Liechtensteiner VOIKSBLATT
DEZEMBER 2000
Samstag, 30. Dezember 2000 1 9
Ein Airbus namens Liechtenstein
Feierlicher Taufakt am 4. Dezember auf dem Flughafen Zürich-Kloten: Ein neuer Airbus
A330-200 der Swissair wurde auf den Namen «Fürstentum Liechtenstein» getauft. Pro
minente Taufpatin war I. D. Fürstin Marie, die anschliessend mit ihrem Enkel Prinz Wen
zel und einer grossen Gästeschar an einem Rundflug teilnahm. Die erste Swissair-Ma-
schine mit dem Namen eines ausländischen Staates wird auf den Strecken Zürich - New
York und Zürich - Ferner Osten eingesetzt.
Familienglück Im Fürstenhaus
Grosse Freude im Fürstenhaus und im ganzen Land: Am 6. Dezember kam das
vierte Kind des Durchlauchten Erbprinzenpaares zur Welt. Der kleine Prinz, den
I.K.H. Erbprinzessin Sophie im Spital Grabs gebar, wird auf den Namen Nikolaus
Sebastian Alexander Maria getauft. Erbprinz Alois hatte sich anfangs Juli 1993
mit Herzogin Sophie in Bayern vermählt.
Die Krise der Landespolizei
Am 14. Dezember wurde der Landtag geschlossen, ohne dass ein wichtiges politisches
«Jahresthema» abschliessend behandelt werden konnte: die Klärung der Vorgänge im Zu
sammenhang mit der umstrittenen Reorganisation der Landespolizei, die Zuweisung von
Verantwortung für die tiefe Krise der Polizei in den Jahren 1997 bis 2000 und die daraus
folgenden politischen Konsequenzen. «Aus Zeitmangel», so die offizielle Erklärung, hätten
sich die zuständigen Regierungsmitglieder und der Polizeichef vor der parlamentarischen
Untersuchungskommission (PUK) noch nicht abschliessend zu den Vorwürfen äussern kön
nen. Angesichts der bevorstehenden Landtagswahl liegt indes die Vermutung nahe, dass
ein brisantes Thema bewusst auf die lange Bank geschoben werden sollte. Eine neue PUK
wird nun die Arbeit beenden müssen.
75 Jahre Staatsgerichtshof
Der Staatsgerichtshof, in der Literatur verschiedentlich als «Krönung der liechtensteinischen Verfas
sung von 1921» bezeichnet, beging am 15. Dezember das Jubiläum seines 75-jährigen Bestehens. Aus
diesem Anlass lud das Liechtenstein-Institut zu einer akademischen Feier nach Bendern ein. Referen
ten waren Dr. Herbert Wille, Dr. Hilmar Hoch und Prof. Dr. Daniel Thürer. Für geladene Gäste aus dem
In- und Ausland fand anschliessend in Triesenberg ein Festbankett statt. Zum Gedenkanlass gab der
Staatsgerichtshof auch eine Schrift heraus.
Das Volk wird
gezählt
Der 5. Dezember galt als
Stichtag für die Volkszählung
2000. Sie erfasst alle in Liech
tenstein wohnhaften Personen
sowie alle Gebäude und Woh
nungen, die einem Wohn
zweck dienen. Die Erhebung
mittels Haushalts- und Perso
nenfragebogen erfolgte auf
dem Postweg. Bis zum Einsen-
deschluss am 12. Dezember
sandten 77 Prozent der Be
fragten ihre Couverts zurück.
Die EDV-mässige Aufarbei
tung der Daten wird in der
Schweiz durch ein beauftrag
tes Dienstleistungszentrum
vorgenommen.
Eine Chronik des kirchlichen Lebens
Im Gemeindesaal Mauren wurde am 10. Dezember das Buch «Das Dekanat Liechtenstein, 1970 bis
1997. Eine Chronik des kirchlichen Lebens» präsentiert. Das Werk sei kein Nachruf auf die Beerdigung
des Dekanats vor drei Jahren, meinte Fürstlicher Rat Robert Allgäuer, sondern ein Buch des Dankes
an die «Dekanatsleute», ein Beitrag zur neuesten liechtensteinischen Kirchengeschichte und ein aus
führlicher Rechenschaftsbericht. Autor der im Schalun Verlag (Vaduz) erschienenen Chronik ist Klaus
Biedermann.
Klaus Wanger für das Amt
des Landtagspräsidenten
nominiert
Im Vorfeld der Landtagswahl 2001 nominierte
der FBP-Landesvorstand am 20. Dezember
Klaus Wanger einstimmig als Kandidat der
Bürgerpartei für das Amt des Landtagspräsi
denten. In der vergangenen Mandatsperiode
bekleidete der äusserst erfahrene Politiker
Klaus Wanger das Amt des Alterspräsidenten.
Vom Landesvorstand ebenfalls einstimmig
verabschiedet wurde das Wahlprogramm, das
von den Kandidatinnen und Kandidaten der
FBP in den Wochen zuvor gemeinsam erarbei
tet worden war.
Das neue Landtagsgebäude
Die Weichen für den Bau des neuen Landtagsgebäudes in Vaduz sind endgültig gestellt: Unter 31 ein
gereichten Wettbewerbsarbeiten erkor ein Preisgericht am 21. Dezember jene von Hansjörg Göritz aus
Hannover zum Siegerprojekt, das einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen wurde. Ein markan
ter Dachkörper beinhaltet den Landtagssaal, die Verwaltungsbüros des Parlaments sind hangseitig
angeordet. Das neue Landtagsgebäude soll zu Beginn des Jahres 2005 bezogen werden können.