Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Mittwoch, '20. Februar 2002 
9 Mit Lukas Resetarits ins «Niemandsland» Am 13. März in Götzis und am 14. März in Bregenz 
Fuhrung mit Christiane Meyer-Stoll Lukas Resetarits, der Altmeister des österreichischen Kabaretts, bekannt aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen wie «Hinterholzacht», «Freispiel», «Kottan ermittelt», «Alpensaga», «Tohuwabohu» oder «Kaiser­ mühlenblues», gastiert mit sei­ nem 19. Programm «Niemands­ land» erstmals in Vorarlberg. Der mit nahezu allen renommierten Kabnrettpreisen ausgezeichnete Künst­ ler, vom «Johann Nestroy-Ring der Stadl Wien» 1981 über den «Öster­ reichischen Kleinkunstpreis» 1981, 1983, 1984, den «Deutschen Klcin- kunstpreis» 1985 bis zur Verleihung der «Romy» 1997 fiir den besten Schauspieler und den «Deutschen Ka­ barettpreis» 1998, verliehen durch das Nürnberger Burgtheater, setzt konse­ quent in der Tonart seines letzten So­ los «Ich tanze nicht» fort und verzich­ tet nahezu vollständig auf Kommenta­ re zu tagespolitischen Themen. Wozu auch? Die politische Landschaft Öster­ reichs gleicht ja ohnehin einer erbiirm- lichcn kabarettistischen Geisterbahn. Stattdessen entführt Resetarits das Publikum ins Niemandsland: Wem gehört' das Niemandsland? Nieman­ dem? Und wer ist «Niemand»? Seine Reise führt hinter den Fcrnsehbild- schirm und in die Computertastatur, oder auf den Mittelstreifen der Auto- $ bahn. Wo ist das Land, in das die ein­ zelnen Socken verschwinden, die ver­ lorene Zeit und das Geld? Und wem nützt es dort? Für wen sparen wir so eifrig und wohin verschwindet das Er­ sparte? Für die, die c<J nicht bekom­ men, gibt es einfache Lösungsvor­ schläge: wer heute kein Geld hat, der soll nicht krank werden, und wer am meisten spricht, dem sollte man glau­ ben!?). Lr mag und respektiert ihn, diesen österreichischen Durchschnittsmen-' sehen, der seine Freizeit im Niemands­ land der Shopping-Centers an der Pe­ ripherie der 
Städte verbringt, parodiert ihn liebevoll und sensibel, gibt ihn aber nicht der Lächerlichkeit preis. Von seinem langjährigen Partner Robert Kastler musikalisch begleitet, führt Lukas Resetarits in seinem Pro­ gramm von Niemandsland zu 
Nie-Der 
österreichische Kabarettist Lukas Resetarits gastiert in Vorarlberg. mandsland - und sucht in den Zwi­ schenräumen. Eine Veranstaltung von CARAVAN - mobile Kulturprojekte in Zusammen­ arbeit mit dem Kulturamt der Landes­ hauptstadt Bregenz, dem Kulturamt der Marktgemeinde Götzis und den Raiffeisenbanken in Vorarlberg. Erstmals ist Resetarits am 13. März um 
20 Uhr in der Kulturbühne AmBach in Götzis zu sehen. Vorverkauf: Buchhand­ lung Brunner, Götzis, und in jeder Raif- feisenbank in Vorarlberg. Am 14. März um 20 Uhr folgt noch eine Vorstellung im Theater am Kornmarkt in Bregenz. Vorverkauf: Bregenz Tourismus, Buch­ handlung Brunner, Bregenz, und in jeder Raiffeisenbank in'Vorarlberg 
VADUZ: Zur neuen, Präsentation der staatlichen Sammlung «Von den Landschaften der Schule von Barbi- zori zum Impressionismus bis zur Ge­ genwart» findet am Donnerstag, den 21. Februar um 18 Uhr im Seiten- und Kunstlichtsaal des Kunstmu­ seums Liechtenstein eine, Führung mit Konservatorin Christiane Meyer- Stoll statt. Dabei steht die Landschaft /als Stimmungsträger im Mittelpunkt. In Einzelbetrachtungen wii;d der TAKINO «Die andere Hälfte» Der Film erzählt die Geschichte des Frauenstimmrechts in Liechtenstein aus der Perspektive der aktiven Frauen und Männer, die über ihre Erfolge und Rückschläge während fast vier Jahr­ zehnten berichten. «Die andere Hälfte» ist heute Mittwoch um 20 
Uhr im Pro­ gramm des Filmclubs Frohsinn im Ta- Kino zu sehen. Reservationen unter 232 51 41. «BERESINA oder die letzten Tage der Schweiz» «Sind Sic Fritz Ochsenbein?» fragt der Offizier. «Ja, ich bin Fritz Ochsen-- bein», antwortet die attraktive Irina (Elena Panova). Da zieht General Stürzenegger (Martin Benrath) einen Revolver und knallt die' Schöne über den Haufen. Das russische Callgirl liebt dieses Spiel (bei dem der Revol­ ver mit Platzpatronen geladen ist) mindestens genauso wie ihr treuer Kunde Stürzenegger. Denn Irina liebt die Schweiz, und für die Schweizer Staatsbürgerschaft würde sie fast alles tun. Irina ist die neue Attraktion von Charlotte De (Geraldine Chaplin), die als Modedesignerin die ' Ehefrauen einflussreicher Persönlichkeiten mit ausgefallenen Kollektionen versorgt und als Leiterin eines Callgirl-Rings junge Mädchen für die ausgefallenen Wünsche der Herren Bankdirektoren und Bundesräte bereit hält. Trotzdem werden sie und ihr Kompagnon, Rechtsanwalt Waldvogel (Ulrich Noethen), von den besseren Kreisen mit Verachtung gestraft. Sie setzen daher Irina unter Druck, belastendes Material gegen die Stützen der Gesell­ schaft zu sammeln - anderenfalls dro­ he der Möchtegern-Schweizerin im tiefdecolletierten Dirndl die Auswei­ sung. Ermuntert von ihrer Freundin Benedetta, die sie im Heimatmuseum 
.Wandel der künstlerischen Auffas­ sung von der Naturbeobachtung der Schule von Barbizon, über, den freier werdenden Pinselduktus der Impres­ sionisten, der zunehmenden Unab­ hängigkeit der Natürnachahmurig der expressionistischen Maler bis hin zur Selbstbefragung der Malerei der Ge­ genwart nachvollziehbar. Der 
Eintritt ins Museum beträgt 8 Franken und beinhaltet die Führung. Kunstmuseum Liechtenstein kennenlernt, versorgt sie Waldvogel mit Informationen, deren Wahrheits­ gehalt sie nicht überprüfen kann, die aber wunderbarerweise korrekt sind. Aber kaum hat Waldvogel, dessen Schnurrbart nach jedem Besuch bei Irina ein Stückchen von seiner Pracht elnbüsst, die Karriereleiter erklom­ men, erreicht Irina der sofortige Aus­ weisungsbefehl. Jetzt kann nur noch Alt-Divisionär Stürzenegger helfen - hat er ihr doch die Ehe versprochen, sollte es Probleme mit der Einbürge­ rung geben. Leider ist Stürzenegger, wie Benedetta herausfindet, seit- 40 Jahren verheiratet. In ihrer Vqrzweif- lung erinnert sich Irina an eine Tele­ fonnummer, die ihr vaterlandstreuer Verehrer immer nach dem «Fritz-Och­ senbein-Spielchen» wählte. Ihr Telefo­ nat hat ungeahnte FQlgen - fiir sie und für die Schweiz ... Schmid und Drehbuchautor Martin Suter gelang eine elegante Satire über eine junge Frau aus dem Osten, die im Westen die eigentümliche Er­ fahrung macht, dass es leichter ist, Königin der Schweiz zu werden, als auf normalem Wege ein Visum zu er­ langen. «BERESINA entstand aus dem Be­ dürfnis, dem Land, in dem wir aufge­ wachsen sind und das uns geprägt, hat, eine Liebeserklärung zu machen. Realität benötigt die Irrealität, um real zu sein, das heisst, sie benötigt das Imaginäre. Bei dem Stoff gingen wir von der Frage aus, was wäre, wenn es in der Schweiz einen Staats­ streich gäbe? Dass es in der Realität patriotische Gruppen gab, die für den Ernstfall einer kommunistischen Un­ terwanderung einen Umsturz geplant hatten, 
war nicht entscheidend, da wir davon ausgehen, dass die Wirk­ lichkeit das Erfundene ohnehin dau­ ernd übertrifft.» (Daniel Schmid) «Beresina» ist morgen Donnerstag um 20 Uhr und am kommenden Sonntag um 18 Uhr im TaKino zu se­ hen. Filmclub Frohsinn Private Anzeigen in Liechtenstein EINFACH - GÜNSTIG Jeden Samstag nur im Wochenmarkt des 0 Liechtensteiner VOLKSBLATT mn WS i Anzahl Erscheinungen lx Q • 2x • 3x • Zutreffendes bitte ankreuzen. Name: ' Vorname: Strassc/Nr: . PLZ/Ort: „ 'Telefon/Fax: .ÜrMaii: . 
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