Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Dienstag, 12. Februar 2002 1 5 Olympia: Sechs «Leibwächter» pro Athlet Fussball: FL-Team nun in Zypern komplett Ski alpin: Talente Cup gestartet EHC Vaduz-Schellenberg siegreich Good luck, «Liechenstein» An der Swiss Farm Way in Midway in der Nähe von Heber City ist das FL-Langlaufteam untergebracht 190 W. Swiss Farm Way, Midway, Utah 84094, USA. So würde die An­ schrift lauten, wollte man das Langlauf-Team Liech­ tenstein derzeit per Post erreichen. In einer neuer­ stellten Siedlung von et­ wa 20 Häusern ist es bei Lisa und Paul Reber un­ tergebracht. Die Unter­ kunft in einem Haus bie­ tet gegenüber einem Hotel einige Vorteile. Toni N/itzli aus Saldier Hollow Die Hebers sind für die Dauer der Olympischen Winterspiele weggezogen. Die Mutter von I'aul. die sie aufgenommen hat, muss über eine halbe Pension verfügen. f;ünf Kinder zählen zur Familie der Wissenschaftle­ rin und des Marketing-Spezialis­ ten mit Universitäts-Abschluss. Der temporäre Wegzug zahlt sich für die Rebers aus. Die Ver­ mietung ihres Hauses lassen sie sich mit rurid 1000 Franken pro Tag entschädigen. Diese runde Summe mal drei Wochen ergibt einen schönen Betrag. Die For­ derung liegt übrigens im Mittel­ feld. 
Im Homestead Resort, das die Annehmlichkeiten eines komfortablen Hotels bietet, fal­ len 500 Franken an - pro Nacht versteht sich, volle Verpflegung inbegriffen. 
Das Liechtensteiner Langlauf-Team hat einen straffen Stundenplan. Jeden Morgen um acht Uhr dre­ hen Markus Hasler und Stephan Kunz in Saldier Holloir bereits ihre Runden. Und wenn sie nicht ge­ rade in der Loipe stehen oder aktive Regeneration betreiben, so kommen sie auch gerne anderen Pflichten nach. So zum Beispiel dem Kartcnscltreibcn. Zusammen mit Trainer Emil Hoch und Phy­ siotherapeutin Marika Korhonen, signierten die beiden Langlauf-Asse die Olympiakarten. 
der Wettkampfstätte Soldier Hollow entfernt. Die Sicher- hcitskontrollen beim Eingang zum olympischen Gelände stören Emil Hoch nicht welter: «Der Check ist in der Regel eine Angelegenheit von wenigen Minuten. Wenn man die Ereig­ nisse vom 11. September in Er­ innerung hat, dann sind diese Massnahmen verständlich.» Anders empfindet Larissa La- sutina, die Silbcrmedaillenge- winnerin des 15-km-Rennens hinter Stefania Belmondo. An der . Pressekonferenz gab die Russin ihrer Verärgerung darü­ ber, dass ihre persönlichen Sa­ chen immer wieder durchsucht werden, mit deutlichen Worten Ausdruck. Ansonsten ist den Liechtensteinern aufgefallen, dass die Einheimischen sehr nett sind, 
«man empfindet es beina­ he schon als kitschig. Das gibt es bei uns nicht, dass die Leute so offen auf einem zukommen. Aber mit der Zeit schlägt einem diese aufgesetzte Freundlichkeit auch auf den Geist.» Switzerland und Swasiland Die Rcbcrs sorgen sich um ih­ re Gäste. Jeden Tag, so erzählt Trainer Emil Hoch, ruft einer der beiden Eltemtcilc an und erkundigt sich nach dem Wohl­ ergehen des kleinen Teams. Auf dem Computer-Bildschirm läuft ständig eine Zeile. «Good luck, Die unbekannte Seite des Langläufers Stephan Kunz: Der Triesen- berger übt am Klavier. amtPienst g 17.00 Uhr: Ski nordisch. Langlauf. Frauen, 10 km klassisch in Soldier Hollow. Olympiasiege­ rn 1990: Larissa Lasutina (Russ). Wcltmcistcrin: Bentc Skari (No)* 18.00 Uhr: Ski alpin! Abfahrt Frauen in Snowbasin Ski Area. Olympiasiegerin 1998: Kaĵa Sei-' zinger (De). Wcltmeistcrin; Mich­ aela Dorfmcister. 20.00 Uhr; Skiakrobatik.' Buckelpiste Männer in Deer Valley Resort. Olympiasieger 1998: Jönny Moseley (USA), Weltmei­ ster: Mikko Ronkainen (Fi). 20.00 llhr: Ski nordisch. Langlauf. Männer, 15 km klassisch in Soldier Hollo. Olympiasieger 1998: . Thomas Alsgaard (No). Weltmeister: Per Elofsson (Sd). • 21.00 Uhr: Eisschnelllauf. Män­ ner, 500 m, 2. Lauf im Utah Olym-: plc Oval. Olympiasieger 1998: Hiroyasu Shimizu (Jap). Weltmei­ ster: Shimizu.' Erklärung: Alle Zeitangaben beziehen sich aur die Mitteleu­ ropäische Zeit (MEZ). 
(Bilder: Arnd Hemmersbach) Liechenstein!» heisst es da. Das fehlende «t» in der Bezeichnung kann man ihnen ruhig nachse­ hen. Dass die meisten Amerika­ ner zwischen der Schweiz und Schweden nicht. unterscheiden können, ist seit Jahren bekannt. Neuerdings wird die Schweiz in vereinzelten Fällen auch Swasi­ land zugeordnet. Switzerland und Swasiland tönen halt auch 
so verflixt ähnlich. Nur was Swasiland mit Olympischen Winterspielen zu tun haben könnte, auf diese Idee kommen die Amerikaner nicht. «Wie daheim» Bei den vorolympischen Tcst- wettkämpfen im vorletzten Ja­ nuar hatte sich Emil Hoch gegen zehn Häuser angesehen. Ihre Einteilung, der Standard, die Anzahl Zimmer usw. bildeten die für ihn wichtigen Kriterien. Chef de Mission Alex Hermann entschied sich letztlich für die­ ses Haus. Zur Diskussion hatte auch die Unterkunft im «Blue Boar Inn» gestanden, einer nob­ len Unterkunft in der Nähe eines Golfplatzes. Da wurden aller­ dings 1500 Franken pro Nacht verlangt. Das schwedische Fem­ sehen verfügt über die Mittel, solche Beträge aufzuwenden. Aber aus einem anderen Grund ist die Privatunterkunft besser. Emil Hoch: «So ist es familiärer und wie daheim. Nur zum Mit­ tag- und Nachtessen gehen wir ins Blue Boar Inn. Zuerst woll­ ten wir dort auch frühstücken. Aber das Morgenessen können wir uns auch selbst zubereiten. Es ist angenehmer, wenn man sich einfach an den Tisch setzen kann.» Äusserst ruhig gelegen ist die Unterkunft der Liechtensteiner Langläufer, und dennoch nur rund zehn Autominuten von 
Markus Hasler informiert sich im Internet. Kunzfund In den ersten beiden olympi­ schen Langlauf-Wcttkämpfcn haben die Norweger keine ein­ zige Medaille gewonnen. Die­ se 
-Schmach wollen sie heute korrigieren, wenn in der von ihnen besonders gepflegten klassischen Technik bei den Männern über 15 und bei den Frauen über 10 km gelaufen wird. Markus Hasler und Ste­ phan Kunz gehen dabei nicht an den Start. Beide konzen­ trieren sich auf die nächste Aufgabe, das Verfolgungsren­ nen vom kommenden Don­ nerstag. Bei den Frauen kommt es zum ersten Auftritt der erklär­ ten Favoritin Bente Skari. Sie 
ist nicht nur die Nummer 1 im Diagonalstil, sie könnte auch die Langlauf-Königin dieser Olympischen Winterspiele werden. Die grösstc Gegner­ schaft erwächst ihr von den Russinnen mit Olga Danilowa und Nina Gawriljuk. Bei den Männern ist die Ausgangslagc ähnlich, nur dass es gleich drei Norweger sind, die höchste Ambitionen hegen: Anders Aukland, Frode Estil 
und Erling Jevne- hoffen, ihre Laufbahn mit einer Olym­ pia-Auszeichnung zu krönen. Michail Iwanow (Russ) und Jaak Mae (Est) dürften ihre ernsthaftesten Widersacher sein. 
(Toni Nötzli) Zu viel Wind Frauen-Abfahrt wurde verschoben Strahlender Sonnenschein und trotzdem kein Rennen: Die Abfahrt der Frauen fiel gestern dem starken Wind zum Opfer und wurde um 24 Stunden auf heute Dienstag verschoben. Vor allem im oberen Teil der Abfahrtsstrecke ging der Wind zu kräftig. Zweimal wurde die Prüfung verschoben, doch es 
blies immer noch intensiver. So blieb letztlich nur die Absage. Däs war deshalb ärgerlich, weil zumindest zur ursprünglichen Startzeit kaum eine Wolke am Himmel auszumachen war. Abgesagt wurde auch das für gestern Montag vorgesehene Abfahrts-Training zur Kombi­ nation der Männer, die. am kommenden Mittwoch stattfin­ den soll. 
LSV-DELEGAT10N KOM­ PLETTIERT : Heute werden auch die letzten bei­ den Athleten der LSV-De- legation nach Ameri­ ka fliegen. Der Slalom- Spezialist Markus Ga­ nahl (Bild oben) fliegt jedoch zuerst nach Denver um sich mit dem Schweizer Team auf seine Olympia- Einsätze optimal vorzuberei­ ten. 
Am Freitag wird dann auch er in Salt Lake City er­ wartet. Achim Vogt (Bild un- ten) und Ai­ pin-Chef Klaus Büchel wer­ den heute ebenfalls das Flugzeug besteigen, wobei 
der Balzner Rie­ senslalom- Akteur je­ doch mit einem mulmigen Gefühl die Reise antritt. «Nach dem Zwischenfall von Birgit Heeb-Batliner (gestern im Volksblatt) habe ich schon ein etwas komisches Gefühl, doch ich hoffe dass alles glatt geht». GRÜSSE AUS DER HEI­ MAT. Dass Grüsse auch den umgekehrten Weg, also von Liechtenstein nach 
Amerika machen können, hat das Team dieser Tage erfahren. Der aktive Freizeitsportler und Landtagsabgeordnete Elmar 
Kindle wünschte dem Liechtensteiner Team per E- Mail alles 
Gute. Das gesam­ te Olympiateam bedankt sich fiir 
die netten Grüsse aus der Heimat. Wer seine Sympathie ebenfall per E- Mail 
bekunden möchte, kann dies unter lie-olym- pic@gmx.li jederzeit gerne machen. SCHOGGI-BAROMETER. Die Aktion «Ein Olympia- Team zum Vernaschen» er­ weist sich als ein grosser Renner. Bereits nach der ers­ ten Verkaufswoche wurden über 200 «Naschpakete» mit unseren Olympiastartern verkauft. In der Wertung des «süssesten Fanclubs» liegt jener von Abfahrer Jürgen Hasler in Führung, dicht gefolgt vom Markus Hasler-Fan'-Club. An dritter Stelle liegt der 
Fan-Club von Birgit Heeb-Batliner. Aktiv präsentieren sich auch die 
Supporter von Yo- ungstar Michael .Riegler. Der Olympianeuling liegt in der Beliebtheitsskala an vierter Stelle. Auf den Fan-Club, der am meisten Pralindes unter die Leute bringt, war­ tet nach Olympia eine ganz besondere Auszeichnung 
in Form eines «Schoggi-Skis». Die Pralin^es sind noch bis .zum 25. Februar bei der Conflserie Wanger in Schaan erhältlich*. .
	        

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