Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VÖLKSBLATT 
KULTUR Samstag, 9. März 2002 
1 3 Kulturaustausch Cuba-Liechtenstein: ein karibisches Fest Benno Marxer, Musikschulleh­ rer, Gründer und Leiter der Big Band Liechtenstein, verbrachte einen halbjährigen Studienauf­ enthalt auf Cuba. Die dort ge­ knüpften Kontakte ergaben die Möglichkeit, «Ritmo», d.h. theo­ retische und praktische Kurse für cubanische Perkussion und albanischen Tanz in Liechten­ stein anzubieten. Gerolf Hause r Zum Abschluss der Kurse findet am Freitag, 15. 
März ab 19 
Uhr im Ge­ meindesaal Mauren ein grosses euba- nisehes Fest statt («Una noche en Tro- picana») mit Show, Musik, Tanz und feinsten kulinarischen Genüssen, wie man es sonst nur im berühmten Tropi- cana-Club in Havanna gemessen kann. Musik und Tanz Benno Marxen «Ich konnte ab Feb­ ruar 2001 Tür ein halbes Jahr in Ha­ vanna studieren. Natürlich wusste ich nicht so genau, was da auf mich zu­ kommen würde, war dann aber sehr glücklich über die vielen Erfahrungen, die ich dort machen konnte. Ich hatte klassischen Posaunenunterricht und Unterricht in Popularmusik. Natürlich hat mich die Perkussion, die in der cu- banischen Musik eine grosse Rolle spielt, sehr beeindruckt. Und so ent­ stand die Frage, wie man das nach Liechtenstein bringen könnte. An der Universität, dem lnstituto Superior de Arte, traf ich Ramon Castro, der dort zuständig ist für die Betreuung auslän­ discher Studenten und für Kulturaus­ tauschprojekte. Zusammen hatten wir 
Üiiiililiil Ramon Castro, Benno Marxer und Elmar Gangl (von links) laden ein zu *Una noche en tropicana» am Freitag, 15. März ab 19 Uhr im Gemeindesaal Mauren. überlegt, hier in Liechtenstein Kurse anzubieten. Da Musik und Tanz eine Einheit sind, war klar, dass wir beides hierher bringen wollten.» Feeling im Blut Elmar Gangl: «Wir haben bei den «Ritmo-Kursen» eine ausgezeichnete Stimmung. Alle Kursteilnehmer sind sehr glücklich über die cubanischen Dozenten. Denn das sind nicht einfach irgend welche Musiker, sondern zu­ gleich auch Professoren am lnstituto Superior de Arte, sind also pädago­gisch 
ausgebildet. Und natürlich ha­ ben die Cubaner den Rhythmus, das w siSP 
2 DANK Feeling wirklich im Blut. Egal ob Per­ kussion oder Tanz, gleich ob Anfän­ ger- oder Fortgeschrittenenkurs, alle 
sind sehr zufrieden. Bei «Una noche en Tropicana» spielt die Eiig Band Liech­ tenstein in grösseren und kleineren Formationen, das Night Life Orchestra, immer 
begleitet von den Gästen aus Cuba, natürlich gibt es Tanz und ganz spezielle «Geschichten», über die wir jetzt nur verraten wollen, dass cubani­ sche Musik auf andere Musik treffen wird. Ausserdem gibt es echt albani­ sches Essen und Trinken und natürlich cubanische Zigarren. Auch die Kurs­ teilnehmerinnen werden auftreten, zum Teil zusammen mit den Dozenten. 
Dazu gibt es zwei CD-Präsentationen, eine von der Big Band Liechtenstein und eine von einem Musiker aus Cuba. Nach dem Show-Block wird ein DJ La- tino- und Salsa-Sounds auflegen. Wen das interessiert, der sollte sich beeilen, denn die Platzzahl ist beschränkt» {Vorverkauf: ILB-Filialen Eschien, Schaan, Vaduz; Bäckerei Mündle und Bäckerei Ritter, Mauren). Musikalische Teilnehmer Ramon Castro: Ich betreue" als Rechtsanwalt seit 11 Jahren an der Universität die ausländischen Studen­ ten, das sind pro Jahr etwa 200. Am ln­ stituto Superior de Arte werden übri­ gens nicht nur Musik, Klassik, Jazz und Popularmusik unterrichtet, sondern al­ le Künste, also Schauspiel, Film, Litera­ tur, Tanz, bildende Künste. Das Institut hat Verbindung mit 48 Ländern, Liech­ tenstein ist das 49. Unsere Universität, die Musikschule hier und die Big Band Liechtenstein sind für dieses Engage­ ment Partner, für das Elmar Gangls Büro Hollabolla die Logistik übernom­ men hat. Wir hatten gehofft, dass viel­ leicht 30 Teilnehmer zu unseren Kursen kommen werden: Jetzt sind es über 60. Ich bin einigermassen überrascht, nicht nur, dass so viele Interesse an unserer Musik haben, sondern dass alle Teil­ nehmerinnen so musikalisch sind und die Musik und den Tanz so gut lernen. Jetzt wäre es für unser Institut interes­ sant zu erfahren, wie die Menschen hier auf z.B. bildende Kunst aus Cuba reagieren. Und natürlich sind an Cuba Interessierte von hier bei uns sehr will­ kommen. Sie können kostenlos auf dem Campus wohnen,, müssen nichts für die Kurse und Verpflegung bezah- ' len, nur der Flug muss selbst bezahlt werden.» • «Iss dein Haustier!» Christian Hölbling mit seinem Programm «Helbling kommt» im TaK Gibt es intelligenten Nonsens, hinter­ gründige Oberflächlichkeit oder tief­ sinnigen Blödsinn? Bei «Helfried» ganz sicher. Und wenn der öster­ reichische Kabarettist sein Programm «Helfried kommt» 
nennt, ist das eine Drohung, die keine Angst, sondern Lachen macht. Gerolf Hause r Mehr als zwei Stunden Lachen gab es am Donnerstagabend im TaK, als Christian Hölbling seine Kunstfigur «Helfried», den Kleingeist im Grossfor­ mat, den satirischen Pedanten der Sonderklasse als Oberlehrer vor seiner Schulklasse, sprich Publikum, messer­ scharf seine Vorstellungen von. der Welt darlegen Hess. Liebenswürdig skurril «Helfried» ist liebenswürdig, ge­ recht, aber streng, total verschroben, kein Querdenker, sondern einer, der, ins Groteske gesteigert, laut aus­ spricht und aussingt, was manch bra­ ver 
Spiessbürger täglich denkt. Vor allem ist er gegen alles, was den Mi­ nikreis seiner Lebenshaltung über­ schreitet. «Helfried» ruft zur Aktion «Iss dein Haustierl» auf. Da gibt es nicht nur «Pudelfondue» oder «Kat­ zencurry», da genügen 150 Suppen­ würfel im Aquarium, um eine herrli­ che Bouillabaisse zu bekommen. Aber das lässt sich kaum zitieren, was «Helfried» bei seinem «bunten Abend in Schwarz-Weiss» an kuriosen Le­ bensweisheiten und Absurditäten präsentiert. Das muss man erleben, sehen, hören, fühlen. Wie soll man mit mageren Worten den stockkon­ servativen Anarchisten «Helfried» darstellen? Die strenge Frisur, die zu grosse Brille, der stolpernde Gang, der Gesang, eine Mischung aus Zarah Le­ ander und Willi Forst, das Exzentri­ sche, unbeirrt von allen Moden, der ernstgemeinte Spass, das grausam­schöne 
Kammblasen, das Loben der Streberkinder, die natürlich seine Lieblinge sind, das Fertigmachen der anderen, das Kokettieren mit dem Publikum, die näselnde Sprache - al­ les ist unverwechselbar komisch und liebenswürdig skurril - und nur live wirksam. Kein Wunder, dass sich Christian Hölbling bei Veranstaltern so bewirbt: «Ich bin Herr jeder Lage. Mein Feingefühl triumphiert über je­ de Situation - wenn's sein muss, mit Gewalt. Mein Gespür für Menschen ist so gross wie das Bundesrechen­ zentrum, meine Bildung ein uner­ schöpfliches Sparschwein. Nehmen Sie mich. Ich komme so oft sie wol­ len. Herzlich Ihr Heifried.» 
Christian Hölbling wurde 1972 in Bruck an der Mur in der Steiermark ge­ boren. 1992 gewinnt er den «Grazer Kleinkunstvogel», fuhrt 1993 Regie beim Lloyd-Webber-Musical «Joseph» mit ca. 200 Kindern und Jugendlichen, baut die Abteilung «Wort» im Kunst­ haus Muerz auf und leitet sie, führt 1995 Regie beim internationalen UNO- Musical «Peace Child» mit ca. 150 Kin­ dern und Jugendlichen und Leon As- kin, gestaltet 1996/1997 eine satirische Radioserie für den ORF, leitet 1998 «Workshops mit einem Ausserirdi- schen» in der Kunsthalle Budapest und in fünf anderen ungarischen Städten, erhält 2000 den «Tollwood Künstler­ preis München», die «Trophäe Pem'er 
Comedy Award Zürich und 2001 den Kabarettförderpreis «Kabarett findet Stadt». Seine Ausbildung: Pantomime bei Andräs Kecskds (Budapest), Schau­ spiel bei Justus Neumann (Tasmani­ en/Wien), Comedy bei Jango Edwards (USA), Paolo Nani (Dänemark) und Tom Murph (USA), Clowntheater bei Lassaad 
Saidi (Brüssel), Jos Houben (London), Hubertus Zorell (Wien) und Giora Seeli- ger (Wien), Objekttheater bei Christoph Bochdansky (Wien), Artistik bei Aly Rollinger (Graz) und Stimmbildung/Ge­ sang bei Flora St. Loup (Paris), Marilia Nelson-Roth (Mozambique/Wien) und Irene S. (Graz). Der Kabarettist Christian Hölbling zeigte im TaK seine liebenswürdig skurrile Kunstfigur *Helfried». 
© HAUS GUTENBERG 1 MITTE FINDEN VERSÖHNUNG LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL: 388 11 33, FAX 388 11 35 E-Mail:  gutenberg@haus-gutenberg.ll - 
Online:  www.haus-gutenberg.il Freitag, 22. März, 18.00 Uhr bis Sonntag, 24. März, 16.00 Uhr Musik und Deutung der Jöhannespassion Eine musikalische Besinnung zu Be­ ginn der Karwoche mit Ansgar Lieb­ hart und Ulrich Sourlier 
Freitag, 8. April, 18.00 Uhr bis Sonntag, 7. April 16.00 Uhr Die Bibel ins Heute bringen mit Playback-Theater neue Erfah­ rungen machen mit Karin Gisler, Theaterpädagogin und Leiterin des Playback-Theaters Zürich Freitag, 22. März, 18.00 Uhr bis Sonntag, 24. März, 16.00 Uhr Traumhafte Lösungen Modul 2 der DreamCreativity mit Klausbernd Vollmar, Diplompsyeho- . löge und Buchautor. 
Jeweils am Mittwoch, 10.30 bis 21.00 Uhr; 17./24. April; 8./18./22./29. Mal und 8. Juni Fit for Life Mehr Energie im Alltag durch ge­ zielte Energie-Übungen mit Martin de Groene, Energietherapeut Gründonnerstag, 28. März, 20.00 Uhr bis Ostersonntag, 31. März, 15.00 Uhr Ostertreffen 2002 für Junge und Junggebliebene mit OT-Team 
Was wir noch bieten: • angenehme Seminarräume • gute Atmosphäre • feines Essen • Übemachtungsmöglichkeiten Für wen? Gruppierungen aus • Wirtschaft • Kirche • Schulen • Vereinen 
Ostermontag, 1. April bis Don« nerstag, 4. April «Time out - break out» - La Salette als Kraftort erfahren Miteinander unterwegs und gemein­ sam eine Jugendwallfahrt gestalten mit P. Ludwig Zink und Barbara Os- pelt-Geiger
	        

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