Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Montag, 11. März 2002 
.1 1 Matia Bazar gewinnen in San Remo SAN REMO: Die Popgruppe Matia Ba­ zar hat die 52. Ausgabe des italieni­ schen Liederfestivals von San Remo gewonnen. Mit dem Lied «Messaggio d'amore» (Liebesbotschaft) setzten sich Matia Bazar in der Nacht zum Sonntag gegen 19 weitere Bewerber durch. San Remo ist das bekannteste Festi­ val der italienischen Popmusik. Es diente auch Stars wie Adriano Cejen- tano, Alice und Eros Ramazzotti als Sprungbrett für eine internationale Karriere. Zwischen Komik und Verzweiflung ST. GALLEN: Im Studio des Theaters St. Gallen ist am Freitagabend «Erwin und Philomene» von Hansjörg Schneider uraufgeführt worend. Das Stück pen­ delt zwischen handfester Komik und Verzweiflung. Zwei Frauen tanzen, jede für sich, vor knapp beleuchtetem Hin­ tergrund, mit nicht mehr ganz sicheren Schritten und eckigen Bewegungen. Ein unerträglich blöder Song suggeriert, al­ le Lebewesen wollten nur das eine - Sex. Dann erst blendet das Licht auf, fallt auf einen gedeckten Tisch, den Philomene, die eine der beiden ange­ jahrten Frauen, fiir Erwin bereitet hat. Der Mann hat sich auf eine von ihr auf­ gegebene Kontakanzeige gemeldet - =• als erfolgreicher Unternehmer mit Villa, Liebhaber klassischer Musik, Reiter. Mit Anna, ihrer Freundin vom dritten Stock, probt Philomene eine Vielzahl von Begrüssungsvarianten, bald pa­ thetisch, bald kitschig, bald direkt, bald verschämt. Bis Erwin wirklich eintrifft, in elegantem Anzug, sorgfäl­ tig gekämmt, glattrasiert. Alles nur Mache. Erwin ist obdach­ los, Alkoholiker, hat den Anzug nur ausgeliehen. Philomenes «leitende Stellung» erweist sich als die einer «re­ lativ 
billigen Schreibkraft», und vom Reiten versteht sie so wenig wie vom Segeln. Die nächsten Aufführungen finden am 12., 13., 15., 19. und 20. März so­ wie am 3., 6., 10., 12. und 13. April statt. 
«Sie schweigt -4hre Bilder reden» Kleine Kostbarkeiten von Rita Fehr im Foyer des Theaters am Kirchplatz «Immer wieder verwandelt sieh das TaK-Foyer in eine Kunstga­ lerie», heisst es in der TaK-Zei- tung. Diesmal sind unter dem Ti­ tel «Leihgaben» bis zum 31. März Arbeiten der Liechtensteiner Künstlerin Rita Fehr zu sehen. Gerolf Hause r Die Ausstellung ist mehreren Leihge­ bern zu verdanken: Kleinfprmatige Bilder, die an expressionistische Skiz­ zen von Kirchner erinnern, neben Märchenillustrationen und grossfor- matigen Aquarellen, die viel von Rita Fehrs Witz und Sarkasmus offenbaren. Etwas vom Schönsten 1983 zeigte Rita Fehr in der Tangen­ te in Eschen in einer ersten Einzelaus­ stellung Arbeiten. Damals schrieb Jens Dittmar, Mitbegründer der Tangente: «Die Bilder waren bis auf wenige Aus­ nahmen sofort verkauft, ein Erfolg, der der Künstlerin wohl selbst unheimlich war. Jedenfalls hat sie sich in der Fol­ ge mit Ausstellungen sehr zurückge­ halten, hat erfolgsversprechende Tech­ niken verworfen und neue ausprobiert, ohne die alten ganz auszuloten. Und trotzdem: So unterschiedlich die Bilder waren, die man selten gehug zu Ge­ sicht bekam, sie waren immer unver­ wechselbar und von ganz eigenartiger Qualität. Wenn Rita Fehr wollte, könn­ te sie auch über die Grenzen hinaus ei­ ne vielbeachtete Künstlerin sein. Aber der ganze «Kunstkuche'n» (so Rita Fehr) ist ihr zutiefst suspekt.» Zehn Jähre später, 1993, folgte eine weitere Aus­ stellung in der Tangente, zu der Karin Jenny schrieb: «Die Bilder von Rita Fehr sind etwas vom Schönsten, was seit langem "auf dem Markt der Eitel­ keiten zu sehen ist . . . Die Bilderreihe stellt einen langwierigen Entwick- lungs- und Malprozess dar. Keine leicht hingeworfenen Pinselstriche, nichts, was einfach auf die Schnelle gemalt werden könnte. Mit diesen kleinen Kostbarkeiten schenkt die Künstlerin den Menschen, die daran interessiert sind, etwas von sich selbst. Da gibt es nichts zu interpretieren und zu deuten.» Wem gehören Bilder? «ich beginne mit dem Abschied», sagte Robert Allgäuer in seiner Eröff­ nungsrede im TaK. «1993 hat sich Rita Fehr wie folgt verabschiedet»: «Für ei­ ne Einladung die passenden Worte zu Finden ist ganz einfach: Es gibt kaum 
Der«Liechtenstein Almanach 1987»zeigte Märchenillustrationen in Tusche und Aquarell von Rita Fehr: 'Hansel und Gre- tel oder was wir sonst noch täglich, lesen». etwas, über das nicht schon geschrie­ ben worden wäre. Fragen Sie mich, was ich früher maite? Die pure Ver­ zweiflung. Was ich nicht wollte? Küss­ chen, Küsschen. Was mir blieb? Ein Ruf, hartnäckiger als ich es je für mög­ lich gehalten hätte. Und. Nicht zuletzt, die Zuneigung der Tangente. Genau 10 Jahre ist das nun her. Zeit, dieses Kapi­ tel zu beschliessen, und ein Neues zu beginnen. Die Bilder, die ich zu diesem Anlass zeige, sind meine Letzten, und 
das Kostbarste, das ich zu bieten habe. Mein Dank geht an den Käufer, und überaus herzlich, an die Tangente. Rita Fehr.» Nun gilt es den Leihgebern zu danken, die diese Ausstellung im TaK ermöglichten. «Leihgaben», sagte Robert Allgäuer, «Gaben auf Zeit, das Leben ist eine Leihgabe, Rita Fehr als Leihgabe? Ritas Gabe eine Gabe auf Zeit? Wem gehören Bilder? Dem Besit­ zer? Dem Eigentümer? Die Rechtskun­ dige)™ unterscheiden. Wem gehören 
meine inneren Bilder, die ich mir von mir, von der Welt und von den ande­ ren mache? . . . Rita Fehr ist nicht stumm, ist nicht verstummt, aber sie schweigt, ihre Bilder reden, ihre Bilder bleiben. 
Rita Fehr ist allein,"aber ihre Bilder, die ungeborenen wie die gebo­ renen (alle geborenen Bilder sind ver­ kauft, verschenkt oder vernichtet) kann ihr niemand entreissen, weder mit Güte noch mit Geld, sie gehören gleichwohl ihr, gehören zu ihr.» CP . 
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