Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Samstag, 2. März 2002 21 Ferrari beim ersten Vergleich vorne LSV-Fahrer im Training nicht im Spitzenfeld Manuel Hermann steht am Karriere-Anfang Tennis: Letzte Qualifikations^Chance NLB, Abstiegsrunde: Morgen (14.30 Uhr) empfangt der FC Vaduz den Tabellenführer Yverdon Sports Vaduz ist der Start in die Abstiegsrunde mit der 1:4-Niederlage in Locarno völlig missglückt, Yver­ don hingegen hat mit dem 4:l-(2:0)-Sieg gegen Ba­ den die Tabellenspitze be­ reits nach der ersten von vierzehn Runden gefestigt und weist bereits jetzt zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf. Die Westschweizer können es also gelassen und selbstsicher angehen, der FCV hingegen steht im ersten Heimspiel be-" reits mächtig unter Druck. Rainer Ospel t Die Westschweizer mit Trainer Chapuisat haben die Qualifika­ tion für die Auf-/Abstiegsrundc ja nur knapp verfehlt und (ur die Experten ist klar, Yverdon wird diese Abstiegsrunde prob­ lemlos überstehen, trotz der Abgänge in der Winterpause. Tormann Rapo, von Lausanne ausgeliehen, wechselte zum FC Wil und verletzte sich beim neuen Club zum Frühjahrsauf­ takt im Cupspiel gegen Lugano. Mit Verteidiger Cavin gab es schon in der Quali-Runde in­ terne Probleme, er kehrte zum AC Bellinzona zurück. Und der U20-lnternationale Rochat wechselte zu YB, nachdem er vorerst beim FC Lugano für die nächste Saison einen Vorver­ trag unterschrieben hatte. Neu dabei ist Christophe Ohrel, der vom krisengeschüttelten FC Luzern an den Neuenburger See wechselte. Ballsicher Die Romands sind, das weiss man, ballsicher und haben spielerische Qualitäten. Und im Auftaktspiel gegen Baden ha­ ben sie zudem ihre Chancen ef­ fizient genutzt- und lagen nach einer knappen halben Stunde 
Der Einsatz von FCV-Goalgetter Morena Merenda (im Bild vorne im laufduell mit Yverdons Abwehr­ chef Andreoli) ist fraglich. Meretida laboriert noch an einer Knie-Prellung. . (Bild: H. M.) bereits mit zwei Toren vorne. Baden) hatten sie nicht unbe- Clevemess und Durchsetzungs- Laut Michael Stocklasa (FL-Na- dingt mehr Spielanteile, aber in kraft. Besonders aufgefallen tionalspieier in Diensten, von der Offensive zeigten sie eben sind ihm dabei der 22-jährige 
Brasilianer Gil als Sturmspitze neben Kehrli sowie der 28-jähri­ ge Portugiese Diogo im Mittel­ feld. Stocklasa kam übrigens nicht zum Einsatz,, ohne Be­ gründung seitens des. Trainers. Über diesen Entscheid war er doch überrascht, denn er habe nach der Vorbereitungsphase ein gutes Gefühl gehabt. Klar favorisiert «Es geht wieder bei Null los, es ist wieder ein völlig anderes Spiel, aber sicherlich ist Yver­ don klar zu favorisieren», so FCV-Spielertrainer Uwe Weg­ mann zur Ausgangslage iur die morgige Partie. Er hofft, dass seine Mannschaft Spielfreude zeigt, dass die Startniederlage in Locarno aus den Köpfen raus ist und dass wieder mal eine Über­ raschung gelingt. Vorausset­ zung dazu ist allerdings absolu­ ter Einsatz von jedem Einzel­ nen. In Locarno hatte man den Eindruck, dass Einsatz und Ein­ stellung nicht bei allen Rücken­ nummern gegeben war. Slekys. sitzt seine vierte und letzte Spielsperre ab, Merenda labo­ riert noch an einer Knie-Prel­ lung, Gerster und Beck sind wieder fit. In derQualifikations- runde verlor der FCV zuhause gegen Yverdon durch einen ku­ riosen Treffer unnötig 0:1, in der ÄUswärtspartie gelang über­ raschenderweise ein 1:1. NLB-Abstiegsrunde NLB-Abstiegsrundc. 2. Runde. Samstag, 2. März, 17.3D: Bellinzona - Etoile Carouge (Figäroli). Sonntag, 3. März, 14.30 Uhr: Ba­ den - Locamo (Zimmermann). Kriens - Concordia Basel (Bemold). Vaduz - Yverdon (Bleuer). " 1. Yverdon' ' I 4:1 21 *(10) 2. Kriens 1 4:0 . 18(15) 3. Bellinzona .1 2:1 16(13) 4. Etoile Carouge 1 0:4 16(16) 5. Locamo 1 4:1 15 (12) 6. Baden 1 1:4 12(12) 7. Vaduz ... . 1 1;4 11 (11) . 8. Concordia Basel 1 1:2 • 10 (10) * - in Klammem halbierte Punkte aus der Qualifikation Österreicher als «Heilpraktiker» Die in der Langläufer-Unterkunft gefundenen Bluttransfusionsapparate sorgen für viel Gesprächsstoff Bluttransfusionsapparate in der olympischen Langläufer- Unterkunft der Österreicher: Die Geräte, welche das IOC derzeit untersuchen lässt, wurden nach neuer öster­ reichischer Darstellung für die Vorbeugung gegen Erkältun­ gen benutzt. Mit der Tatsache konfrontiert, dass in der privaten Langläu­ fer- und Biathleten-Unterkunft in Soldier Hollow nebst Gerä­ ten für Bluttransfusionen auch leere Blutpackungen gefunden worden waren, hatte der öster­ reichische Rennsportdirektor Walter Mayer zunächst keine griffige Erklärung parat. Über Nächt wurde er offenbar schlauer, lieferte eine detaillier­ te Schilderung nach: Die Blut­ transfusionen seien nach dem Vorbild von Heilpraktikern ver­ abreicht worden. 
Damit sollten 
die Athleten gegen Grippe und Erkältungen geschützt werden. Stellungnahme des ÖSV Die gestern veröffentlichte Stellungnahme des österreichi­ schen Skiverbandes im Wort­ laut: «Aufrund der verschiedenen Pressemeldungen betreffend die ÖSV-Langläufer wurden kurzfristig im österreichischen Skiverband alle damit befass- ten Personen zu einem Infor­ mationsgespräch eingeladen. Nach Auskunft von Rennsport- direktör Walter Maydr ergibt sich folgender Sachverhalt: Immer wieder sind in den vergangenen Jahren Athleten, gerade bei Grossereignissen und wichtigen- Wettkämpfen, an Erkältungen und Grippe er­ krankt. Um dem vorzubeugen, : hat'Walter Mayer nach dem Vorbild von Heilpraktikern, bei' 
denen Aktive immer wieder in Behandlung waren, eine para­ medizinische Methode ange­ wandt, ohne den zuständigen Teamarzt zu informieren. Dabei werden geringe Merfgen Blut - bis zu 100 Milliliter - entnom­ men, das einer UV-Licht-Be­ strahlung und Magnetfeldbe­ handlung unterzogen und in-" nerhalb von 10 Minuten rein­ fundiert wird.. Ergänzend wird vorwiegend Vitamin C verab­ reicht. Diese Methode ist im Be­ reich von Heilpraktikern und Kuranstalten durchaus gängig. Die von der Schulmedizin als wirkungslos betrachtete Me­ thode hat auch nach Ansicht des Vorsitzenden des medizini­ schen Komitees der FIS, Dr. Ernst Raas, keinen leistungsför- dernden ; 
Aspekt. Diese von Walter Mayer fallweise nach Gutdünken angewendete Me­ thode war • ausschliesslich für 
die Krankheitsvorbeugung ge­ dacht. Nach eingehender Prü­ fung des Sachverhalts ergibt sich aus der Anwendung der oben beschriebenen Methode schon aufgrund einer fehlen­ den leistungsfördernden Kom­ ponente kein Anhaltspunkt für .einen Verstoss gegen bestehen­ de Reglemente. Zusätzlich ist festzuhalten, dass alle in Sol­ dier Hollow durchgeführten Bluttests bei unserer Mann­ schaft im Normbereich lagen.» Zumindest eine grosse Frage bleibt zurück: Warum war Peter Baumgarti, Mannschaftsarzt der ÖSV-Langläufer, über die seltsamen Praktiken überhaupt nicht informiert? Baumgarti gab sich von Anfang an ah­ nungslos lind wies später sogar selber darauf hin, solcherlei prophylaktische Methoden.sei­ en sinn- und wirkungslos. Die Methode sei wissenschaft­lich 
nicht anerkannt, sagte Baumgarti, und weiter: «Kein Arzt würde so etwas machen.» • Nun bleibt abzuwarten* was die laufenden Untersuchungen ergeben. IOC-Präsident Jacques Rogge hatte angekündigt,- dass selbst DNA-Analysen ange­ wandt werden könnten, um der dopingverdächtigen Sache auf den Grund zu kommen. Auch ein Kreuzverhör mit den sich offenbar widersprechenden- Mayer und Baumgarti könnte Klarheit bringen. • Raumpflegerin fordert HIV-Test Die Raumpflegerin, welche die blutverschmierten Gerät­ schaften gefunden hatte, ver­ letzte sich mit einer herumlie­ genden Spritze. Sie befürchtet, sie könnte sich infiziert haben, und fordert für sich einen HIV- Test.'. 
' 
SPORTJNKURZE Becker spielt in der Bundesliga TENNIS: Der dreifache Wim- beldonsjeger Boris Becker hat angekündigt, im Sommer für den Tennisclub Sündern ein Comeback in der deutschen Bundesliga zu geben. Einer seiner Mitspieler wird dort unter anderen Rainer Schüttler (ATP 
40) sein. Zu- ; letzt bestritt Becker einige Show-Veranstaltungen und Spiele auf 
der Senioren- Tour. Vor knapp drei Jahren hatte der 34-Jährige seinen Rücktritt vom Spitzentennis "bekanntgegeben.-- Auch B-Proben von Lasutina und Danilowa positiv SKI-NORDISCH: Wie schon bei Johann Mühlegg haben die B-Proben der an den Olympischen Spielen in Salt Lake City vorgenommenen Dopingtests auch bei den russischen Langläuferinnen Larissa Lasutina (Bild) und Olga Danilowa ein positives Resultat ergeben. Der inter­ nationale Skiverband FIS hat nunmehr sowohl Mühlegg als auch Lasutina und Danilowa «suspendiert», d. 
h. für alle Wettkämpfe gesperrt. Die Dauer der SpeiTen - zu erwarten sind je zwei Jahre - wird die FIS an der nächsten Vorstands­ sitzung am 3. Juni offiziell festlegen und bestätigen. Erste WM-Medail- le für die Schweiz SKI-ALPIN: Am 3. Tag und im 5. Rennen der Junioren- WM gewann das Schweizer Nachwuchsteam endlich die erste Medaille. Sandra Gini erreichte im Slalom von Sel- la Nevea den 3. Platz hinter der neuen Weltmeisterin Veronika Zuzulova (Slk) 
und der Deutschen Maria Riesch. Der Riesenslalom der Junio- ' ren (mit dem Liechtensteiner Nachwuchs-Läufer Samuel Hermann) in Ravascletto musste wegen Nebels abge- • sagt vyerden. Das Rennen wird rtun am Sonntag nach­ geholt. Am Samstag finden der Riesenslalom der Frauen (in Ravascletto) und der Sla­ lom der Männer (in Tarvisio) statt. SPORTOEDAKTION Heinz Zöchbauer Tel. 237 51 28 ; Robert Brüstle Tel. 237 5123 Robert Nutt, Stefan Lenherr Tel. 237 5143 'Fax 237 5155 E-Mail:   sport@volksblatt.Ii
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.