Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Dienstag 26. Februar 2002 Fr. L20 Redaktion und Verlag: Fcldklrclier Strasse 5, FL-9494 Schaan Telefon »423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mail Redaktion:  redaktion@volksblatt.li Fax Inserate +423 237 51 66 Mail Inserate:  lnserate@volksblatt.li Internet:  http://www.volksblatt.li Amtliches Publikationsorgan • 124. Jahrgang, Nr.46. 
VERBUNDISÜDOSTSCHVJEIZ Wider die Erker und Türmchen! Die Auszeichnung «gutes Bautn» wird alle fünf Jahre an zukunftsweisende Bau­ ten aus 6 Kantonen und ei­ nem Fürstentum verliehen. Eine Auszeichnung ging ans Kunstmuseum, eine an ein Einfamilienhaus im Triesncr grossen Bongert, das Wohnhaus von Dietmar und Marlene Flatz in Schaan erhielt einen Aner­ kennungspreis. Seite 5 Neue Telekommu­ nikation VADUZ: «Für Vaduz beginnt mit dem Verkauf der Kabel­ netzanlagen'an die Lie- •*"* Comtel in den nächsten ein­ einhalb bis zwei Jahren auch in Bezug auf die neu­ en Kommunikationsdienst- leistungcn über das Fern­ sehnetz ein neues Zeitalter», so Bürgermeister Karlheinz Ospelt bei dem damaligen Verkaufsentscheid. Seite 9 Jack the Ripper mordet schaurig KINO: «From Hell» mit Johnny Depp als Inspektor zeigt die grausam zugerich­ teten Opfer in aller Deut­ lichkeit. Kein Zweifel, Jack the Ripper ist eine legendäre Gestalt. Seite 24 Aus Zwei mach Vier •<•••• I MOBIL: Rinspeed Presto, die neueste Kreation aus dem Hause Rinspeed, lässt sich in wenigen Sekunden per Knopfdruck von einem knapp drei Meter kurzen of­ fenen Zweisitzer in einen 3,7 Meter langen Viersitzer verwandeln. Der 
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Frühpension immer beliebter Sprunghafter Anstieg der AHV-Rentenvorbezüger von 440 auf 1407 Personen im letzten Jahr Im letzten Jahr wurden von der liechtensteini­ schen AHV total 12 108 Renten ausbezahlt. Der enorme Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf den verbesserten Renten- vorbezug zurückzuführen. Die Zahl der Frühpen­ sionäre schnellte innert Jahresfrist von- 440 auf 1407 hoch. Die Leistun­ gen der AHV erhöhten sich auf fast 140 Mio. Franken. Manfred Ohr i Mit 10 257 Rentenbezügcrin- nen und -bezügem war im Jah­ re 2000 erstmals die 10 000er- Marke überschritten worden. Bis Ende 2001 erhöhte sich die­ se Zahl nun bereits um 1851 auf 12 108 Personen, wie der stellvertretende Direktor der Liechtensteinischen Alters­ und Hinterlassenenversiche- rung (AHV), Heinz Ritter, ges­ tern auf Anfrage bekannt gab. Verbesserter Vorbezug Dieser sprunghafte Anstieg der Rentenzahl um 18 Prozent (Vorjahr: 7,7 Prozent) hat meh­ rere Ursachen. So erfolgte auf Beginn des letzten Jahres in Liechtenstein die Senkung des 
Von den insgesamt 12 108 Raiten, die von der liechtensteinischen AHV im vergangenen Jahr ausge­ richtet wurden, bezogen sich bereits 1407 - 967 mehr als im .Vorjahr - auf Rentenvörbezüger. Rentenalters der Männer von 65 auf 64 Jahre. Dies führte dazu, dass der Jahrgang 1936 bereits am 1. Januar 2001 ren­ tenberechtigt wurde. Gleichzei­ tig erreichte auch-der Männer­ jahrgang 1937 das ordentliche Rentenalter. Auf sehr grosses Interesse stiess ausserdem die Verbesse­ rung des Rentenvorbezugs. Der mildere Kürzungssatz und die Möglichkeit, die Rente ab dem 1. Januar 2001 schon ab dem 
60. Altersjahr beziehen zu kön­ nen, führten dazu, dass sich bis zum Ende des Berichtsjahres bereits 1407 Personen für die Frühpension entschieden hat­ ten. Innert Jahresfrist nahm damit die Zahl der Rentenvör­ bezüger um 967 Personen oder um 220 Prozent zu! *8» 
17,2 °/o Mehrausgaben Durch die Herabsetzung des Rentenalters der .Männer und den verbesserten Rentenvorbe-zug, 
aber auch durch die teue­ rungsbedingte Anhebung der Renten um 2 Prozent und den ordentlichen Zuwachs an Ren­ tenbezügern stiegen die Leis­ tungen der AHV im vergange­ nen Jahr auf 139,5 Mio. Fran­ ken an. Im Vergleich zur Vor­ jahresrechnung sind dies Mehr­ ausgaben von rund 20,5 Mio. Franken bzw. von 17,2 Prozent. Im Jahr 2000 lag die Wachs­ tumsrate noch bei 4,6 Prozent. Für die Finanzierung der 
Mehrausgaben aus dem verbes­ serten .Rentenbezug wurden auf das Berichtsjahr zwei gesetzli­ che Neuerungen wirksam. Auf der einen Seite wurde der Staatsbeitrag von 18 auf 20 Prozent der AHVrAusgaben filr Renten und Hilfsmittel hinauf­ gesetzt; andererseits wurde im Schwerverkehrsabgabe-Gesetz bestimmt, dass zwei Drittel des dem Land zufallenden Nettoer­ trages aus der Leistungsabhän­ gigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) der AHV als Züsatzbei- trag zuzuweisen sind. 31,1 Mio. vom Staat , Aufgrund der inzwischen vorliegenden Endabrechnun­ gen der AHV-Anstalt und der Oberzolldirektion Bern ergeben' sich somit Staatsbeiträge in 
der Gesamthöhe von 31,1 Mio. Franken (ordentlicher Beitrag von rund 27,9 Mio. und LSVA- tattett von knapp 3,2 NUo. Franken). Die Staatsbeiträge an die AHV übertreffen die Zuwei- , sungen des ' Vorjahres., um annähernd 9,7 Mio. Franken. Die Ausgaben der AHV über­ trafen die budgetierten Annah­ men um 3,5 Mio. Franken. Dies bewirkt beim erhöhten Staats­ beitrag von 20 Prozent einen um rund 0,7 Mio. Franken . höheren Landeszuschuss,, der dem Landtag für die März- Sitzung als Nachtragskredit zur Genehmigung vorliegt. 
. Mobilfunk-Urteil: «Es ging nur um Verfahrensfehler» Beim Staatsgerichtshofentscheid ging es nur um Fehler im Verfahren und nicht um gesundheitliche Aspekte Das Staatsgerichtshof- Urteil, das am 21. Februar bekannt wurde, bezog sich nicht auf gesundheitliche Aspekte der Mobilfunkantennen, sondern einzig um ein fehlerhaftes Be­ willigungsverfahren. Dies stellte Andreas Batliner, Vor­ sitzender der Verwaltungs­ und Beschwerdeinstanz (VBI) klar. Weder konnten die Mobilfunk­ anbieter eine Niederlage, noch 
die Mobilfunkgegner einen Sieg .einstecken. Beim Urteil des Staatsgerichtshofes ging es le­ diglich um Verfahrensfehler. Laut Andreas Batliner hatte es die Regierung Frick im Bewilli­ gungsverfahren der Antenne bei der Unaxis versäumt, zwei Nachbarn zu befragen. Da die Nachbarn, wie bei jedem Baube­ willigungsverfahren aber volle Parteistellung und damit das Recht auf Einspruch haben, sei dies nicht ganz korrekt gewesen. 
Vor einiger Zeit hat deswegen die VBI den Entscheid der Re­ gierung aufgehoben und sie an­ gewiesen den Nachbarn das rechtliche Gehör einzuräumen und neuerlich zu entscheiden. Der Mobilfunkbetreiber hat aber, gegen diesen VBl-Entscheid ei­ ne Beschwerde eingereicht. Die­ se hat der Staatsgerichtshof am 21. 
Februar abgewiesen. Antenne Neugrüt Aber nicht nur der Regie­rung,. 
sondern auch der Ge­ meinde ist ein Verfahrensfehler unterlaufen. So hat die Ge­ meinde laut Andreas Batliner bezüglich der Antenne Neu­ grüt eine Entscheidung getrof­ fen, die formell nicht korrekt dargestellt wurde. Auch hier wurde die Gemeinde angewie­ sen, diese Mängel zu beseiti­ gen. Die Regierung und die Ge­ meinde wurden angewiesen er­ neut die gesundheitlichen Aspekte der Mobilfunkanlagen 
zuprüfen und einen neuen Ent­ scheid zu fällen. Bereits in Betrieb Der Haken an der ganzen Geschichte ist, dass die beiden Antennen, dank einer proviso-. rischen Bewilligung bereits in Betrieb sind. Falls sich jetzt Re­ gierung und Gemeinde gegen die Antenneri entscheiden würden, müssten diese unter Umständen abgebaut werden. * ' (dm) Todesschuss-Befehl verteidigt Bündner Polizeikommandant vor Gericht CHUR: Der wegen einem To-' desschuss-Befehl auf einen Amokschützen angeklagte Bündner Polizeikommandant Markus Reinhardt hat gestern vor Gericht den Polizeieinsatz im März 2000 verteidigt. Der Befehl sei in einer Notwehrsi­ tuation erfolgt. Die Wohnung des Amokschüt­ zen am Churer Rosenhügel zu stürmen, sei nach einem ge­ scheiterten ersten Versuch nicht mehr zu verantworten' 
gewesen, sagte Reinhardt. Da­ bei war ein Grenadier vom. Amokschützen lebensgefähr­ lich verletzt worden. Alternati­ ven zum gezielten Todesschuss mussten laut dem Polizeichef verworfen werden. Versuche, den 22-jährigen Mann zu ei­ nem Aufgeben zu bewegen, waren zuvor allesamt misslun- gen. Er lehnte Angebote für schlichtende Gespräche kate­ gorisch ab: Der Polizeipsycho­ loge war in seinem Bericht zum Schluss gekommen, dass der 
Amokschütze schliesslich eine nicht einschätzbare Gefahr für Dritte darstellte und ein Ende des Konfliktes nicht absehbar . war. Der arbeitslose Metzger wurde nach einem fast zehn­ stündigen Drama am 26. März 2000 von einem Präzisions- • schützen aus 54 Metern mit Teilmanteimunition tödlich am Kopf getroffen. Zuvor hatte er rund 70 Polizisten mit seinem Sturmgewehr in Schach gehal­ ten und irisgesamt 35 Schüsse abgefeuert. Letzte Seite 
Wahlen in Simbabwe HARARE: Simbabwes Oppo- sitionschef Morgan Tsvangi- rai wird von den Behörden des Landes Hochverrat vor­ geworfen. . Eineinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl in dem süd­ afrikanischen Land droht ihm damit die Todesstrafe. Tsvan- girai würde gestern in Harare von der Polizei zu einem um­ strittenen australischen TV- Dokumeritarfilm befragt, wo­ nach er angeblich die Ermor­dung 
von Präsident Robert Mugabe (78) plant. «Sie wer­ fen ihm Hochverrat vor»,, er­ klärte anschliessend Tsvangi- rais Anwalt Inriocent Chagon- da. Der. OppositionspoUtiker wies den Vorwurf, zurück. Er beschuldigte die Regierung, ihn mit den. Anschuldigungen mundtot machen zu wollen. Tsvangirai gilt als.chancenrei- cher Herausforderer von Prä­ sident Robert Mugabe .bei der Wahl am 9. und 10. März. Seite 27
	        

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