Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
UMLAND Montag, 11. März 
2002 ' • 3 Das Volk sagte klar Nein zum Verpflichtungskredit von jährlich 250 000 Franken für die Jahre 2002 bis 2004 Die Würfel sind gefallen. Das Volk hat am vergangenen Wo­ chenende den Verpflichtungs­ kredit für das Little Big One mit 65,8 Prozent Nein-Stimmen überraschend klar abgelehnt. Nur etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung sprach sich für den Verpflichtungskredit aus. Die Wahlbeteiligung lag bei. gut 65 Prozent. Doris Meie r Entgegen dem knappen aber positiven Landtagsentscheid vom November letzten Jahres, hat das Volk am letzten Wochenende klar Nein zum Verpflich- tungskredit 
gesagt. In allen Gemein­ den des Landes fand diese Vorlage ei­ ne breite Ablehnung. Grösste Ablehnung in Triesenberg Triesenberg erteilte dem Verpflich- tungskredit mit 72,5 Prozent Nein- Stimmen die deutlichste Absage, ge­ folgt von Ruggell und Schellenberg mit knappen 72 Prozent. Dem Festival am freundlichsten gesinnt war die Standortgemeinde Vaduz. Aber auch dort warfen nur knapp über 40 Pro­ zent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ein Ja in die Urne. Auch in Schaan stieg die Zahl der Befürwor­ ter nur auf etwa 40 Prozent. Blick auf das LBO 2002 Michael Gattenhof, Präsident der 
Festivalstiftung liisst deswegen den Kopf nicht hängen. In einem Interview mit dem Volksblatt betonte er, dass er der Abstimmung realistisch entgegen gesehen habe: «Das Abstimmungser­ gebnis ändert nicht sehr viel an der Tatsache, dass wir uns nach dem er­ folgreichen Verlauf der Sammelaktion Pro LBO 2002 voll auf das kommende Festival konzentrieren und uns mit Der Verpflichtungskredit fllr das Festival 'The Little Big One» wurde vom Liech­ tensteiner Stimmvolk deutlich abgelehnt. 
sehr viel Optimismus und Freude in die Arbeit stürzen.» Ob Musikbegeis­ terte auch nach dem Little Big One 2002 auf eme vielleicht etwas kleinere und kostengünstigere Variante des Festivals hoffen können, konnte Mi­ chael Gattenhof jetzt noch nicht sagen. Subventionspolitik überdenken Für Angelika Moosleithner, Initian- tin des Referendums, war das eindeu­ tige Abstimmungsergebnis eine Über­ raschung. Angesichts der namhaften Personen, die in den letzten Tagen Pa­ nik gemacht hätten, habe sie nicht ge­ dacht, dass das Ergebnis noch so klar ausfalle, betonte sie gegenüber dem Volksblatt. Laut Angelika Moosleith­ ner ist die Regierung jetzt dazu ange­ halten, ihre Subventionspolitik zu überdenken. Diese Ansicht teilt Kul­ turminister Alois Ospelt nur teilweise: «Das Abstimmungsresultat lässt er­ kennen, dass eine Unterstützung von 25 Prozent des Budgets bei kulturellen Grossanlässen, wie es das Festival «The Little Big One» darstellt, vom Stimmvolk nicht als angemessen an­ gesehen wird.» Dieser Entscheid müsse jetzt aber nicht als Anlass genommen werden, die gesamte Förderungspoli­ tik in den Bereichen Kultur und Sport über den Haufen zu werfen. Trotzdem dürfte es für Einzelanlässe künftig 
Kulturminister Alois Ospelt: »Dieses Abstimmungsergebnis muss nicht generell zum Anlass genommen werden, um die gesamte Förderungspolitik für Sport und Kultur über den Haufen zu werfen.» Im Hintergrund Regierungschef-Stellvertre­ terin Rita Kieber-Beck. (Bilder: Paul Trümmer) 
Betrübte Stimmung herrschte gestern im »Beat» in Vaduz. Dort hatten sich zahl­ reiche Little-Big-One-Fans eingefunden, um auf einer Grossleinwand die Ab­ stimmungsergebnisse mitzuverfolgen. Kleines Trostpflaster: Die 10. Ausgabe des ' Festivals wird dank privaten Spendern im Juni noch über die Bühne gehen. schwieriger werden, staatliche Förder- gelder zu bekommen. Kein neuer Antrag möglich Fürdas Little Big One ist jetzt allge­ mein die Chance auf Subvention ver­ spielt. Laut Alois Ospelt ging es bei der 
Abstimmung ja nicht 
um die Höhe des Geldbetrages, sondern vor allem üni den Aspekt der Wirtschaftlichkeit 
des Festivals. So stellte der Kulturmi­ nister klar, dass nach diesem Volks­ entscheid die-Regierung nicht mehr in der Lage sei, der Festivalstiftung ir­ gendwelche finanziellen Mittel zu­ kommen zu lassen. Dies obwohl die Regierung weiterhin der'Ansicht ist, dass das Little Big One, so wie es jetzt war, ohne staatliche Hilfe nicht durchführbar ist. Angelika Moosleithner, Initiantin des Referendums: *Subventionen sollten aus­ gewogener verteilt werden». Abstimmungs-Ergebnisse Verkehrsinitiative Ja: 45,5 % Nein: 54,5 % 
Little Big One Ja: 34,^%—Nein: 65,8 % Gemeinden Vaduz 
40,5 59' 
. 41,7 
58,3 > Balzers 
32,7 67,3 45,1 -54,9 Planken 
29,8 70,2 42,9 
57,1 Schaan 
40,0 60,0 47,9 
52, 
1 • Triesen 
37,6 62,4 46,8 
53,2 Triesenberg 
27,5 72,5 41,1 
58,9 Eschen 
30,3 69,7 49,8 
, 50,2 Gamprin 
38,1 61,9 33, 
1 . . 66,9 Mauren 
28,8 71,2 48,2 
51,8 Ruggell 
28,3 71,7 49,8 50,2 Schellenberg 
28,3 .711,7 
 : 44,4 55,6
	        

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