Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 8 Mittwoch, 20. Februar 2002 
SALT LAKE CITY 2002 
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Nagano-Finale Russland - Tschechien im Viertelfinale Das Abtasten ist vorbei. Ab heute heute geht es im olympischen Eishockevturnier um alles oder nichts. 
Am Mittwoch geht das olympi­ sche Eishockey-Turnier mit den Viertelfinals richtig los: Im Spiel Tschechien gegen Russ­ land kommt es zur Neuauflage des Finals von Nagano, den vor vier Jahren die Tschechen 1:0 gewannen. In einem weiteren Viertelfinal-Hit ste­ hen sich Kanada und Finnland ge­ genüber. Die USA (Gruppe A) und Schweden (Gruppe B) dürfen als Be­ lohnung für den Gruppensieg in der Zwischenrunde gegen die Qualifikan- ten Deutschland, beziehungsweise Weissrussland antreten. Sowohl die Deutschen wie die Weissrussen holten in den Gruppenspielen keinen einzigen Punkt. Der vermeintlich leichte Start- gegner zum Auftakt des K.o-Systems muss aber kein Vorteil sein. Vor vier Jahren in Japan holten die Gruppen­sieger 
der Zwischenrunde bloss Silber (Russland) und Leder (Kanada). Gold ging ausgerechnet an die Tschechen, die in Nagano der Reihe nach mit den USA (4:1), Kanada (2:1 n.P.) und Russ­ land (1:0) die drei schwersten Brocken aus dem Weg räumten. Zwischenrunde Männer Gruppe A: Weissrussland - USA 1:8 (1:0. 0:3, 0:5). Russland - Finnland 1:3 (1:0. 0:2, 0:1). 1. USA 2. Finnland 3. Russland 4. Weissrussland 
3 16:3 3 11:8 4 3 9:9 3 3 6:22 0 Gruppe B: Tschechien - Kanada 3:3 (1:1, 1:1, 1:1). Deutschland - Schweden 1:7(0:3,0:3, 1:1). 1. Schweden 2. Tschechien 3. Kanada 4. Deutschland 
3 14:4 6 3 12: 7 3 3 8:10 3 3 S: IB 0 Viertelfinals (Mittwoch): USA - Deutschland: Finnland - Kanada; Tschechien - Russland; Schweden - Welssrussland. «... Und dabei bin ich total unsportlich» Linda Frick hat nicht nur während der Olympischen Spiele im LOSV-Sekretariat alle Hände voll zu tun Sieben Jahre führt die Balznerin Lin­ da Frick das Sekretariat des Olympi­ schen Sportverbandes und leistet still und leise Grosses. Cornelia Hofe r Seit 1995 führt Linda Frick das Sekre­ tariat des Olympischen Sportverban­ des. Nicht weniger als drei Olympische Spiele hat das Energiebündel aus Bal­ zers schon 
mitorganisiert und bei den Olympischen Jugendtagen amtiert Linda Frick jeweils als Delegationslei­ terin. «Und dabei bin ich total unsport­ lich», lacht Linda Frick und ergänzt: «Ab nächster Woche nehme ich an ei­ nem Fitnesskurs für Frauen teil und als Sportzuschauerin bin ich ganz stark.» Bei ihrer Arbeit beim LOSV ist auch nicht das Sport-, sondern vielmehr das Organisationstalent von Linda Frick gefragt. Und das hat die dunkelblonde Frau aus Balzers. «Die Olympiavorbe- reitung hat mich seit Anfang Jahr total in Anspruch genommen. Es blieb mir kaum Zeit, andere Pendenzen zu erle­ digen. Das hat Spass gemacht, denn ir­ gendwie musste ich an so viele ver­ schiedene Sachen denken, durfte nichts vergessen und alles sollte mög­ lichst schnell erledigt sein.» Linda Frick spricht nicht von Stress, wenn sie von den Monaten vor Salt Lake City spricht. Sie ist keine, die die Arbeit scheut. Man spürt ihre Leiden­ schaft für ihren Job und auch wenn das Telefon immer wieder schellt, ihr 
Nicht weniger als drei Olympische Spiele hat das Energiebündel aus Balzers Lin­ da Frick Schon mitorganisiert. (Bild: J. J. Wucherer) Bürotisch. gefüllt ist mit Pendenzen 
E-Mails checken, Pressefaxe und auch noch eine Journalistin zu senden 
usw. Besuch kommt, verliert Linda Frick ih­ re gute Laune nicht. «Es nimmt doch Das stimmt nur teilweise, denn dass alles einfach seinen Lauf des Schick- die Liechtensteiner Olympiadelegätion sals», sagt sie laichend. seit mehr als einer Woche ohne grösse­re 
Probleme in Salt Lake City weilt, ist auch das Verdienst von Linda Frick; Sic hat die Flüge nach Utah gebucht, die Flughafentransfers organisiert und dafür gesorgt, dass sämtliches Materi­ al in der Olympiastadt eingetroffen ist. Seit dem Beginn der XIX. Olympi­ schen Spiele hält Linda Frick im LOSV-Sportbüro in Schaan die Stel­ lung «und bin hier der Ladenhüter». Wieder lacht sie und in ihrer beschei­ denen Art sagt sie: «Die grosse Olym­ piaarbeit wird vor Ort geleistet. Ich checke einfach jeden Morgen die E- Mails von Chef de Mission Alex Her­ mann. Gibt es etwas zu erledigen, ma­ che ich das gleich, ansonsten höre ich erst um 16 Uhr wieder von unserer De­ legation in, Salt Lake City.» Zu Beginn der Spiele kamen per Mail noch einige Aufträge für Linda Frick. «Das eine und andere musste noch besorgt und an LSV-Alpinchef Klaus Büchel und Achim Vogt wcitcrgeleitct werden, denn die beiden waren die letzten, die nach Utah reisten. Die letzten Tage war es aber ruhig und es blieb mir einzig die Aufgabe, unsere Delegation mit Pressefaxen einzudecken und ihnen den Stand des Pralinen-Wettbewerbs durchzugeben ...» Daumen drücken und Empfang organisieren Linda Frick arbeitet gerne im Hinter­ grund. Sie sucht das Spotlight nicht. Mit Begeisterung -erzählt sie zwar von ihren Aufgaben als Delegationsleiterin bei den Olympischen Jugendtagen, die 
alle zwei Jahre stattfinden. «Das ist ein wunderschöner Anlass und ich freue mich jedes Mal von neuem, mit jungen Athlctinncn und Athleten dort dabei sein zu können. Sic sind immer voll motiviert und geben ihr Bestes, un­ ser Land würdig vertreten zu können.» Linda Frick fügt aber schnell bei: «Mei­ ne Arbeit als Delegationsleiter^ ist aber nicht zu vergleichen mit der von Alex Hermann an Olympischen Spielen.» Linda Frick hat vor sieben Jahren auch nicht im Traum an einen Job im Sport- bereich gedacht. «Ich war vorher im Pharmabereich tätig und kehrte nach zwölf Jahren in Zürich nach Balzers zurück.» Eigentlich hatte sie nur ein Jahr nach Zürich gehen wollen, «doch dann gefiel es mir so gut dort.» Sie denkt gern an die Zeit in der Stadt zurück, «aber ich bereue meine Rück­ kehr keineswegs.» Zufällig hatte sie das LOSV-Stelleninserat gesehen und als sie die Stelle erhielt, «war ich wohl am meisten überrascht.» Zwischenzeitlich kennt sie die neue Materie sehr gut und die Sportler sind ihr ans Herz gewach­ sen. «Im Daumendrücken bin ich wirk­ lich gut und das sehe ich momentan auch als meine Hauptaufgabe an.» Das könnte sich aber schon bald ändern und das wünscht Linda Frick der Liech­ tensteiner Olympiadelegation von ganzem Herzen. «Es wäre wunderschön, wenn unserer Delegation in der zweiten Olympiawoche ein Diplomerfolg gelin­ gen würde. Dann könnte ich einen spe­ ziellen Empfang organisieren. Und das würde ich gerne tun!» LOSV-Malwettbewerb: Die Liechten­ steiner Viertklässler machen mit Be­ geisterung mit und sind begeistert von den Olympischen Spielen. Der Liechtensteinische Olympische Sportverband hat im Rahmen der Olympischen Winterspiele jn Salt Lake City einen MalwettbeweVb für Viert* klassier unseres Lahdes/ausgeschrie­ ben. Die Zeichnungen der Schülerin­ nen und Schüler werden beim Emp­ fang der Olympiadelegation ausge­ stellt werden und die Mädchen und Buben werden bei diesem Anlass da­ bei sein. Noch bis am Freitag haben die Viertklässler Zeit, ihre Kunstwerke fertig zu stellen. Emsig arbeiten sie daran, wie das Beispiel von Schaan zeigt. «Seid ihr von der Zeitung?», fragt uns Bruno und Stefan erklärt: «Zu uns kommt heute nämlich die Zeitung. Und die rfiachen dann Photos von uns und unseren Olympia-Zeichnungen.» Dahn führen uns die beidbn Schaaner Viertklässler vom .Pausenhof ins 
Schulhaus hinein und weisen uns den Weg über die beiden Treppen hoch zu ihren Schulzimmern. Dort erwartet uns Wieland Markart mit seiner Klas­ se. Die Schülerinnen und Schüler sind . unterwegs zur Turnstunde. «Für ein Photo haben wir aber schon Zeit», sagt eine Schülerin lachend. Die Kinder waren sofort begeistert von der Aktion Der Lehrer verteilt die Zeichnungen, die noch nicht ganz fertig gestellt sind, aber nur noch einen letzten Schliff benötigen, bevor sie am Frei­ tag vom Liechtensteinischen Olympi­ schen Verband 
(LOSV) eingesammelt und prämiert werden können. «Wir haben zwar sehr kurzfristig vom LOSV erfahren, dass es einen Olympia-Mal- wettbewerb gibt, aber das hat den Kindern keine.RolIe gespielt. Sie wa­ ren sofort begeistert und sie waren es, die mich motiviert haben», erklärt Lehrer Markart. Ini Vorfeld haben sich Lehrer und Kinder über die verschie­ denen Disziplinen unterhalten und 
dann haben die Schüler frei entschie­ den, was sie malen möchten. 
Auch bei den Viertklässlern von El­ si Bartholet und Martina Hilti stiess-die 
Idee auf grosses Echo. «Die Kinder waren sofort motiviert, als sie hörten, dass es sich um einen Wettbewerb handelt», so Elsi Bartholet. Die junge Lehrerin hät den Wettbewerb auch da­ zu genutzt, sich mit ihren Schülern mit der Geschichte der Olympischen Spiele auseinander zu setzen. «Wir ha­ ben über die Bedeutung der fünf Rin­ ge gesprochen und anschliessend die Kontinente auf der Weltkarte ge- • sucht.» Gemeinsam haben sie dann die fünf Ringe und verschiedene Sportar­ ten mit Wasserfarbe auf ein plakat- grosses Blatt gemalt und «jeder hat selber auch noch eine Zeichnung ge­ macht. Gestern 
abend hab ich bis 21 Uhr daran gemalt», erklärt mir ein Schüler. Es gibt viel zu erzählen Später sitzen die beiden Klassen von Elsi Bartholet und Martina Hilti im Schulzimmer der Klasse 4a zusammen und alle erzählen sie, was sie gemalt haben und wem sie die Daumen drücken. 
(Cornelia Hofer)
	        

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