Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

4 Donnerstag, 14. Februar 20Ö2 
INLAND Liechtensteiner VOLKSBLATT Heute ist Valentinstag - Auch bei uns steigende Beliebtheit des Tages der Liebe In Amerika ist er schon lange eine Institution: Der heutige Valentinstag. Dort sind Blumen, rosarote Kärtchen und die Pra­ linen in herzförmigen Sdiach- tein Programm. Auch hierzu­ lande beginnt sich der Tag der Liebe langsam zu etablieren. Rebecca Marog g Nach einer Umfrage in der Schweiz schenkt jeder dritte Mann am Valen­ tinstag Blumen. Was vor einigen Jah­ ren noch die Ausnahme war ent­ wickelt sich .nun langsam zur Regel. Vor allem die weibliche Bevölkerung kann daran nur Gutes finden, denn frau bekommt normalerweise nur zum Geburtstag ein Sträusschen. Natürlich wäre es noch schönen wenn die Her­ ren der Schöpfung sich auch unter dem Jahr mal zu einem Spontankauf entscheiden könnten, was leider selten der Fall ist. Wie dem auch sei: Der Va­ lentinstag entwickelt sich immer mehr zum Tag der Liebenden. Rote Blumen bevorzugt «Der Verkauf von Blumen am Valen­ tinstag hat in den letzten Jahren be­ stimmt um etwa 50 Prozent zugenom­ mene erklärt Ursula Bachmann von Blumen Ospelt in Schaan. «Rote Rosen sind zwar der Klassiker, aber da wir unsere Ware selber produzieren, ver­ kaufen wir eigentlich eher die aktuel­ len Frühlingssträusse, die dann auch ganz frisch sind.» Solche oder ähnliche Aussagen sind auch von anderen Blumengeschäften zu hören. Ebenfalls eine Tendenz zu Frühlingssträussen neben den klassi­ schen roten Rosen kann auch Melanie 
Der Tag der Liebe: In den letzten Jahren hat die Zahl der Blumenverkäufe am 14. Februar auch in Liechtenstein massiv zugenommen. Fäh von der Blumen-Boutique in jeden Fall morgen den grossen An- von Blumen Schüdler in Vaduz erklärt, Eschen feststellen. «Wir erwarten auf stürm», stellt sie fest. Silvia Bettschen dass vor allem romantische Sträusse 
mit Heizen und Schleifen, auch hier am liebsten in der Farbe Rot, bevor­ zugt werden. «Und dann natürlich die roten Rosen, die sowohl einzeln als auch als Strauss sehr beliebt sind», fahrt sie fort. Be my Valentine In den USA und auch in England ist der Valentinstag schon lange nicht mehr wegzudenken. Dort gibt es an diesem Tag sowohl einen Run auf rote Rosen, Pralinen und Valentins-Karten. Für Liebespaare ist Ausgehen an die­ sem Abend Pflicht und die romanti­ schen Restaurants mit leiser Pianomu­ sik haben Hochkonjunktur. Auch wenn es bei uns noch nicht ganz so weit ist wie in den USA, so schenken Liebespaare einander auch hier immer öfter Blumen an diesem Tag. Der Renner sind natürlich nach wie vor rote Rosen, am besten noch mit Herzband, Herzkärtchen und Herz­ vase zusammen überreicht. Floristen lassen sich immer wieder neue, herzi­ ge Arrangements einfallen. Karten, Briefe, Düfte Wer es' nicht beim Blumenschenken belassen möchte, der ist mit einer ro­ mantischen Karte an die Liebste oder den Liebsten gut beraten. Im Buchhan­ del gibt es derzeit einige Werke, die mit guten Ideen filr die schönsten Liebes­ erklärungen weiterhelfen, für diejeni­ gen, die dies nicht so schön in Worte fassen können. Auch eine Hilfe bietet in diesem Fall das Internet, wo auf vie­ len Seiten die schönsten Sprüche zum Tag gefunden werden können. Auch immer beliebt sind übrigens Parfüms, die in vielen ParfUmerien zur Zeit in - besonderer Valentins-Ver­ packung angeboten werden. REGION Aus fiir «Metropol» ZÜRICH: Aus für «Metropol»: Die Zür­ cher Pendlerzeitung ist am Mittwoch per sofort eingestellt worden. 58 An­ gestellte verlieren ihren Job. Die schwedischen Besitzer glaubten nicht mehr an einen finanziellen Erfolg im zu kleinen Werbemarkt. «Metropol» ist das erste Opfer im harten Konkurrenz­ kampf von drei Gratiszeitungen im Grossraum Zürich, «20 Minuten» und der «ZürichExpress» bleiben im Ren­ nen. Bereits bei der Lancierung von «Metropol» vor zwei Jahren war nach. Ansicht von Branchenkennem klar ge­ wesen, dass der Werbekuchen zu klein ist. . «Weder die Leser noch die Werbung sind vermehrbar», sagte der. Zürcher Publizistik-Professor Otfried Jarren am Mittwoch auf Anfrage. Das Problem für die Werbung sei, dass die Zielgrup- pe bei den Pendlerzeitungen kaum de­ finiert werden könne. • REKLAME FÜR DEN ABEND VORDEM MORGEN DANACH fDrife . STOP AIDS 
Euregio Bodensee «Ostwind» arbeitet mit Vorarlberg zusammen Der Ostschweizer Tarifverbund «Ost­ wind» und der Verkehrsverbund Vor­ arlberg (VW) haben eine Zusam­ menarbeit beschlossen, von der vor allem Grenzgänger profitieren wer­ den, wie die beiden Verkehrsverbun­ de bekannt gaben. Für Besitzer von Jahreskarten gibt es jeweils beim anderen Verbund rund 45 Franken Ermässigung auf die zweite Jahreskarte. Einzige Voraussetzung: Beide Jahreskarten müssen auf densel­ ben Inhaber lauten, wie es hiess. Damit sei für viele Vorarlberger Pendler der Arbeitsweg mit öffentli­ chen Verkehrsmitteln In die Schweiz günstiger geworden, betonte der VW. Dasselbe gilt für Pendler aus der Schweiz nach Vorarlberg. Der Tarif­ verbund «Ostwind» umfasst die Kanto­ ne St. Gallen, Thurgau, Appenzell. 
Ausserrhoden und Appenzell Inner­ rhoden. Zu den Zielen von «Ostwind» gehört auch ein attraktiverer grenz­ überschreitender öffentlicher Perso­ nenverkehr, wie «Ostwind»- Geschäfts­ führer Ernst Wittmer sagt. «Das ist erst der Anfang, weitere Angebote im Dreiländereck sind bereits in Planung», kündigte der Verkehrsvcrbund-Ge- schäftsführer Christian Steger-Von- metz an. Dazu gehöre beispielsweise eine Tageskarte Euregio Bodensee - ein Ticket speziell für Tagesausflügler, das es ab 1. März rund um den Boden­ see in Vorarlberg, der Schweiz und Deutschland geben wird.. Das erste länderübergreifende Billett im Gross­ raum Bodensee gebe Familien, Grup­ pen und Einzelpersonen. einen - Tag lang die Möglichkeit, Sehenswürdig­ keiten der Bodensee-Anrainerstaateri zu bereisen und zu besichtigen, REGION Südostschweiz verärgert Gemeinden CHUR: Bündner Gemeinden aus dem Bezirk Imboden sind verärgert über die Mediengruppe Südostschweiz mit Sitz in Chur. Felsberg und Domat/Ems wehren sich gegen höhere Preise 
für ihr neu gestaltetes Amts­ blatt. Seit Anfang Jahr erscheint in den Bezirken Imboden und Glenner die neue Wochenzeitung «Rhiiblätt». Die Zeitung mit amtlichen Publikatio­ nen der Gemeinden und einem redak­ tionellen Teil ersetzt das Bezirksamts-^ blatt aus Bonaduz, dessen Druck und Verlag der'Bieler AG die Südost­ schweiz-Gruppe übernommen hau Doch nicht alle freuen sich über das neue Blatt. Stein des Anstosses ist der höhere Preis. Früher bezahlten die 
Haushalte für ihr Amtsblatt im Jahr 31 Franken. Das «Rhiiblätt» als Wochen­ zeitung kostet im Einführungsjahr 43 Franken, ab nächstem Jahr 85 Fran­ ken. «Dieser Aufschlag ist massiv», sagte der Felsberger Gemeindepräsi­ dent Markus Feitscher am Mittwoch auf Anfrage. ' . ' : Die Gemeinden des Bezirkes Imbo­ den hätten deshalb eine Alternative zum Südostschweiz-Produkt geprüft. Doch das Projekt scheiterte. Die Ge­ meinde Bonaduz hatte sich erfolgreich für ihren Standort der «Rhiiblatt»-Ar- beitsplätze gewehrt. In' Felsberg machten sich die Ein­ wohnerinnen und Einwohner darauf für einen Anschluss an das Amtsblatt der Stadt Chur stark. Noch bis Ende Jahr läuft eine .Testphase. Alle amtll- ' chen Publikationen von Felsberg wer­ den bis Ende 2002 sowohl Im «Rhiir blatt» als auch Im Churer Amtsblatt publiziert. Die Haushalte sollen ent­ scheiden, welche Zeitung ihnen mehr entspricht.' , ''. 
Valentins- Geschichte Lange Tradition des Valentins-Tages Schon die alten Römer feierten Mitte Februar ein Liebesfest. In Frankreich und England wurde der Valentinstag seit dem Mittelalter begangen. In der Schweiz 
faSste der Brauch erst 1949 Fuss - auf Initiative der Gärtner­ zunft. Kurz vor dem Valentinstag soll einmal ein junger Mann bei Fleurop acht Blu- mensträusse bestellt haben, jeder mit einer Karte der Inschrift «Ich liebe nur dich». Ob diese alte Floristenlegende wahr ist, bleibe dahingestellt. Sicher ist, dass die Schweizer Gärtnerbranche in der Valentinswoche drei- bis viermal soviele Blumen verkauft wie zu «nor­ malen» Zeiten. Letztes Jahr hat der Va­ lentinstag sogar den Muttertag punkto Blumenkäufen überholt. Der Valentinstag ist älter als Weih­ nachten. Er geht zurück auf den heid­ nisch-römischen Fruchtbarkeitskult «Lupercalia». Im Verlauf dieses mehr­ tägigen Fests Mitte Februar wurde REKLAME 
auch eine Liebcslotterie zu Ehren der Juno, Schutzgöttin der Ehe, organi­ siert. Junge Männer mussten Lose zie­ hen, auf denen Namen von Mädchen standen, denen sie den Hof machen mussten. Als heiraten noch verboten war Im Jahre 268 hatte Claudius Gothicus vorübergehend ein Heirats­ verbot für Jünglinge erlassen. Seiner Meinung nach waren ledige Männer bessere Soldaten. Der christliche Bischof Valentin verheiratete aber weiter heimlich Paare und wurde ge- fasst. Im Gefängnis befreundete er sich mit Julia, der blinden Tochter des Wärters, die ihn liebevoll betreute. Am Tag vor der Hinrichtung heilte er sie von der Blindheit und zur Stunde sei­ nes Todes erhielt sie ein Briefchen von ihm, das fr mit «von deinem Valentin» signierte. Aus dieser Unterschrift soll der angelsächsische Ausdruck «Valen­ tine» für «Schatz» entstanden sein. ! 
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