Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Freitag, 15. Februar 2002 
19 Stefan Zünd über Simon Ammanns Erfolge und vieles mehr Der ehemalige Skispringer Ste­ fan Zünd verfolgte das Olym- piaspringen vor zwei Tagen in Unterwasser und war dabei wohl nervöser als Simon Am­ mann. Mit Stefan Zünd sprach Cornelia Hofe r Vor Simon Ammann war Stefan Zünd zweifellos der letzte grosse Skispringer der Schweiz. Anfangs der 90er-Jahre sorgte er mit grossen Weiten immer wieder für grosse Schlagzeilen. Am Mittwoch war der in Eschen wohnhaf­ te ehemalige Spitzenathlet und heutige Jurist und 
Familienvater in Unterwas­ ser zu Gast, wo er für das Schweizer Fernsehen die Leistung von Simon Ammann analysierte. Und diesen Auf­ tritt wird Stefan Zünd so schnell nicht vergessen. Sie waren am Mittwoch In Unter­ wasser und haben das Olympiasprin­ gen auf der Grossleinwand zusam­ men mit der Bevölkerung von Simon Ammanns Wohnort mitverfolgt. Wie war das? Stefan Zünd: Einmaligl Das war für mich wirklich ein unvergesslichcs Er­ lebnis und so etwas hat es in der Schweiz noch nie gegeben. Es war eine super Stimmung, rundum Fans von Si­ mon Ammann. seine Eltern und am ein- drücklichsten war für mich der ganze Medienaufwand. Für mich war der Mitt­ woch auch'ein Sieg für den Skisprung­ sport. Ais ehemaliger Springer schlägt mein Herz natürlich noch immer für diesen Sport. Ich habe mitgelitten, als es dem Skisprungsport in der Schweiz schlecht ging und freue mich jetzt rie­ sig, dass er wieder ganz oben steht. Als ehemaliger Spitzenspringer wis­ sen Sie bestens, wie hoch die Leis­ tung von Simon Ammann einzu­ schätzen Ist. Es ist grossartig, was Simon Am­ mann geleistet hat. Mit ihm, Adam 
Ma- «Ideensammeln und etwasaufbauen Vor einigen Wochen sagte Steffin Zünd in: einem Interview mit dem Volksblatt, dass 
: er nicht abgeneigt wäre,.sich für.den Skisprurigspört in Liechtenstein zu engagieren. Bis jetzt hat: der junge, Jurist noch .keinen Anruf von Interessenten erhalten," «aber das muss auch nicht heute oder morgen geschehen. Wichtig ist, 
: dass man irgendwann beginnt,. Ideen zusammenzubringen und aus diesen, etwas- entstehen." lässt,». StefanZündist.überzeugt,tdassin' Liechtenstein etwas machbar, ist.» Der ehemalige Spitzenathlet erin­ nert sich hämlich; noch gut; daran, «wie ich an Springen im Steg teilge­ nommen habe. Ausserdem war- ich auch öftere mit der Liechtensteiner Mannschaft unterwegs, wenn ich nicht mit. den Schweizer;mitfahren konnte.» Ein gewisser Norbert Frick war es, .der den Skisprungsport Iii unserem ' Land . aufrechterhielt. «Dann hatte er aber bei einem Springen einen Unfall und Irgend­ wie versandete danach alles.» • , Stefan Zünd weiss; dass. seine Dienste in der Schweiz jederzeit ge­ fragt wären, «doch als Trainer sehe ich mich dereeit nicht;: denn dafür fehlt mir idie Zeit. ich habe ;zwci kleine Kinder und auch in meinem Beruf muss ich ; mich mächtig .reih­ knien.» Stefan Zünds Reiz ist denn auch ein anderer. «Viel lieber würde Ich etwas von Grund auf aufbauen und sehen; wie weit wir kommen könnten. Und warum nicht eine Sprungschanze im Malbun?...»•  ;; 
Stefan- Zünd hofft, dass der Impuls, den Simon Ammann (Bild), mit seinem Olympia-Doppelerfolg ausgelöst hat, auch genutzt wird. lysz und Sven Hannawald waren bis­ her sicherlich die besten Springer die­ ser Saison auf dem Podest. Malysz hat zu Beginn der Saison eine Siegesserie hingelegt, dann hat ihn Hannawald ab­ gelöst und in Salt Lake City war nun die Reihe an Ammann. Ich denke, alle drei hätten sich den Olympiasieg ver­ dient und auch wenn Simon Ammann zwei Bronzemedaillen gewonnen hätte, wäre 
das eine geniale Leistung gewe­ sen. Für ihn ist in Utah aber alles auf­ gegangen und er hat zweifellos auch Nervenstärke bewiesen. Stefan Zünd:«Als ehemaliger Springer schlägt mein Herz natürlich noch im­ mer für diesen Sport.» Stichwort Nervenstärke - Haben Sie nach Simon Ammanns erstem Sprung geglaubt, dass er es schaf­ fen würde? Ja, ich habe ihm den Sieg zugetraut. Er ist eine Ausnahmeerscheinung und Simon Ammann ist keiner, der nach einem genialen Sprung zufrieden ist und nur noch auf Sicherheit springt. Er nimmt auch im zweiten Durchgang volles Risiko und denkt, dass er die ei­ ne Hälfte zwar im Trocknen hat, aber auch die andere noch will. Wann haben . Sie gesehen,  dass .es für Simon Ammann reichen könnte? Das habe ich nach rund einer Se­ kunde. nach dem Absprung gesehen. Dann.wusste ich, dass es reichen wür­ de, denn dieser Sprung war wirklich perfekt. Ich war selber, sehr nervös vor dem Springen und viel Heber hätte ich den 
Wettbewerb zu Hause im Stillen angeschaut. Als ich dann aber vom Schweizer Fernsehen angefragt wurde, 
ob ich die Analyse übernehmen würde, habe ich zugesagt. Jetzt bin ich sehr froh darüber, denn es war wirklich ein unvergessliches Erlebnis und ich habe am Mittwoch viele ehemalige Sprin­ gerkollegen und Trainer getroffen und auch die Begegnung mit Simons Eltern war ganz speziell. Kennen Sie Simon Ammann persönlich? Ja, ich habe schon mehrmals mit ihm einen kleinen Fussball-Match ge­ spielt, da er öfters im Gasthaus meiner Schwiegereltern in Stams übernachtet, wenn die Schweizer Mannschaft dort trainiert. Er hat zu springen angefan­ gen, als es mir sehr gut lief. Das war zu Beginn der 90er-Jahre. Als er 15 Jahre alt war, habe ich aufgehört. Ja, ich habe ihm den Sieg zugetraut. Hat er Sie auch schon um Rat gefragt? Nein, bei unseren bisherigen Begeg­ nungen stand der Freizeitspass immer im Vordergrund. Ich denke, dass Si­ mon zu Beginn einfach auch zu scheu war. Ichjtann mich denn auch .selber noch gut an meine erste Begegnung mit Walter Steiner erinnerp. Am liebs­ ten wär ich weit weg gerannt oder in den Boden versunken, bevor ich mich getraut hätte, ihm eine Frage zu stel­ len. Ich masse mir auch nicht an, auf derselben Stufe wie Walter Steiner ge­ wesen zu sein, denn er war wirklich ein Grösser. Simon hat sicherlich auch genügend Trainer und Berater an sei­ ner Seite, bei denen er sich Rat einho­ len kann. Vielleicht war er aber auch von - 
Anfang an Überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Kann der Doppelerfolg von Simon Ammann einen Sklsprung-Boom In der Schweiz auslösen? Das wäre wunderschön! Ich hoffe, dass der- Impuls, den Simon Ammann mit seinem Döppelerfolg ausgelöst hat, auch genutzt wird. Es wäre schön, wenn die geplanten- Schanzen in-Ein- sicdeln endlich Wirklichkeit werden würden und so das Trainingscenter ge­ sichert wird. Ich denke, dieser grossar­ tige Erfolg ist wie eine Welle, die ir­ gendwo, weit dräüssen im Atlantik, ausgelöst wird und entweder nach tau.r senden .von Kilometern wieder versan­ det oder eben irgendwo auf einen Fels aufschlägt und etwas auslöst. Das wünsche, ich mir für deri Skisprung­ sport! 
Neue Helden beim SRCV .f.,,, Squash^NLA: SRC Vaduz - TojTBellach 2:2 Der SRC Vaduz und Top Bellach trennten sich 2:2-Remis. Für die SRCV-Punktgewinne waren diesmal aber nicht die «Topscorer» David Heath und Marcel Rothmund ver­ antwortlich, sondern Ralf Wenäweser und «Ersatzmann» Niels Hörnö. Für Hörnö war es sogar der erste NLA- Einzelerfolg. Robert Brüstle' Die gestrige Begegnung gegen Bel­ lach stellte aus Sicht der Vaduzer den bisherigen Saisonverläuf auf den Kopf. Die besten Punktesammler konnten gestern reüssieren. David Heath unterlag auf der Position 1 Andre Holderegger überraschend mit 1:3. Bei Heath machte sich dabei die noch nicht ganz auskurierte Grippe klar 
Bemerkbar. Marcel Rothmund er­ wischte auf der Position 2 gegen den solide spielenden Gareth Morgens 
ei­nen 
schlechten Tag und unterlag mit 0:3. Auf der Position 3 konnte sich dafür Ralf Wenäweser gegen Michael Cöwhie mit 3:1 durchsetzen. «Mir ist ein sehr gutes Spiel gelungen und ich möchte diesen Sieg ganz speziell Tante Bea widmen», so der über­ glückliche Wenäweser. Für eine klei­ ne Sensation sorgte Niels Hörnö auf der Position 4 gegen den höher klas­ sierten Ren£ Stofer. Mit einer starken •Vorstellung konnte er seinen ersten • NLA-Einzelsieg einfahren und dies auf souveräne Art und-Weise. Vaduz - Bellach 2:2 Einzelpartien: Position 1: David Heath (AI) - Andre Holderegger (AI) 1:3 (2:9. 2'.9, 9:1. 5:9) Position 2: Marcel Rothmund (A2) - Ga­ reth Morgens (A2) 0:3 (3:9. 7:9.0:9) Position 3: Ralf Wenäweser (Bl) - Micha­ el Cowhle (Bl) 7:1.(8:10, 9:5, 9:6, 9:2) Position 4: Niels Hörnö (B3) - Rene Stofer (Bl) 3:1 (9:7.9:5, 7:9,9:1) Squash der Güteklasse 1 Topbesetzung an der Ländle-Trophy in Vaduz Wollen vorne mitmischen: Niels Hörnö und Elke Schre.ber. Ein Mega-Turnier wartet am Wo­ chenende auf die Squash-Fans. Bis zu 70 Spieler/-innen aus dem In- und Ausland werden an der 7. Länd­ le-Trophy in Vaduz erwartet. Mit da­ bei u. a. «die Maschine» John Wil­ liams (Nummer 30 der Weltrangliste) und die Europameisterin 2001 Ma­ nuela Zehnder. Der Squash Rackets Club Vaduz ist mit einem. Riesenkon- tin'gent am Start und die SRCV-Ak­ teure werden versuchen, in den fünf ausgetragenen Kategorien jeweils vorne mitzumlschen. Robert Brüstle Die Ländle-Trophy hat sich , in den letzten Jahren zu einem wahren Top- Event gemausert Dies bestätigt das enorme Interesse an der 7. Auflage, es werden.an die 70 Sqüäsher/-innen aus. dem In- und Ausland erwartet! Aber nicht nur die Quantität stimmt, auch die Qualität lässt kaum Wünsche of­ fen. So bekommen die Fans u. a. den von seinen Gegnern erfurchtsvoll- «die Maschine» genannten John Williams^ zu sehen. Williams rangiert in der Weltrangliste" immerhin auf Position Nummer 30. Bei den Frauen führt die Europameisterin' des letzten Jahres, Manuela Zehnder das 'JFeld an. Gespielt wird ab. morgen' in fünf Ka­ tegorien. Bei den Herren AI - Bl wird der oben angesprochene: John Wil­ liams, der auch an Nummer i gesetzt ist, kaum zu schlagen" sein. Dahinter geht es schon enger zu und her. Wobei 
SRCV-Captain" Marcel Rothmund bei der Vergabe der vordersten Ränge si­ cher ein Wort mitreden kann. Eben­ falls am Start ist Ralf Wenäweser und der Ex-Vaduzer Andi Hofer. Auch bei den Damen A Ist. die Favöritenrolle klar vergeben. Der Sieg führt über Ma­ nuela Zehnder. Im A-Tableau befindet sich. mit FL-Nationalspielerin Elke Schreiber eine weitere Ex-Vaduzeriri. Spannung pur Wesentlich spannender dürfte die Kategorie Herren B2 bis C1 verlaufen. Wobei - neben der Nummer 1 Sergio Trinkler - auch Christoph "Schmidin-: ger und Niels Hörnö vom SRC Vaduz Titelanwärter sind. Noch ausgegliche- ' ner ist die Kategorie Damen B1 bis C2. Die ersten sechs Gesetzten spielen auf einem ähnlichen Niveau  und .es  wird wohl dieTagesform entscheiden. Dabei, haben die SRCV-Ladys Yvonne Isolä, Elisabeth Lamprecht und Gabl.Moos- mann ebenfalls gute Chancen. ° .: Bei den Herren C2 bis C4 heisst der. Favorit: Heini Vögel, der aber viele Jä­ ger Im «Nacken» hat. Start morgen um 9 Uhr Gestartet wird die 7. Ländle-Trophy morgen Samstag um 9 Ühr mit den Vorrundenspielen der jeweiligen Kate­ gorien. Am Sonntag wird ebenfalls um, 9 Uhr begonnen. Die Finalspiele wer- . den alle am Sonntagnachmittag aus 
: getragen. Der Eintritt ist frei und für das leibliche Wohl Ist ebenfalls 
: ge- söirgt. Ein tolles Squash-Wocheriende ist also garantiert. ' "
	        

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