Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Samstag, 9. März 2002 
23 NLB: Morgen kämpfen die beiden Aufsteiger Vaduz und Concordia um wegweisende Punkte «Das Spiel gegen Concordia wird dreimal so schwer wie heute», meinte Spielertrainer Wegmann, als er nach der Partie in Carouge aus den Kabinen kam. Das mag vielleicht über­ trieben sein, aber sicherlich werden auch morgen alle Betei­ ligten einen guten Rucksack voll Nerven benötigen, denn das ist wieder so ein so genanntes Sechs-Punkte-Spiel. Die beiden Aufsteiger befinden sich nach drei Runden, mit gerade mal ei­ nem Punkt Abstand, auf den beiden Abstiegsplätzen. Rainer Ospclt Der FC Vaduz erlebt jetzt erstmals als Betroffener hautnah diese so genannte Abstiegs- bzw. Ausscheidungsrunde, will heissen, nach den halbierten Punkten aus der Qualifikationsrunde beginnt es für die meisten praktisch wieder von vorne und die 3-Punkte- Regel hat noch mehr Bedeutung. Da wächst der Druck, da spielt die Angst mit. Wegmann kennt diese Situation bestens aus seinen Bochumer Zeiten und weiss aus Erfahrung: «Das ist zu siebzig Prozent eine Kopfsache.» Nur drei Heimsiege Der Sieg in Carouge kam für den FCV zum richtigen Zeitpunkt, dieses Erfolgserlebnis war wohl Balsam für die Seele. Aber aufgepasst, «es war ein wichtiger, aber nur ein kleiner Schritt Richtung Klassencrhalt», wie Weg­ mann nach dem Spiel treffend fest­ stellte. Noch sind elf Runden zu spie­ len. Und die Resultate der eisten drei Runden sind typisch für die Angst, die da in den Köpfen mitspielt. Neben ei­ nem Unentschieden gab es acht Aus­ wärts- und nur gerade mal drei Heim­ siege. Zuhause ist der Druck des «Ge­ winnen-Müssens» eben noch grösser. Aus dieser Perspektive ist es mögli­ cherweise kein Vorteil, dass der FCV nach dem Erfolg in Genf nun zweimal zuhause antreten kann, gegen Concor-i 
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-J»; Für den gelbgesperrten Vaduz-Goalgetter Merenda muss am Sonntag Daniele Polverino (Bild) in die Presche springen. Polverino schoss übrigens auch das Tor beim I: I -Heimspiel in der Vorrunde gegen die Basler. (Bild: H. M.) 
den. Entgegen den Erwartungen hat der grosse FC Basel keine «Ausleihen» zur Verfügung gestellt. Die Unbeschwertheit In der Qüali-Runde gab es zwischen den beiden Aufsteigern zwei völlig un­ terschiedliche Partien. In Basel ge­ wann der FCV 3:5 (zweimal Burgmei­ er, zweimal Merenda), also ÖfTensiv- spektakel pur, aber zugleich war auf beiden Seiten das Scheunentor offen. Vaduz war erstmals Tabellenführer. Im Rückspiel (ohne Zarn und Telser) hat­ ten. die beiden Aufsteiger dann ihre Unbeschwertheit verloren, wie Con- cordia-Trainer Schädler richtig fest­ stellte. Polverino erzielte den l:l-Aus- gleich in der 62. Minute. Ohne Merenda Unnötig holte sich Merenda wegen Reklamieren in Carouge die vierte Gel­ be und muss morgen zuschauen. Dies ist für den FCV sicherlich ein Handi­ kap, denn dieser «Kerl» hat bisher im­ merhin 17 von insgesamt 39 FCV- Treffem in der Nati B erzielt. Aber jetzt müssen einfach andere ran, Slekys hat in Genf bewiesen, wie wertvoll er sein kann, 
wenn er mannschaftsdienlich agiert, Dobrovoljskis Visitenkarte ist noch ausstehend. Weitere Infos:  www.fcvaduz.Ii dia und Bellinzona, bevor dann die Partie in Kriens auf dem Programm steht. Auch die Basler Auch bei Concordia Basel zeigt sich dieses Bild. Der Aufsteiger hat bislang zuhause gegen Bellinzona und Baden 
knapp 1:2 verloren, andererseits in Kriens 1:2 gewonnen (Siegestor in der 90. Minute). In der Winterpause haben gleich sieben Spieler den Verein ver­ lassen, als Zugänge sind der Verteidi­ ger Giannini (FC Zürich), Calapas (Xa- max, er schoss in Kriens beide Tore) sowie der Grieche Drakopulos zu mel­!J^fjrll 
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pi • J ! ipii• TT« [ •) a&amwoMl 4. Spieltag Bellinzona - Locamo SA 17.30 Baden - Etoile Carouge SO 14.30 Kriens - Yvcrdon SO 14.30 Vaduz - Concordia Basel SO 14.30 1. Yvcrdon 3 
12:5 27 Miß). 2. Kriens 3 
8:2 21 (15) 3. Locamo 3 
7:6 18(12) 4. Bellinzona 3 
5:5 17(13) 5. Etoile Carouge 3 
2:7 17 (16) 6. Baden 3 
5:8 15(12) 7. Vaduz 3 
5:10 14(11) 8. Concordia Basel 3 4: 5 13 (10) • « in Klammem halbierte Punkte aus der Qualifikation 
Letzter Formtest Heute um 14 Uhr empfangt die USV-EIf den Zweitlfgisten FC Sar­ gans im Sportpark Eschen/Mauren. Es ist dies das letzte Vorbereitüngs- spiel vor dem Auftakt zur Meister­ schaftsrückrunde am nächsten Samstag gegen den FC Winterthur. Der heutige Gegner Sargans spielt in der Gruppe mit Balzers zusammen und belegt einen Mittelfeldplatz. Für den USV-Trainer Ren£ Pauritsch geht es in diesem Spiel darum, die richtige Mischung für das Nach­ tragsspiel am nächsten Samstag ge­ gen Winterthur zu finden. U15 und U17 im Einsatz Am Sonntag stehen die FL-Akteure der U15- und U17-Auswahl wieder im Meisterschafts-Einsatz. FL-U15 - FC Zürich in Triesen 14.00 FL-U17 - FC Zürich in Schaan 14.00 Starten die Bayern wieder einen Siegeszug? Nach einem zähen Saisonstart leg­ ten die Münchener Bayern in der Vorrunde richtig los und gewannen neun Spiele in Serie. Der Auftakt im Jahr 2002 verlief für den Rekord­ meister sogar noch schlechter, zu­ letzt siegte der FCB jedoch dreimal in Folge, blieb dabei ohne Gegentor und nahm wieder Meisterschafts­ kurs auf. Angespornt durch nur noch drei Punkte Rückstand auf Ta­ bellenführer Leverkusen ist den Bayern durchaus wieder eine Sie­ gesserie zuzutrauen. Heute trifft die Truppe von Ottmar Hitzfeld auf TSV 1860 München (15.30 Uhr). 26. Spieltag Heilte VIL Wolfsburg - 1.FC Köln 15:30 Leverkusen - FC Energie Cottbus 15:30 FC St. Pauli - SC Freiburg 15:30 Bayern München - 1860 München 15:30. 1.FC Nürnberg -Werder Bremen 15:30 Dortmund - Mönchengladbach 15:30 Hansa Rostock - 1. FC Kaiserslautern 15:30 Sonntag FC Schalke 04 - VfB Stuttgart Hertha BSC Berlin - Hamburger SV 
17:30 17:30 Martin Andermatt entlassen Armin Kraaz leitet neu Eintracht Frankfurt Martin Andermatt ist als Trainer des Zweitbundesligisten Eintracht Frank­ furt entlassen worden. Der Inner­ schweizer war von den Hessen erst zu Saisonbeginn verpflichtet worden. Er hatte damals einen Vertrag bis Ju­ ni 2003 unterschrieben. Trotz des teuersten Kaders der 2. Bun­ desliga ist die Eintracht nur an 6. Posi­ tion klassiert und liegt sieben Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Frankfurt war bereits Andermatts zweite Station in Deutschland - und die Eintracht der zweite Verein, der sich vorzeitig vom 41-jährigen Zuger trennte. 1999 hatte Andermatt Ulm in die Bundesliga geführt, stieg mit den Süddeutschen ein Jahr später wieder ab .und wurde dann nach fünf Spielta­ gen in der 2. Bundesliga im September 2000 entlassen. Nachfolger von Andermatt wird bis zum Saisonende dessen Assistent Ar­ min Kraaz. Dieser war überrascht über die Entwicklung, die in der 25. Trainer­ entlassung am Main in den letzten 22 Jahren gipfelte. Vor wenigen Tagen hatte Andermatt Kraaz indirekt von der Trainerbank suspendiert und als Scout zu Spielen in die Regionalliga geschickt. Auch wenn Frankfurts Sportdirektor. Tony Woodcock die Situation so um­ schrieb, dass es « fünf vor zwölf sei», ist • der Zeitpunkt der Entlassung schlecht nachvollziehbar. Seit der Wiriterpause weist Andermatt mit der Eintracht eine ausgeglichene Bilanz auf, der Abstand zu den Aufstiegsplätzeh ist nur um 
Trotz 
eines Vertrags bis 2003 wurde Andermatt 
bei Frankfurt gefeuert. zwei Zähler gewachsen.. Woodcock spricht von fehlender Kontinuität, doch diese; wäre mit ei­ nem Trainerwechsel in der Winterpau- se eher zu erlangen gewesen - zumal das wohl wegweisende Spiel gegen das drittklassierte Greuther Fürth am letz­ ten Wochenende noch mit dem offen­ bar schon lange umstrittenen Ander- niatt absolviert wurde. Allerdings gilt es festzuhalten, dass Andermatt auch Fehler gemacht haben muss: Der Zuger schaffte es nicht, aus der «40-Millio- nen-Truppe» eine Spitzenmannschaft der 2. Buridesliga zu formen.. 
186. Zürcher Derby Vorschau NLA-Finalrunde: Verschobene Spiele im Mittelpunkt Vor dem 4. Durchgang der NLA-Fi­ nalrunde von heute Samstag bewe­ gen zwei Partien die Gemüter, die noch nicht zur Austragung gelang(t)en. Nach dem wegen ost­ schweizerischen «Lichterlöschens» abgesagten Spitzenspiel St. Gallen - Basel vom letzten Mittwoch, musste nun die Partie Sion - Lugano vom Sonntag verschoben werden. Die Tes- siner wünschten die Verschiebung, nachdem ihr Präsident Helios Jermi- ni am Donnerstag tot aufgefunden worden war. Neben diesen beiden Themen verblas­ sen die Affichen der Partien der 4. Runde. Während im Basler St.-Jakob- Park der . überraschende Aufsteiger Young Boys den souveränen Leader Basel fordert, begegnen sich auf dem Hardturm die Tabellennachbarn Grass- hoppers (6.) und Zürich (7.) zum 186. Zürcher Derby. In Genf gastiert St. Gallen bei Servette;'Gemäss Servettes Trainer.Lucien Favre ist dieses Verfol­ gerduell schon ein wegweisendes Spiel um die Europacup-Plätze. • Noch nie seit Einführung des aktuel­ len Modus' kämpften gleich beide Zür­ cher Equipen im Stadtderby so weit entfernt vom 1. Platz um die Vorherr­ schaft an der Limmat. Der FCZ könnte mit einem Erfolg immerhin in der ak­ tuellen Tabelle zu den Grasshoppers aufschliessen. An der Dominanz des Meisters in der jüngeren Derby-Histo- rie würde aber auch dies nichts än­ dern. Nur fünf der letzten 38 Verglei­ che entschied der FCZ für sich. 
Der FCZ könnte mit einem Sieg im Derby auf die Grasshoppers aufschliessen. Das Schlagerspiel der Runde wird in Basel ausgetragen. Der Leader emp­ fängt die Young Boys. Beim FCB ist in­ des nicht die Partie gegen diq Berner das wichtigste Thema, sondern der ausstehende Entscheid betreffend des nicht angepfiffenen Spiels in St. Gal­ len vom Mittwoch. Die Basler streben gegen YB gleichwohl den elften Sieg im 13. Heimspiel dieser Saison an. Doch Vorsicht ist gebpten, denn die Young Boys sind mit sieben Punkten aus drei Finalrunden-Partien das Team der Sturide. Auch FCB-Trainer Gross zeigt gegenüber den «Gelb-Schwarzen» grossen Respekt und sieht die Berner als «besten Aufsteiger seit Jahren». 
Tabelle Grasshoppers - Zürich . 16.45 Basel - Young Boys 19.30 Servette - St. Gallen 19.30 Die Partie Sion - Lugano wurde wegen des To­ des von Luganos Präsidenten .'Helios Jcrmini verschoben. Die Begegnung ist neu auf Mitt­ woch; 20. März, 19.30 Uhr angesetzt worden. I. Basel 2 6:2 
28(22)* 2. Servette 3 4:3 ; 
23(17) 3. Young Boys 3 8:S 23 (16) 4: Lugano '3 3:6 
22(19) 5. St. Gallen 2 4:2 
22(18) 6. Grasshoppers 3 3:4 
21(19) 7. Zürich 3 2:4 18(15) 8. Sion. 3 1:8 
17(17) • - in Klammem halbierte Punkte aus der Quali­ fikation
	        

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