Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND- UND LEUTE Dienstag, 26. Februar 2002 
5 Beim Architekturpreis des Forums Ostschweiz wurden drei Bauten in Liechtenstein prämiert Die Auszeichnung «gutes Bau­ en» wird alle fünf Jahre an zu­ kunftsweisende Bauten aus 6 Kantonen und einem Fürsten­ tum verliehen. Eine Auszeich­ nung ging ans Kunstmuseum, eine an ein Einfamilienhaus im Triesner grossen Bongert, das Wohnhaus von Dietmar und Marlene Flatz in Schaan erhielt einen Anerkennungspreis. Michael Heinze l Die Prämierung fand auf dem zu die­ ser Jahreszeit etwas zugigen Postplatz in Vaduz statt, in einem Ambiente, das der Chef des Hochbauamtes Walter Walch schon vor Jahren wegen seines Urbanen Charakter lobte. Ein Platz, der von kubischen Bauten umgeben ist, als Kulisse für eine Preisverleihung, in der fast ausschliesslich kubische Bau­ ten prämiert wurden. Architektur und Öffentlichkeit Die Einleitungsrede hielt Regierungs­ chef Otmar Hasler, der auf den öffent­ lichen Charakter von Architektur hin­ wies. Gute Architektur leiste einen Beitrag zur «gestalterischen Weiterent­ wicklung unserer Landschaft und Siedlungen», daher sei es ein wichtiges Anliegen der Regierung, das qualitäts­ volle Bauen zu fördern. Er betonte, 
Walter Walch (Leiter Bauamt) und Regierungschef Otmar Hasler im Gespräch mit Hubert und Hilde Froipmelt. (Bild: Brigitt Risch) dass zeitgenössische Architektur im­ mer eine «Antwort auf die Zeit und ei­ ne Auseinandersetzung mit dem Raum» sei, wie dies auch an einigen historischen Neubauten heute noch abzulesen sei. 
Verantwortung für den Lebensraum Für Walter Walch ist diese Preisver­ leihung auch ein Anlass zur Reflexion, zur kritischen . Rückbesinnung: Was 
haben wir gelernt, seitdem vor fünf Jahren das letzte (und erste) Mal die Auszeichnung vergeben wurde? Was können wir besser machen? Und be­ dauert im selben Atemzug, dass die ' Architektur leider noch zu oft wirt­schaftlichen 
Überlegungen unterge­ ordnet sei. Der Hochbauchef plädiert leidenschaftlich und vehement für ei­ ne Ortsplanung. Argument: «Dies ist unser einziger Lebensraum, fiir den sind wir verantwortlich.» So appelliert £r an Verkehrsplaner, Architekten et­ wa auch bei der Gestaltung von Stras- senräumen heranzuziehen. Walter Walch hofft, dass das Raumplanungs­ gesetz «möglichst bald» verabschiedet werde. «Das wird uns die Arbeit er­ leichtern.» Wanderausstellung Stellvertretend für die Jury erläuter­ te Jurymitglied Jesco Hutter cias Pro- zedere der Entscheidungsfindung. 290 Vorschläge wurden eingereicht. In ei­ nem ersten Wahlgang wurden 90 Beiträge für deh zweiten Wahlgang empfohlen. Simultan zu der Prämie-, rung in Vaduz werden auch andern-" orts die Preisträger geehrt. Die Aus­ stellung zeigt die acht ausgezeichne­ ten, die sechs zweitplatzierten Objekte und auch einige exemplarische Bau­ ten, die in die zweite Runde gekom­ men waren. Die Schautafeln der Aus­ stellung werden in Vaduz 14 Tage lang zu betrachten und zu lesen sein, dann wandern sie an einen andern Ort und kehren im Jahr 2007 mit neuen schö­ nen Häusern vielleicht wieder an den Vaduzer Postplatz zurück. Traditionen wollen gepflegt sein. Übergabe der Solidaritätsbücher «11. September 2001» Der Verein für eine offene Kirche überreichte Claudia Fritsche ein Zeichen des Mitgefühls Übergabe 
Solidaritätsbücher *11. September 2001> an die Liechtensteinische Botschafterin bei den Vereinten Nationen. V.l.n.r Horst Lorenz, Gisela Meier, Claudia Fritsche (Botschafterin) und Linda Miindle.  k 
(Bild: Brigitt Risch) Herr, hilf den unschuldigen Toten, dass sie es schön im Himmel haben, und dass sie helfen, dass es keinen Krieg gibt. (Jakob Hoop, 11 Jähre) Renate Dey Schmidlin Gestern Montag, den 25. Februar 2002 wurde im Regierungsgebäude in Vaduz namens des Vereins für eine offene Kirche das Buch der Solidarität an die Liechtensteinische Botschafterin In New Yorkj Claudia Fritsche, übergeben. Am Freitag nach dem verheerenden und die Welt In ihren Angeln erschüt­ ternden Terroranschlag, hatte der Ver­ ein für eine offene Kirche zu einem ökumenischen Friedensgottesdienst eingeladen, um auf diese Weise dem amerikanischen Volk die- Solidarität und das. Mitgefühl Liechtensteins zu bekünden. Ein Kondolenzbuch wurde dort ausgelegt, jn dem mehr als 250 Mitbürgerinnen und Mitbürger ihre 
Trauer über das unfassbare Geschehen zum Ausdruck brachten. 12 weitere Bücher folgten in den anderen Ge­ meinden. Viele'Kinder drückten dort in rührenden Bekenntnissen ihre Ver­ bundenheit mit Gleichaltrigen auf der anderen Seite des grossen Teiches aus. «We shall live inpeace some day. Deep in our hearts.we do believe, .We shall live in peace, some day. In der Deutschen Übersetzung... Wir werden eines Tages in Frieden leben. Tief in unserem Herzen glauben wir, dass wir eines Tages in Frieden leben werden.» (Originaltön der Eintragung der Pri- hiarschule in Eschen) . Dieses tief innerlich mitempfundene Leid kam in diesem Werk zum Aus- .druck, Das Titelbild ist ein von Her­ mann Hasler gestaltetes Batikbild, das für diesen Anlass yon Schwester Regi­ na Hasler zur Verfügung gestellt wur­ de. Symbolträchtig die. weisse Friedens­ taube über einer blau auseinander­ brechenden Weltkugel auf warm oran­ge-gelbem 
Hintergrund ... Die Anteilnahme eines ganzen Lan­ des, eines Landes, dessen Einwohner grade mal in einem der zerstörten Tür­ me Platz gefunden hätten. Mitleid und Trost für die Opfer des Anschlags und ihrer Hinterbliebenen wurde in diesem einen Buch der'Mitmenschlichkeit zu- sammengefasst. 
Botschafterin Claudia Fritsche nahm dieses Symbol ihres Heimatlandes von Vorstandsmitglie­ dern des Vereins für eine offene Kirche sichtlich bewegt in Empfang. «Dies anzuschauen» weckt In mir viele Erin­ nerungen. Das geht nicht spurlos an einem vorbei», erzählte die Augenzeu­ gin eines der schrecklichsten Ereignis­ se der 
vergangenen Zelt Sie wird es als herzliches Zeichen des Mitgefühls mit nach New York nehmen, um in den dortigen Schulen aufzuzeigen, wie die Kinder Liechtensteins in Gedanken und Empfindungen ganz tief . mit gleichaltrigen jungen Menschen mitr fühlen. 
Aktion Heugabla 
Triesen- «geDoren» 16 Bauern machen mit und suchen Freiwillige Beim Treffen der Frastanzer und der Triesenberger Bauern tagten am ver­ gangenen Sonntag über 60 Bäuerin­ nen und Bauern im Bärensaal des Hotels Kulm in Triesenberg und tauschten Erfahrungen aus. Erfreuli­ ches Resultat des Bauern-Treffens: Die «Aktion Heugabla Triesenberg» ist geboren. Alle 16 am Bauern-Tref- fen vertretenen Triesenberger Land­ wirtschaftsbetriebe machen mit! Die Frastanzer Bauem-Delegation, an­ geführt von Bürgermeister Harald Lu­ descher, wurde im Triesenberger Dorf­ zentrum von den Triesenberger Bauern empfangen, von Vorsteher Hubert Sele herzlich begrüsst und,vom Frauenge­ sangverein Triesenberg mit einfühlsa­ men Bauernliedern auf das Treffen eingestimmt. ' Grund des Treffens war die seit 1996 in , Frastanz stattfindende «Aktion Heugabel». Für die tolle Idee und die grossartige Arbeit rund um die «Aktion Heugabel» wurden im November 2001 der Initiant Magister. Günter Stadler und die Frastanzer Bauern mit dem Bindingpreis für Natur- und Umwelt­ schutz geehrt. Damals nahm Klaus Schädler die Idee mit nach Hause, in­ formierte den Gemfeinderat, die'Land- und Alpwirtschaftskommission und schliesslich die Bauern und stiess mit der Idee überall auf fruchtbaren Bo­ den. Um was geht es? Nun kann es also los gehen. Die Bauern sind hoffnungsvoll und freuen sich auf möglichst viele freiwillige Helferinnen, und Helfer. Doch um was geht es eigentlich genauer bei der Ak­ tion Heugabla? Bauern, Bevölkerung und Natur- und Landschaftsschutz ge­ ben sich bei dieser Aktion die Hand. Die «Aktion Heugabla»« möchte die wertvollen Kulturlandschaft erhalten helfen, die Lebensqualität für die Bau­ ern steigern, das gegenseitigen Ver­ ständnis und des Respekts zwischen der niehtbäuerlichen Bevölkerung und den Bauern und Bäuerinnen fördern.. Die Aktion Heügabla soll aber auch 
ein Naturerlebnis werden für die nicht in der Landwirtschaft tätige Bevölke­ rung. Sie soll das Bewusstseins für die Anliegen der Bauern und der Natur fordern und zur Steigerung der Wert­ schätzung für den einmaligen, heute noch weitgehend intakten Lebens- räum beitragen. Erreicht werden sollen diese Ziele, indem die nichtbäuerliche Bevölke­ rung über die Arbeit bei den Bauern wieder die Freude an der Natur und an der bäuerlichen Arbeit entdeckt und aktiv mithilft, ihren sie umgebenden Lebensraum zu pflegen und zu bewirt­ schaften: Anmeldung Der Grundstein ist gelegt, die Aktion Heugabla 2002 ist geboren. Der akti­ ven Freizeitbeschäftigung auf dem Bergbauemhof und der Hilfe für die 16 Bauern steht also nichts mehr im Weg. Gesucht sind nun noch Freiwillige Helferinnen und Helfer, Wer sich heu­ te schon für die im Juni startende Ak­ tion interessiert, kann ein Informati­ onsblatt und ein Anmeldeformular an­ fordern (Gemeinde Triesenberg / Tel. 265 50 10) und sich in die Liste der Freiwilligen Helfer aufnehmen lassen. (ks) REKLAME Befehle vom i UNO-Beitritt NEIN
	        

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