Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Freitag, 22. Februar 2002 
7 sollen Kaufentscheid erleichtern Subventionierung von Elektro-Zweirädern: Liechtenstein der Schweiz bald voraus Im letzten Jahr sind in der Schweiz nur 1500 Elektro- fahrräder und Elektroroller ver­ kauft worden. Mit speziellen Aktionen . in den Kantonen Zürich, Basel-Stadt und Bern sollen die ökologischen Zweirä­ der jetzt mehr gefördert werden. Die gleichen Bestrebungen sind bekanntlich auch in Liechten­ stein im Gange, wobei die Sub­ ventionierung noch grosszügi­ ger ausfallen soll. Manfred Öhri Am stärksten greift ab Frühjahr die Stadt Zürich den E-Bike-Interessierten unter die Arme. Aus dem Stromspar­ fonds erhalten Stadtbewohnerinnen und -bewohner bis zu 1000 Franken Förderbeiträge, was - je nach Neupreis - einem Rabatt von 20 Prozent ent­ spricht. Lukratives Angebot Vergleichsweise noch lukrativer soll die Subventionierung der Anschaf­ fungskosten von Elektrofahrrädern und -scootem in.Liechtenstein ausfal­ len. Für das Jahr 2002 will die Regie­ rung einen Betrag von 200 000 Fran­ ken bereitstellen, um möglichst viele Einwqhnerinnen und Einwohner zum Kauf eines strombetriebenen Zweira­ des zu animieren. Der Kredit bedarf noch der Freigabe durch den Landtag, der sich in der März-Sitzung mit dem Antrag befassen wird. Nach dem Vorschlag der Regierung 
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 r..v Förderbeiträge für Elektrofahrräder und -seooter werden in einigen Schweizer Kantonen bereits ausgerichtet. In Liechten­ stein sollen sie noch grosszügiger ausfallen. (Bild: Keystone) wird sich der Förderbeitrag für ein Elektrofahrrad auf 1500 Frahken und für einen Elektroroller auf 2500 Fran­ ken belaufen. Die maximale Subventi­ on beträgt aber höchstens 50 Prozent des Kaufpreises bei Elektrovelos und maximal ein Drittel des Kaufpreises bei Elektroscootern. Voraussetzungen 
für eine Inanspruchnahme der Sub­ vention sind der Wohnsitz im Land, die Immatrikulation des Fahrzeuges in Liechtenstein, der Besitz eines gültigen Führerscheins der entsprechenden Ka­ tegorie und die Beschränkung auf eine einmalige Ausrichtung des Beitrages pro Person. Planmässig soll die erste 
$?äse der Subventionieriing am 30. April 2002 - also rechtzeitig zum Start in die neue Fahrradsaison - beginnen. Programm «NewRide» Das im letzten Jahr in der Schweiz unter dem Label «NewRide» gestartete Förderprogramm für E-Bikes ist Teil 
des Energiesparprogramms «Energie Schweiz» des Bundes. Wie Projektlei­ tungsmitglied Urs Schwegler.auf Anfra­ ge sagte, hat sich «NewRide»- 2001 auf den Kanton Bern - sechs Berner Ge­ meinden, darunter die Stadt Bern - be­ schränkt und wurde in diesem Jahr nun auf Zürich und Basel-Stadt ausgeweitet. Während sich die Berner Gemeinden jedoch nur auf das Marketing der E- Bikes beschränken, leisten Basel-Stadt und Zürich beim Kauf einen Förder­ beitrag. Dieser beträgt in Basel-Stadt zehn Prozent des Neupreises. Laut Schwegler zeigen sich, die Städte sehr interessiert am bislang noch wenig po­ pulären Fortbewegungsmittel. Basel- Stadt hatte bereits im Jahr 2000 in ei­ gener Regie ein Förderprogramm für E-Bikes und E-Roller lanciert. Ab 2003 sollen die strombetriebenen Zweiräder erstmals auch in der Romandie mit öf­ fentlichen Geldern unterstützt werden. Umweltschonend Der Verbrauch eines Elektrofahrra- des beträgt rund 1 kWh auf 100 Kilo­ meter, das sind umgerechnet 0,1 Liter Benzin. Die Reichweite ohne ein Nach­ laden liegt je nach Modell bei 20 bis 30 Kilometern. Elek'troscooter haben einen Energieverbrauch. von umge­ rechnet 0,8 Liter pro 100 Kilometer und erreichen bei voll geladenen Bat­ terien eine Geschwindigkeit von ca. 45 km/h. Die Reichweite beträgt etwa 50 Kilometer. Subventionierte Elektro­ scooter werden - wie die Kleinmo­ torräder - von der MFK mit einem gelben Kleinmotorrad-Kontrollschild ausgestattet. Visuelle Besonderheiten bei Legasthenie Vortrag und Workshop zu Lese-Rechtschreibschwäche Die Wirkung von Farben auf Lesen, Schreiben und Konzentrationsfähig­ keit beleuchtet Elisabeth Gassner in einem Vortrag am Dienstag, den 26. Februar um 20.15 im Haus Stein- Egerta. Ohne Voranmeldung. Viele Menschen haben Lern- und Lese­ schwierigkeiten oder Kopfschmerzen, sind besonders lichtempfindlich oder können Entfernungen nur schwer ein­ schätzen. Dies kann mit Störungen im visuellen Bereich, die vor allem beim konzentrierten Arbeiten (Lesen, Schreiben) vermehrt auftreten, zusam­ menhängen. Mit Hilfe eines einfachen Farbentrainings können diese Proble­ me leicht behoben werden. Themenschwerpunkte sind: © Welche Wirkung haben Farben auf Wahrnehmungsprozesse? 
© Warum funktioniert ein Wahrneh­ mungstraining mit Farben? © 
Wie kann ich die visuelle Wahrneh­ mung testen? © Welche Wirkung haben farbige Le­ sefolien auf Konzentrations- und Lernfähigkeit? © Welchen Zusammenhang zwischen Legasthenie und Sehen gibt es? © Wie kann die Farbkorrektion wir­ kungsvoll eingesetzt werden (Bild­ schirmarbeit)? © Hilfe bei Legasthenie und anderen Lern- bzw. Konzentrationsstörungen Legasthenie - so helfe ich meinem Kinde Hilfe zur Selbsthilfe wird an drei Dienstagabenden ab 5. März im Haus Stein-Egerta in Schaan angeboten (20.15 Uhr, mit Voranmeldung). 
Legasthenie beruht auf einer beson­ deren Art der Wahrnehmung, die schon in der Kleinkinderzeit in Er­ scheinung tritt. Der Einsatz dieses Ta­ lents wirkt sich in verschiedenen Si­ tuationen als nützlich, in anderen al­ lerdings als hinderlich aus. So können legasthene Kinder oft wesentlich krea­ tiver und ganzheitlicher denken, diese genialen Fähigkeiten bezahlen sie al­ lerdings beim Lesen, Schreiben und Rechnen. Oft helfen einfache Übun­ gen, das Problem zu lindern bzw. zu lösen. Themenschwerpunkt dieses Work­ shops sind: © Planung und Durchführung von Fördermassnahmen für legasthene Kinder © Mit Kreativität und bildhafter Dar­ stellung zum ursprünglichen Lernen 
und Begreifen durch Erleben © Lernstrategien für Rechtschreibung, Lesen. Erfassen eines Lernstoffes © Verankerung positiver Lernzustän­ de, Selbstvertrauen stärken © Tests, Richtlinien und Umgang mit legasthenen Menschen © Dyskalkulie - Umgang mit Rechen­ schwäche © Knetmasse - oder die Welt der Wör­ ter erschaffen © Verbesserung der Aufmerksamkeit © Einfache Übungen zur Verbesserung der Sinneswahrnehmungen © Übungen für das Training an der Symptomatik, an den Fehlern Die Referentin, Elisabeth Gassner, ist Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geschichte am Bundesgymnasium in Feldkirch und diplomierte Le- gasthenie-Trainerin. 
(Eing.) Lehrlinge schauen über die Grenzen Die ersten Austauschlehrlinge des Projektes «x ehange» bekamen am Donnerstag ihre Zertifikate Die ersten Austauschlehrlinge des Projektes «x ehange» bekamen am Donnerstag in Bregenz ihre Zertifi­ kate. «Ein Projekt, das die duale Aus­ bildung stärkt», ist Regierungsrätin Rita Kieber-Beck überzeugt. Jutta Berge r Aller Anfang ist schwer. Das zeigt sich auch bei «x ehange», dem Austausch- pröjekt für Lehrlinge aus dem Boden- see- und Alpenraum. Silvia Risch vom Amt für Berufsbildung: «Manchmal gibt es zwischen den Partnerunterneh­ men 
Terminprobleme, das verzögert dann den Austausch.» In der Regel fän­ de man aber Kompromisse, betont Risch. AusJ^ieChtenstein beteiligten sich in der ersten Phase zwei Lehrtöch- ter: Andrea Dobrinic aus Mauren, me­ dizinische Praxisassistentin bei Dr. Jo­ landa Budissek iri- Vaduz, wollte der Sprache wegen eigentlich nach Italien 
und landete schliesslich im Tessin. Ce- cile Wächter, angehende Kauffrau aus Balzers, wechselte für kurze Zeit von den Liechtensteiner Kraftwerken zu den VKW nach Bregenz. «Die Lehrlinge bekommen einen Ein­ blick in die Mentalität in anderen Län­ dern», zeigt Regierungsrätin Rita Kie­ ber-Beck einen Wesentlichen Aspekt des Austausch-Projektes auf. Die grenz­ überschreitende Ausbildung sei «eine Bereicherung für Betriebe und Lehrlin­ ge», die den Aufwand der Betriebe, der unbestritten sei, sicherlich lohne. Möglich wird die Zusatzausbildung durch «x ehange», ein Projekt der In­ ternationalen Boderiseekonferenz und der Arge Alp zur Förderung von Lehr­ lingsaustausch im Bodensee- und Al- periraum. 16 Länder und Kantone be­ teiligen sich am' Bildungsprogramm und investieren jährlich 50 000 Euro in Organisation und Lehrlingsgeld {400 Euro pro' Lehrling und Aufent­halt), 
Mitmachen können Lehrlinge des zweiten Ausbildungsabschnittes. Der Aufenthalt dauert mindestens vier Wochen. Die 
ersten 14 (von insgesamt 35) Absolventinnen und Absolventen erhielten am Donnerstag im Landhaus Vorarlberg ihr Zertifikat. Lange Wartezeiten für Lehrlinge Bis ein Ausbildungsplatz gefunden i^t, vergeht durchschnittlich ein Drei- vierteljahr. Der Weg sei oft «ein langer und sehr mühsam», gibt sich Stefan Veigl, Projektleiter aus Vorarlberg,, illu­ sionslos. «Es kann passieren, dass der Lehrling kein Lehrling mehr ist», bis. «zwei Unternehmen endlich zueinander gefunden haben». Einen Partnerbetrieb mit ähnlicher Struktur oder Leitbild zu finden, sei; «nicht einfach und dauert seine Zeit», bestätigt Markus Faisst, Lei­ ter der Holzwerkstatt in Hittisau/Bre- genzerwald. Einer seiner Lehrlinge fährt 
in Kürze nach «langer Vorlaufzeit» nach Südtirol, Sein Chef erwartet sich vom italienischen Gastlehrling «keineswegs; dass er mir eine Arbeitskraft ersetzen kann, dazu ist die Zeit zu kurz». Was er sich wünscht, sind Impulse und Ideen­ austausch durch die neue Partnerschaft. «Über den Tellerrand hinaus schauen, andere verstehen lernen», nennt auch Konditormeister Häring aus dem schwäbischen Schwenningen als wesentlichstes Ziel der Initiative. . 36 Lehrlinge stehen zur Zeit auf der Warteliste von «x ehange». Aber erst sieben Austauschplätze sind fix. Den­ noch glaubt Projektleiter Stefan Veigl an sein Ziel: «Der Lehrlingsaustausch soll zum Standard werden, zur Selbst­ verständlichkeit wie ein Aüslandsse- mester für Studenten.» Ende des Jahres läuft das Arge Alp-Projekt aus. Dann soll «x ehange», so der Plan der Boden- seekonferettz, als Interreg-Projekt wei­ tergeführt werden. 
Bischof Hirmer aus Umtata zu Besuch TRIESEN: Am Sonntag, den 3. März wird Bischof J)r. Oswald Hirmer von der Diözese Umtata in der Transkei (Südafrika), in der Br. Stefan Frommelt seit über vierzig Jahren tätig ist, zü ei­ nem Besuch nach Triesen kommen. Um 19 Uhr wird er in der Pfarrkirche eine Messe zelebrieren, die vom Gesangver­ ein mitgestaltet wird. Nach der Messe wird Bischof Hirmer in der Kirthe ei­ nen Vortrag über die Diözese Umtata halten und einen Fiim vorführen. Für die Einstimmung auf Südafrika wird das «Schmedseippe-Verwandtschafts- Chörli» mit einigen Liedern in den Ori­ ginalsprachen Xhosa und Zulu singen. Mit seinem Besuch will sich Bischof Hirmer bei der Regierung, der Gemein­ de Triesen, dem LED, der Missionshilfe Br. Stefan, weiteren Hilfsorganisatio­ nen sowie bei allen Helferinnen und Helfern in Liechtenstein und der weite­ ren Region, die mit ihren Spenden die Mission iri Afrika, besonders aber die segensreiche Arbeit von Br. Stefan in der Transkei unterstützt haben, bedan­ ken. Alle sind zur Bischofsmesse und zum Vortrag herzlichst eingeladen. Bi­ schof Hirmer freut sich auf einen regen Besuch. Im Anschluss an den Vortrag offeriert die Gemeinde Triesen vor der Kirche einen Apäro. 
(Eing.) Hauptversamm­ lung des Imkervereins BENDERN: Der Vorstand des Liechten­ steiner Imkervereins möchte hiermit nochmals alle Vereinsmitglieder zu der am Samstag, den 23. Februar stattfin­ denden Jahreshauptversammlung willkommen heissen. Beginn: 16.30 Uhr, Hotel Deutscher Rhein, Bendern. Im zweiten Teil dieser GV steht ein in­ teressanter Vortrag vom Biologen Dr. Karl Kiser zum Themia «Schmetterlin­ ge/Bienen zeigen unsere Umwelt» auf dem Programm. Liechtensteiner Imkerverein
	        

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