Liechtensteiner VOLKSBLATT
SPORT
Samstag, 30. Dezember 2000 23
Gesundheit als höchstes Gut
Umfrage unter Liechtensteins Sportlern zum Jahreswechsel
Wie bereits in den ver
gangenen Jahren wollte
das Volksblatt auch dieses
Jahr wissen, wie Liech
tensteins Sportler Silves
ter verbringen und was
sie sich fürs neue Jahr
vorgenommen haben.
Beim Silvesterabend vari
iert das Programm, doch
in den sportlichen und
privaten Wünschen sind
sich alle einig: Erfolg und
Gesundheit möchte nie
mand missen.
Heim Zöchbauer
Wenn man das Sportjahr 2000
Revue passieren lässt, wird ei
nem wieder bewusst, welch
grossartige Leistungen Liech
tensteins Sportlerinnen und
Sportler vollbracht haben und
welch wichtigen Teil sie in un
serer Gesellschaft bilden. Aus
diesem Grund hat sich das
Volksblatt quer durch die
Sportszene umgehört, wie ein
Teil von unseren Athleten den
letzten Abend in diesem Jahr
verbringen und was sie sich für
2001 vorgenommen haben.
Silvester im Städtle
Liechtensteins Nummer 1 bei
den Alpinen, Marco Büchel
(Bild), will den 31. Dezember
ruhig angehen, um sich dann
am Abend voll ins Getümmel
stürzen zu können. «Wie auch
in den letzten beiden Jahren
gehe ich mit meiner Freundin
Doris und einigen Bekannten
nach Vaduz. Allerdings kann
ich keine <Megaparty> machen,
da ich am 3. Januar bei einem
Einladungsrennen in Sestriere
und am 5. Januar beim nächs
ten Weltcupbewerb im Einsatz
bin.» Bei den Neujahrswün
schen stehen für den LSV-Läu-
fer Gesundheit und schnelles
Skifahren ganz oben.
Ins neue Jahr tanzen
Fern vom Ländle verbringt
Liechtensteins Reiter-Ass Tho
mas Batliner Silvester. Mit
Freunden feiert der Springreiter
den Jahreswechsel in Spanien.
«Zuerst werden wir in ein gutes
Restaurant gehen und an
schliessend tanzen wir in einem
Pub, das ich kenne, ins neue
Jahr.» Sportlich will er mit sei
nem Pferd «Wahre Liebe» einen
weiteren Schritt nach vorne
machen und seine jungen Pfer
de an die Spitze heranführen.
Gesund bleiben, «das ist die
Hauptsache», ist für Batliner al
lerdings der grösste Wunsch für
das erste Jahr im neuen Jahr
tausend.
Feiern mit Freunden
«Wahrscheinlich werde ich
den Silvesterabend in Triesen
verbringen. Dort werden einige
Kollegen von mir im Gemein
desaal bei der grossen Pary sein
und das wird sicherlich ganz
lustig werden», so der Fussball-
Nationalspieler Hany Zech, der
in privater Hinsicht mit 2000
sehr zufrieden war. «Sportlich
musste ich verletzungsbedingt
einige Rückschläge verkraften.
Deshalb hoffe ich, dass ich im
neuen Jahr von solchen ver
schont bleibe. Ansonsten kann
es so weitergehen wie bisher.»
Viele Neujahrsvorsätze
Winter-Triathlet Marc Ruhe
wird den Abend im Freundes
kreis bei einem guten Essen an
gehen und nach Mitternacht
soll es dann ins Städtle gehen.
Ruhe, der derzeit noch an einer
Verletzung laboriert, will so
schnell wie möglich wieder den
Anschluss an die Weltspitze
finden und hat als grosses Ziel
die Europameisterschaft und
die Weltmeisterschaft genannt.
rin Birgit Heeb wird den Silves
terabend in Malbun verbrin
gen. «Wir haben eine Party mit
ca. 20 Freunden», so die Mau
rerin, die im kommenden Jahr
mehr Weltcuppunkte als zuletzt
holen will. Privat erhofft sie
sich weiterhin Gesundheit und,
dass es so weitergeht wie bis
her.
Feier im Familienkreis
Motocrosser Beat Erne wird
am 31. Dezember im engeren
Familienkreis ins neue Jahr fei
ern. «Ich gehe im Januar nach
Spanien und werde mich dort
für die neue Saison vorberei
ten, deshalb gibt es für mich
keine grossartige Silvesterfei
er.» Vorsätze fürs neue Jahr hat
sich der Motorsportler keine
besonderen vorgenommen.
«Ich möchte sportlich und auch
privat nach dem Jahr einfach
sagen können, dass ich zufrie
den bin. Dazu braucht es aller
dings einige Topplatzierungen
und den erfolgreichen Ab-
schluss meiner Lehre als LKW-
Mechaniker.»
Mit Freunden ins 2001
Die einen feiern im kleineren Rahmen, andere feiern mit vielen
Freunden - doch eines ist sieher: Ein Silvester-Feuerwerk werden
bestimmt alle Liechtensteiner Sportler sehen.
«Durch meine Verletzung ist
der Gesamt-Europacup für
mich gelaufen, jetzt konzen
triere ich mich ganz auf die EM
und WM.» Privat hat dei"Phy-
siotherapeut eine ganze Menge
neuer Vorsätze und will viel in
punkto Weiterbildung machen.
«Ich denke, dass man sich viel
vornehmen sollte, um dann
wenigstens einen Teil davon zu
erreichen. Zudem möchte ich
für mich den richtigen «Weg
zum Glücklichsein» finden.»
Ruhiger als in den
Vorjahren
Ebenfalls im privaten Rah
men und bei einem «gepfleg
ten» Essen wird der Captain der
Vaduzer NLA-Squasher, Marcel
Röthmund, Silvester verbrin
gen. «In den letzten Jahren ha
be ich immer mit sehr vielen
Pteünden und Bekannten ge
feiert - heuer gehe ich das
Ganze etwas ruhiger an. Viel
leicht gehen wir dann aber zu
späteren Stunde noch ein we
nig auswärts», schildert Roth
mund seine Silvesterpläne.
Spezielle Vorsätze hat sich der
SRCV-Spieler keine gesetzt. Er
wünscht sich einfach Gesund
heit, dass er das Jahr 2001 ge
messen kann und natürlich
sportlichen Erfolg.
Party in Malbun
Die Weltklasse-Skirennläufe-
«Einfach und ruhig», so wird
Rad-Ass Rafael Bayer (Bild) ins
neue Jahr rutschen. «Mit eini
gen Kollegen zusammen haben
wir ein kleines Fest organisiert.
Zuerst werden wir von einigen
Freundinnen bekocht und dann
werden wir das Ganze gemäch
lich ausklingen lassen.» Von
seiner «endlosen» Wunschliste
für 2001 wollte uns der LRV-
Athlet nur verraten, dass für
ihn natürlich die Gesundheit an
oberster Stelle steht.
Die letzten Zitate 2000
«Der.Schulsport kann ei-
t gentlich .abgeschafft werden,"
der bringt überhaupt nichts.
Die sollen keine Erbsenspuck-
: Wettbewerbe machen, son-
, dem richtig laufen, rennen,
springen.»
(Heike Drechsler, Sportle
rin des Jahres, über den
Sportunterricht in deutschen
Schulen)
(Chen Yang, chinesischer
Fußballproß bei : Eintracht
Frankfurt, über seinen Trainer)
Blatter am einflussreichsten
Wahl zur einflussreichsten Fussball-Persönlichkeit der Welt
. «Es gat> auch in meiner akti
ven Z?it -als Tennisspieler ge-;
legentlich Spiele, die ich im
fünften Satz verloren habe.»
(Boris Becker ' über das
Scheitern seiner Ehe)
, «In der . nächsten Saison 1
wird es ein .bisschen gemütii-
cher. Nach deriÄra Williams
und der Ära McLaren-Merce- -
des könnte nun die Ära Ferra-.
ri anbrechen,» -
(Michael Schumacher, For
mel-1 -Weltmeister)
«Die Nationalhymne macht
einem auf recht einfache, aber
eindrucksstarke Weise deut
lich, dass man seine sportliche
Leistung nicht nur für sich
selbst erbringt, sondern auch
für sein Land.» >' i. ,
(Oliver Bierhoff, Kapitän
der Fussball-Nationalelf)'
«Die i- ChamprCar-Rennen
. sind anstrengender, da gibt es
keine Servolenkung.» , . <'
^ (Juan-Pablo Montoya aus
' Kolumbien steigt > ohne
Furchtins Fl-Cockpit von :
Williams-BMW) ,
«Meinen Sohn würde ich >
{ nicht von Magath erziehen -
blassen.».
tv . 11 j . -1 ; V.- f ■ 1 . 1 ■ ..
t V'? " p i41 M |ju i «r
«So richtig klarmachen
kann ich meinen, Sohn Rick| ! <
der jetzt, sieben Jahre wird,'
nicht mehr,idass dies mein Job
ist. Deshalb wäre es schön,
wenn ich ,2001 «zwei Monate
weniger fahren und trotzdem
erfolgreich sein könnte.». >
(Erik Zabel, -Weltcupsieger
nach ingessamtl34 Rennta->
gen)> ' f'ji, y?
• *>!/ ). '»"• *lft
i > 5 i j.-\r Jj./C iL*A,>/
Der Schweizer FIFA-Präsident
Joseph S. Blatter wurde bei ei
ner Umfrage des deutschen
Branchendienstes «Sport in
tern» zur einflussreichsten
Fussball-Persönlichkeit der
Welt gewählt. 32 internatio
nale Sport-Experten hatten
die 25 Leute mit dem grössten
Einfluss auf den Weltfussball
zu nennen. Blatter kam mit
240 Rangpunkten auf Plati
eins, gefolgt vom schwedi
schen UEFA-Präsidenten
Lennart Johansson (174) und
von Bayern-Präsident Franz
Beckenbauer (160).
In zwei Wahlgängen wurde
Blatter beide Male auf Platz
eins gesetzt. Im ersten Durch
gang erhielt der Walliser als
Einziger von jedem der 32 Ex
perten eine Stimme. Johansson
und ISL-Chairman Jean- Marie
Weber folgten mit 30 Stimmen.
Im zweiten Wahlgang wurden
Rangpunkte an die zwölf wich
tigsten Personen verteilt, was
Blatter den klaren Sieg eintrug.
Ebenfalls noch in die Top-Ten
schaffte es Blattet? Nachfolgcr
als FIFA-Generalsekretär, der
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter wurde zur einflussreichsten
Fussball-Persönlichkeit der Welt gewählt.
Schweizer Michel Zen-Ruffinen
(94 Rangpunkte). 1
Rangliste
Rangliste der zwölf einfluss reich
sten Fussball-Persönlichkeiten: 1. Jo
seph S. Blatter (FIFA-Präsident) 240
Rangpunkte. 2. Lennart Johansson
(UEFA-Präsident) 174. 3. Franz
Beckenbauer (Bayern- Präsident) 160.
4. Jean-Marie Weber (ISL weltweit)
158. 5. Gerhard Aigner (UEFA-Gene-
ralsekretär) 156. 6. Issa Hayatou (Prä
sident des Afrikanischen Fussballver
bandes) 142. 7. Rupert Murdoch (Me
dien- Zar) 110. 8. Michel Zen-Ruffi
nen (FIFA-Generalsekretär) 94. 9. Sil
vio Berlusconi (Milan-Präsident) 88.
10. Robert Louis Dreyfuss (Adidas/Sa-
lumon) 80. 11. Peter Vclappan (Gene
ralsekretär des Asiatischen Fussball
verbandes) 78. 12. Pele (Fussball-Le
gende) 74.
SPORT IN KURZE
Eishockey: NHL
National Hockey League
(NHL): San Jose Sharks - Edmon
ton Oilers 2:2 n.V. St. Louis Blues
- Los Angeles Kings 2:5. New
York Rangers - Atlanta Thrashers
1:4. Tampa Bay Lightning - Phi
ladelphia Flyers 4:3. Nashville
Predators - Anaheim Mighty
Ducks 2:2 n.V.
Fussball-News
• Der bisherige kroatische
Nationalcoach Miroslav
Blazevic übernimmt zusam
men mit seinem Landsmann
Branko Ivankovic den Trai-
neijob bei der iranischen
Nationalmannschaft. Das
Duo unterzeichnete einen
Einjahresvertrag und löst
Dschalal Talebi ab, der nach
dem Scheitern im Asien-
Cup abgesetzt wurde. Blaze
vic, der einst auch die
Schweizer Vereine Sion, Ve-
vey, Lausanne und GC trai
nierte, und Ivankovic erhiel
ten gegenüber von Chris
toph Daum den Vorzug.
• Der Wechsel des jugosla
wischen Internationalen Al
bert Nadj von Real Oviedo
zum französichen Erstdivi-
sionär Olympique Marseille
ist geplatzt. Die beiden Ver
eine vermochten sich finan
ziell nicht zu einigen.
• Leeds-Stürmer Darren
Huckerby wechselt für 7,5
Millionen Franken zum
Premier-League-Aufsteiger
Manchester City. Der 24-
jährige soll den Abgang von
George Weah, der nach
Marseille wechselte, wett
machen.
• Thomas Schaaf bleibt
Cheftrainer von Werder Bre
men. Der Vertrag des 39-
Jährigen verlängerte sich
automatisch bis Ende Juni
2002, nachdem keine der
beiden Parteien den Kon
trakt zum Jahresende
gekündigt hat. Die Bremer
errangen unter Schaaf 1999
den Cupsieg, liegen aber
momentan nahe dem Ab
stiegsstrich.
• Total 21 Spiele vom Wo
chenende fielen bis Freitag
abend den Schneefällen in
England und Schottland
zum Opfer. Darunter figu
rieren auch die Topspiele
Everton - Leeds, Aston Villa
- Leicester sowie Celtic -
Motherwell mit dem
Schweizer Ramon Vega.
Keine Steuer
schulden mehr
für Steffi Graf
ALLGEMEIN: Der ehemalige
Tennisstar Steffi Graf und
der deutsche Fiskus haben
Frieden geschlossen. Nach
jahrelangem Rechtsstreit
zog Anwalt Jörg Frick in
diesem Monat eine Klage
vor dem Finanzgericht in
Karlsruhe zurück.
«Die Dinge sind insgesamt
jetzt geregelt!, sagte der
Stuttgarter Anwalt dem
deutschen Nachrichtenma
gazin «Spiegel».
i