Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

36 Samstag, 12. Februar 2000 
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Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Explosion in der Wall 
Street 
NEW YORK: Eine Explosion hat am Freitag im 
New Yorker Bankenviertel Schäden an Gebäu- 1 
den angerichtet. Verletzt wurde niemand, teilte 
die Polizei mit.Es gebe Hinweise darauf, dass 
eine «explosive Vorrichtung» gezllndet wurde. 
litis 

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Räuberquartett geständig 
Der genaue Tatablauf im Restaurant «Löwen» ist noch immer nicht klar 
ÖLTEN: Eine Woche nach der 
Bluttat von Dulliken sind alle 
vier Beteiligten weitgehend ge 
ständig. Unklar ist noch, ob 
beide jungen Männer geschos 
sen haben oder nur einer. 
Der 22-jährige mutmassliche 
Haupttäter hat gestanden, mehrere 
Schüsse abgegeben zu haben, wie 
Kripochef Thomas Zuber am Frei 
tag vor den Medien sagte. Ob auch 
sein 21-jähriger Komplize schoss, 
wird zur Zeit anhand der beschlag 
nahmten Pistolen und Revolver 
abgeklärt. Der genaue Tatablauf im 
Restaurant «Löwen» sei immer 
noch unklar. Die drei Volljährigen 
bleiben in Untersuchungshaft. Das 
15- jährige Mädchen lebe fern der 
Eltern an einem sicheren Ort in ei 
nem geschlossenen Rahmen, sagte 
der zuständige Jugendanwalt. In Öl 
ten werde sie nicht mehr zur Schule 
gehen, da sie wegen des präzisen 
Robotbildes stadtbekannt sei. 
Schon jetzt sei absehbar, dass es 
nebst der Strafe zu einer Fremd 
plazierung kommen werde. 
Details aus der Fahndung 
Die Kriminalpolizei gab am Frei 
tag Details aus der Ermittlungsar 
beit bekannt. Demnach war die Po 
lizei dem Räuberquartett schon 
kurz nach der Tat auf der Spur, weil 
ein Gast den Namen der 24-jährigen 
Frau kannte. Diese ist die Ex-Freun 
din des mutmasslichen Haupttäters. 
Zusammen mit dem 15-jährigen 
Mädchen hatte sie kurz vor dem 
Überfall die Lage im Restaurant 
«Löwen» ausgekundschaftet. Über 
die 24-Jährige stiess die Polizei Stun 
den nach derTat auf den 22-jährigen 
Haupttäter. Zusammen waren die 
Brühl: Keine 
Erkenntnisse 
über Ursachen 
BERLIN: Die Deutsche Bahn 
AG hat am Freitag keine neuen 
Erkenntnisse zur möglichen Ur 
sache des Zugunglücks von Brühl 
bekannt gegeben. Bahnchef 
Hartmut Mehdorn verwies vor 
den Medien in Berlin auf die Er 
mittlungen der Staatsanwalt 
schaft. In einem schwebenden 
Verfahren wolle er «nicht herum 
spekulieren». Er wolle auch keine 
Vorverurteilungen. Nach Anga 
ben der Bahn waren die Signale 
an der Baustelle bei Brühl ein 
deutig und schrieben eine 
Höchstgeschwindigkeit von 40 
Stundenkilometern vor. Die 
Staatsanwaltschaft Köln hat die 
Ermittlungen zur Ursache der 
Zugkatastrophe noch nicht abge 
schlossen. «Wann wir Ergebnisse 
mitteilen, steht noch nicht fest», 
sagte Oberstaatsanwältin Regine 
Appenrodt. Besonders wichtig sei 
für die Staatsanwaltschaft die 
Aussage des 28 Jahre alten Lok 
führers. Der will sich nur schrift 
lich über seine Anwältin äussern. 
Die Untersuchungsrichterin Claudia Wittmer informierte an einer Pressekonferenz über die Ermittlungen. 
beiden aktenkundig geworden, weil 
sie einen Einbruch in einen Aarbur 
ger Spielsalon organisiert hatten. 
Ende September letzten Jahres hat 
ten sie gemeinsam in Untersu 
chungshaft gesessen. 
Trennung im Tessin 
Wie die Polizei am Freitag weiter 
bekanntgab, fuhr das Paar nach dem 
Dulliker Überfall im Auto ins Tessin 
und quartierte sich in einem Motel 
in Locarno ein. Am Tag darauf aber 
trennten sich die beiden. Die junge 
Frau fuhr im Auto zurück nach Öl 
ten, um sich zusammen mit den bei 
den anderen Tatbeteiligten der Poli 
zei zu stellen. Der mutmassliche 
Haupttäter wurde am Bahnhof 
Bellinzona verhaftet, als er mit dem 
Zug nach Italien flüchten wollte. 
Aus welchen Gründen die Frau sich 
zur Umkehr entschloss, werde zur 
Zeit noch untersucht, sagte Zuber. 
Der heute 22-jährige Haupttäter 
wurde als 17-Jähriger in Jugoslawien 
verheiratet, als er noch die Grund 
schule in Ölten besuchte. Er ist Va 
ter zweier Kinder. Gemeinsam mit 
ihnen, seiner Frau und seinen Eltern 
bewohnte er eine 4-Zimmerwoh- 
nung am Stadtrand von Ölten, be 
vor er sich von seiner Frau trennte 
und auszog. Die Ex-Frau lebt heute 
mit der 24-jährigen Ex-Freundin in 
einer gemeinsamen Wohnung in der 
Ostschweiz. 
Trauer in Dulliken 
In Dulliken wurde am Freitag der 
63-jährige Bauer zu Grabe getra 
gen, der bei dem Überfall ums Le 
ben kam. Gemeindebehörden, Poli 
zei und Angehörige hatten die Me 
dien gebeten, auf TV- und Fotoauf 
nahmen zu verzichten. Trotzdem 
fanden sich mehrere Kameraleute 
ein. 
World Press Photo» 
« 
Aufnahme aus Kosovo-Krieg ausgezeichnet 
DEN HAAG: Der dänische Fotore 
porter Claus-Björn Larsen wird für 
eine Aufnahme aus dem Kosovo- 
Krieg mit dem Preis «World Press 
Photo 2000» ausgezeichnet. Dies 
gab eine internationale Jury in Den 
Haag bekannt. 
Das preisgekrönte Schwarz-Weiss- 
Bild gelang Larsen im April 1999 in 
der albanischen Stadt Kukes. Es 
zeigt das Leid von drei Kosovo- 
Flüchtlingen, die kurz zuvor aus ih 
rer Heimat geflohen waren. Larsen 
arbeitet für die Kopenhagener Ta 
geszeitung «Berlingske Tidende». 
Der Preis für das weitbeste Presse 
foto des Jahres ist mit 15 000 nie 
derländischen Gulden (entspricht 
rund 11000 Franken) dotiert. Über 
reicht wird der Preis im April in 
Amsterdam. 
Wetter 
Wetterbesserung 
Über dem Alpenraum baut sich eine Hoch 
druckbrücke auf, die die Zentren über dem At 
lantik sowie Osteuropa verbindet und für eine 
vorübergehende Wetterbesserung sorgt. 
Meist sonnig 
Aus Westen Bewölkungsauflockerung. Am Vor 
mittag im Mittelland und in Graubünden noch 
zum Teil bewölkt, sonst vorübergehend meist 
sonnig. Am Abend im Nordwesten wieder Be 
wölkungsaufzug. Temperatur am frühen Mor 
gen minus 2 bis plus 2 Grad, am Nachmittag um 
6 Grad. Temperatur auf 2000 Metern um minus 
4 Grad. In den Bergen morgen aufkommender 
Nordwestwind. 
Wetteraussichten 
Im Norden wechselnd, oft stark bewölkt und 
zeitweise Regen, Schneefallgrenze 900-1400m. 
Vom Montag an auch Aufhellungen dazwi 
schen. Im Süden teilweise sonnig und tagsüber 
recht mild. Am Sonntag und Montag in Alpen 
kammnähe etwas Schneefall möglich.
	        

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