Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

24 Mittwoch, 9. Januar 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT NACHRICHTEN Bischöfe als «Jass-Ass6» SOLOTHURN: Der traditio­ nelle «Bischofsjass» zwi­ schen Vertretern der 
Diözese Basel und der Solothurner Regierung hat am Montag mit einem 2- zu 1-Sieg der Geistlichkeit geendet. Lan­ dammann Rolf 
Ritschard musste sich zusammen mit Volkswirtschaftsdirektor Thomas Wallner dem Team aus BischoFKurt Koch und Bistumskanzlerin Schwester Annelis Kurmann beugen, wie der Informationsdienst des Kantons Solothurn am Dienstag mitteilte. Nicht besser erging es Finanzdi­ rektor Christian Wanner und Bau- und Justizdirektor Walter Straumann. Sie un­ terlagen Weihbischof Martin Gächter und 
Ehrendomherr • Anton Cadotsch. Nur Staatsschreiber Konrad Schwaller konnte sich mit Standesweibel 
Ueli Lisser gegen Weihbischof Denis Theurillat durchsetzen. Seit den 60er-Jahrerf treffen sich Regierung und Geistlichkeit in Solothurn einmal im Jahr zum Gedankenaustausch. Das Treffen wird traditio­ nellerweise mit einem Jass abgeschlossen. Geld trtacllrf doch glücklich LONDON: Geld macht doch glücklich - jedenfalls, wenn man eine Menge davon be­ sitzt. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten britischen Studie 
hervor. «Um einen Durchschnitts­ menschen in einen sehr glücklichen zu verwandeln», bedarf es den Forschern der Universität von Warwick zufolge etwa eine Million Pfund. Doch schon ein un­ erwarteter Geldgewinn von rund 2000 Euro könne die Art und Weise, wie jemand sein Leben betrachte, positiv verändern, fanden sie in Umfragen 
heraus. Aber auch diejenigen, die nicht im Lotto gewinnen oder Reichtümer erben, sollten nicht verzweifeln: Eine gute Ehe und Gesundheit ma­ chen Menschen ebenfalls glücklich, wie die Studie belegt. Hochzeitsgäste verunglückt KANO: Bei einem Frontal- zusammenstoss zweier Bus­ se sind im Norden Nigerias mindestens 50 Menschen getötet worden, darunter fast eine gesamte Hoch­ zeitsgesellschaft. Wie die Behörden am Dienstag­ nachmittag mitteilten, kolli­ dierte ein Kleinbus bereits am Montag 
mit einem Rei­ sebus im Dorf Durbunde et­ wa 90 Kilometer östlich von Kano. 44 Menschen waren auf der Stelle tot, sechs wei­ tere starben am Dienstag im Spital. Nach Angaben von Spitaldirektor Ado Muazu war der Kleinbus mit rund zehn Insassen auf dem Weg von Kano in die nahegele­ gene Stadt Takai. In dem Reisebus sei eine etwa 40-köpfige Hochzeitsgesell­ schaft gewesen, die zu der* Feier in die Stadt Katsina wollte. «Es 
war eine Szene des Grauens», sagte ein ge­ schockter Spitalangestellter. Die Unfallwagen seien völ­ lig zerstört gewesen. 
Lastwagenverkehr am Gotthard zieht an Deutlich längere Wartezeiten auf der Nordseite ALTDORF: Die südwärts­ fahrenden LKW-Chauf­ feure sind am Dienstag erstmals seit der Wieder­ eröffnung des Gotthards in eine längere Warte­ schlaufe geschickt wor­ den. Weil der Dosierraum in Uri voll war, musste ein Teil der Laster schon in Nidwaiden stoppen. Bereits am Morgen hatte sich abgezeichnet, dass mehr Laster unterwegs waren als am Vortag und die Urner Dosierstelle ka- pazitätsmässig an ihre Grenzen stiess. Um 
8.30 Uhr wurde des­ halb im Kanton Nidwaiden ein weiterer Warteraum in Betrieb genommen. Nach Angaben von Polizei­ sprecher Karl Egli fuhren bis 16 Uhr in sechs Paketen total 739 Laster von Uri Richtung Tessin. Der Dosierraum in Amsteg war um 17 Uhr mit 200 Brummis weiterhin voll belegt, auch in Nidwaiden warteten noch Last­ wagen. Die Chauffeure mussten zum Teil deutlich höhere Wartezei­ ten von über vier Stunden in Kauf nehmen. Offen war am späten Nachmittag, ob die War-Die 
Lastwagen stauten sich gestern wieder kilometerlang in den Gotthard-Tunnel-Lastwagenwar- teräumen derA-2 von Bouchs (Bild) und Amsteg. Die Lastwagenfahrer nutzen die lange Wartezeit von mindestens einer Stunde oft mit einem Nickerchen. Nicht selten kommt es vor, dass die Chauffeure dadurch sogar die Weiterfahrt um Minuten verpassen. 
teräume bis zum Nachtfahrver­ bot um 22 Uhr vollständig ge­ leert werden können. Die Urner Polizei geht davon aus, dass das Verkehrsaufkommen noch nicht seine Spitze erreicht hat. Ab Mitte/Ende Januar dürfte der Dosierraum in Uri praktisch täglich voll ausgelastet sein. Im Tessin wickelte sich der Lastwagenverkehr nach Anga­ ben eines Polizeisprechers nor­ mal ab, nachdem sich am Mon­ tag Kolonnen gebildet hatten. Die Wartezeiten betrugen am Morgen zwei Stunden. Gegen Nachmittag verlängerten sich die Wartezeiten allerdings auch im Süden auf drei bis vier Stunden. Der Stauraum bei Ambri sei stets ziemlich ausgelastet ge­ wesen sagte, ein Polizeispre­ cher. Die Tessiner Polizei schickte erneut rund 50 Last­ wagen via San Bernardino nach Norden, dies in Absprache mit den Bündner Kollegen, wie betont wurde. Um Unfälle zu verhindern, dürfen die Lastwagen nur noch alle zwei Stunden paketweise und im Einbahnverkehr durch den GotthardtunneJ fahren. Ein Zug umfasst zwischen 100 und 170 Laster. Ein Genie ist 60 Stephen Hawking feiert Geburtstag Der Mensch, der Mythos, Wissenschafter, der »Vater des Universums». Der britische Ausnahmephysi­ ker Stephen Hawking feierte gestern sein 60. Wiegenfest. 
LONDON: In Gesellschaft führender Weltraumforscher hat der britische Physiker Ste­ phen Hawking am Dienstag seinen 60. Geburtstag gefeiert. Anlässlich des Jubiläums wollte auch die Universität von Cam­ bridge am Dienstagabend eine Geburtstagsfeier veranstalten. Ferner plant die renommierte Hochschule in den kommenden Tagen besondere Seminare und am Freitag ein Symposium, um Hawkings Beitrag zur moder­ nen Physik zu würdigen. Hawking hält in Cambridge seit 1979 die Professur für Mathe­ matik, die 1669 der Forscher Isaac Newton inne hatte. Hawking hat mehrere Bücher verfasst, seine «Kurze Ge­ schichte der Zeit» stand lange an der Spitze der deutschen Bestseller-Listen und wurde 
weltweit mehr als 20 Millionen Mal verkauft. Im Alter von 22 Jahren wurde bei Hawking die Lou-Gehrig-Krankheit diagnos­ tiziert. 
Obwohl der Forscher an einen Rollstuhl gefesselt ist und einen Sprachcomputer zur Kommunikation benutzt, ver­ fasst er weiter Bücher und For­ schungsberichte und hält Vor­ lesungen. In seiner Forschung versucht Hawking, Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie zur überge­ ordneten Struktur des Univer­ sums mit der Quantenmecha­ nik, die sich mit der Natur auf subatomarer Ebene befasst, zu verbinden. «Mein Ziel ist das volle Ver­ ständnis des Universums, wa­ rum es so ist, wie es ist, und warum es überhaupt existiert», sagte er einmal der Nachrich­ tenagentur PA. Zwei Tote bei Bränden Zahlreiche Brände in der Schweiz HERZOGENBUCHSEE/WINTER- THUR: Zahlreiche Brände ha­ ben seit Montagabend zwei Tote und mehrere Verletzte gefordert. Die Feuer richteten Millionenschaden an. In Winterthur wurden am Mon­ tagabend ein 80-jähriger Mann getötet und seine 69-jährige Lebenspartnerin schwer ver­ letzt, nachdem ihr Christbaum beim Anzünden der Kerzen ex­ plosionsartig in Brand geraten war. Die Frau konnte sich mit schweren Brandverletzungen selber retten. Nachdem die. Be­ rufsfeuerwehr den Brand gelöscht hatte, wurde .der 80- jährige Mann tot am Boden lie­ gend aufgefunden. Drei Polizis­ ten wurden wegen Verdachts , auf Rauchvergiftung behandelt. 
Der Sachschaden wird auf 200 000 Franken geschätzt. Beim Brand eines Bauern­ hauses im Dorfzentrum von Inkwil bei Herzogenbuchsee (BE) kam am frühen Dienstag­ morgen ein 83-jähriger Haus­ bewohner ums Leben. Seine Frau wurde verletzt und ins Spital gebracht. Am Gebäude entstand Totalschaden. Das ge­ samte Hab und Gut wurde zer­ stört. Der Sachschaden beläuft sich auf über 1,5 Millionen Franken. Als Brandursache wurde eine technische Havarie an der Waschmaschine eruiert. Nach einem Zimmerbrand in einem Mehrfamilienhaus in St. Gallen mussten am Dienstag­ morgen sechs Menschen mit Verdacht auf Rauchvergiftun­ gen hospitalisiert werden. Wei-' 7 . 
tere zehn Bewohner wurden ambulant behandelt. Mehrere Menschen hatten das Haus nicht mehr über das mit Rauch gefüllte Treppenhaus verlassen können und mussten über Au- todrehleitern oder mit Hubret­ tern au$ .den oberen Stockwer­ ken gerettet werden. Als Brand­ ursache wird eine überhitzte Herdplatte vermutet. • In Massagno im Tessin muss­ te ein Rentner mit einer leich­ ten Rauchvergiftung hospitali­ siert werden. In seiner Woh­ nung war ein Brand ausgebro­ chen, als er Wäsche über einer Tischlampe trocknen wollte. 30 Menschen mussten in Perso- nico (TI) vorübergehend eva­ kuiert werden, als in einem Mehrfamilienhaus ein Feuer ausbrach. 
Tochter gestorben Tausende Beileidsschreiben für Gordon Brown EDINBURGH: Nach einer Hirn­ blutung ist die Tochter des bri­ tischen Schatzkanzlers Gordon Brown nur zehrt Tage nach ih­ rer Geburt gestorben. Die klei­ ne Jennifer Jane war am 28. Dezember sieben Wochen vor dem errechneten Geburtster­ min per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Sie wog nur etwas mehr als 1000 Gramm. Seit Freitag hatte sich der Zu­ stand des Mädchens kontinu­ ierlich verschlechtert. Jennifer Jane starb am Montagabend in den Armen ihrer Eltern in ei­ nem Krankenhaus in Edin­ burgh. Es war das erste Kind des 50 Jahre alten Schatzkanz- rs und seiner 37-jährigen Frau. Die beiden hatten im ver­ gangenen Jahr geheiratet. 
Tausende Beileidsschreiben aus ganz Grossbritannien gin­ gen am Dienstag ein. Premier­ minister Tony Blair kondolierte noch 
am Montag, unmittelbar nach Erhalt der Nachricht. Den britischen Schatzkanzler Gordon Brown ereilte ein furchtbarer Schicksalsschlag. fcffijpasssaitre. •i-ütSߣSB2
	        

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