses die Bühne. Anschliessend ist Bar- und Beizli- betrieb bis 3 Uhr, mit Pius Bamert am Klavier. Ein Nachtrag: Das Abendpro­ gramm um 19 und 20.30 Uhr ist be­ reits vollständig ausgebucht. (Eing.) Musik zum neuen Jahr Musik macht manches wieder gut! - So treten wir mit Musik aus dem Schatten des vergangenen ins neue Jahr, mit der traditionellen Neujahrs­ musik der Kirchenkonzerte Bad Ragaz (am Sonntag, den 13. Januar um 17, Uhr in der katholischen Kirche Bad" Ragaz). Wie schon seit einigen Jahren ist wiederum das Glamer Musikkolle­ gium zu Gast, das unter seinem Grün­ der, Leiter und ersten Primgeiger Dr. Rudolf Aschmann auf eine ausseror­ dentlich vielseitige Tätigkeit zurück­ blicken darf und trotzdem nie mit kühler Routine, sondern immer wieder neu mit Hingabe konzertiert, schon sehr oft bei uns mit internationalen Solisten zu hören war. Diesmal kom­ men einheimische Solisten zum Zuge. Der junge Trompeter Immanuel Rich­ ter aus Gossau/SG, Konzertdiplom mit Auszeichnung in Zürich, mit achtzehn Jahren bereits Meisterkurse, mehrmals preisgekrönt. Jürg Kesselring aus Bad Ragaz, Chefarzt an der Klinik Valens und Professor für Neurologie, passio­ nierter Cellist, letztes Jahr als Solist mit dem Zürcher Kammerorchester unter Howard Griffiths in der Tonhalle Zürich. Auf dem Programm stehen Klassiker strahlender Trompetenmu­ sik: ein Konzert von Tomaso Albinoni und eines von Georg Philipp Tele-r mann. Liebliche, liebenswürdig-be­ schwingte Streichermusik spdann im Concerto grosso op. 6/8 von G. F. Händel; darauf elegische Melodien des norwegischen Nationalkomponisten schlechthin, Edvard Grieg. Schliesslich Max Bruch, vor hundert Jahren einer der angesehensten Komponisten, Pro­ fessor an der Berliner Akademie der Künste, Romantiker mit stilistischer Ausrichtung an Brahms. Von ihm ein Werk für Cello solo mit Orchester von verinnerlichter, ergreifender Melodik, genannt «Kol Nidrei» (d. h.: «alle Gelübde»), ein Gebet am Vorabend des jüdischen; Versöhnungstages, in wel­ chem Gott gebeten wird, alle im ver­ gangenen Jahr aus Irrtum übernom­ menen Gelübde als nichtig zu betrach­ ten. Eine Hoffnung für uns persönlich und die Welt im neuen Jahr? REKLAME WWW. 
helpmail Aktion des Vereins Netzwerk, Triesen Gefördert von der LLB, Vaduz
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.