Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

pp/Joumal AZ Fl-9494-Schaan 
Montag 11. März 2002 Fr. 1.20 Redaktion und Verlag: ' Fcldkirchcr Strasse 5, Fl-9494 Schaan Tclcfbh +423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mail Redaktion:  rcdaktion@vplksblatt.il Fax Inserate +423 237 51 66 Mall Inserate:  inscrate@volksblatt.ll Internet:   http://wvirw.volk5bbrt.il Amtliches Publikationsorgan ? 1.24. Jahrgang, Nr.57 
VERBUIIDI SÜD OSTSCHWEIZ MONTAG • Macht mit, es wird irrsinnig» BALZERS: Alle Musical- begeisterten waren gestern Abend in den Balzner Ge- meindesaal eingeladen, um die Leitung des Musicals «Jesus Christ Superstar» kennen zu lernen, Nähefes über das Stück zu erfahren und sich bei Interesse an ei­ ner Mitwirkung in die auf­ liegenden Listen einzutra­ gen. Seite 2 Schlagerabend der Spitzenklasse TRIESENBERG: Am Sams­ tag lud die Entenanstalt Triesenberg zur «Parade des volkstümlichen Schlagers» im Ski- und Naherholungs­ gebiet Malbun ein. Interna­ tionale Grössen wie Steirer- bluat, Chantal und Renate und Gitti waren auf der Bühne und luden alle Volksmusikliebhaber/-inrien zum Singen, Tanzen 
und Lachen ein. Seite 7 Frühblüher mel­ den sich zurück UMWELT: Endlich ist es so­ weit! Obwohl der astrono­ mische Frühling erst in zwei Wochen beginnt, erlauben die milden 
Temperaturen im Rheintal den Frühblühern, ihre Köpfe aus der bereits aufgetauten Erde zu strecken. Seite 12 [Vlageres 1:1 FUSSBALL: Wie schon in der Qualifikationsrunde, trennten sich die beiden NLB-Aufsteiger Vaduz und Concordia Basel im Rhein­ parkstadion 1:1, nur ging diesmal der FCV durch Da­ niele Polverino in Führung (51.). Zwei Minuten später fiel aber bereits der Aus­ gleich. Seite 13 
\ Zweimal Nein Verkehrsinitiative: 54,5 Prozent Nein - Little Big One-Kredit: 65,8 Prozent Nein Das Stimmvolk hat am Wochenende sowohl die Verkehrsinitiative (54,5 Prozent Nein) wie auch den Landesbeitrag fiir das Musikfestival «The Little Big One» (65,8 Prozent Nein) verworfen. Martin Frommel t Bei einer vergleichsweise schwachen Stimmbeteiligung von 64,6 Prozent - 10 768 Per­ sonen sind an die Urnen ge­ gangen - brachte die Abstim­ mung über die von einem über­ parteilichen Komitee lancierte Verfassungsinitiative das er­ wartet knappe Ergebnis. Das • Nein zum Kredit von 750 000 Franken fiir die nächsten drei Jahre für das Little Big One kam nicht unerwartet, sehr wohl jedoch die Deutlichkeit der Ablehnung. Zwei-Drittel-Ablehnung Der LBO-Finanzbeschluss ge­ gen staatliche Zuwendungen von jeweils 250 000 Franken für die nächsten drei Jahre wurde in allen Gemeinden ab­ gelehnt, am deutlichsten in Triesenberg mit 72,5 Prozent. Dass die geringste Ablehnung (59,5 Prozent) in der Standort­ gemeinde Vaduz verzeichnet wurde, ist für die organisieren­ de Festival-Stiftung alles ande­ re als ein Trost. Das Argument des Referen­ dumskomitees um Initiantin Angelika Moosleithner-Batli- ner, wonach der Landesbeitrag 
Nein zum Little Big One-Kredit und Nein zur Verkehrsinitiative. (Bildcomposing: Paul Trümmer) zu hoch sei, hat offensichtlich gestochen. Kulturminister Alois Ospelt nahm das deutliche Ver­ dikt mit Enttäuschung zur Kenntnis: «Offensichtlich wird das Little Big One vom Volk nicht als jener Imageträger ge­ sehen, den die Regierung dem Festival in ihrem Antrag gese­ hen hat.» Von einer Niederlage für die Kultur wollte Ospelt nicht sprechen, allerdings sei «ein Teil des kulturellen Spek­ trums geschwächt worden.» Verkehrsinitiative: Nein Auch die Verkehrsinitiative wurde in allen Gemeinden ver­ worfen, am deutlichsten in 
Gamprin (66,9 Prozent-Nein). Am knappsten fiel das Resultat mit jeweils 50,2 Prozent Nein in Eschen und Ruggell aus. Da­ mit bleibt der Verfassungsarti­ kel 20 betreffend den Verkehr unverändert. Das Stimmvolk hat sich somit gegen weitere Hürden bei. der Lösung des Ver­ kehrsproblems entschieden. Verkehrsministerin Rita Kie- ber-Beck zeigte sieh über das Abstimmungsergebnis insofern erleichtert, als ihr Ressort nun die Arbeiten für ein griffiges Gesamtverkehrskonzept ohne Einschränkungen weiterverfol­ gen kann. «Mit dieserti Nein bleiben die Chancen für effizi­ente 
.verkehrspolitische Mass-' nahmen offen, es gibt keine Verhinderungspolitik», so die Verkehrsministerin. Gemeindeabstimmungen In Mauren wurde mit über­ wältigendem Mehr grünes Licht für das neue Mehrzweckgebäu­ de gegeben. Ebenfalls klar ha­ ben Triesen und Triesenberg dem Bodentausch zugestimmt. Ungewöhnliches Ergebnis bei den Einbürgerungsgeschäften in Vaduz: Ein Gesuch wurde bei Stimmengleichheit (!) abge­ lehnt, die Mutter des Ge- suchstellers wurde dagegen eingebürgert. Seiten 3 und 5 «Pfarrerstreit» eskaliert Triesenberger Kaplan reichte am Freitag die Kündigung ein 
KOMMENTAR i Nach den beiden Volksent­ scheiden heisst es nun zu analysieren und Lehren zu ziehen. Das klare Vblfesnein 
zum Little Big One-Kredit ist ein herber Dämpfer für Privat­ initiativen. Es ist auch eine Absage an eine Kulturpoli­ tik, die Schwerpunkte setzen will. Das gute alte Giesskan- nenprinzip lässt grüssen. Es ist vor allem aber auch ein Fingerzeig der Bürgerinnen und Bürger, dass ein Festi­ val dieser Dimension nicht als grössenverträglich er­ achtet wird. ' Jedenfalls nicht, wenn es nicht be­ triebswirtschaftliche Kriteri­ en 
erfillt. Lieber klein und fein, 
SQZusagen inskünftig eben mehr Little als Big. Nein heisst Ja Das Nein zur Verkehrs­ initiative ist zum einen ein Nein zu weiteren Hürden in der Verkehrspolitik. Dieses Nein heisst aber auch Ja. Mit dem gestrigen Entscheid hat das Volk nämlich Regierung und Landtag demokratisch legiti­ miert, Vorschläge zur Lö­ sung der zunehmenden Ver­ kehrsmisere zu erarbeiten. Das Volk will dann entschei­ den, wenn Vorschläge auf dem Tisch liegen. Dann ist der richtige Zeitpunkt darü­ ber zu befinden, ob die je­ weilige Lösung einer auf Dauer tragbaren Mobilität und dem ökologischen Gleichgewicht zu entspre­ chen vermag. Martin Frommelt Sie haben sich schon vorher nicht gut verstanden - jetzt kam es zum Eklat: Die Mei­ nungsverschiedenheiten zwi­ schen dem Triesenberger Pfarrer Max Butz und dem Kaplan. Franz Brei gipfelt in der Kündigung deis letzteren. Rebecca Maroq q «Nach einem Gespräch mit Pfarrer Butz und Vorsteher Hu-, bert Sele, das die Meinungsver­ schiedenheiten zwischen dem Pfarrer und mir betraf, war die Rede von einem Neubeginn, ^ der aber nie eintrat», erklärte Kaplan Franz Brei gestern ge­ genüber dem Volksblatt. «Ich whabe die Konsequenzen gezo­ gen und am vergangenen Frei­ tag meine Kündigung beim Ge­ meinderat eingereicht.. . Dass die beiden Göttesmän- ner keine guten Freunde sind, ist nichts Neues. Kaplan Franz • Brei hat sich schon wiederholt darüber beschwert, dass seine Pläne, die Jugendlichen der Ge­meinde 
in die Kirche einzubrin­ gen, von Pfarrer Max Butz ka­ tegorisch abgelehnt würden. «Ich kann einfach nichts ma­ chen», sagte er gestern gegenü­ ber dem Volksblatt. Pfarrer Butz ist anderer Meinung: «Ich habe Kaplan Franz Brei zum Beispiel bei den Sternsingern freie Hand gelassen. Was mich stört, ist, dass er .alles organi­ siert und plant und mich erst hinterher um mein Einver­ ständnis bittet», erklärte der Pfarrer. «Es gibt einfach kirchlich-li­ turgische .Dinge, die der Pfarrer einer Gemeinde entscheiden muss. Natürlich muss mich der Kaplan nicht jedes Mal fragen, wenn er mit einigen Jugendli­ chen zusammensitzen möchte, aber es kann einfach nicht zwei Pfarrer in einer Gemeinde, ge­ ben.» Gekündigt oder nicht? Als letztes Mittel ergriff nun Kaplan Franz Brei , die Kündi­ gung, die er gegenüber dem Gemeinderat aussprach, wo sie 
derzeit pendent ist. «Ich werde meine Kündigung nicht zurückziehen, solange sich nichts ändert», erklärte er. «Ich wäre aber zu einem weiteren Gespräch bereit, wenn dies im offenen Rahmen zusammen mit der Öffentlichkeit gesche­ hen würde», sagte Kaplan Franz Brei. Pfarrer Max Butz hinge­ gen erklärte, dass demnächst ein Gespräch zwischen ihm und Erzbischof Wolfgang Haas stattfinden werde. Über das weitere Vorgehen sei noch nichts entschieden. Was die Rechtsgültigkeit Kündigung angeht, gehen die Meinungen von Pfarrer und Kaplan ebenfalls auseinander: «Kaplan Franz Brei hat seine Kündigung gegenüber dem Gemeinderat ausgesprochen. Priester sind aber vom Bischof beauftragt, und beim Erzbistum ist bis jetzt noch keine. Kündi­ gung eingetroffen. Es handelt sich also hierbei um eine ein­ seitige Kündigung, die gar nicht rechtskräftig ist», sagte Pfarrer Max Butz. 
Chaotische Wahlen in Simbabwe ' ' 
b Weil noch so viele Wähler darauf warten, ihre Stimme abgeben zu können, wurden die Wahlen um einen Tag verlängert. (Bild: Key) HARARE: Ein starker Wähler- ansturm und eine nur schlep­ pende Stimmabgabe haben die Präsidentenwahl in Simbabwe am Sonntag hinausgezögert. Das höchste Zivilgericht des Landes ordnete eine Verlänge­ rung der Abstimmung bis Mon­ tag an. Die Regierung hatte dies 
ungeachtet der Forderungen von Opposition und Wahlbeob­ achtern unmittelbar zuvor ab­ gelehnt und kündigte an, gegen die Entscheidung beim Ober­ sten Gerichtshof vorzugehen." Die Anstehenden sollten ihre' Stimme aber noch abgeben dürfen, hiess es. . Seite 21
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.