Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Samstag, 23. Februar 2002 
1 3 Gedanken werden Wirklichkeit Vreni Schächle zeigt Quiltart in der Schaaner DoMuS-Galerie «Fenster» ist der Titel von Vreni Schächles Quiltart-Ausstellung, die am Donnerstag eröffnet wurde und bis zum 24. März zu sehen ist. Vreni Schächle zeigt Arbeiten, die in den letzten zwei Jahren in ihrem Atelier in Va­ duz entstanden sind. Gerolf Hause r Die textilen Techniken Patchwork und Quilting sind in fast allen Kulturen zu finden. Quilttechniken gibt es z.B. im Orient seit Jahrtausenden. Diese Steppstichtechnik diente dem Verstär­ ken, Befestigen und Verbinden von Textilschichten. Patchworkarbeiten findet man sowohl in Europa wie auch in Asien und Afrika. Ursprünglich wurden, nieist aus materieller Not, vie­ le kleine Stoffstücke aneinanderge­ fügt. Heute sind beide Techniken mit­ einander verbunden und entwickeln sich zunehmend hin zu Kunsthand­ werksobjekten. Ein Ziel anstreben Edith De Boni zitierte in ihrer Ver- nissagerede Vreni Schächle: «Ein Traum, ein Gedanke im Kopf, ein Ziel, das man anstreben möchte.» «So be­ gann der Anfang des Schaffens von Vreni Schächle», fuhr Edith De Boni fort. «Patchwork war das Stichwort, das 1983 irgendwie in ihren Kopf ein­ drang... Mit sehr viel Geduld lernte sie die nötigen Techniken bei Lehrerinnen aus der Schweiz, Österreich, Deutsch­ land, Holland, Frankreich und Ameri­ ka. Nach ein paar Jahren des Schaffens wollte sie ihr Können an interessierte Kreise weitergeben. 1990 begann sie Kurse und Gruppen zu leiten, organi­ sierte Gemeinschaftsausstellungen und Kurswochen.» Vreni Schächle zeigte ihre Arbeiten auch auf interna­ tionalem Parkett. Ein grosser Erfolg war der «Focus 
Liechtenstein» an der 5. Quiltexpo in Innsbruck, an der Vreni Schächle eine mit Edith und Bruno De Boni produzierte Multivisionsshow 
Am Donnerstagabend eröffnete Vreni Schächle in der Galerie DoMuS in Schaan ihre Quiltart-Ausstellung. Im Bild von links DoMuS-Leiterin Eva Pepic, Vreni Schächle und Vernissagerednerin Edith De Boni. (Bild: Paul Trümmer) zeigte, die über neun Projektoren das Patchworkschaffen in Liechtenstein vor internationalem Publikum präsen­ tierte (dieses Multivisionsschau ist während der Ausstellung in der Gale­ rie DoMuS zu sehen}. Intensive Farben Erst wenn Vreni Schächle die Idee zu einem Quilt, die Form, die Technik, das Material, entwickelt hat, sucht sie die zur Verwirklichung nötigen Stoffe zu­ sammen. In ihrem Atelier in Vaduz finden sich, dafür genau richtig, mit Stoffen jeglicher Art vollgestopfte Räume. Brauchte sie früher noch viel 
Geduld, um eine Arbeit fertig zu stel­ len, kann es heute, reich mit den in­ zwischen gewonnenen Erfahrung so­ wohl im Bereich der Technik wie in je­ nem der Gestaltung, sein, dass ein aus­ druckstarkes Bild innerhalb einer Wo­ che vollendet ist. «Ich weiss nicht, ob ich eine Künstlerin bin, aber ich weiss, dass ich leidenschaftlich mit den 
Stof­ fen umgehe», sagt Vreni Schächle. Und mit Stoffen umgehen sei wie malen mit dem Pinsel, die Stoffe seien für sie die Farben, die verschiedenen Nähar­ ten die Pinselstriche. In ihrer Ausstel­ lung «Fenster» drückt Vreni Schächle ihre Liebe zur Astronomie, zu 
Land­schaften 
und zur Natur aus. Die Quilts zeigen geometrische Muster, meist Ge­ rade, die diagonal über den Stoff ver­ laufen. Es sind Kompositionen in in­ tensiven Färben, wobei meist eine Far­ be dominiert, anderen Farben um sich gruppierend. Die Ausstellung «Fenster» in der Ga­ lerle DoMuS im Schaaner Rathaus dauert bis 24. März 2002 und ist je­ weils freitags, von 14 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zum Thema sind im Internet unter www.patchwork.li ,  der Homepage von Vreni Schächle zu finden. 
Faszination Bonsai GAMPRIN: Natürlich gewachsene Zwergbäume gibt es weltweit seit hunderten von Jahren; langsam wachsend aufgrund von kargem Boden, langer Trockenheit und Mangel an Düngung; geformt zu bizarrer Schönheit durch Schnee, Hagel, Stürme und Wildverbiss; umgeben von oder sitzend auf Steinen und in Ausdruckskraft gesteigert durch Brüche;. Risse, Flechten und Vermoosung. Die Kultivierung von Bonsais ist nicht nur die Herausforderung, mittels gärtnerischen Techniken einen echten Baum zu einer meisterhaf­ ten Miniatur zu formen, es ist auch eine Kunstform und eine Be­ schäftigung mit der Natur, die vieles gibt. Sie braucht Wissen und Beobachtung, Augenmerk, Sorgfalt und Betreuung, Hingabe und Geduld. Der Kurs 193 unter der Leitung von Walter Maximili­ an Bachlmayr beginnt 
am Sams­ tag, den 2. März um 14 Uhr in der alten Schule in Gamprin. Anmel­ dung und Auskunft bei der Er­ wachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan. Telefon 232 48 22 . (oder per E-Mail: info@stein- egerta.li). (Eing.) Nähkurs für Anfanger SCHELLENBERG: Wer wollte schon immer etwas für die Kinder nähen und hat sich nicht getraut? Die Teilnehmenden werden stolz auf ihr erstes Werk sein. Stoffe, Bündchen, Gummi können bei der Kursleitung bezogen werden. Der Kurs 217 unter der Leitung von Frieda Hassler beginnt am Don­ nerstag, den 28. Februar um 19.30 Uhr im Begegnungsraum unter der Kirche im Schellenberg. An­ meldung und Auskunft bei der Er­ wachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan. Telefon 232 48 22 (oder per E-Mail: info@stein- egerta.li). (Eing.) HAUS GUTENBER 
•v:v I ff. i MITTE FINDEN VERSÖHNUNG LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL 388 11 33, FAX 388 11 35 E-Mall:  gutenberg@haus-gutenberg.ll - Online: www.haüs-gutenberg.li Samstag, 2. März, 10.30 Uhr, bis Sonntag, 3. März, 16.00 Uhr Wortgottesdienste gestalten, ja - aber wie? Eine Wochenendhilfe für offene Pfarrer und engagierte Laien mit Prof. M. Studhalter und P. L. Zink Sonntag, 3. März, 19.30 Uhr Bilder aus dem Himalaja-Gebiet Finissage der Fotoausstellung Bruno De Bon i Freitag, 8. März bis Freitag, 15. März, jeweils von 19.30-21.30 Uhr (Jeden Abend) Fasten - Zuhause und in Be­ gleitung Ein ambulanter Fastenkurs mit Man- fred Wilhelmi und P.. Ludwig Zink Freitag, 22. März, 18.00 Uhr bis Sonntag, 24. März, 16.00 Uhr . Musik und Deutung der Jo­ hannespassion Eine musikalische Besinnung zu Be­ ginn der Karwoche mit Ansgar Lieb­ hart und Ulrich Sourlier 
Gründonnerstag, 28. März, 20.00 Uhr bis Ostersonntag, 31. März, 15.00 Uhr Ostertreffen 2002 für Junge und Junggebliebene mit OT-Tea m Freitag, 5. April, 18.00 Uhr bis Sonntag, 7. April 16.00 Uhr Die BibeF ins Heute bringen mit Playback-Theater neue Erfah­ rungen machen mit Karin Gisler, Theaterpädagogin und Leiterin des Playback-Theaters Züric h Was wir noch bieten: • angenehme Seminarräume • gute Atmosphäre • feines Essen • Ubernachtungsmöglichkeiten Für wen? Gruppierungen aus • Wirtschaft .« Kirche • Schulen » Vereinen Bildung im Haus Gutenberg Lustvolles Lernen ejn leben lang Werden Sie Mitglied im Verein Freunde des Hauses Gutenberg der Bildung willen-der Freundschaft willen-der Zukunft willen. Auskünfte unter Telefon 00423 / 384 11 88 
TAKINO «Maelström» Es ist eine schicksalhaft verwickelte, märchenhaft endende Geschichte, die sich der 34-jährige Kanadier Denis Villeneuve für seinen zweiten, an vie­ len Festivals mit Preisen geehrten Film ausgedacht hat. Diese Geschichte wird von einem Fisch erzählt, einem weisen Fisch, der seit Urzeiten den Lauf der Dinge kom­ mentiert. Er hält eine hübsche Ge­ schichte parat: Die von Bibiane Cham­ pagne, 
einer schönen und erfolgrei­ chen jungen Frau, die sich schuldig macht und auf wunderbare Weise geläutert wird Bibiane führt eine Kette von schicken Boutiquen in Montreal und Toronto. Ihr perfektes Leben stürzt in ein unvorstellbares Chaos, als sie eines nachts einen alten Mann mit dem Au­ to anfährt. Der Mann, so 
entnimmt sie der Zeitung, stirbt. Soll sie den Vorfall vertuschen, soll sie sich der Polizei stellen? Bibiane bricht mit ihrem bis­ herigen Leben und entdeckt neue Di­ mensionen, neue Horizonte. Alles ver­ ändert seine Bedeutung, als ein 
Unbe­ kannter in ihr Leben tritt. Bibiane be­ kommt eine zweite Chance. «Maelström» ist von heute Samstag bis Montag jeweils um 20 Uhr im "Pro­ gramm des Filmclubs Frohsjnil im Ta- Kino. zu sehen. «Diva» Jules ist ein unsterblicher Fan von Opernstar Cynthia Hawkins (Wilhel­ mina Wiggins Fernandez). Weil die Di­ va sich weigert, Schallplatten zu be­ singen, nimmt Jules während eines Konzertes ein Bootleg auf. Kurz darauf geht ein weiteres brisantes Tondoku­ment 
in den Besitz des Postboten über. Bevor sie ermordet wird, schmuggelt ein Callgirl ein belastendes Tonband in seine Tasche. Jules weiss von nichts und sieht sich plötzlich verfolgt von einem Mädchenhändlerring, Schall­ plattenbossen und der Polizei. Und in­ mitten des ganzen Wirrwarrs, gelingt es ihm, zarte Bande zu der verehrten Diva zu knüpfen... «Diva» von Jeän-Jacques Beineix ist ein romantisches Märchen, ein raffi­ nierter Thriller mit Hitchcockschen Qualitäten, hervorragend photogra- phiert, und ein virtuoses Spiel mit Kir noversatzstückchen ein «film noir» 
der Pop-Generation. Der greller Comic­ strip von suggestiver Wirkung, ist in kürzester Zeit zum absoluten Kultfilm geworden. 
. «Diva» ist heute Samstag um 22 Uhr im Programm des Filmclubs Frohsinn im TaKino zu sehen. «Beresina» oder Die letzten Tage der Schweiz «Sind Sie Fritz- Ochsenbein?» fragt der Offizier. «Ja, ich bin Fritz Ochsen­ bein», antwortet die attraktive Irina. Da zieht General Stürzenegger einen Revolver und knallt die Schöne über den Haufen. Das russische Callgirl liebt dieses Spiel (bei dem der Revol­ ver mit Platzpatronen geladen ist) mindestens genauso wie ihr treuer Kunde Stürzenegger.-Denn Irina liebt die Schweiz, und für die Schweizer Staatsbürgerschaft würde sie fast alles tun. Irina ist die neue Attraktion von Charlotte De, die als Modedesignerin die Ehefrauen einflussreicher Persön­ lichkeiten mit ausgefallenen Kollek­ tionen versorgt und als Leiterin eines Callgirl-Rings junge Mädchen für die 
ausgefallenen Wünsche der Herren Bankdirektoren und Bundesräte be­ reithält. Trotzdem werden sie und ihr Kompagnon, Rechtsanwalt Waldvogel, von den besseren Kreisen mit Verach­ tung gestraft. Sie setzen daher Irina unter Druck, belastendes Material ge­ gen die Stützen der Gesellschaft zu sammeln - andernfalls drohe der Möchtegern-Schweizerin im tiefdecol- letierten Dirndl die Ausweisung. Er­ muntert von ihrer Freundin Benedetta, die sie im Heimatmuseum kennen­ lernt, versorgt sie Waldvogel mit In­ formationen, deren Wahrheitsgehalt sie nicht überprüfen kann, die aber, wunderbarerweise korrekt sind. Aber kaum hat Waldvogel, dessen Schnurr­ bart nach jedem Besuch bei Irina ein Stückchen von seiner Pracht einbüsst, die Karriereleiter erklommen, erreicht Irina der sofortige Ausweisungsbefehl. Jetzt kann nur noch Alt-Divisiönär . Stürzenegger helfen - hat er ihr doch die Ehe versprochen, sollte es Proble­ me mit der Einbürgerung geben. Lei­ der ist Stürzenegger, wie Benedetta herausfindet, seit 40 Jahren verheira­ tet. In Ihrer Verzweiflung erinnert sich Irina an eine Telefonnummer, die ihr vaterlandstreuer Verehrer immer nach' dem «Fritz-Ochsenbein-Spielchen» wählte. Ihr Telefonat hat ungeahnte Folgen - für sie und für die Schweiz... Schmid und Drehbuchautor Martin Suter gelang eine elegante Satire über' eine junge Frau aus dem Osten, die im Westen, die eigentümliche Erfahrung macht, dass es leichter ist, Königin der Schweiz zu werden, als auf normalem Wege «in Visum zu erlangen. • . «Beresina» ist am Sonntag um 18 Uhr im Programm des Filmclubs Froh­ sinn im TaKino zu sehen! Filmclüb Frohsinn
	        

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