Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

36 Donnerstag, 28. Februar 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT INÄCHRICHTENI iteMMMMi Fünf Jahre Gefängnis POTSDAM: Der frühere Bauminister des deutschen Bundeslands Brandenbürg, Jochen Wolf, ist am Mitt­ woch 
zu. fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Potsdam sah es als erwiesen äri,.dass er sei­ ne Ehefrau durch einen Kil­ ler ermorden lassen wollte. Familienplanung bei Verona HAMBURG: Bei Fernsehstar Verona Feldbusch nimmt die Familienplanung lang­ sam Gestalt an. «Ich hätte gern einen blonden Jungen mit blauen Augen», verriet sie der Hamburger Zeit­ schrift «Gala». Dagegen wünsche sich ihr Freund Franjo Pooth «ein Mädchen mit schwarzen Haaren und viel Temperament.» Die bei­ den wollen noch in diesem Jahr in Wien heiraten. Feld­ busch betonte allerdings, sie wolle auf keinen Fall eine Babypause einlegen. «Ich denke däran, Schwanger­ schafts- und Babymode zu entwerfen», erklärte"sie, «vielleicht mache ich auch witzigerSpielsgchen für Kin­ der.» Doch noch ist Verona nach eigenen Angaben nicht schwanger. Der Ge­ danke, «wie sehr ich mein Leben umstellen müsste», lasse sie noch 
zögern. Gegen Tier» Schmuggel ' ZÜRICH: Tierschmuggel und Wilderei passen weder dem Zürcher Zoo noch dem Kin­ derbuch-Helden Globi. Bei-" de engagieren sich dagegen: Der Zoo seit letztem Herbst mit einer Petition, Globi in seinem neuen Buch «Globis Zoo». Von Bäumen - erschlagen HAMBURG: Mehr als 25 Millionen Euro wird das verheerende Sturmtief 
«An­ na» nach ersten Schätzun­ gen 
die Norddeutschen kos­ ten. Def Orkan deckte-, •!_ Dächer ab, entwurzelte . zahlreiche Bäume und for­ derte mindestens drei Men­ schenleben. Im Gebiet der Mecklenburger Seenplatte wurde 
am Mittwoch noch ein Kajakfahrer vermlsst. Bereits am Dienstagabend waren drei Menschen in Niedersachsen und Ham­ burg von Bäumen erschla­ gen worden, weitere wurden verletzt." 
ein Mindestens 59 Tote bei Brandanschlag auf Hindus in Indien - Zahlreiche Kinder unter den Opfern GODHRA/INDIEN: Bei ei­ nem Brandanschlag auf einen Zug sind am Mitt­ woch in Nordwestindien mindestens 59 Menschen getötet worden. Muslime hatten den mit Hindus be­ setzten 
Zug im Unions­ staat Gujarat zunächst mit Steinen, beworfen und später vier Waggons in Brand gesetzt. Noch Stunden nach dem An­ griff stieg Rauch aus den aus­ gebrannten Wagen. Ein Behör­ densprecher erklärte, in den Waggons hätten etwa 75 Men­ schen gesessen. Unter den To­ desopfern sollen 15 Kinder sein, - 65 weitere Passagiere wurden verletzt. Nicht erster Anschlag Ein Augenzeuge sprach von mehr als 2000 Angreifern, an­ dere von etwa 100. Die Musli­ me attackierten den Zug, als dieser gerade den Bahnhof von Godhra verlassen wollte, 150 Kilometer südöstlich von Ahmadabad. Die Opfer gehör­ ten nach Angaben der Behör­ den zu dem nationalistischen Welt-Hindu-Rat (VHP) und wa­ ren auf dem Rückweg von einer religiösen Veranstaltung in 
Mindestens 59 Mensehen kamen in den Flammen ums Leben, darunter 15 Kinder.' Muslime hatten den mit Hindus besetzten Zug in Brand gesetzt. (Bilder: Keystonel Ayodhya. Die Organisation setzt sich dort für den Bau ei­ nes Tempels an der Stelle einer niedergerissenen Moschee ein. Die Zerstörung der Moschee durch militante Hindus 1992 hatte blutige Unruhen zur 
Folge; mindestens 2000 Mcn- schen würden damals getötet. Die Spannungen zwischen Muslimen und Hindus haben in den vergangenen Wochen wie­ der zugenommen. Mehr als 20 000 Menschen versammelten 
sich in Ayodhya, seit der Rat bekannt gegeben hatte, ep wer­ de ein gerichtlich verhängtes Verbot ignorieren und bis zum 15. März mit dem Bau des Tem­ pels beginnen. Der indische Mi­ nisterpräsident Atal Bihari" 
Va- Schatz gerettet Kulturgut aus Bronzezeit sichergestellt 
WIEN: Nur einen Tag nach der schweren Zugkollision mit sechs Toten sind in Österreich am Mittwoch er­ neut zwei Güterzüge zusam- mengestossen. Die beiden Lokführer -wurden rund eine Stunde nach dem Zusammenstoss in Wien-Sim- mering von der Feuerwehr aus ihren Triebfahrzeugen gebor­ gen und in ein Krankenhaus eingeliefert, wie die Nachrich­ tenagentur 
APA berichtete. Das Unglück vom Dienstag ist nach Angaben von Verkehrs­ minister Mathias Reichhold auf einen 
-Brmsdefekt zurück­ zuführen. Reichhold kündigte zugleich «restlose Aufklärung» an, um solche Unfälle in Zu­ kunft zu vermeiden. Bei dem Zusanjmenstoss zweier Güter­züge 
auf eingleisiger Strecke bei Wampersdorf in Nieder- östtrreich waren am Dienstag sechs Menschen unis Leben gekommen und 18 weitere verletzt worden - neun davon schwer. Die Toten und Verletz­ ten sind ungarische und jugos­ lawische Fernfahrer, die auf der rollenden Landstrasse zwi­ schen . dem oberösierreichi- schen Wels und dem ungari­ schen Sopron mit ihren Last­ wagen unterwegs waren. Sie schliefen zum Zeitpunkt des Unglücks in einem. Persörien- waggon unmittelbar hinter der Lokomotive. Dieser Eisenbahn­ wagen wurde beim Aufprall völlig demoliert," sprang aus den Schienen und kippte um. Der österreichische Nationalrai (Parlament) gedachte der Opfer mit einer Trauerminute.. 
jpayee verurteilte den Angriff- und bat den Hindu-Rat, des Friedens wegen auf den Bau des Tempels zu verzichten. Ausser­ dem forderte er die Hindus auf, keine Vergeltung zu üben. «Wir müssen die indische Bruder­ schaft um jeden Preis schüt­ zen», sagte er. Der Rat rief für heute Donnerstag zu einem lan­ desweiten Streik auf. Angst vor Unruhen Der Innenminister von Guja­ rat, Gardhan Zadaphia, erklärte vor dem Parlament, die Polizei sei verstärkt worden und habe die Erlaubnis erhalten, auf Randalierer zu schiessen. In ei­ nigen Stadtteilen von Godhra wurde ein Ausgehverbot ver­ hängt. In anderen Städten mit muslimischer und hinduisti- scher Bevölkerung wurden we­ gen möglicher Unruhen die Po- lizeipatrouillen verstärkt. Der Zug fuhr weiter nach Vadodara, etwa 100 Kilometer südlich von Godhra. Dort griff eine Gruppe Hindus auf dem Bahnhof meh­ rere Muslime an. Nach Kran­ kenhausangaben wurde ein Mann erstochen, weitere 
Perso­ nen 
erlitten Verletzungen. In Godhra wurde ein 17-Jähriger erschossen, als die Polizei mit Schusswaffen und Tränengas gegen Plünderer vorging. Geld zu schwer FRANKFURT: An der grössten je in Deutschland geraubten Bargeldmenge haben sich die Täter offenbar überhoben: Nach dem Diebstahl von 8,594 Millionen Euro aus einem Geldtransporter am Montag­ morgen in Frankfurt Hessen sie fast 1,5 Millionen Euro in ei­ nem Fluchtauto zurück. Drei der mutmasslichen Räuber sind identifiziert, zwei Fluchtautos sichergestellt. Die Bande muss noch mindestens einen weite­ ren Komplizen gehabt haben, wie die Polizei mitteilte. Der Millionencoup wurde nach Po­ lizeiangaben von einem Freun­ destrio aus Frankfurt-Nied ver­ übt. Als Haupttäter gilt der Fahrer des Geldtransporters der Firma Senilitas, der 1,95 
Meter grosse Franzose marokkani­ scher Herkunft Faouzi Boudou. Teil des Schatzes: Eine Bronzescheibe mit Goldauflagen, auf der eine astronomische Darstellung zu sehen ist. BASEL: Die Basler Polizei hat einen Handel mit archäologi­ schen Schätzen aus der Früh­ bronzezeit vereitelt und zwei Hehler festgenommen. Die Hehler wollten dem Lan- desarqhäologen von Sachsen- Anhalt und verdeckten Ermitt­ lern Kulturgut im Wert von mehreren Millionen verkaufen, wie die Basler Staatsanwalt­ schaft am Mittwoch mitteilte. Die 43-jährige deutsch-schwei­ zerische Doppelbürgerin ' und ihr 63-jähriger deutscher Part­ ner hatten nach längeren Ver­ handlungen. vorgeschlagen, sich mit den Kaufinteressenten in Basel zu treffen, um die wei­ teren Modalitäten zu regeln. Dank der Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt von Sachsen-Anhalt konnten die Hehler am vergangenen Sams- tag in einem Hotel festgenom­ men werden. Wie- der Ober­ staatsanwalt der Staatsanwalt­ schaft Halle/Saale auf Anfrage sagte, machen sich Personen, 
die gefundene Kunstschätze auf- und weiterverkaufen, der Hehlerei schuldig. Denn die Schätze seien laut deutschem Gesetz Eigentum der Bundes­ länder. Beim sicher gestellten Kunst­ schatz handelt es sich laut An­ gaben der Basler Staatsanwalt­ schaft 
um ein Schwert, ein Randleistenbeil und eine Bron­ zescheibe mit Goldauflagen, auf der eine astronomische Darstellung zu sehen ist. Ama­ teur-Schatzsucher hatten den Schatz gefunden und offenbar weiterverkauft, wie der Ober­ staatsanwalt weiter sagte. Gemäss Auskunft des Landes­ archäologen von Sachsen-An­ halt besitzt der Schatz einen unschätzbar hohen wissen­ schaftlichen Wert. Sein materi­ eller Wert soll mehrere Millio­ nen Franken betragen. Das Kul­ turgut stamme aus der Früh­ bronzezeit, und wird auf 1600 vor Christus datiert. Es wurde • den deutschen Behörden über­ geben. 
Drachen erwünscht Kitesailer wollen auf die Schweizer Seen AARAU: Kitesailer oder Dra­ chensegler wollen auf die Schweizer Seen. Ihr Verband, die Swiss Kitesailing Associa-' tion, hat bei den Kantonen um Bewilligungen nachgesucht. Nicht alle können sich aber mit dem neu aufgekommenen Wassersport anfreunden. Die Sicherheit der arideren See- benützer und die schon jetzt grosse Belastung bewogen den Aargauer Regierungsrat dazu,/ das Drachensegeln auf dem Hallwilers'ee; generell zu unter­ sagen, teilte das Departement des Innern am Mittwoch mit. Eine Umfrage habe ergeben, dass diese Sportler auf dem See nicht erwünscht.seien. , Der Aargauer Regierurigsrat . befürchtet Konflikte mit dem Natur- und Landschaftsschutz und den Badeanstalten. Dem Nein aus Aarau schloss sich zu Gunsten einer einheitlichen Re­ gelung für den Hallwilersee der 
Noch ist offen, ob die Drachensegler auch bald auf den Seen der Schweiz ihre Kunststücke vollführen. Kanton Luzern an. Am Mitt­ woch lag die abschlägige Ant­ wort im Briefkasten von Stefan Popprath, Vizepräsident der Swiss Kitesailing' Association und Inhaber einer 
Drachenseg­ler-Schule 
in Silvaplana GR. «Es ist schade, dass wir keine Gespräche führen und Kompro­ misse suchen konnten», sagte er auf Anfrage der Nachrichten-. agentur sda.
	        

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