Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

20 Montag, 7. Januar 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT Winter hält Süd- osteuropa fest im Griff *• • ^ ATHEN: Frost, Eis und Schnee haben weite Teile Europa» ins Chaos gestürzt. Nach den stärksten Schnee- Fällen in Griechenland seit 50 Jahren ging am Wo­ chenende im Grossraum Athen fast nichts mehr. Die Behörden in Athen riefen den Notstand aus. Hunderte Autofahrer sassen in der Nacht zum Samstag auf der Autobahn zwischen Athen und Thessaloniki fest und konnten erst mit Hilfe ge­ panzerter Militärfahrzeuge befreit werden. Sogar auf der Sonneninsel Kreta schneite es. n/äcCartney erster Pop-Milliardär in Grossbritannien LONDON: Ex-Bcatle Paul McCartney ist der erste Pop- Milliardär in Grossbritanni­ en. Der Musiker und Song- writer 
soll über ein Vermö­ gen von 1,1 Milliarden Pfund (2,6 Milliarden Fran­ ken) verfugen. Mehr als 30 Jahre nach dem Ende der «Beatles» hat es McCartney aber noch lange nicht zum reichsten 
Briten geschafft, wie aus einer Rangliste der Boulevardzeitung «Sunday Express» hervorgeht. Die Spitzenposition nimmt For­ mel- 1 -Chef Bernie Ecclesto- ne mit 3,2 Milliarden Pfund ein. McCartney muss sich mit Rang 11 begnügen, im­ merhin 34 Plätze vor Königin Elizabeth IL, der reichsten Frau in Gross­ britannien. Claudia Schiffer dementiert Hoch­ zeitsgerüchte BERLIN: Topmodell Claudia Schiffer hat Gerüchteüber ihre 
bevorstehende Hochzeit mit Freund Matthew Vaughn zurückgewiesen. Laut «Welt am Sonntag» erklärte ihr 
Londoner Presseagent Sean Pritchard: «Es gibt kei­ ne Hochzeit am 16. Januar. Das alles sind nur Spekula­ tionen. Es steht überhaupt noch gar kein Hochzeitster­ min fest.» In den vergange­ nen Tagen hatten sich Spe­ kulationen verdichtet, wo­ nach Schiffer und Vaughn am 16. Januar auf einem Schloss in England heiraten wollten. Das deutsche Mo­ del und der 
britische Film­ produzent sind seit gut ei­ nem Jahr ein Paar. Nach ih­ rer Trennung von Tim Jef- feries zog Schiffer, die zu­ vor mit dem amerikani­ schen Magier David Cop­ perfield zusammen war, bei Vaughn in London ein. 
Kampf gegen die Feuersbrunst Australische Feuerwehr bereitet sich mit Schneisen auf neue Brände vor . Etwa 170 Gebäude und 500 000 Hektar Land fielen den Flammen zum Opfer. 
SYDNEY: Im Kampf gegen die Feuersbrunst in Aust­ ralien gibt es neue Hoff­ nung. Die Zahl der Brände sei von rund 100 auf 80 gesunken, die Feuerwehr gewinne langsam die Oberhand, hiess es am Sonntag von den Behör- den. 
V Ob die angekündigten Gewitter jedoch die erwartete Entspan­ nung bringen, ist unklar. Blitze L könnten neue Feuer entzünden, Windböen die Brände anfa­ chen. Die rund 20 000 Helfer nutzten die leichte Abkühlung und steigende Luftfeuchtigkeit am Wochenende zur Vorberei­ tung: Für Anfang der Woche wurden wieder steigende Tem­ peraturen und kräftige Wüsten­ winde vorhergesagt. Die Menschen um die Metro­ pole Sydney sollten sich keines­ falls in Sicherheit wiegen, mahnte Fcucrweh rsprecher John Winter. Der Katastrophen- schutzminister des Staates New South Wales, Bob Debus, beton­ te, ein Ende der Brände sei noch lange nicht in Sicht. Angesichts der 
drohenden Verschärfung der Lage bemühte sich die Feu­ erwehr, bis dahin möglichst viele Schneisen zu schlagen Zwei Tote im Sex-Milieu Im Zürcher Milieu hat ein 33- jähriger Mann am Sonntagmit­ tag zwei Personen erschossen. Der Tat ging offenbar ein 
Streit voraus. Der mutmassliche Tä­ ter ist flüchtig, der Polizei aber bekannt. Bei den Opfern han­ delt es sich um einen 34-jähri­ gen Italiener und eine 31- jährige Schweizerin, wie die Kantonspolizei Zürich mitteil­ te. Mutmasslicher Täter ist ein 33-jähriger Schweizer, dessen Name 
der Polizei bekannt ist. Der Doppelmord fand kurz nach Mittag an der Langstras­ se (Kreis 4) in einem Treppen­ haus bei der Luganobar statt. 
und Gegenbrände zu legen. «Sie arbeiten Tag und Nacht», sagte ein Sprecher. Rund 200 Kilometer südlich von Sydney rückten die Flam­ men am Wochenende auf den Küstenort Bendalong vor. Die 
einzige Zufahrtsstrasse war blockiert. Abgeschnitten von der Aussenwclt, campierten ei­ nige Bewohner und Urlauber am Strand - aus Furcht, die Feuerwalze könnte das Dorf er­ reichen. Der grösste Brand wü­tete 
in einem Nationalpark in der Nähe der Ortschaft Colo Heights, etwa 60 Kilometer nordwestlich von Sydney. Die Flammen übersprangen einen Highway und frassen sich durch den dichten, für. die Lösch­mannschaften 
unzugänglichen Busch. Die Bewohner der Ge­ gend wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Bislang wurde kein Mensch getötet, doch tausende mussten ihre Häuser verlassen. Etwa 170 Gebäude und 500 000 Hektar Land fielen den Flammen zum Opfer. Die Behörden vermuten, dass rund die Hälfte der Brände gelegt wurde, meist von Ju­ gendlichen und Kindern. 24 Verdächtige wurden bislang verhaftet, darunter auch ein neun Jahre alter Junge. Auch in den Blue Mountains setzte das Feuer sein Zer­ störungswerk fort. Augenzeu­ gen berichteten, die Flammen seien in den Eukalyptusbäumen bis zu 30 Meter hoch geklettert. Wegen ihres hohen Ölgehalts gehen Eukalyptusbäume schnell in Flammen auf. Auf diese Weise sind den verheeren­ den Buschbranden nach Anga­ ben von Wildhütern bereits tau­ sende 
Koalas zum Opfer gefal­ len. Vom Lebensraum der Tiere ist vielerorts nur Asche übrig. Nach Ansicht der Experten dürfte es 15 Jahre dauern, bis sich die Eukalyptuswälder wie­ der erholt haben. Denjenigen Koalas, die das Flammeninferno überlebt 
haben, droht daher der Hungertod. BOPENSEE Dünnes Eis Bei vier Eisrettungseinsätzen konnte die Feuerwehr am Sonntag bei Allensbach (D) am Bodensee insgesamt sieben Personen retten. Sie warnt vor dem Betreten des Eises. Beim ersten Einsatz war ein Eisseg­ ler auf dünnes Eis geraten und mit seinem Sportgerät einge­ brochen. Wenig später brachen zwei weitere Personen an der gleichen Stelle ein, wie der Kreisfeuenvchrverband Kon­ stanz mitteilte. Im Verlauf des Nachmittags wurden Feuer­ wehr und Rettungsdienst zu zwei weiteren Einsätzen geru­ fen. Flugschüler steuert Cessna in Hochhaus in Florida Offenbar kein terroristischer Hintergrund TAMPA: Ein 15-jähriger Flug­ schüler hat im US-Staat Flori­ da ein Flugzeug entwendet und ist damit in Tampa in ein Hochhaus der Bank of Ameri­ ca geflogen. Wie ein Sprecher Küstenwache mitteilte, starte­ te 
"der Pilot am Samstag mit der Cessna 
i72 ohne. Erlaub­ nis vom Flugplatz St. Peters- burg-CIearwater und miss­ achtete auch Signale zum Landen. Daraufhin nahm ein Hub­ schrauber der Küstenwache die Verfolgung auf. Verfolgt von dem Hubschrauber stürzte die Cessna dann in dqs Hochhaus in der Innenstadt von Tampa. Hinweise auf einen terroristi­ schen Hintergrund gebe es nicht, erklärte ein Sprecher des Weissen Hauses. Bei dem Zwischenfall wurde eine Person getötet. Bei ihr handelt es sich vermutlich um den Flugschüler Charles Bis- hop, wie ein Feuerwehrsprecher .erklärte. Bishop nahm nach 
X 4>' * Das Heck des Flugzeugs ragte an der Westseite des 42-ge- schossigen Hochhauses heraus. 
Angaben einer Sprecherin des Sheriffs seit zwei Jahren Flug- untcrricht. Über die möglichen Motive des 15-Jährigen war zunächst nichts bekannt. Er sei zuvor nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten, hiess es. Das Heck des Flugzeugs rag­ te an der Westseite des 42-ge- schossigen Hochhauses heraus, etwa 15 Stockwerke unterhalb des Daches. Das Unglück ereig­ nete sich kurz nach 17.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MEZ). Fluglotsen informierten die Küstenwache, dass die viersit- zige Maschine ohne Erlaubnis gestartet war. Ein Hubschrauber fing die Cessna daraufhin ab. Ihr Pilot habe jedoch auf Signale nicht reagiert, die ihn zur Landung auf einem nahe gelegenen Flughafen bewegen sollten. Trotz der verdächtiger! Um­ stände des Unglücks geht die Bundeskriminalpolizei FBI nach Angaben eines Gewährs­ mannes in Washington nicht von einem Terroranschlag aus. 
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"Ii-Väter verloren mmi LONDON: Nach einem letzten dramatischen Telefoil-Hilfe- ruf eines Neunjährigen, der auf den Schultern seines bis zum Hals im Wasser stehen­ den Vaters sass, sind beide in der auflaufenden Flut nahe Blackpool ertrunken. Die beiden hatten am Samstag bei einem nur wenige Minuten dauernden Strandspaziergang wegen dichten. Nebels völlig die Orientierung verloren. Die Leiche des 51 Jahre alten Mannes wurde am Sonntag gefunden, für seinen Sohn be­ stand nach Angaben eines Sprechers der Seerettung praktisch keine Hoffnung mehr. . Helfer gefährdet Zahlreiche Helfer hatten am Sonntag die Suche nach den beiden Vermissten fortgesetzt, die in der Nacht unterbrochen worden war. Die Polizei for­ derte die Helfer am Sonntag auf, am Strand zu bleiben: Ei­ ner'der Suchenden 
hatte sich bereits wieder im nach wie vor dichten Nebel verirrt und selbst um Hilfe gerufen. Vater 
und Sohn waren nahe des nordwestenglischen Ortes Ul- verston nur zehn Minuten am Strand entlang spaziert, als laut Küstenwache «unge­ wöhnlich dichter, sehr schnell hereinbrechender 
Nebel», die beiden völlig orientierungslos machte. Der Mann rief über Sein Mo­ biltelefon die* Polizei an und berichtete, er habe sich trotz der Kürze des Weges verlaufen und finde den Weg an den Strand nicht mehr. Er stehe im Wässer, 
das wegen der Flut sehr schnell steige. 37 Minu­ ten später rief ein Helfer der Küstenwache den-Mann wie­ der an. Am Telefon war der Neun­ jährige: Er berichtete, das Wasser stehe seinem Vater bis zum Hals. «Das Kind sass auf den Schultern des Mannes.; Soweit ich es verstand, fror der Vater erbärmlich und yvar verzweifelt. Das war ein ziem­ lich furchtbares Gespräch», sagte der Helfer. Wenige Mi­ nuten später versuchte ein Po­ lizist erneut, die Nummer an­ zurufen: Niemand antwortete . mehr.
	        

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