Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
REGION Montag, 25. Februar 2002 
7 Interdisziplinäre Projektarbeit von Auszubildenden am bzb präsentiert «Pepper n'Game» hiesst die in- terdiszplinäre Projektarbeit (IPA) der Berufsmatura-Maschi­ nenbauklasse PKB 4 und des Freifachkurses IPA Automation eigentlich, aber der (nicht einfa­ che) Weg zum Ziel und das Re­ sultat sind so überzeugend, dass man durchaus etwas abgeändert von 
«Spiel, Satz und Sieg» im Tennis von «Pfeffer, Spiel und Sieg» sprechen kann. Am Frei­ tagabend fand das «Finalspiel» im Interstaatlichen Berufsbil­ dungszentrum Buchs statt, mit den beiden Balznern Karin Büchel und Wilfried Bürzle. Reto Neuraute r Sechs Monate lang haben Polymecha- niker- und Konstrukteur-Lehrlinge aus dem Freifaehkurs «Automation» und eine Berufsmittelschulklasse gemein­ sam eine Anlaße zur Fertigung und Montage einer Pfeffermühle und einer Spielhox geplant, aufgebaut, program­ miert 
und in Betrieb genommen. Für Projektlciter Hano Meuli und seine Projekthegleiter Arnold Patt, Michael Sochin und Christoph Kluscr - die ers­ ten drei Hauptlehrer für Maschinenbau am bzb, letzterer Hauptlehrer für All­ gemein bildenden Unterricht - war es wichtig, dass die jungen Menschen die Zusammenhänge eines MTO-Produk- tionsprozesses (MTO Menschen-Tech­ nik-Organisation) von der Produkte­ entwicklung bis zur Produktcausliefe- rung erkennen und beurteilen lernen. Die Projektteilnehmer sollten zudem Teamfahigkeit und Selbständigkeit entwickeln, und die Anlage war im Sinne der Qualitätsnorm ISO 9001- 2000 zu konzipieren und aufzubauen. Als dann am Freitagabend vor 
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Biirzh• aus Hähers (Dritter von rechts) freut sich mit (von links) Roman und Florian Vogel (beide Buchs), Jonas Wüst (Altstätteu), Andreas Wikart (Weite), Michael Kehl (Sargans) und Thomas Steiger (Lüchingen): Die Produktion der Pfeffermühle läuft reibungslos. len Interessierten - Vertretern der Schulleitung, der Berufsschulkommis­ sion, Lehrern, Lehrmeistern, Eltern, Freund oder Freundin - die beiden Produktionsanlagen ihre Feuertaufe erlebten, konnten sich alle davon überzeugen, dass der Produktionsab­ lauf automatisiert und mit Sensoren überwacht wird. Gemeinsam zum Erfolg Bei der Pfeffermühle hat - roboter­ gesteuert - das Mahlwerk ebenso den richtigen Platz gefunden wie die Pfef­ ferkörner, der Deckel und die Mühle InternetWettbewerb Freundlichster Müllmann gesucht 
selber, die in die Verpackung gesteckt und im Auslieferungslager deponiert wurde, wie bei der Spielhox, Würfel, Jasskarten, Stifte fürs Mühlespiel, No­ tizblock oder Notizstift. Dass die Pfef­ fermühle 
nicht zu den leichtesten gehört, ist nicht so schlimm. Auch nicht, dass die Spielhox mittels Kara- binerverschluss konventionell ver­ schlossen wird. Vielmehr ist es für die 27 Polyme- chanikcr- und Konstrukteur-Lehrtöch- tcr und -Lehrlinge am Interstaatlichen Berufsbildungszentrum Buchs (bzb) si­ cher die tolle Erfahrung, alle Schritte wie Planen, Zeichnen, Einteilen, Lay­ outen, Konstruieren, Bestellen, Verbes­ sern, Testen, Programmieren, Positio­ nieren, Programmieren, Montieren, und nochmals Programmieren und Optimieren gemeinsam zum Erfolg ge­ bracht zu haben. Sie haben dabei auch gelernt, dass es neben handwerkli­ chem Können, programmierten Senso­ ren und computergesteuerten Robo­ tern auch menschliche Kommunikati­ on braucht, um zu diesem Ziel zu kommen. 
(Bild: Reto Neurauter) Gute Infrastruktur vorhanden Einer der Projektbegleiter, Michael Sochin aus Eschen, sprach in seinem Resümee, dass es ihn freue, solche Spitzenschüler unterrichten zu kön­ nen. Projektleitcr Hano Meuli betonte abschliessend, dass es nicht selbstver­ ständlich sei, dass eine derartige Infra­ struktur zur Ausbildung vorhanden sei. Er lobte auch die Bereitschaft der Berufsschulkommission, solche Pro­ jekte über das Budget zu ermöglichen. Mit dazu beigetragen hätten zudem Lehrmeister und Lehrbetriebe in unter­ schiedlichster Form. Eine gute Erfahrung Hätten anfänglich Kommunika­ tionsprobleme - die beiden Klassen hatten an unterschiedlichen Tagen Un­ terricht - das Projekt etwas ins Stot­ tern gebracht, ist der Konstrukteur- Lehrling Wilfried Bürzle aus Balzers erfreut über das Resultat: «Es ist gut gelaufen für mich, ich habe viel profi­ tiert. Ich habe Einblick in Abläufe be­ kommen, die interessant und wichtig - auch für meine Zukunft sind.» 
Bronx-Disco- Queen gesucht! BUCHS: Träume werden wahr in der stressfreien Zone am Samstag, den 23. März 20021 Bei der zweiten «Miss- Bronx-Wahl» ab 19 Uhr buhlen die Kandidatinnen um die Gunst der Jury und den Titel der «Bronx-Disco-Queen 2002». Noch kann man sich zum schö­ nen Spektakel anmelden. Bei der zwei­ ten «Miss-Bronx-WahU organiisieren die Initianten eine Veranstaltung mit jungen Damen, Showprogramm, Pro­ mis und Partysound. Für die Teilneh­ merinnen des Rheintaler Beauty-Wett- bewerbes stehen alle Türen offen - die stressfreie Zone bietet ein Sprungbrett zu weiteren internationalen Wahlen. Ebenso können die Miss-Bronx-An- wärterinnen attraktive Preise gewin­ nen. Gesucht werden Kandidatinnen, die mindestens 168 cm gross, zwi­ schen 17 und 27 Jahre jung sowie le­ dig sind. Nationalität und Wohnort der Teilnehmerinnen spielen bei der Bronx-Wahl keine Rolle. Anmelde- schluss ist am Samstag, den 2. März. Informationen und Anmeldeformular sind erhältlich auf der neuen Bronx- Homepage unter: www.bronx- buchs.ch. (Eing.) 5. FrauenVernet- zungsWerkstatt ST. GALLEN: Wie setzen Frauen ihre Beziehungsnetze für ihr berufliches, politisches und persönliches Weiter­ kommen ein? Antwort darauf gibt die .fünfte FrauenVernetzungsWerkstatt vom Samstag, den 23. März an der Universität St. Gallen. Impuls-Work­ shops wetzen die Sinne und vernetzen die Tagungsteilnehmerinnen konkret. Als Referentinnen und Podiumsteil­ nehmerinnen mit dabei: Heidi Witzig, Cecile Bühlmann, Mona Vetsch und Ursula Wyss. Programme: Telefon 071/223 15 31 oder www.frauennetz- werk.ch. (Eing.) PanAlpina Sicav Alplna V Preise vom 22. Februar 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 49.00 Rücknahmepreis: € 47.98 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 48.20 Rücknahmepreis: € 47.18 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssflrst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz DIE SCHWESTER LUDWIG MARXER DIE SCHWESTER KRIMINALROMAN Teil 42 Er passierte die Grenze, und fünf Minuten später fuhr er in Feld­ kirch ein. Er hielt Ausschau nach einer Telefonzelle, fand eine und parkte davor, mitten auf dem Gehsteig. Als er ausstieg, spürte er erste Regentropfen. Der Wind hatte nachgelassen, der Himmel war schwarz. Es sah nach einem Gewitter aus. Im arg zerßedderten Telefonbuch fand er die Adresse, die er brauchte, was ihm aber wenig half, denn er hatte keinen Stadt­ plan. Aber hier war nicht Wien. ; In diesem kleinen Kaff würde ! doch jemand wissen, wo diese 
Gasse war. Und tatsächlich, die ersten, die er fragte - zwei halb­ wüchsige Mädchen mit Schulta­ schen - konnten ihm den Weg zur Blasenberggasse weisen. Während er den Berg hinauf­ kurvte, blitzte und donnerte es nahezu gleichzeitig, und es be­ gann zu schütten. Rotter fuhr im Schritttempo, um Hausnummern ausmachen und lesen zu können. Schliesslich war an der richtigen Adresse und stieg aus. Mit we­ hendem Jackett hastete er zum Heck des Autos, riss den Koffer­ raumdeckel auf. er nicht irrte, musste hier ein Schirm sein. Er irrte. Klatschnass bereits suchte er nach einem Klingelknopf am Gartentor vor dem ausladenden Herrenhaus. »Hier wache ich«, stand auf einer Tafel, und darun­ ter war ein Dobermann abgebil­ det. Aber keine Klingel. Sollte er einfach eintreten, im Vertrauen, der Vierbeiner wachte witte­ rungshalber im Haus? Er war nass bis auf die Unterho­ se. Mit der Rechten befühlte er den Kolben seiner Waffe unter der linken Achsel. Ja, es reichte ihm jetzt, er ging hinein. Er fasste den Knauf am Gartentor, rüttelte daran, versuchte ihn zu drehen. Das Tor war abgesperrt. Rotter hätte schreien können vor 
Wut. Er stapfte zum Wagen, Hess sich hineinfallen, zog die Tür zu. Schwer atmend, zeitlupenhaft langsam, fingerte er Notizblock und Telefon hervor, beides nass. Wenigstens hatte er nicht nur die Adresse, sondern auch die Ruf­ nummer des Hauses, zu dem es kein Vordringen gab, aufge­ schrieben. Er wählte. Es läutete. 
'Lugen, meldete sich eine mädchenhafte Stimme. »Guten Tag Frau Luger, hier Chef­ inspektor Rotter, Kriminalpolizei. Ich sitze in meinem Wagen vor Ihrem Haus. Ich würde gerne mit Ihnen sprechen. Wären Sie so freundlich, mir aufzumachen?* »Kriminalpolizei?* fragte Frau Luger erstaunt. o 3 =3 
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Bücher und mehr St. Utf I Str. 37, Eschen Tot +423/3737184, Fax <423/3737188 amall: book6®oninl.ll §l§s| Ludwig 
Marxe|j,liest:aus;seinem;Buch Sonntag, 28. April um 11:00 Uhr Bilderausstellung Uschi Stoff, Pfrundhaus Eschen 24 Stundon onlino nach BQchor 6chmökom:   www.omnl.il »Nina Luger*, meldete sich eine Kinderstimme. Das musste das neunjährige Kind sein. »Guten Tag, hier Rotter. Ist deine Mutter zu sprechen?' »Mama? Ja, die ist da. Einen Moment.* Rotter hörte, wie das Kind den Hörer hinlegte und nach der Mutter rief.-»Mama, da ist ein Herr... Roller oder so am Telefon, der dich will!* »Was will er?* hörte er eine Frauenstimme, weiter entfernt. »Weiss ich nicht, hab' ihn nicht gefragt.* 
»Ja*, antwortete Rotter, »wenn Sie die Güte hätten, mich vorzulas­ sen?* »Ja..., natürlich. Ich entriegle das Tor und erwarte Sie an der Haustür.* »Dankeschön*, sagte Rotter und kappte die Verbindung. Das würde nicht ohne arge Ver­ kühlung abgelten, befürchtete er, als er durch den strömenden Re­ gen.zum Haus hetzte. Frau Luger stand in der halb geöffneten Ein­ gangstür, öffiiete dfese. ganz, als Rotter bei ihr war, und Hess ihn ein. 
»Es tut mir Leid*, entschuldigte sich Rotter, an sich hinabsehend, »das Wetter...* Er zog seine Dienstkokarde, hielt sie der Frau hin, die er jetzt eingehend be­ trachtete. Eine kleine, zarte Per­ son mit pechschwarzem Pagen­ kopf. Rotter hätte sie auf keine Dreissig geschätzt. »Bundespolizeidirektion Wien*, las sie und sqh Rotter fragend an. »Ja*, sagte Rotter, »mein hiesiger Kollege Link hat noch nicht mit Ihnen gesprochen?* »Nein*, sagte Frau Luger ver­ wundert, »hätte er das denn tun sollen? Um was geht es denn?* »Wir ermitteln gemeinsam im Mordfall Bettina Läng, von dem Sie bestimmt gehört haben.* »Ja, ja, das habeich. Entsetzlich. Aber... was habe ich damit zu tun?* »Nun*, Rotter zögerte, »jväre es möglich, Frau 'Luger, dass wir uns setzen könnten?* »Gewiss. Entschuldigen Sie, dass ich Sie so stehenlasse. Kommen Sie bitte weiter.*, Sie ging voraus, Rotter folgte ihr, unsicher, ob er nun den hoch­ glänzenden weissen Mannorbo­ den oder den augenscheinlich kostbaren Läufer mit seinen auf­ geweichten Schuhei) nieiden sollte. Er entschied sich für den 
Teppich. Im Gehen zog er eine durchnässte Packung Papierta­ schentücher aus der Tasche und trocknete sich mit einem das Ge­ sicht ab. »Mammma!* Das kleinste Kind streckte den Zeigefinger in Rich­ tung Frau Luger und lachte glückselig. Die beiden älteren la­ gen auf dem Teppich und spiel­ ten mit ihm. Nina stellte es auf die Beine, und es wackelte, mit den Ärmchen rudernd, auf die Mutter zu, die es auffing, bevor es fiel. »Mammma!* rief das Kleine wieder und zog der la­ chenden Frau Luger einen Clip vom Ohr. • Rotter schnürte es die Kehle zu. Er tat einen Schritt auf Frau Lu­ ger zu und streichelte dem Kind über die langen Locken. »Was für ein süsses Mädchen*, brachte er hervor, »ganz Ihr Ebenbild.* »Das ist kein Mädchen*, protes­ tierte der Fünfjährige, »das ist der Adrian!* Frau Luger lachte wieder. »Alle halten ihn filr ein Mädchen. Mein Mann meint deshalb, wir sollten ihm endlich die Haare schneiden. Urheberrecht bei i . Ludwig Marxer ;
	        

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