Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 4 Mittwoch, 13. Februar 2002 
SALT LAKE CITY 2002 QS?P Liechtensteiner VOLKSBLATT Vi «5smi>» nat Potenzia! nicht auseeschoDft", IfciiiiwiwiiiilWMMiiwiliiftitfiiMiiii'iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiPiiiiiiiiiiiium i i i o ***, • • Sven Hannnwald Vor Adam Malysz und Sjmon Ammann (Bild): So lau­ tete die Reihung im Probedurehgang zur Qualifikation. In der Voraus- scheldung lag Malysz vor Hanna­ wald und Roberto Cccon (It), der ei­ ne Luke mehr Anlauf als die beiden hatte. Normalschanzcn-Olymplasle- gcr Simon Ammann (20) wurde «nur» . Sechster. Trotzdem ist der Toggcnhurger wieder ein helsser Mcdalllcnkandidat. «Die beiden Sprünge waren nicht su­ per», sagte der erste Schweizer Olym­ piasieger im Spezinlspringcn. nach­ dem er ihi Probedurehgang 121,5 und in-der Qualifikation 119,5 m erreicht hatte. Der Gesamtsechstc der Vier- schanzcntourncc schien vor allem in der Vorausscheidung, als die Jury auch mit dem Anlauf «spielte» und die Luke zwischen 18 und 19 wech­ selte, ein wenig zu blufTcn. «Ich habe bei der Landung einfach etwas früh aufgetan», schmunzelte der Gymnasi­ ast aus Unterwasser, der nur seinen Trainings- und nicht jenen Anzug trug, mit dem er Olympiasieger wur­ de. «Ich habe mein Potenzial sicher nicht ausgeschöpft», sagte Ammann, der für die Qualifikation auch keine gezielte Vorbereitung gemacht hat. «VVcnn ich mich wie for der Normal- schanze wieder optimal vorbereite, bin ich wieder voll dabei», sagte der selbstsichere ..Schweizer Teamlcader. -Nach der Qualifikation begaben sich 
die Schweizer ins Olympische Dorf zurück, wo neben einem Krafttrai­ ning auch Volleyball-Spielen auf dem Programm stand. Resultate Park City. Grosssehnnze. Qualifikation, ausserhalb Top 15 im Weltcup {Gate 18): I. Robert Krnnjec (Sin) 119,1 (122). 2. Masahi- ko llarada (Jap) 116,1 (119,5). 3. Vcli-Matti Llndström (Fi) 114,3 (121). 4. Alan Alborn (USA) 114,1 (119,5). 5. Robert Matcja (Pol) 111,4 (110). 0. Michael Uhrmann (De) II 1.2 (119). 7. Jannc Ahoncn (Fi) 111,0 (117.5). B. Andrrns Kiltlcl (Sz) 109,6 (117). Ferner: 27. Sylvain Freiholz (Sz) 93,6 (109.5). 35. Maren Steinalter (Sz) 02,1 (104.5), alle qualifiziert. Top 15 Int Weltcup (alle vorqualifizicrt): 1. Adam Malysz (Pol) 120.0 (123,5). 2. Sven Hannawald (De) 119,1 (122), beide Gate 10. 3. Roberto Cecon (It) II0.0 (125/Gatc 19). 4. Malti H.nutamäki (Fi) 117,3 (121). 5. K,i- zuyoshl Funaki (Jap) 112,4 (HO). r>. Simon Ammann (Sz) 110,6 (119.5). Ferner: 0. And­ reas Widhölzl (Ö) 103,6 (117). II. Marlin Schmitt (De) 99,4 (113), alle Gate 10. Pleite für die Schweizer Schweizer nach 2:5 gegen Ukraine ausgeschieden Ausgeträumt! Zwei 
Tage nach dem 3:3 gegen Frankreich verlor das Schweizer Eishockey-Nationalteäm gegen die Ukraine 2:5 und kann die Finalrunde nicht wehr erreichen. Statt einer Steigerung oder einer Reaktion gab es noch einen Leistlingsabfall. Gewinnen Sie mit Look und dem Liechtensteiner Volksblatt eine original Skiweste von Look Beantworten Sie einfach die Frage: Den wievielten Rang belegte der Liechtensteiner Langläufer Markus Haslerbel seinem ersten Olgmpia - Einsatz In Salt Lake City? . Wenn Sie es wissen, rufen Sie uns an unter der Nummer, +423 ?8? 8018 von 13,30 Uhr-13.45 Uhr. Oer erste Anrofermlit der richtigen Antwort gewinnt eine , original SkiWeste von Look, EuorMobHfunkanbleterfflr Liechtenstein • / Liechtensteiner : VOLKSBLATT ; «nrwJookJl 
Liechtensteiner Ahnenforschung bei den bereits viel zitierten Mormonen Die allgemein als Mormonen, die im Rahmen der Olympiaberichterstat­ tung schon öfters erwiihnt wurden, bekannte Religionsgemeinschaft heisst offiziell «Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage». Sie ist vor­ nehmlich in den USA und Mittel- so­ wie Südamerika verbreitet und um- fasst weltweit über elf Millionen Mit­ glieder. Zentrum der Mormonen ist die Olympiastadt Salt Lake City. Das Volksblatt hat sich in der Zentralbib­ liothek für Ahnenforschung der Mormonen umgesehen und dabei In­ teressantes für unsere Leser erfahren. Heim Zöchbauer aus Salt Lake City Die besondere Bedeutung der Mormo­ nen für die Familienforscrhung liegt in einer Besonderheit ihres Glaubens: Nach biblischer Überlieferung muss ein Mensch, der nach dem Tod in die höchste Seeligkcii gelangen will, streng nach den Regeln der Kirche ge­ lebt haben und in einer Mormoncnkir- chc 
(Tempel) unter Wasser getauft worden sein, wie es noch von Johan­ nes dem Täufer im Neuen Testament überliefert ist. Diese zwingend notwendige Tauf­ vorschrift gilt auch für bereits verstor­ bene Personen, auch wenn diese nie­ mals in ihrem Leben die Möglichkeit hatten, in einem Mprmonentcmpel un­ ter Wasser getauft zu werden. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, verstorbe­ nen Personen den Zugang zur höchs­ ten Secligkcit zu A-erschaffen, indem nämlich ein Mormone als Vertreter filr diesen Verstorbenen die Taufe nachträglich vollziehen lässt. Voraus­ setzung dafür ist allerdings die Kennt­ nis des Namens des Verstorbenen. Familie steht an erster Stelle «Wir haben sehr viele Parallelen zum katholischen Glauben. Die grössten Un­ terschiede 
sind, dass wir Gott, Jesus und den heiligen Geist nicht als Dreifal­ tigkeit sehen, sondern für uns sind dies drei verschiedene Personen, die einfach erklärt, zusammenarbeiten. Zudem steht die Familie an allererster Stelle, denn wir glauben, dass wir schon in vorherigen Leben und auch in späteren Leben (Wiedergeburt) als Familie zu­ sammenkommen», informierte uns Tab Thompson (U.S. Cataloger) im Family History Library, der Zentralbibliothek der Mormonen in Salt Lake City. Das Archiv der Mormonen Es ist daher verständlich, wenn die Mormonen in höchstem Masse daran interessiert sind, die Namen ihrer Vor­ fahren zu erforschen, um diesen dann durch eine nachträgliche Unter-Was- ser-Taufe die Aufnahme in die höchste Sccligkeit zu ermöglichen. Aus diesem Grund begannen Sic schon frühzeitig damit, ein Archiv mit familiengeschichtlichen Unterlagen anzulegen, in-dem nach und nach auch Verfilmungen aller alten Kir­ chenbücher aus der ganzen Welt ge­ sammelt wurden. Dieses Archiv befin­ det sich seit 30 Jahren atombombensi­ cher in einem Berg aus reinem Granit in der Nähe von Salt Lake City. Man schätzt, dass die Anzahl der auf den archivierten Filmen und Microfiches genannten Personen bei etwa sechs Milliarden liegt. Von diesem Filmmaterial des Mor­ monenarchivs befindet sich eine voll­ ständige Kopie in der Zentralbiblio- thek. Von dort werden wiederum auf Bestellung Kopien in die Filialen der Mormonen weltweit verschickt, soweit diese 
über geeignete Filmlcscgeräie verfügen. Derartige Mormonenfilialen werden als «Genealogische For- schungsstellcn (der Mormonen)» be­ zeichnet Jeder Familicnforschcr kann, auch >venn er selbst kein Mormone ist, . in diesen Forschungsstellen Filme oder Microfiches von Unterlagen aus Salt Lake City bestellen. Pro Film ist eine Gebühr von ca. neun Franken im Vo­ raus zu entrichten. Sobald der Film in 
Ein imposanter Anblick: Der Mormonen-Tempel in Salt Lake City. (Bild: HeZ) der Forschungstelle eingetroffen ist, wird der Besteller benachrichtigt und kann den Film drei Monate lang in der Forschungsstelle benutzen. Besonders für Forschungen in den Vcrtreibungs- gebictcn (Polen, Baltikum, Böhmen, Mähren, Slowakei, Rumänien usw.) ist dttsc Forschungsmcthode heute schon allgemein üblich. Ahnenforschung für jeden Im Family Histroy Library kann je­ der kostenlos auf Ahnenforschung ge­ hen und die meisten Menschen der Welt werden dabei auch fündig. So sind zum Beispiel Filme von Kirchen­ büchern aus Liechtenstein vorhanden. Lediglich als Österreicher hat man da­ bei nicht so viel Glück. «Es gibt Länder, die wegen des strengen Datenschutzes kagm Informationen zur Verfügung stellen. Auch die katholische Kirche Die beiden Liechtensteiner Medien­ vertreter verbrachten am Montag auf Einladung des Liechtensteini­ schen Olympischen Sportverbandes (LOSV) einen interessanten Tag in der Olympia-Stadt. Gemeinsam mit dem Universitätspro­ fessor für Kriminologie, Kay Gillcsbie (Bild), 
der während der Winterspiele freiwillig als Chauffeur der Liechten­ steiner Delegation arbeitet, holte der LOSV-Kommunikationsbeauftragte Georges Lüchinger die Journalisten am Vormittag in deren Hotel ab, um Salt Lake City einmal aus einem an­ deren Blickwinkel kennen zu lernen. Gillcsbie, der selbst Mormone ist und von 1960 bis 1963 in Deutschland als Missionar tätig war, führte zuerst in das Genealogical Society of Utah, in dem auch die Zentralbibliothek für Ahnenforschung untergebracht ist. Dabei wurde auf eindrückliche Weise deren Arbeit sowie die Möglichkeiten der «Familienforschung» erläutert. Gillesbie organisierte für jeden einen Begleiter und schon waren alle mit der hochinteressanten Erforschung ihrer Vorfahren beschäftigt. Anschliessend führte Gillesbie in die Konzerthalle der Mormonen, wo unter anderem der weltbekannte mormonische Tabemacle Chor Kon­ zerte gibt. Der Zutritt in den Tempel, der übrigens von Gillebies Grossvater miterbaut wurde, ist leider nur «Gläu­ bigen» erlaubt und so ging es weiter zum Mittagessen in eines der besten Chinärestaurants der Stadt. Gestärkt und mit vielen Neuigkeiten über Salt Lake City und den US-Bun­ desstaat Utah konnte man sich vom 
sieht dies nicht so gerne. Vielleicht än­ dert sich dies aber noch, wir arbeiten daran», so Tab Thomson. Keine Bekehrung Bei einem Kontakt mit den Mormo­ nen muss man in keiner Weise be­ fürchten. dass sie einen bekehren wol­ len. Das Volksblatt machte die Erfah­ rung, dass man sehr höflich informiert wird, aber auch gebeten wird, dass man ihnen eine Kopie das über sie ver­ öffentlichte Material für ihr Archiv zu­ kommen lässt. «Wir entsenden schon Missionare in die ganze Welt, doch wir akzeptieren jede andere Religion. Zu­ dem verstehen wir uns auch als Chris­ ten, nur umgekehrt ist es leider nicht so», bedauert Thompson, der sofort an­ bot. dass er über E-Mail immer zu er­ reichen sei und beim Erforschen der Vorfahren weiter gerne behilflich ist. reichhaltigen Angebot eines amerika­ nischen Shopping-Centers überzeu­ gen, ehe es zu einer Sightsing-Tour quer durch die Olympiastadt ging. Auf professionelle Weise erklärte der fünffache Familienvater Kay Gil­ lesbie Orte. Gebäude und Historisches und seinen persönlichen Bezug zif Liechtenstein. 1984 war der Profes­ sor, zusammen mit seiner Frau, zwei Söhnen und einigen seiner Studenten während eines Europatrips für eine Nächtigung in Vaduz. «Ich weiss noch nicht wann, aber ich habe vor, noch einmal nach Liechtenstein zu kom­ men. Es hat mir damals, obwohl es nur für sehr kurze Zeit war, ausge­ zeichnet gefallen.» Markantes Detail am Rande: Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit hat Kay Gillesbie aus wissenschaftli­ chen Zwcckcn bereits fünf Exeku­ tionen beigewohnt (1 x Erschiesscn, 2 x Giftspritze und 2 x clcktrischer Stuhl). Unter anderem war er hei der Hinrichtung des Bomben-Attentäters von Oklahoma Timothy MeVcight persönlich anwesend. Heim Zöehbaucr
	        

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